„… In Neuseeland blieb am Mittwoch mehr als die Hälfte der Schulen geschlossen. Der Grund: Rund 50.000 Lehrer haben für einen Tag die Arbeit niedergelegt, um ihre Forderungen nach besserer Bezahlung zu untermauern. Die Lehrer im Pazifikstaat fordern mindestens 15 Prozent mehr Gehalt sowie bessere Arbeitsbedingungen. Die Regierung unter Labour-Premierministerin Jacinda Ardern bietet bislang jedoch nur drei Prozent Plus – was der Regierungschefin viel Kritik einbringt. Wenn die Regierung Bildung wertschätzen wolle, dann müsse sie auch die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer wertschätzen, heißt es bei den Gewerkschaften. Die Lehrkräfte würden unter enormem Druck arbeiten. Nach Gewerkschaftsangaben ist dies der bislang größte Streik in der Geschichte Neuseelands. 700.000 Schülerinnen und Schüler sind davon direkt betroffen, schreibt der “Guardian”. Zahlreiche Eltern hätten deshalb nicht zur Arbeit gehen können. Trotzdem sei die Solidarität mit den streikenden Lehrern hoch…“ – so wird es in dem Beitrag „Zehntausende Lehrer streiken für mehr Geld“ am 29. Mai 2019 in Spiegel online gemeldet, worin allerdings das Thema Arbeitsbedingungen ausgespart bleibt. Zum Schulstreik in Neuseeland drei weitere aktuelle Beiträge – auch über die weiteren Perspektiven nach diesem ersten Streiktag:
- „Teachers vow to strike again if govt doesn’t up its offer“ am 29. Mai 2019 bei RNZ ist ein Beitrag vom Abend des Streiktages, in dem unterstrichen wird, dass es aufgrund der – unveränderten – Reaktion der Regierung („wir können nicht alles auf einmal machen“) eine deutliche Entschlossenheit gibt, die Streikbewegung fortzusetzen. Vor allem für die an Grundschulen Lehrenden – die bereits zweimal Proteststreiks organisiert hatten – ist die Lage nach 12 Monaten ergebnisloser Verhandlungen regelrecht eine Provokation – in den in diesem Beitrag dokumentierten rund eine halben Dutzend Aussagen Streikender wird immer wieder darauf verwiesen, dass die Arbeitsbelastung nicht mehr auszuhalten sei. Dass nun die Beschäftigten aller Schulformen gemeinsam in die Auseinandersetzung gehen, so wird aus den Aussagen ebenfalls deutlich, erhöht Kampfgeist – und die Aussicht auf Erfolg…
- „Teachers face two enemies „ von Don Franks am 28. Mai 2019 bei Redline ist ein Beitrag – am Tag vor dem Streik – auf der linken Webseite, der auf die politische Situation eingeht, in der dieser Streik stattfindet. In Konfrontation mit der politischen Rechten, die als angebliche Lösung der Situation vorschlage, eine Bezahlung nach Erfolg einzuführen, wie anderswo auch heißen solche Spaltungsmaßnahmen dann „Exzellenz“. Wobei der Autor zu Recht ausführt, dass dies auch noch ausgerechnet bei einer Arbeit wie der an den Schulen, die weit entwickelte Formen der Kooperation erfordere neben spalterisch auch noch schädlich sei. Und die Konfrontation mit der sozialdemokratischen Regierung, wie anderswo auch eng mit den Gewerkschaften verbunden – was auch eine besondere Wachsamkeit der Lehrerinnen und Lehrer erfordere…
- „50,000 teachers take part in New Zealand’s largest education strike“ am 29. Mai 2019 bei Peoples Dispatch ist ein Überblick über das Zustandekommen dieses Streiktages in Neuseeland und ein kurzer Abriss seiner Vorgeschichte, wobei sowohl das Thema „kleinere Klassen“ angesprochen wird, als auch die – unter anderem wegen solcher Forderungen – massive Unterstützung des Streiks, sowohl durch Schülerinnen und Schüler, als auch durch die Eltern…
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