Sonntag, 17. Juni 2018

Gespräch mit Torsten Schulz. Über seinen neuen Roman »Skandinavisches Viertel«, den Verkauf von Wohnungen, Berlin-Prenzlauer Berg früher und heute, poetische Plebejer und das »Nachholen« der Toten

»Makler ist kein Beruf«


Interview: Christof Meueler, Frank Willmann
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Torsten Schulz, Jahrgang 1959, ist Schriftsteller, Drehbuchschreiber und Professor für Dramaturgie an der Filmuniversität Babelsberg
Torsten Schulz: Skandinavisches Viertel, Klett-Cotta, Stuttgart 2018, 265 S., 20 Euro
Warum verteidigen Sie Eigentum? Ich verteidige das nicht, sondern frage nur: Was spricht gegen Eigentum? Verglichen mit anderen Ländern kommt Wohneigentum in Deutschland relativ selten vor. Ich finde es schade, dass viele Menschen deshalb in diese unsägliche Mieterbredouille geraten, die jetzt überall Thema ist, gerade in Berlin.
Weil sie zu wenig besitzen?
Ganz simpel gesagt. Natürlich wären sie gut beraten gewesen, rechtzeitig Eigentum zu erwerben, da die Preise ja immer weiter steigen. Allerdings muss man dabei einen politischen Hebel mitdenken. So wie es eine Sonderabschreibung für Hausbesitzer gab, die besonders für Gutverdiener relevant war, hätte es auch eine besondere Eigentumsförderung geben sollen für Menschen, die nicht unbedingt Hartz 4 sind, aber Normalverdiener.
Also nicht die Friseuse von nebenan.
Dass die so wenig verdient, ist skandalös, aber eine andere Diskussion. Ich wünsche mir zum Beispiel eine Eigentumsförderung für Familien mit Kindern. Statt dessen haben sie große Probleme, überhaupt noch bezahlbaren Wohnraum zu finden. Das führt zu einem gesellschaftlichen Unfrieden. Man hat ja schon fast ein schlechtes Gewissen, wenn man eine Eigentumswohnung hat, die abbezahlt ist.
Seit wann haben Sie eine?
Seit Ende 1990er Jahre. Ich komme aus eher ärmlichen Verhältnissen und mache keinen Hehl daraus, eine gewisse vertikale Energie entwickelt zu haben. Ich kann aber nicht sagen, dass ich mich deshalb als Kapitalist fühlen würde. Ich vermiete meine Wohnung zum Beispiel ganz moderat, jedenfalls nicht, um damit großartig Profit zu machen. Zunächst aber war Eigentum für mich ein Fremdwort im doppelten Sinne. Weil ich erstens aus der DDR kam und ich mich zweitens damit gar nicht befasst hatte.
Wie Matthias, der Makler, die Hauptfigur aus Ihrem neuen Roman. Der kauft sich seine allererste Wohnung aus familiären Gründen: Da wohnte die Oma drin, und die muss raus, es sei denn, er wird der neue Besitzer. An diese Wohnung im Skandinavischen Viertel in Berlin-Prenzlauer Berg hat er viele Erinnerungen. Er kauft gewissermaßen seine eigene Geschichte.
Ja, das ist die Metaebene, und ich freue mich, wenn die so gesehen wird. Weil Matthias einen großen familiären Rucksack voller ungelöster Probleme mit sich rumschleppt, ist er nicht begeistert, als ihm diese Wohnung offeriert wird. Er nimmt den Konflikt an, indem er darauf eingeht. Und dadurch schafft er sich schließlich seinen eigenen Job. Beruf kann man ja dazu nicht sagen.
Makler ist kein Beruf?
Nein, zumindest nicht für ihn. Er hat recht viel Zeit und verdient viel Geld. Dafür muss er sich vor allem nur umhören, kontaktfreudig sein. Allerdings interessiert er sich ausschließlich für das Skandinavische Viertel, weil er dort schon als Kind gerne herumspaziert ist und sich anhand der Straßennamen weggeträumt hat. So einen Makler mit einem derart eingeschränkten Geschäftsgebiet gibt es nicht. Ich kenne jedenfalls keinen.
