Fünfte Generation. Sie soll mehr Daten in kürzerer Zeit übertragen.
Dr. Schmidt erklärt die Welt
nd/Ulli Winkler
Inzwischen geht es bei der Versteigerung um Milliardenbeträge. Ein gutes Geschäft.
Der Markt ist offenkundig da. Viele Leute sind mit dem jetzigen Standard LTE nicht mehr zufrieden. Und es gibt ja genug Gegenden, in denen entweder die Möglichkeit zum Kabelanschluss schlecht ist oder die drahtlose Verbindung nicht funktioniert. Das kann einem schon im Berliner Umland passieren, dazu muss man nicht erst in die Uckermark fahren. Für Firmen ein absolutes Ärgernis.
Und 5G wird das beheben?
Das Dumme ist, dass es dem Staat genügt, wenn die Versteigerungsgewinner 98 Prozent der Haushalte in Deutschland mit 5G abdecken. Das heißt: nicht alle. In dünn besiedelten Regionen werden da wohl Funklöcher bleiben.
Ist nicht die Industrie der größte Interessent?
Potenziell ja. Das Internet der Dinge wird perspektivisch zum Hauptschauplatz. Das geht von der Heizungssteuerung im Wohnhaus bis zu großen Produktionsabläufen, für die in den Betrieben eigene 5G-Netze aufgebaut werden.
Wie ist es mit autonomem Fahren?
Wenn das sicher funktionieren soll, müssen sehr große Datenmengen hin und her geschoben werden. Insgesamt braucht man für 5G aber viel mehr Antennen, und da stellt sich die altbekannte Frage: Schadet das der Gesundheit?
Und - schadet es?
Kaum noch zu ermitteln. Für den Vergleich fehlt in den hochentwickelten Ländern die Kontrollgruppe. Man findet keine hinreichend große Zahl von Menschen, die unter gleichen Bedingungen leben, aber nicht von irgendwelchen Funknetzen bestrahlt werden. Wo es echten Schaden anrichten könnte - bei der Wettervorhersage.
Warum das denn?
Die Meteorologen machen Messungen mit Satelliten auch im Bereich der Radiowellen, beispielsweise die Wasserdampfverteilung in der Luft. Das betrifft aber etliche Frequenzen, die in den USA gerade versteigert werden. Das kann die Vorhersagen von Unwettern erschweren und am Ende ist die Frage, ob diese Schäden teurer werden als das Geld, das der Staat bei der Versteigerung der Frequenzen einnimmt.
https://www.neues-deutschland.de/artikel/1119888.g-funkloecher-werden-bleiben.html
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen