Montag, 25. Juni 2018

Protest gegen Sandabbau in Gambia: Polizei erschießt drei Menschen



Reisfarmen prägen ein kleines Dorf etwa 50 Kilometer südlich der 
gambischen Hauptstadt Banjul: Und seit einiger Zeit auch der Sandabbau 
für die internationale Zementindustrie. In Faraba Banta protestierte 
die Bevölkerung seit einiger  Zeit gegen den industriellen Abbau, der 
ihrer Erfahrung nach die Reisfelder massiv schädigte. Die Kritiken und 
Proteste führten zur Gründung der Faraba Banta Village Development 
Group, einer Initiative, die nach Alternativen zum Sandabbau suchte, 
die sich mit dem Reisanbau vereinbaren ließe. Und die am Montag, 18. 
Juni 2018 zu einer Protestdemonstration aufrief. Die sich vor allem 
gegen das Wirken des früheren Ortsvorstehers richtete, der dem 
Unternehmen – nach Ansicht der Demonstranten – eine Abbaulizenz im 
Alleingang erteilt hatte, Plakate sprachen auch von „verkauft“. Die 
Demonstration, keineswegs die Erste, wurde von der Polizei ohne 
Vorwarnung oder sonstige vorherigen Bekundungen angegriffen – mit 
tödlichen Schüssen. Zwei Demonstranten waren sofort tot, ein Dritter 
starb am Mittwoch im Krankenhaus. In dem Artikel „Death toll from 
Gambia protest rises to three“ am 21. Juni 2018 in The Sun Daily wird 
auch berichtet, dass sechs Demonstranten festgenommen worden waren, 
die dann aber im Zuge landesweiter Kritik wieder frei gelassen wurde. 
In einer Stellungnahme zu den Ereignissen unterstrich Human Rights 
Watch, dass es dringend nötig sei, eine strukturelle Reform der 
Polizei in Gambia vorzunehmen, die noch von der Zeit der Diktatur 
Yammehs geprägt sei, der vor anderthalb Jahren zum Rücktritt gezwungen 
worden war.
http://www.thesundaily.my/news/2018/06/21/death-toll-gambia-protest-rises-three

Siehe dazu einen weiteren aktuellen und einen Hintergrundbeitrag
http://www.labournet.de/?p=133797

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