Eine sympathische Figur ist dieser Matthias trotzdem nicht.
Nein. Er verfügt durchaus über einen moralischen Anspruch, aber auch über eine gewisse Hybris, Freude an der Macht, an der strategischen Lüge. Eine ziemlich ambivalente Gestalt, weit entfernt davon, sympathisch zu sein.
Haben Sie denn schon einmal sympathische Makler getroffen?
Ja.
Was war an denen sympathisch?
Offenheit, Ehrlichkeit und eine gewisse Distanz gegenüber unserer Gesellschaftsordnung. Und gebrochene Biographien. Ich habe zum Beispiel mal einen Makler kennengelernt, der war in der DDR Dozent für Marxismus-Leninismus, nach 1989 arbeitslos und hat dann umgesattelt. Das kann man sich gar nicht besser ausdenken.
Hat ihm seine Kenntnis der Politischen Ökonomie geholfen?
Ich glaube, ja. Und als er in mir als Kunden den Landsmann mit Ostherkunft erkannte, sagte er auf einmal: »Nehmen Sie die Wohnung nicht, die ist eigentlich scheiße. Ich hab’ da noch was anderes im Angebot«. Viele Menschen haben durchaus das Bedürfnis, ehrlich zu sein und etwas Gutes zu tun. Sogar Makler, mitunter.
Warum spielen Ihre Romane immer in Berlin? Liegt das an dieser Stadt, oder sind Sie einfach zu faul, eine andere kennenzulernen und zu beschreiben?
Ostberlin bitte. Ich würde es positiv definieren: Das ist das Terrain, auf dem ich mich sicher fühle, sowohl im soziologischen Sinne als auch im sprachlichen.
Aber diesmal kommt kein Dialekt vor.
Das ist richtig. Aber der Duktus des Berlinischen prägt die Sprache des Autors und seiner Figuren. Den Verzicht auf den Dialekt habe ich als eine Art literarische Weiterentwicklung gesehen. Die Figuren denken berlinisch, aber sie reden nicht so. Bei »Boxhagener Platz« habe ich das Berlinische verwendet, weil es lustig-pointiert war, bei »Nilowsky« war es die Grundlage für eine Kunstsprache, die die Hauptfigur entwickelt hat.
Der zweite große Unterschied ist, dass Sie plötzlich in der Gegenwart gelandet sind. »Boxhagener Platz« spielt nur in der Vergangenheit, »Nilowsky« größtenteils und »Skandinavisches Viertel« halb in der Vergangenheit, halb in der Gegenwart.
Ich hatte diesmal den besonderen Ehrgeiz, in der Gegenwart zu bleiben, weil mich die sogenannte Chronistenpflicht des Autors umgetrieben hat – die Beschreibung der Zeit und der Umstände, in denen man mit allen Widersprüchen lebt. »Boxhagener Platz« hat sich mit Kindheit beschäftigt und »Nilowksy« mit Jugend, deshalb wollte ich beim dritten Roman etwas mit Erwachsenen in der Gegenwart.
Was auch noch an Ihren Romanen auffällt, ist, dass Sie eine Vorliebe für Friedhöfe und Kneipen haben.
Meine Sozialisierung erfolgte zum Teil in Kneipen und auf Friedhöfen. Die Männer saßen in der Kneipe, und die Frauen waren auf dem Friedhof. In den Kneipen hat man Leute kennengelernt, die hat man nicht für möglich gehalten. Und auf den Friedhöfen waren eben die alten Damen, die meine Kindheit bevölkert haben, allen voran meine Großmütter. Genaugenommen waren es bei mir drei, ich bin ja Scheidungskind. Bei einer war ich quasi Assistent auf dem Friedhof und ihr Unterhaltungspartner.
Notizen eines Kneipenforschers: Im Buch wird in der »Gute-Laune-Destille« Trübsal geblasen, und im »Kummereck« wird gelacht.
