„Wie die staatliche Zeitung “People’s Daily” berichtete, war die Detonation in einem Chemiepark der in der Provinz Jiangsu gelegenen Stadt so stark, dass sie ein Erdbeben einer Stärke von 2,2 auslöste. Auf Videoaufnahmen ist zu erkennen, dass die Druckwelle der Explosion auch Hausfassaden beschädigte und Fenster zerstörte. Sogar mehrere Kilometer von der Unglücksstelle entfernt wurden zahlreiche Autos, Wohnhäuser und andere Gebäude beschädigt. (…) Ausgelöst wurde die Explosion ersten Berichten zufolge durch einen Brand in einer Chemiefabrik der Firma Jiangsu Tianjiayi, die nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua hauptsächlich Pestizide herstellt. Xinhua zitierte Augenzeugen, die von vielen blutverschmierten Menschen sprachen. Auch seien Arbeiter in eingestürzten Fabrikgebäuden eingeschlossen worden…“ – aus der Meldung „Zahlreiche Tote bei Explosion in China“ am 22. März 2019 bei der Deutschen Welle über die jüngste Katastrophe in der chinesischen Chemieindustrie. Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge, darunter eine Meldung, die das Ergebnis der Arbeitsinspektion im Werk vom Februar 2018 vermeldet – die offensichtlich ohne Konsequenzen geblieben ist…
- „47 Tote bei Explosion in chinesischer Chemiefabrik“ am 23. März 2019 bei Perspektive Online berichtet am Tag darauf genauer und unterstreicht die Zusammenhänge: „… Aufgrund mangelnder Arbeitsschutzvorschriften ist es in China schon häufiger zu erheblichen Arbeitsunfällen mit Toten gekommen. So explodierte im vergangenen November ein mit Chemikalien beladener Lastwagen im Norden Chinas, wobei mindestens 23 Menschen in den Tod gerissen wurden. Im Jahr 2015 kam es zu einem ähnlichen Vorfall an einem der größten chinesischen Industriehäfen. Bei der Explosion in Taijin starben 165 Menschen und fast 800 wurden verletzt. Der Sachschaden belief sich auf mehr als eine Milliarde Dollar. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) geht davon aus, dass täglich rund 6.400 ArbeiterInnen weltweit tödlich verunglücken. Das entspricht aufs Jahr gerechnet rund 2,3 Millionen Menschen, die während ihrer Arbeit getötet werden…“
- „At least 47 dead, 90 injured in massive chemical explosion in eastern China“ am 22. März 2019 beim China Labour Bulletin weist ebenfalls auf diese Zusammenhänge hin und stellt die Katatsrophe in eine Reihe mit ähnlichen Ereignissen in der chinesischen Chemieindustrie, weist aber vor allem darauf hin, dass im Februar 2018 ein Bericht der Arbeitsinspektion über das Katastrophenwerk zahlreiche große Mängel feststellte, die seitdem offensichtlich nicht behoben worden seien.
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