Mittwoch, 6. Januar 2016

Amazon-Beschäftigte an mehreren Standorten im Arbeitskampf



Amazon und die Methoden des Union Busting. Wie das Unternehmen auf
Streiks reagiert

„… Die interne Kommunikation hat sich aber auch für das
Weihnachtsgeschäft geändert. Während in den vergangenen Jahren immer
betont wurde, man lasse sich von Störungen außerhalb der Hallen nicht
beeinflussen, versucht man jetzt, die Streikenden dazu zu bewegen,
sich nicht an weiteren Aktionen zu beteiligen. Daher wird an vielen
Standorten eine «Anwesenheitsprämie» von maximal 200 Euro in den
beiden Wochen vor Weihnachten ausgelobt. Diese bekommt aber nur, wer
in diesem Zeitraum weder krank ist noch Urlaub hat. Letzteres ist
ohnehin nicht möglich, da eine Urlaubssperre für den Monat Dezember
verhängt wird. Daher ist diese Prämie als Streikbrecherzahlung zu
werten. Denn wäre es das nicht, könnte man diese Summe auch gleich mit
dem Lohn überweisen.
Die Zahlung beweist einerseits, dass die Streiks Wirkung zeigen, sonst
müsste das Unternehmen nicht zu solchen Mitteln greifen. Andererseits
zeigt die angekündigte Prämie auch, dass die Streikenden wichtig für
das operative Geschäft sind. Schade ist nur, dass man sie nicht als
gleichberechtigte Verhandlungspartner ansieht...“ Beitrag von
Christian Rother in der Sozialistischen Zeitung Nr. 01/2016
http://www.sozonline.de/2016/01/amazon-und-die-methoden-des-union-busting/

Siehe dazu die empfehlenswerte Analyse "Welcome to the jungle –
Working and struggling in Amazon warehouses" aus Sicht von
Arbeiter*innen bei Amazon Großbritannien, die auch auch auf die
Situation bei Amazon in der BRD und in Polen eingehen, von den angry
workers of the world vom 20. Dezember 2015 (englisch)
https://angryworkersworld.wordpress.com/2015/12/20/welcome-to-the-jungle-working-and-struggling-in-amazon-warehouses/

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