Dirigent vor Bierwerbung. Wenn niemand zuhört, hilft nur noch der Alkohol?
Foto: Peter Dejong/AP Photo
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Polens Superstar Robert Lewandowski ist somit schon einen Schritt weiter als seine Kumpane vom FC Bayern, die die jetzt Mesut-Özil-befreite »Mannschaft« repräsentieren. Deren rasante und aus tiefstem Herzen zu begrüßende Talfahrt hatte sich zwar schon am Sonnabend mit einer knackigen 0:3-Klatsche bei zuletzt nur belächelten Niederländern fortgesetzt, doch selbst bei einer absehbaren weiteren Pleite morgen in Frankreich wäre der Abstieg des DFB-Teams noch nicht in trockenen Tüchern.
Hilflos ruderte Bundestrainer Joachim Löw während der Partie in Amsterdam mit den Armen herum. Seine Gesten drückten pure Verzweiflung und verletzten Stolz aus: Ihr versteht mich nicht! Letztlich zeigen diese Wochen, dass Löws Erfolge erheblich auf einer funktionierenden Struktur des FC Bayern fußten. Deren Grundlage wurde im letzten Jahrzehnt von zunächst Louis van Gaal und später Pep Guardiola gelegt. Seitdem jedoch Präsident Uli Hoeneß aus dem Knast zurück ist und dem Laden durchaus im Sinne hierzulande diskursiv hegemonialer AfD-Denke und des Seehoferschen Grenzschließungspopulismus einen strikten »Mia san mia«-Kurs verordnet hat, geht es rasant den Bach hinunter.
Dabei kennt das »Mia san mia« prinzipiell zwei Facetten: Einerseits die Behauptung eigener Stärke, wie sie sich im selbstbewussten und letztlich befruchtenden Ins-Boot-Holen internationaler Topfußballarchitekten wie van Gaal und Guardiola ausdrückte, zum anderen jedoch ebenso das politisch rechte Motiv des Ausschließens: Mia san mia und ihr seid ihr. Letztere Facette drückte sich übrigens auch in der zunächst noch sportlich unverständlichen Infragestellung Jérôme Boatengs aus, und fand ihre Entsprechung im von CDU-Rechtsaußen Reinhard Grindel und dem aalglatten BWL-Streber Oliver Bierhoff beförderten rassistischen Rausmobben Özils aus dem DFB-Team.
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