Dienstag, 23. Juni 2020
Offener Rechtsruck und Gegenbewegung
Göttingen, nicht Gütersloh – oder: Wie rassistische
Schuldzuschreibungen in Epidemie-Zeiten wirken
Das wusste schon Karl Marx – und es gilt heute noch: Vor dem Gesetz
sind im bürgerlichen Staat alle gleich, immer noch darf weder der
Millionär noch der Obdachlose unter der Brücke schlafen. Jetzt haben
Menschen in Göttingen sich gegen die ihnen verordnete Zwangsquarantäne
im Wohnsilo zur Wehr gesetzt: Das dürfen sie nicht. Das dürfte ja auch
Herr Tönnies nicht, irgendetwas auf die Polizei werfen zum Beispiel.
Tut er ja aber auch nicht. Stattdessen verlagert er sein
rücksichtsloses Geschäft in ein anderes Bundesland und lässt jene
weiter knechten, die sein Partner Laschet beschimpft. Geschäfte stehen
im Kapitalismus niemals unter Quarantäne. Über die aktuellen
Epidemie-Geschäfte des Herrn Tönnies hat LabourNet Germany ein ganzes
dickes, fettes Dossier „Branchengrößter (doch) nicht der
Branchenbeste: Corona-Fälle nun auch bei Tönnies“ – dem ist nichts
hinzuzufügen (außer all dem, was noch ans Tageslicht kommen wird).
Über die Proteste in Göttingen folgt hiermit eine Materialsammlung,
die sich auch der Frage widet, wer zu Wort kommt (inklusive des Links
zu einem Twitter-Kanal, der die Stimmen der Betroffenen in Göttingen
dokumentiert) – und dem dazu gehörenden, einmal mehr wenig
segensreichen, Wirken der kommerziellen Medien...
https://www.labournet.de/?p=174349
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