Mittwoch, 15. August 2012

BOLIVIEN VOR UND NACH EVO MORALES

Beachtliche Bilanz nach 7 Jahren Regierung Evo Morales von Angel Guerra Cabrera, kubanischer Kolumnist von „La Jornada“ (Mexiko) übersetzt von Jens-Torsten Bohlke Havanna, 9. August 2012, Cubadebate. (auf Kommunisten-online am 13. August 2012) – In Bolivien unterdrückte und verwehrte eine kleine überaus reiche Minderheit der Bevölkerungsmehrheit aus Aymara, Quéchua, Guaraní und anderen alteingesessenen Völkern die grundlegenden Menschenrechte. Noch viel weniger gestand ihnen diese Oligarchie ihre kollektiven Rechte als Gemeinschaft auf kulturelle Identität, auf Autonomie und angestimmte Gebiete zu. 90% der ländlichen Bevölkerung lebte in Armut. Bolivien kämpfte mit Haiti und Honduras um den Spitzenplatz bei der Massenarmut in Lateinamerika, wenn man den Index für die Entwicklung der Sozialstandards bei den Menschen zugrunde legt. Die von der Revolution 1952 geschaffenen öffentlichen Betriebe wurden zum Höchstpreis laut Vorgaben aus Washington mit verfassungswidrigen Verfügungen und bewaffnet ausgetragenen skandalösen „Verhandlungen“ zwischen der Oligarchie und den transnationalen Konzernen privatisiert. Hier nur ein Beispiel, um diese Ausplünderung zu veranschaulichen: allein der neoliberale Präsident Gonzaló Sánchez de Lozada (1993-97, 2002-03) machte ein Privatvermögen von über 250 Millionen Dollars durch die Privatisierungen, die damit verbundenen Massenentlassungen für Zehntausende werktätige Menschen, den Ausverkauf von Bodenschätzen und der nationalen Souveränität sowie die blutige Unterdrückung gegenüber den Bewegungen, die sich dieser Politik in den Weg stellten. Sánchez de Lozada und sein Nachfolger wurden durch Aufstände der indianischen Völker und der Mestizen gestürzt, welche dann im Jahr 2005 einen Ihresgleichen, den Aymará Evo Morales, mit einer gewaltigen Stimmenmehrheit in das Präsidentenamt wählten. Damit begann die tiefgreifende gesellschaftliche Umgestaltung, welche Bolivien heutzutage durchlebt. Wer konnte sich damals die außerordentlichen erreichten Errungenschaften der vergangenen sieben Jahre vorstellen? Die Völker Boliviens leiteten mit dem Regierungsruder in ihren Händen die Rettung der Unabhängigkeit des Landes und seiner Souveränität sowie die Entwicklung einer unabhängigen Außenpolitik für die Einheit und die Integration Lateinamerikas und der Karibik sowie für die Solidarität zwischen den Völkern der Region aller sich für eine bessere Welt einsetzenden Menschen ein. Sie ließen die Angriffe der Oligarchie des Imperialismus scheitern. Evo Morales kämpfte für die Umsetzung der Forderungen der indianisch geprägten Volksbewegungen seines Landes. Er berief das Parlament ein und entsprach damit einer weitverbreiteten Forderung der ursprünglichen Völker Boliviens nach Proklamierung einer neuen Verfassung und Geburt des Vielvölkerstaates Bolivien zur Beerdigung der oligarchischen Republik Bolivien. Mit dieser rechtlichen Waffe sollte die Rückerlangung der Verfügung über die Bodenschätze sowie die Rettung der privatisierten Betriebe erfolgen. Dies wurde im Trommelwirbel des langen Kampfes gegen den Kolonialismus mit der Veränderung des Massenbewusstseins erreicht. Die bolivianische Führungsgestalt Evo Morales bezeichnet dies als die Demokratische und Kulturelle Revolution. Binnen sieben Jahren überwand Bolivien das Analphabetentum. Boliviens Wirtschaft wuchs jährlich um 4,7% im Durchschnitt, seine Reserven an internationalen Devisen versechsfachten sich. Das erwirtschaftete Brutto-Inlands-Produkt (BIP) pro Einwohner verdoppelte sich. Bolivien hat aufgehört, jener Bettlerstaat zu sein, von dem es weltweit nur hieß, daß es sich um ein bankrottes Land handelt, welches von internationaler Hilfe abhängig ist, selbst wenn es nur um die Bezahlung der Löhne der öffentlich Bediensteten ging. Dies sind nun mehr Errungenschaften, die inmitten der stattfindenden wirtschaftlichen Mega-Krise im Weltmaßstab nur recht wenige Länder vorzuweisen haben. Unter Präsident Evo Morales wurden die Leistungen des öffentlichen Gesundheitswesens für viele Millionen Menschen zugänglich gemacht und ausgeweitet. Diese Menschen kannten dies aus früheren Zeiten nicht. Heutzutage sind Tausende Schulen für sie eröffnet worden. Bolivien ist ein angesehenes Mitglied der ALBA und UNASUR. Bolivien steht vor dem Beitritt in den MERCOSUR, was zur Stärkung der geopolitischen Position und des Schutzes solcher Länder wie Bolivien und Venezuela nach außen beitragen würde. Neben seinen Vorkommen an Energieträgern, Erzen und seinem Artenreichtum an Pflanzen und Tieren ist die geographische Lage Boliviens im Herzen Südamerika von besonderer Bedeutung. Keinesfalls zufällig setzte die Bush-Regierung seinerzeit alles daran, die Präsidentschaft von Evo Morales zu verhindern. Washington hat auch mit Obama an seiner Spitze stets seine subversive Destabilisierungspolitik mit Zielrichtung des Sturzes der Regierung Evo Morales auf extreme Art betrieben, so daß die US-Botschaft in La Paz den Generalstrab der Konterrevolution in Bolivien repräsentiert. Die USA haben ihre Unterwanderungstaktiken immer wieder verfeinert, weil sie damit immer wieder scheiterten. Zuletzt haben sie auf medialen Rummel zurückgegriffen, um Forderungen aus bestimmten Teilen der Volksbewegungen aufzugreifen und zu stimulieren, hinter welchen lediglich Einzelinteressen gewisser lokaler Machtpolitiker stecken, die sich jetzt dem Referendum entgegenstellen, welches über den von der Regierung vorgeschlagenen Autobahnbau beim Thema Tipnis entscheiden soll. Bei all dem wissen jene Hintermänner der Reaktion, daß die große Mehrheit der indianischen Bevölkerung sich bei einer Befragung für dieses Vorhaben ausspricht. Mit der Führung durch Evo Morales spielt Bolivien eine glänzende Vorreiterrolle unter den indianischen und nichtindianischen Völkern. Bolivien steht für die Würde und den landesweiten Aufbau im Einklang mit der Natur. Beim Thema Naturschutz ist Bolivien der Weltmeister geworden. (Gestützt auf La Jornada, Mexiko) Quelle: http://www.cubadebate.cu/

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