Samstag, 15. September 2018

Mesale Tolu ist zurück in Deutschland



Die Ulmerin kündigte nach ihrer Rückkehr am Sonntag an, für die kommenden Gerichtsverhandlungen in ihrem Fall wieder in die Türkei zu reisen


  • Von Kevin Hoffmann
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  • 26.08.2018, 16:10 Uhr
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  • Lesedauer: 3 Min.

Tolu stellte nochmals klar, dass sie die Vorwürfe der Türkei gegen sie zurückweist und sich keiner Schuld bewusst sei. Sie kündigte zudem an, für die kommenden Gerichtsverhandlungen in ihrem Fall wieder in die Türkei zu reisen. »Man mag das für naiv halten, aber ich denke, dass ich im Recht bin.« Ebenso betonte Tolu, dass die Vorwürfe, die der türkische Staat gegen sie erhebt, nichts besonderes seien, sondern in ähnlicher Form gegen Zehntausende Menschen benutzt werden.
Das Vorgehen der türkischen Behörden gegen Journalisten und Oppositionelle bezeichnete Tolu als willkürlich. Dass ihr Mann die Türkei weiterhin nicht verlassen darf, sieht sie als einen Beweis für eben diese Willkür. »Ich werde mich auch weiter für die Freiheit der in der Türkei Verhafteten einsetzen«, bekräftigt Tolu ihre Absichten. »Die Solidarität und Unterstützung aus Deutschland hat mir sehr viel Kraft gegeben.« Vor allem während der Zeit im Gefängnis seien die Unterstützung und die Medienberichte in Deutschland extrem wichtig für sie gewiesen, so Tolu. Nach einiger Zeit mit ihrer Familie und der Eingewöhnung in Deutschland, will Meşale Tolu weiter als kritische Journalistin arbeiten. In der Türkei sei ihr das nicht mehr möglich gewesen, doch hier wolle sie ihrem Beruf wieder nachgehen, so die 33-Jährige.
Ebenso wie Tolu, ist auch der Kölner Adil Demirci in der Türkei wegen »Terrorpropaganda und Unterstützung« angeklagt. Tolu und Demirci arbeiteten beide bei der linken türkischen Nachrichtenagentur ETHA. Auch Demirci sitzt nun bereits seit fast vier Monaten in türkischer Untersuchungshaft. Ein erster Prozesstermin gegen ihn ist für den 20. November angesetzt worden.

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