Sonntag, 21. Juli 2013
Der Sozialismus ist zeitgemäßer und notwendiger denn je. Die Notwendigkeit und der Wirklichkeitsbezug des Sozialismus gründen sich auf die wissenschaftlichen Methoden der Analyse des gegenwärtigen Kapitalismus.
ANTIIMPERIALISTISCHES CAMP DER KNE
übersetzt von Jens-Torsten Bohlke
Athen, 8. Juli 2013, KKE-Website. – Tausende Jungkommunisten aus ganz Griechenland nahmen am 22. Antiimperialistischen Camp der KNE teil. Es fand in diesem Jahr in Kreta nahe der Stadt Chania statt. Das Ereignis stand im Zeichen der massiven und nachdrücklichen Reaktion der KNE auf den imperialistischen Krieg und Griechenlands Einbindung in diesen imperialistischen Krieg.
Ein bedeutender Höhepunkt der Veranstaltung war die große Massendemonstration der Mitglieder und Freunde der KNE am Samstag, dem 6. Juli, entlang des US- und NATO-Militärstützpunktes mit Marinebasis bei Suda, welcher eine wichtige Rolle bei den militärischen Planungen der Imperialisten im Mittelmeergebiet spielt.
Genosse Thodoris Chionis, Sekretär des Zentralrats der KNE, unterstrich bei seiner Ansprache auf dieser Demonstration am US- und NATO-Militärstützpunkt: „Mit diesen besonderen Handlungen kämpft die Jugend der Arbeiterklasse und aus den Familien des Volkes gegen die imperialistischen Pläne, welche in der nächsten Phase gerade unsere Jugend auf viel direktere Art zur Zielscheibe haben könnten.“ Er merkte an, dass die Imperialisten einerseits die Jugend mit schlechtbezahlter Arbeit und Massenarbeitslosigkeit konfrontieren und sie andererseits gleichzeitig in ihre imperialistischen Pläne einbindet. Demgemäß rief er dazu auf, den Kampf für den Austritt aus den imperialistischen Machtblöcken mit der Losung „Kein Land und kein Seegebiet für die Mörder der Völker“ zu organisieren.
Bei ihrer Rückkehr in das Camp demonstrierte die KNE-Jugend durch die Innenstadt von Chania mit antikapitalistischen Losungen gegen den imperialistischen Krieg, womit sie den politischen Kurs der KKE unterstützten.
DIE POLITISCHE ANSPRACHE VON GENOSSE DIMITRIS KOUSOUMPAS
Am Nachmittag des 7. Juli 2013 sprach Genosse Dimitris Koutsoumpas, Generalsekretär des ZK der KKE, zu den Jungkommunisten. Er hob u.a. hervor:
„Die Entscheidung der kommunistischen Jugend Griechenlands, hier in Chania nahe des Militärstützpunktes bei Suda dieses 22. antiimperialistische Camp zu organisieren, ist völlig gerechtfertigt durch die internationalen Entwicklungen und vor allem die Entwicklungen in unserer Region des östlichen Mittelmeeres, des Mittleren Ostens. Es wäre keine Übertreibung zu sagen, dass die Lage in der Region ‘nach Schießpulver riecht’.
Die imperialistische Intervention in Syrien durch die geleistete Unterstützung für die sogenannten Regimegegner durch die USA, die NATO und die EU, die Bedrohungen gegen den Iran, die jüngsten Entwicklungen in Ägypten, wo die Auseinandersetzung zwischen den Fraktionen der bürgerlichen Klasse von den Zielstellungen der imperialistischen Machtblöcke hinsichtlich der Beherrschung der Region durchdrungen ist, beweisen die Richtigkeit dieser Einschätzung.
Die Widersprüche in der Region konzentrieren sich auf die Frage, wer, welcher Staat, welche Fraktion des Kapitals, welche imperialistische Macht und welcher imperialistische Machtblock die Herrschaft über die Bodenschätze, die Energietransportwege für das Erdöl und das Erdgas übernehmen wird (…).
Die Teilnahme der griechischen Regierungen an diesen Plänen dient den Interessen des griechischen Kapitals zum Erzielen seines Anteils bei der Aufteilung der Märkte, bei der Ausplünderung auf Kosten der Völker (…).
Die kapitalistische Gesellschaftsordnung insbesondere in ihrem heutigen höchsten und Endstadium, dem Imperialismus, kann den Arbeitern, den Völkern, nichts Positives abseits der Verstärkung der klassenbedingten Ausbeutung, der Unterdrückung, der nackten Barbarei, der Wirtschaftskrisen und der Kriege bieten.
All dies beweist vor den Völkern in aller Welt die ganze Wahrheit, dass die kapitalistischen Krisen und die imperialistischen Kriege zusammengehören. Aus diesem Grund werden die nachfolgenden Forderungen heutzutage so bedeutsam:
- Der Militärstützpunkt Suda und alle NATO-Militärstützpunkte im Land müssen sofort geschlossen werden;
- Die griechischen Soldaten müssen aus den imperialistischen Auslandseinsätzen heimkehren;
- Die Einbindung des Landes in die imperialistischen Interventionen und Pläne muss aufhören;
- Die militärische Zusammenarbeit und die Manöver mit Israel müssen sofort aufhören.
Darum ist heute die Losung ‘Das Volk und vor allem die Jugend müssen ihr Blut nicht für die Interessen des Kapitals und der Ausbeuter vergießen’ von großer Bedeutung.
Was nicht gewährleistet wird bei Teilnahme Griechenlands an den imperialistischen Machtblöcken, der EU und der NATO, die von allen anderen Parteien wie ND, SYRIZA und der faschistischen „Goldenen Morgenröte“ abgesichert wird. (…)
Dies wird nicht durch die sogenannte ‘vielstufige Außenpolitik’ von SYRIZA gewährleistet, wie sie bei allen Begegnungen zwischen dem SYRIZA-Chef mit Israels Präsident Peres gezeigt wurde und sich in den Meldungen der ‘New York Times’ äußert, wonach ‘SYRIZA Griechenland retten kann’, weil ‘SYRIZA keinen gegen die USA gerichteten politischen Kurs hat’ und somit eine ‘pro-USA-Partei’ ist.
Das Volk und die Jugend haben nur die eine Wahl. Die Gesellschaftsordnung zu stürzen, welche unvermeidlich die Ausbeutung, die Krisen und die Kriege verstärkt. Den Kapitalismus zu stürzen und die neue sozialistische Gesellschaft aufzubauen.“
Genosse Koutsoumpas ging auf die Entwicklung der kapitalistischen Krise in Griechenland ein. Er referierte zu den Problemen, die die Jugend der Arbeiterklasse und des arbeitenden Volkes derzeit durchlebt, wie auch das Ziel der bürgerlichen Klasse, die politische Szenerie umzugruppieren, um dann den politischen Vorschlag der KKE vorzustellen. Er merkte u.a. an:
„Das ‘Vorankommen’ von ND oder SYRIZA, die die heiligen Kühe des Kapitalismus verteidigen, das von ihnen als ‘gesund’ bezeichnete Verhandeln, die Bindung an die EU, das Nähren des Unterwerfungsgeistes durch die Illusion, wonach der Sozialismus in weiter Ferne liegen würde und daher die Völker keinen Grund hätten, dafür zu kämpfen. Die Völker müssten das kleinere Übel wählen, sich für den besseren Verwalter der kapitalistischen Barbarei und die EU entscheiden. Sie müssten sich in die Ecke hocken oder dürften bestenfalls für die eine oder die andere Regierung im Wahlkampf kämpfen. Damit sie dann die gut bekannte Arbeit der ‘neuen Retter und großen Enttäuschungen’ sehen können, wodurch einige Regierungen immer die Führungsrolle ausüben, aber ihre Leiter und Hervorbringer stets das Kapital und seine Macht sind. Wir sagen ganz klar: Das ‘neue Griechenland’ ist nicht das Griechenland des Herrn Samaras oder des Herrn Tsipras aus den alten und beschädigten Zutaten. Das neue Griechenland wird das Griechenland des Sozialismus und Kommunismus sein. (…)
Die ist heute auf der Tagesordnung. Und die Jugend muss in diesem Kampf mobilisiert werden, um die KKE, die KNE und das Bündnis des Volkes zu stärken, damit das Land befreit werden kann und die Arbeiter die wahren Herren im Land werden. Befreit vom kapitalistischen Eigentum, von den Parasiten und den Ausbeutern. Die Jugend wird Erfahrung, Optimismus, Hoffnung in diesem Kampf sammeln. Sie werden ihr Hindernisse in den Weg legen. Sie wird den Schwierigkeiten besonnen begegnen, mit mehr Mut, Solidarität und Kollektivgeist.
Dies ist auf jeden Fall auch der Inhalt unseres Parteiprogramms. Der Kampf für den Sozialismus, für die sozialistische Revolution.