Es ging mir darum, den verstorbenen Onkel von Matthias als Trinker darzustellen, dessen Kreativität aber unter anderem darin besteht, dass er sich diese Namen ausdenkt. Ich habe in meiner Jugend so viele Plebejer, von den ich ja abstamme, kennengelernt, die klug und witzig und auch poetisch waren, das aber nie beruflich ausgelebt haben. Sie waren große Erzähler, aber eben keine Schriftsteller. Trotzdem hatte ich mir als Kind ein gediegenes Elternhaus mit vielen Büchern gewünscht. Bei uns zu Hause standen nur vier Bücher: zwei Kochbücher und zwei Fußballbücher. Heute bin ich heilfroh darüber, dass ich so viele Geschichten gehört habe. Ich bin in einem sehr liebevollen und phantasieanregenden Umfeld groß geworden.
Sowohl bei »Boxhagener Platz« als auch »Nilowsky« gibt es den Typen des gerechten Urkommunisten, der für die gute Sache streng eingreift, wie in den DEFA-Filmen. Dieser Typus fehlt jetzt.
Das ist mir noch gar nicht so aufgefallen.
Dieser Matthias ist ein Pragmatiker mit allenfalls vagen erotischen Interessen.
Hm, ich bin diesmal auf andere Segmente meiner Familie eingegangen. Da gibt es jetzt einen Nazi-Opa, der nach dem Krieg von den Russen in ein Lager gesteckt wird, das vorher ein KZ war. Darüber darf dann nicht geredet werden. So jemand gab’s in meiner Familie, genauso wie die Urkommunisten.
Was ist zuerst da: die Geschichte oder die Figuren?
Zuerst die Hauptfigur. Die bringt das Thema mit. Und dann suche ich über das Thema nach einer Narration.
Es ist eine Gentrifizierungsgeschichte, die im heutigen Berlin spielt. Es fällt auf, dass es keinen politischen Widerstand gibt, kein Kollektiv, das zusammenfindet, um sich zu wehren. Es gibt nur den romantischen, durchaus machohaften Ansatz des Protagonisten, der seiner Freundin erklärt, gegen ein anonymes Konsortium, das ihm im Skandinavischen Viertel zunehmend die Wohnungen streitig macht, wie David gegen Goliath kämpfen zu wollen.
Das ist die Rebellion des Außenseiters.
Und eine Phrase.
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Das Skandinavische Viertel in Berlin-Prenzlauer Berg – in leicht veränderter Fassung, wie sie die Hauptfigur im gleichnamigen Roman von Torsten Schulz vornimmt
Damit hätten wir eine weitere Facette der Figur: eine gewisse Infantilität. Genauso regressiv bezieht sich Matthias in Verkaufsgesprächen auf seinen verstorbenen Onkel. Er hat ihn lieber gehabt als seinen Vater, aber er war nie der originelle Zeitgenosse, als den er ihn ausgibt.
Weil Matthias außer seinem weltabgewandten Vater keine Familie mehr hat, muss er sie sich in der Phantasie schaffen.
Wenn man darüber spricht, kommt man schnell in psychoanalytische Fahrwasser, und es ist nicht ganz ungefährlich, den eigenen Roman dieserart zu interpretieren. Aber Sie sprachen ja von dem Fehlen eines Kollektivs. Was ich allgemeinpolitisch nicht verstehe: Warum sich nicht mehr Menschen gegen die Abschaffung bezahlbaren Mietraums zusammenschließen, Gruppen bilden oder eine Partei, die sich mit diesen Mieterfragen beschäftigt – oder mit der Frage, wie sie besser Eigentum erwerben können. Eigentum, das allen und nicht nur wenigen nützt. So wie die Grauen Panther früher auch nur ein Thema hatten.
Die grauen Mieter.
Ja. Aber das wäre ein anderer Stoff gewesen.
Es geht bei Ihnen statt dessen um das Individuum, seine Interessen werden mit seiner Vorgeschichte ins Verhältnis gesetzt.
