Samstag, 2. März 2019

MAKING History #20




Newsletter des Historischen Zentrums der RLS

Auch in den kommenden Wochen lädt die Rosa-Luxemburg-Stiftung dazu ein, sich mit den Ursachen und Folgen der Novemberrevolution 1918/19 zu beschäftigen. Schwerpunkte sind aktuell die historischen Entwicklungen in Bayern und die Umstände der sogenannten «zweiten Revolution». Zum Veranstaltungsüberblick

In der historischen Bildungsarbeit aber beschäftigen wir uns selbstverständlich weiter auch mit anderen Themen und Regionen. So möchten wir besonders auf das Symposium «
Zwischen Leugnung und Anerkennung» am 13. April in Berlin hinweisen. In Anwesenheit des armenischen Botschafters und unter Beteiligung sachkundiger Historiker*innen geht es um den Genozid an den Armeniern in den geschichtspolitischen Debatten und erinnerungskulturellen Diskursen in Deutschland.












Veranstaltungen
7. März 2019, Diskussion, Berlin
Black Marxism? 
Es ist bekannt, dass die vor 100 Jahren gegründete Komintern sich auf dem Feld der antikolonialen Kämpfe besonders engagierte, sie auch beförderte. Doch was wissen wir über ihre Aktivist*innen? Mit Hakim Adi und Robbie Aitken sind zwei ausgewiesene Experten der «Black History» des 20. Jahrhunderts zur Diskussion eingeladen. 



9. März 2019, Tagung, Berlin
Zweite Revolution?
Die Forderungen nach Sozialisierung der dazu «reifen» Industriebetriebe waren im Frühjahr 1919 noch immer aktuell. In Kooperation mit dem Bezirksmuseum Lichtenberg beleuchtet die Helle Panke/Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin mit ihrer Tagung die Potentiale der sogenannten «zweiten Revolution» in Deutschland, eingebettet in eine europäische Dimension revolutionärer Kämpfe. Um Anmeldung wird gebeten.  


15./16. März 2019, Konferenz, Leipzig
Verfolgung – Ausgrenzung – Verwahrung
Zur städtischen Arbeitsanstalt von 1892 bis heute. Die Kontinuität sozialrassistischer Verfolgung über verschiedene Epochen hinweg diskutiert eine Konferenz der Stadt Leipzig, der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig, des Romano Sumnal e.V. und des Sächsischen Psychiatriemuseum mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen.


18./21. März, Vorträge, Jena/Erfurt
Erinnerungen an Willi Münzenberg
Ein Propagandist der Komintern aus Thüringen, ein Medienvisionär und europäischer Sozialist gegen Hitler und Stalin. In den Räumen der Rosa-Luxemburg-Stiftung Jena erinnert zunächst Paul Wellsow an Willi Münzenberg (1889-1940), drei Tage später in Erfurt Bernhard H. Bayerlein - dann bei «Topf und Söhne», im Rahmen der unter anderem durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung Thüringen geförderten Ausstellung über die «zwei Tode des Paul Schäfer».


27. März, Lesung, Berlin
Gegen die Zerstörung von Herz und Hirn
In der nächsten Veranstaltung in der Reihe «Linke Literatur im Gespräch» steht «1968» und das Ringen um menschenwürdige Arbeit im Mittelpunkt, am Beispiel der Biographie von Wolfgang Hien. 


Ausblick
Die Freiheit der Arbeit im Kapitalismus
Vom 6. bis 8. Februar 2020 findet in Bochum der erste Kongress der German Labour History Association statt - einem 2017 gegründeten Netzwerk von Historikerinnen und Historikern der Geschichte der Arbeiterbewegung. Thema ist die «Freiheit der Arbeit im Kapitalismus». Der Call for Paper läuft bis zum 30. April 2019.












Publikationen
Briefe aus dem GefängnisWährend des Ersten Weltkrieges kam Rosa Luxemburg wegen einer antimilitaristischen Rede zunächst für ein Jahr ins Gefängnis und wurde nach kurzer Freiheit bis zum Beginn der Novemberrevolution in «Schutzhaft» gehalten. Vom Gefängnis aus unterhielt sie lebhafte Korrespondenzen. Diese zum Teil sehr privat gehaltenen Briefe wurden erstmals 1920 veröffentlicht. In ergänzter Auflage hat sie der Karl Dietz Verlag wieder zugänglich gemacht. 
«… alle macht den Räten» 
Das Zeitgeschichtliche Archiv e. V. und der Förderkreis Archive und Bibliotheken zur Geschichte der Arbeiterbewegung e. V. hielten im Mai vergangenen Jahres mit Unterstützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung ein Symposium ab zu «Die Novemberrevolution und ihre Räte». Die dort gehaltenen Beiträge liegen nun als Buchpublikation vor.























