“Am 11. März legten 10 000 ArbeiterInnen und Angestellte für ihre Forderungen die Arbeit nieder. Sie machten den Stahlkapitalisten Druck. Bei Thyssenkrupp Steel (TKS) in Duisburg Hamborn-Beeckerwerth wurden die Werkstore 1, 3, 4, 5, 6 und 7 blockiert. An den Toren 6 und 7 erzeugte die Blockade vorübergehendes Chaos bei der LKW-Anfahrt. Die tolle Aktion sorgte unter den KollegInnen für gute Stimmung. (…) Die Forderungen der IG Metall sind 6 % mehr Entgelt, Verlängerung der Tarifverträge Altersteilzeit, Beschäftigungssicherung und Einsatz von Werkverträgen, zusätzliche Urlaubsvergütung von 1800 Euro (600 für Azubis). Sprengstoff zwischen den Tarifgegnern ist die Forderung nach 1800 Euro. Für viele Stahlkocher bei Thyssenkrupp Steel ist sie unverzichtbar. (…) Der nächste Schritt ist der 24-Stunden-Streik über drei Schichten. Denn allein mit gut organisierten Warnstreiks werden wir unsere Forderungen nicht durchsetzen.” Beitrag von Peter Berens (was tun bei Thyssenkrupp Steel) vom 13.3.2019 – wir danken! Siehe dazu:
- Keine Sternstunde der IG Metall: Gewerkschaftliche Forderung massiv unterlaufen – Stahlkocher von Tarifabschluss enttäuscht
“Die Stahlunternehmen und die Gewerkschaft IG Metall einigten sich am Sonntagmorgen auf einen neuen Tarifvertrag. Demnach sollen die Löhne ab März 2019 um 3,7 Prozent steigen. Für die Monate Januar und Februar gibt es insgesamt eine Einmalzahlung von 100 Euro. Ab 2020 gibt es eine zusätzliche tarifliche Vergütung in Höhe von 1 000 Euro, ausgezahlt jeweils zum 31. Juli. Diese Vergütung kann in freie Tage umgewandelt werden, bis zu fünf freie Tage seien möglich. Der Tarifvertrag läuft bis zum 28. Februar 2021. Beide Seiten werteten die Einigung als schwierigen, aber vertretbaren Kompromiss. (…) Der ausgehandelte Tarifvertrag zwischen IGM und Stahl bleibt weit unter den Erwartungen der 72 000 Stahlarbeiter. Ursprünglich hatte die IG Metall für die Stahlkocher in NRW, Niedersachsen und Bremen 6 Prozent mehr Geld für 12 Monate gefordert sowie 1 800 Euro zusätzliche Urlaubsvergütung. Die Arbeitgeber hatten eine Erhöhung von 2,5 Prozent bei einer Laufzeit von 27 Monaten angeboten. Nunmehr beträgt die Laufzeit 24 Monate. Die Forderung nach Erhöhung der Ausbildungsvergütung und 600 Euro zusätzliche Urlaubsvergütung für die Auszubildende bleibt unerwähnt. Mehr als die Hälfte der gewerkschaftlichen Forderung bleibt auf der Strecke. (…) Es ist schwer zu verstehen, dass die IG Metall den Ansinnen der Konzerne anstandslos stattgegeben hat. Die Kampfbereitschaft der Stahlkocher wurde nur sporadisch eingesetzt, mehr Druck hätte sicher ein günstigeres Ergebnis erbracht.” Kommentar von Willi Hendricks bei der UZ vom 22. März 2019
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