Ja, das Hauptthema ist weniger der Makler und sein Tun, sondern diese ostdeutsche Familiengeschichte, die der Hauptprotagonist sukzessive bewältigt und der schließlich durch den Tod des Vaters vielleicht ein Stück Freiheit für sich gewinnt.
Was kommt bei Ihnen als nächstes? Nach der zerfallenden Familie die intakte Familie?
Ich will mehr ins Legendenhafte, Märchenhafte. Ich finde, dass in unserem Erzählraum die Legenden zu kurz kommen. Ich bin damit ja aufgewachsen. In all meinen drei Ostberlin-Romanen kommt zum Beispiel das Motiv des Nachholens vor: Dass derjenige, der gestorben ist, einen Lebenden »nachholt«. Darum ging’s damals in den Gesprächen auf dem Friedhof. Ich bin nächtelang wachgelegen, weil ich fürchtete, von einem Toten »nachgeholt« zu werden. Meine Großmutter erzählte auch sehr glaubhaft, dass sich die Toten nochmal »melden« würden. Als sie Kind war, starb ihr Vater, und dann ging sie wenig später eine Treppe hoch, und plötzlich zupfte jemand an ihrem Ärmel – das war ihr Vater! Für sie war es gelebtes Leben.
Später entdeckt Matthias, dass sein verstorbener Onkel in seine ebenfalls schon lange verstorbene Mutter verliebt war, vielleicht ist er nicht sein Onkel, sondern sein Vater?
In einem Brief an die Mutter schrieb der Onkel: »Du trägst die Frucht meines Bruders in Dir.« Das ist schon, wie ich hoffe, ein zuverlässiger Hinweis darauf, dass der Onkel nicht der Vater ist. Trotzdem bleibt bei manchen Lesern da etwas offen – was ich aber nicht schlecht finde. Überhaupt geht die Rezeption mitunter in denkbar verschiedene Richtungen. Auf eine Metaebene gebracht, finde ich: Wie sich die Gesellschaft atomisiert, atomisieren sich auch Rezeptionsweisen. Was man nicht alles in Kritiken, in Blogs usw. liest …
Sie gehören nicht zu denen, die Kritiken nicht lesen?
Ich lese Kritiken.
Haben Sie auch eine Todesliste?
Ja. Aber da sind höchstens zwei Namen drauf. Was ich überhaupt nicht mag, sind Leute, die dir im Gespräch etwas wie Verständnis oder Empathie vorgaukeln, und in ihrem anschließenden Text ist davon gar nichts zu lesen. Zum Glück sind die eine große Ausnahme. Was ich mir wünschte, ist, dass die Literaturkritik anspruchsvoller wäre, im besten Sinne des Wortes: gelehrter. Statt dessen scheint sie als journalistische Form mehr und mehr den Bach runter zu gehen.
Weil sie auch immer einflussloser wird.
Das hängt beides zusammen. Glaube ich.
In »Skandinavisches Viertel« geht es öfter um den Sisyphos-Mythos. Hat Sie das in der Jugend auch so bewegt?
Ja, sehr. Ich bin mit 15 nach Budapest getrampt und in die deutsche Buchhandlung gegangen, um Bücher, die es in der DDR nicht gab, zu klauen, unter anderem Albert Camus, Jean Paul Sartre, Jack Kerouac, Günter Grass. »Der Mythos von Sisyphos« von Camus hat mich total begeistert, nicht zuletzt, weil ich ihn auf die DDR-Verhältnisse projiziert habe. Dabei habe ich gar nicht so realisiert, dass ich selber absurd war: Das politische System der DDR für absurd halten, aber dennoch an seine grundsätzliche Reformierbarkeit glauben. Das war die Abteilung Chimäre.
Waren Sie auch schon in der DDR literarisch aktiv?
Aktiv ist zu viel gesagt. Ich hatte mit 20 eine Veröffentlichung in der ndl, der Zeitschrift für neue deutsche Literatur. Das waren drei Geschichten. Und dann noch gelegentlich was in der Zeitschrift für junge Literatur Temperamente.
Waren Sie auch beim FDJ-Poetenseminar?
