Sonntag, 8. März 2015
Entrüstung über die Zerstörung von Weltkulturerbe durch die IS-Faschisten
07.03.15 - Ein Aufschrei der Entrüstung geht um die Welt über die Zerstörungen von Relikten und archäologischen Fundstätten im Irak durch die IS-Faschisten. In den Städten Mosul und Nimrud wurden und werden unermessliche Kulturgüter unwiederbringlich zerstört. Das antike Mesopotamien war eine frühe Hochkultur und gilt als „Wiege der Zivilisation“. Heute haben die IS-Faschisten nach Angaben der Universität von Mosul Ruinen in der Jahrtausende alten Stadt Hatra gesprengt. "Das stellt einen Verlust dar, der nicht aufgewogen werden kann", sagte Hamid al-Juburi, Leiter der Abteilung für Altertümer der Universität, der Deutschen Presse-Agentur. Die UNESCO hat Hatra als Weltkulturerbe eingestuft. Hatra liegt rund 110 Kilometer südlich der vom IS besetzten Stadt Mosul in der irakischen Provinz Ninive.
Zurecht weist allerdings angesichts der weltweiten Empörung die Wissenschaftliche Direktorin der Orientabteilung des Deutschen Archäologischen Instituts, Margarete van Ess auch darauf hin, dass „man aber immer auch im Zusammenhang sehen muss, was dort noch alles zerstört wird. … dass Menschen ermordet werden, flüchten müssen, ihre persönliche Geschichte verlieren ...“
Faschistische Organisationen wie der „Islamische Staat“ (IS) werden von Ländern wie Saudi-Arabien, Katar oder Dubai finanziell, aber auch mit Waffenlieferungen gefördert. Dies sind Länder mit feudalen Strukturen, die die Religion zur Begründung ihrer Herrschaft nutzen. Sie wollen ihren Einfluss in der Region mit Hilfe dieser islamistisch-geprägten Faschisten ausbauen.
Ein wesentlicher Hintergrund ist, dass der US-Imperialismus mit seiner Strategie zur Aufrechterhaltung seines Einflusses in der Region gescheitert ist. Der US-Imperialismus hat schon seit Jahrzehnten auf religiös-faschistische Kräfte gesetzt und diese immens gefördert, wie die Taliban in Afghanistan. Diese neue Art von Faschismus kleidet sich in ein religiöses Gewand und hat darum besonders reaktionäre Züge. So wird alles zerstört was es in ihren Augen und ihrer Schöpfungsgeschichte nicht geben kann.
Aktuelle Statement des Inlandsgeheimdienstes („Bundesamt für Verfassungsschutz“) und des Bundeskriminalamts von dieser Woche belegen, wie gut die Schlapphüte über die Entwicklung des IS in Deutschland von Anfang an Bescheid wissen. Seit Beginn der Kämpfe in Syrien 2011 seien insgesamt 650 islamistische Faschisten aus Deutschland in das Kriegsgebiet ausgereist. 75 von ihnen seien dort bereits umgekommen. Um so bezeichnender, dass die Bundesregierung erst im September 2014 begann Aktivitäten von Unterstützern des IS hier in Deutschland zu unterbinden.
Erst als es zu einer breiten Solidarisierung mit dem kurdischen Befreiungskampf kam, der sich auch der IS-Faschisten erwehrte, reagierte die Bundesregierung. Bis dahin durfte der IS völlig legal in Deutschland agieren. Heute erst forderte ein CDU-Sprecher das derzeit bestehende Export-Verbot schwerer Waffen nach Saudi Arabien aufzuheben. (07.03.15 - Union will deutsche Waffen für Saudi Arabien)
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