Dienstag, 7. Mai 2019

Flüchtlingsversorgung in Ungarn: So schlecht wie möglich


Solidarität mit den 11 von Röszke zum Prozessbeginn am 27.6.2016Ungarns Regierung will Flüchtlinge gezielt abschrecken. 20.000 Menschen kamen seit Jahresanfang über die Balkanroute in das Land. Die Behörden schikanieren sie mit Transitzonen und gerichtlichen Schnellverfahren…” Artikel von Keno Verseck im Amnesty Journal August 2016 externer Link. Siehe auch:
  • Ungarn verweigert Migranten Nahrung New 
    Ungarn misshandelt laut den Vereinten Nationen Flüchtlinge. Menschen haben demnach tagelang kein Essen erhalten. Das sei ein Bruch internationalen Rechts. Das UN-Menschenrechtsbüro wirft Ungarn vor, Migranten nicht mit Lebensmitteln zu versorgen. Seit August vergangenen Jahres hätten mindestens 21 Menschen in Abschiebezonen teils bis zu fünf Tage kein Essen bekommen, sagte eine Sprecherin. Das EU-Land verstoße damit gegen internationale Gesetze und Standards. Die nationalen Behörden stellten den Menschen zwar frei, ihre Zonen zu verlassen – allerdings würden sie sich dann entweder illegal in Ungarn aufhalten oder illegal auf serbisches Territorium gelangen. “Das ist keine Lösung”, sagte die Sprecherin. Ungarn habe nach einer Beschwerde vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte versprochen, diese Praxis zu beenden. Berichte deuteten aber darauf hin, dass das bislang nicht geschehen sei. Der jüngste Fall stamme aus dem April...” Agenturmeldung vom 3. Mai 2019 bei der Zeit online externer Link
  • Aus dem Artikel von Keno Verseck im Amnesty Journal August 2016 externer Link: “… Die ungarisch-serbische Grenze bei Röszke und Horgos: Zweihundert Meter neben dem offiziellen Grenzübergang campieren Flüchtlinge in Zelten und Unterständen aus Stöcken und Decken, direkt am ungarischen Stacheldrahtzaun, vor einer langen Reihe weißer Containerbaracken. “Transitzone Röszke” nennt sich der Komplex. Hier können Flüchtlinge Asyl beantragen. Sie müssen dazu eine Schleuse aus zwei eisernen Drehkreuzen zwischen Stacheldrahtzäunen passieren und können in einer der Containerbaracken ihr Asylgesuch abgeben – wenn die Schleuse denn geöffnet wird. Doch das geschieht nicht oft. Nur 15 bis 20 Menschen lässt die ungarische Grenzpolizei täglich hinein. Und deshalb stauen sich hier, neben dem Grenzübergang, die Menschen. Mehrere hundert Flüchtlinge sind es inzwischen, ebenso wie an der baugleichen Transitzone Tompa, vierzig Kilometer weiter westlich. Und es kommen immer mehr. Denn nach der Schließung der Balkanroute im Januar steigt die Zahl der Flüchtlinge, die sich irregulär von der Türkei nach Mitteleuropa durchschlagen, wieder deutlich an. (…) Seit März fahren “MigSzol”-Aktivisten regelmäßig zu den Camps vor den Transitzonen in Röszke und Tompa, verteilen Getränke, Lebensmittel, Pflaster und Verbände – soviel wie sie gerade in Rucksäcken tragen können. “MigSzol”-Mitbegründer Márk Kékesi sagt: “Wir haben schon mehrmals versucht, mit den ungarischen Behörden darüber zu verhandeln, ob wir in größerem Maße Hilfe leisten können, mit Zelten, Decken, Kleidung, mobilen Toiletten. Aber die Grenzpolizei lässt das nicht zu.” Dabei bewahrt “MigSzol” in einem leerstehenden Schulgebäude nahe Szeged noch riesige Mengen an Hilfsgütern auf. “Die Behörden wollen jedoch alles vermeiden, was ihrer Meinung nach dazu führen könnte, Flüchtlinge anzulocken”, sagt Kékesi, “deshalb sollen die Bedingungen so schlecht wie möglich sein.” …

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