In eigener Sache
Neue Mitarbeiterinnen
Das Historische Zentrum begrüßt zwei neue Mitarbeiterinnen: Seit dem 1. Februar bereichern Anika Taschke als Referentin für Zeitgeschichte mit dem Schwerpunkt Antifaschismus und historisch-biografisches Lernen sowie Elena Jerkin als Mitarbeiterin im Archiv Demokratischer Sozialismus das Team. Willkommen!


Clara-Zetkin-Stiftung gegründetBereits im November letzten Jahres hat sich mit der Clara-Zetkin-Stiftung eine neue Treuhandstiftung der Rosa-Luxemburg-Stiftung gegründet. Sie ist ein Zusammenschluss aus der bisherigen Michael-Schumann-Stiftung und der Wolfgang-Abendroth-Stiftungsgesellschaft. Wir freuen uns, mit ihr eine neue Partnerin in der Auseinandersetzung mit der deutschen und europäischen Zeitgeschichte an der Seite zu haben.








Mediathek

Kampf um die Betriebe
Es sind die vermutlich einzig verfügbaren Filmaufnahmen von Wolfgang Abendroth: ein sechsteiliges Seminar zur Geschichte der Betriebsverfassung aus dem Jahre 1977. Deutlich wird die Verbindung von permanenten Kämpfen um Mitbestimmung und Verfassungsentwicklung. Der Blick wendet sich zugleich aber auch anderen Konflikten zu, die neuen sozialen Bewegungen der 1970er Jahre unter den Nägeln brannten. Endlich online nachsehbar.



Über den Tellerrand




Arbeit-Bewegung-Geschichte 
Die Zeitschrift «Arbeit-Bewegung-Geschichte» setzt im neuen Heft ihren Schwerpunkt Revolution fort. Es ist mit mehreren biographischen Beiträgen dem Leben und Wirken einiger von der Gegenrevolution im Jahr 1919 ermordeten Revolutionäre gewidmet - dabei sind jenseits bekannter Namen wie Rosa Luxemburg oder Kurt Eisner auch weitgehend Unbekannte wie Wolfgang Fernbach oder Paul Wieczorek. Erst mit den Biographien dieser Menschen, viele davon jüdischer Herkunft, wird die Tragik der niedergeschlagenen Revolution im Abstand von 100 Jahren noch einmal deutlich.
Zum Inhaltsverzeichnis.


Novemberrevolution als Erinnerungsort?

Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes über «Die Novemberrevolution als Ereignis und Erinnerungsort» unternehmen eine interdisziplinäre Bestandsaufnahme der aktuellen Forschungen zur Novemberrevolution. Sie untersuchen, warum die erste erfolgreiche Revolution bislang einen so schweren Stand im Erinnerungshaushalt der Deutschen hatte, und fragen danach, ob sie nicht doch ein demokratischer Erinnerungsort sein könnte.


13. März, Podiumsgespräch, Berlin
DDR neu erzählen!
Wie erinnert sich das wiedervereinigte Deutschland an die DDR und die Nachwendezeit? In der offiziellen Erinnerungspolitik zumindest so, dass sich die meisten Menschen oft nicht darin wiederfinden. 30 Jahre nach dem Mauerfall wird es Zeit für eine neue Perspektive. Der Historiker Karsten Krampitz fordert «die Aufarbeitung der Aufarbeitung». Weitere Teilnehmer*innen des Podiumgesprächs im Hebbel-am-Ufersind Luise Meier, Klaus Lederer und Carola S. Rudnick; im Rahmen von «Comrades, I Am Not Ashamed of My Communist Past».



















Die historische Bildungsarbeit der Rosa-Luxemburg-Stiftung ist auf twitter (https://twitter.com/rls_history) und auch auf facebook vertreten. 







Redaktion
Bernd Hüttner und Uwe Sonnenberg, Historisches Zentrum Demokratischer Sozialismus der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Franz-Mehring-Platz 1, 10243 Berlin, 
bernd.huettner@rosalux.org, Telefon 030/44310-425 (Sonnenberg), Web: https://www.rosalux.de/themen/geschichte/

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