„Bei einem Massenansturm auf die spanische Nordafrika-Exklave Melilla ist ein Migrant ums Leben gekommen. Etwa 300 Afrikaner hätten am Sonntag von Marokko aus versucht, die rund sechs Meter hohen Grenzzäune zu überwinden, teilte die Vertretung der spanischen Regierung in Melilla mit. Rund 200 sei es gelungen, EU-Gebiet zu erreichen. Der Flüchtling sei trotz Behandlung durch die Rettungsdienste an einem Herzstillstand gestorben, erklärten die spanischen Behörden. Außerdem seien mehrere Migranten verletzt worden. An dem Massenansturm hatten sich den Berichten zufolge gegen neun Uhr morgens vor allem junge Männer aus Ländern südlich der Sahara beteiligt. Diejenigen, denen die Überwindung der Grenzzäune gelungen sei, seien sofort ins Erstaufnahmezentrum (CETI) gebracht worden. Sie hätten gejubelt und unter anderem “Bossa, bossa, bossa” (Sieg, Sieg, Sieg) skandiert, berichtete die Zeitung “El Mundo”…“ – aus der Meldung „300 Migranten stürmen EU-Grenzzaun in Marokko – ein Toter“ am 21. Oktober 2018 bei Spiegel Online , der hinzuzufügen wäre, dass die zitierte Zeitung El Mundo so etwas ist, wie der Bayernkurier auf spanisch… Zum Alltag des Krieges gegen Flüchtlinge in Marokko und zur Repression gegen Kritik daran drei weitere Beiträge und der Hinweis auf unseren Beitrag zum Mord an Hayat Belkacem:
- „Marokko, Kriegsschiff: Erneut Schüsse auf Boat-people, ein Verletzter“ am 11. Oktober 2018 bei der FFM war eine Meldung, nur wenige Tage nach dem Tod Hayat Belkacems, in der unter anderem berichtet wird: „In den frühen Morgenstunden des 10.10.2018 haben erneut Soldaten eines marokkanischen Kriegsschiffs auf marokkanische Harragas geschossen und dabei einen 16-Jährigen mit einem „Schuss in die Schulter“ verletzt. Der Jugendliche befindet sich jetzt in einem Krankenhaus in Tanger. In dem Flüchtlingsboot an der Atlantikküste vor Larache saßen bei dem Angriff 58 Personen. Auch dieses Mal gab die marokkanische Regierung keinerlei Auskunft über die Art der Schusswaffen, über die Anzahl der schießenden Soldaten und über die Verantwortung für den Schießbefehl…“
- „Marokko: llegales Internierungslager der Polizei in Tanger“ am 20. Oktober 2018 ebenfalls bei der FFM berichtete: „Die Redaktion von Observateurs de France 24 hat eine Reihe von Videos veröffentlicht, die Transitgeflüchtete im zentralen Gebäudekomplex der Polizei in Tanger Ende September / Anfang Oktober 2018 gedreht und nach anschließenden Abschiebungen in westafrikanische Länder in Umlauf gebracht haben. Man sieht in den Videos hunderte Personen, größtenteils halb nackt, die auf dem Innenhof, in der Garage und anderen Stellplätzen des Gebäudes festgehalten werden. Eine Person liegt mit einer Kopfverletzung bewegungslos auf dem Asphaltboden. Viele der Internierten rufen immer wieder „Liberté!“ („Freiheit!“). Sie werden nach den Aussagen der anschließend Abgeschobenen in diesem zentralen Polizeirevier von Tanger tage- und wochenlang ohne jeglichen richterlichen Haftprüfungstermin interniert, in Erwartung ihrer ebenfalls illegalen Kollektivabschiebung…“
- „Tétouan : Un activiste condamné à 2 ans de prison pour avoir dénoncé sur Facebook la mort de Hayat“ am 18. Oktober 2018 bei Rif Online ist die Meldung über die Verurteilung von Soufiane Al-Nguad zu zwei Jahren Gefängnis – weil er in sozialen Netzwerken über den Tod von Hayat Belkacem berichtet hatte und die Armee dafür verantwortlich machte. Damit beging er der königlichen marokkanischen Justiz zufolge so gravierende Verbrechen wie die Nationalfahne beleidigt zu haben und zum zivilen Aufstand aufgerufen…
- Zum Grenzkrieg von Marokkos Armee im Auftrag der EU zuletzt: „Die Opfer von Europas Krieg im Mittelmeer haben Namen: Der „Freitag des Zorns“ für Hayat Belkacem, von der marokkanischen Marine ermordet. Im Auftrag der EU“ am 01. Oktober 2018 im LabourNet Germany
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