Freitag, 5. Juli 2013
Mexico: Bii Nee Stipa II
Das Megaprojekt „Windradpark“ mit dem zapotekischen Namen Bii Nee Stipa II (Wind, der Energie bringt)
wurde von verschiedenen europäischen Nichtregierungsorganisationen vor dem europäischen Parlament
der Verletzung der ILO-Konvention 169 angeklagt. Das „Übereinkommen über indigene und in Stämmen
lebende Völker in unabhängigen Ländern“ der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO 169) regelt die Rechte
indigener Völker und schreibt u.a. die Anhörung indigener Gemeinden bei sie betreffenden Wirtschaftsprojekten vor.
Obwohl auch Mexiko diese Konvention anerkannt hat, ist eine solche Anhörung in diesem Fall nicht erfolgt. Die
beteiligten Konzerne Gamesa Energía aus Spanien, Simest und Enel Green Power aus Italien erhielten jedoch neben
58 Millionen Euro von der Interamerikanische Entwicklungsbank knapp 39 Millionen Euro Subventionen aus dem
Latin America Investment Facility (LAIF), einem Entwicklungsfonds der Europäischen Union. LAIF will vor allem den
Kampf gegen den Hunger und den Ausbau der Infrastruktur sowie die Vergabe von Krediten an kleine und mittlere
Unternehmen in Lateinamerika unterstützen. Eingesetzt wurden die Mittel aber vor allem zur Förderung privatwirtschaftlicher
Interessen, lediglich 108.669 Euro wurden für verschiedene kommunale Zwecke zur Verfügung gestellt. Vertreter
mexikanischer Entwicklungsorganisationen beklagen, dass vornehmlich europäische Banken und multinationale
Unternehmen Nutznießer der Entwicklungsgelder sind. Der Europaparlamentarier Charles Goerens aus Luxemburg
macht das europäische Parlament und die mexikanische Regierung für die kritische Lage in Oaxaca und den Missbrauch
der Subventionen verantwortlich.
URL: http://www.quetzal-leipzig.de/nachrichten/mexiko_/mexiko-brussel-windradpark-in-oaxaca-verletzt-ilo-169-3-19093.html
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