Nee, nie. Das war für mich ein Käfig voller Narren.
Und dann trotzdem in der ndl?
Ja. Die Texte waren leicht komisch, auch kitschig und nicht mehr als ein bisschen jugendlich-kritisch. Und der von mir und nicht nur von mir sehr geschätzte Wolfgang Kohlhaase hatte ein kleines, charmantes Vorwort geschrieben. Das half sicherlich auch.
Sind Sie früher wirklich durch die Stadt mäandert und gewandert?
Ja, auch durch das Skandinavische Viertel. Da gibt es eine biographische Verbindung: Meine Großeltern väterlicherseits wohnten in der Malmöer Straße, und manchmal bin ich an der Seite meiner Cousins da rumgestöbert. Die waren nur zwei, drei, vier Jahre älter, haben mir spannende Sachen gezeigt und erzählt. Ein Stückchen Initiation. Heute lebt von ihnen keiner mehr. Haben sich alle totgesoffen.
Sie haben in Prenzlauer Berg schon vor 1990 gewohnt?
Ja, in der Christinenstraße, unweit vom Teutoburger Platz, da wohnte ich im Seitenflügel parterre in einer Zweiraumwohnung ohne Flur, mit zwei kleinen Kindern und meiner damaligen Ehefrau. Ich bin dann initiativ geworden und hab’ mich an einen Mann von der Nationalen Front gewendet, der war Fleischer. Es gab ja damals diese Plakate: »Wählt die Kandidaten der Nationalen Front«. Und der schien darauf am sympathischsten. Ich ging zu ihm, sagte: »Wir können so nicht weiterwohnen!« Und da haben wir ganz schnell eine Vierraum-Wohnung im Plattenbau in Hellersdorf bekommen. 80 Quadratmeter, aber gut geschnitten. Dort haben wir dann von 1987 bis Mitte der Neunziger gelebt. Dann sind wird nach Prenzlauer Berg zurückgekehrt.
War denn Prenzlauer Berg in den 80ern wirklich so eine Trümmerlandschaft wie einem das heute immer vermittelt wird?
Nee, das nicht, aber die Wohnungen hatten oft keine Fernheizung, sondern Öfen, auch Außenklos und einfache Holzfenster. Manche Balkone waren gesperrt, die Fassaden fast prinzipiell grau und bröcklig. Aber das fiel vor allem den Westlern auf, die zu Besuch kamen. Mir nicht – auch weil hinter den Fassaden viel los war.
Wann war die schönste Zeit im Bezirk?
Für mich Anfang, Mitte der 90er Jahre. Ein Hauch von Anarchie, verbunden mit Begegnungen und Diskussionen, die man so zuvor nicht haben konnte. Leute aus dem Westen, die neue Lebensentwürfe ausprobieren wollten, Ostler, die nicht gesettelt sein wollten und auch weit davon entfernt waren, es zu sein. Es war heterogen, die Leute waren auf der Suche. Das ging dann vorbei ...
Es wurde gentrifiziert, saniert, verdrängt.
Ich habe aber erst seit ein paar Jahren das Gefühl, dass bestimmte Ecken von Prenzlauer Berg so homogen sind, dass ich keine Lust mehr habe, mich da aufzuhalten.
Welche meinen Sie?
Das betrifft den Kollwitzplatz, das Bötzow-Viertel, also mehr den südlichen Prenzlauer Berg. Der nördliche Teil des Bezirks mit dem Skandinavischen Viertel ist noch nicht so weit, insofern ist der Roman auch eine Behauptung hinsichtlich der Zukunft.
Haben die Makler im gentrifizierten Berlin noch genug zu tun, oder sterben die auch aus?
Ich hab’ kürzlich in der »Abendschau« des RBB einen Bericht über einen Makler gesehen, der hat kaum noch zu tun. Er hat ganz wenig Angebote und wahnsinnig viele Klienten, die eine Wohnung suchen. Umso mehr wundert es mich, dass es so ruhig ist, dass die Leute nicht viel mehr protestieren und vor allem: Ideen ins Leben bringen.

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