Das ist nicht nur lediglich die Auffassung der KKE und KNE, nicht nur eine allgemeine Erklärung, nicht nur ein unerreichbarer Traum! Das ist das grundlegende Ziel unserer Existenz und unseres Kampfes. Das ist die einzige alternative Lösung gegenüber der kapitalistischen Barbarei.
Der Sozialismus ist zeitgemäßer und notwendiger denn je. Die Notwendigkeit und der Wirklichkeitsbezug des Sozialismus gründen sich auf die wissenschaftlichen Methoden der Analyse des gegenwärtigen Kapitalismus. (…)
Aufgrund der von uns allen angehäuften großen Erfahrungen müssen wir heute einen Schritt weiter gehen. Heute, wo die falschen Versprechungen voller wohlklingender Phrasen, die falschen Hoffnungen derzeit sowohl von den traditionellen Parteien der Regierungskoaliton aus ND, PASOK und einst den Demokratischen Linken als auch den neu am Himmel erscheinenden Sternen SYRIZA der ‘regierungsfähigen Linken’ erscheinen, – heute angesichts der ‘Goldenen Morgenröte’ als ‘ausgebrütetem Ei’ des Faschismus und frisch seiner Schale entschlüpft und aus dem Brutkasten der kapitalistischen Gesellschaftsordnung voller Korruption, vollen Niedergangs und voll von organisiertem Verbrechen, gibt es nur den einen Weg:
Dieser bürgerlichen Gesellschaftsordnung muss ein Ende bereitet werden. Dieses System muss überwunden werden, denn es erzeugt die Massenarmut, die Massenarbeitslosigkeit, die Ausbeutung, die Unterdrückung, den Faschismus mit den gegen das Volk gerichteten Maßnahmen. Und es füllt lediglich die Geldbörsen einiger weniger Menschen.
Der Weg zur wirklichen Macht in den Händen des Volkes muss freigekämpft werden, so dass die Macht der Monopole und der Reichtum in die Hände des Volkes gelangen, das Volk die Fesseln an die EU zerreißt und aus der EU wie auch jedem anderen imperialistischen Machtblock austritt, die Menschen des Volkes die zentrale und wissenschaftlich begründete Planwirtschaft zur Befriedigung all ihrer zeitgemäßen Bedürfnisse des Volkes umsetzen und die Arbeiter- und Volkskontrolle von unten nach oben ausüben.“
VIELFÄLTIGES POLITISCHES UND KULTURELLES VERANSTALTUNGSPROGRAMM
Während ihres Ereignisses auf dem Campingplatz organisierten die Tausenden Jungkommunisten viele politische und kulturelle Veranstaltungen. Am Freitagnachmittag, dem 5. Juli, organisierten sie gemeinsam mit den Funktionären der KNE und der Jugend der Kommunistischen Partei der Türkei eine Diskussion über die Entwicklungen in der Region des östlichen Mittelmeers, über die Verschärfung des imperialistischen Konkurrenzkampfes und die Aufgaben der Kommunisten.
EINE LEHRE FÜR EINE UNERSCHÜTTLICHE LEBENSHALTUNG
Auf jeden Fall ist der Besuch der Schuljugend der KNE an einer Stelle erwähnenswert, an welcher Kommunisten und andere Kämpfer einst gefoltert wurden. Am Freitagnachmittag wurde für die Schuljugendlichen, die Mitglieder und Freunde der KNE vom 22. antiimperialistischen Camp der KNE die Geschichte der harten Kämpfe unseres Volkes, in denen die Kommunisten zur führenden Kraft geworden sind, zum Leben erweckt.
Das alte von den Osmanen erbaute Schloss wurde von den bürgerlichen Regierungen schon in den 1920er Jahren sowie in der Zeit des Bürgerkriegs zu einem Ort des Martyriums für Tausende Kommunisten. Die Losungen „9 Jahrzehnte des Kampfes und der Opfer mit der KKE an der Spitze“ sowie „Die Kommunisten konnten niemals bezwungen werden, weder im Exil noch im Kerker“ widerhallten im Hof jenes Gefängnisses, welcher von den schweren Eisentüren und Gitterfenstern umschlossen ist. Zwei kommunistische Veteranen, die in Itzedin eingekerkert gewesen waren, waren bei dem Ereignis zugegen und sprachen zu den jungen Menschen aus dem Volk.
Die jungen Mitglieder der KNE trafen anschließend nach ihrem Aufbruch aus Chania wieder auf die Kämpfe und schlossen sich der beginnenden Demonstration von PAME an, welche überall im Land am 11. Juli stattfand.
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