Freitag, 12. April 2013
Das analytische Denkvermögen und die kausale Logik stehen immer mehr auf dem inquisitorischen Scheiterhaufen des Main-Stream Offizialismus.
DIE KETTEN IM HIRN UND IHRE GLIEDER
Wir müssen der Wichtigsten aller Schlachten gerecht zu werden:
Der Schlacht um das Bewusstsein.
Von Ulrich aus Nikaragua (UHS)
Kommunisten-online vom 12. April 2013 – Es gibt ein Sprichwort, das besagt: Wer immer das tut, was er immer getan hat, wird immer das bekommen, was er immer bekommen hat.
Seit Jahrzehnten vernebelt ein grenzenloser, irrationaler Opportunismus nun schon die Köpfe der Menschen. Sie wurden zum willigen Spielball der imperialistischen Meinungsmache. Die Welt ist voll von Sklaven, die sich glücklich preisen, es zu sein. Das analytische Denkvermögen und die kausale Logik stehen immer mehr auf dem inquisitorischen Scheiterhaufen des Main-Stream Offizialismus.
Wir Kommunisten wissen das. Wer noch irgendwie ein denkender Mensch geblieben ist, weiß das. Die Welt droht eine Welt der Idioten zu werden, wie es Albert Einstein ausdrücklich gefürchtet hat. So wie es aussieht, geht die Tendenz sciencefiction- und alptraumartig der makabren Erfüllung dieser Befürchtung entgegen – sprichwörtlich.
Grund zum Haare raufen? Grund zum Aufgeben? Grund zum Selbstmord? Nicht für uns Kommunisten! Wir wissen, dass alles seinen Grund hat und analysiert und gelöst werden kann. Es ist nur eine weitere Variante des Klassenkampfes. Wir wissen, dass nichts so bleibt wie es ist. Aber dies weiß wiederum auch unser Feind – die Bourgeoisie und bereitet sich schon lange darauf vor.
Das ist der Grund dieses Artikels. Meine Hypothese ist, dass wir Kommunisten selbstkritisch überprüfen müssen, ob das, was wir immer getan haben, nicht der Revision bedarf. Ich rede nicht von der ML-Ideologie, denn ich bin kein Revisionist. Aber ich meine, das Arsenal unserer Waffen sollte modernisiert werden. Das heißt auch nicht, dass unsere Waffen schlecht seien. Sie reichen nur nicht mehr aus. Ich bin der Meinung, dass wir nicht mehr auf der Höhe sind mit unseren Erkenntnissen, um der Wichtigsten aller Schlachten gerecht zu werden: Der Schlacht um das Bewusstsein.
Wenn das Maß des Opportunismus in der Quantität ozeangleiche Ausmaße annimmt und in der Qualität die Tendenz zur absoluten Verkommenheit – wird es Zeit für eine grundlegende Analyse: Wieso ist das so?
Ich gehe hier nicht auf die materiellen Aspekte ein, die sicherlich als materielle Basis ihre Rolle spielen, die Ausformung der Arbeiteraristokratie, etc. Ich gehe auf den subjektiven Aspekt ein, den die Bourgeoisie schon so lange begriffen hat. Ich möchte auch ausdrücklich klarstellen, dass ich kein professioneller Psychologe bin, und auch kein professioneller Theoretiker, sondern eben nur ein bewusstes Mitglied meiner Klasse, das seinen Beitrag zu den gegenwärtigen Problemen des Klassenkampfes leisten will. Ich erhebe auch nicht den Anspruch, hier eine fertige These zu liefern. Manche meiner Hypothesen ist eventuell gewagt. Das macht aber nichts. Wenn es Genossen gibt, die meinen, dazu Kritiken, Korrekturen oder neue Ideen zu haben, dann hat diese Schrift schon einen wesentlichen Zweck erfüllt. Worüber ich mir aber absolut sicher bin, ist, dass über das Thema jetzt gründlich diskutiert werden muss.
Viele dem Thema aufgeschlossene Menschen, darunter auch wahrscheinlich die meisten Genossen, werden wahrscheinlich sagen, dass an dem Thema was dran ist. Aber andererseits denken sie, dass es doch nicht sie sind, die sich nicht manipulieren lassen. Außerdem halten sie psychologische Beeinflussung zwar für existent, aber für so relevant nun auch wieder nicht. Ich sage: Weit gefehlt! Die Bewusstseinsmanipulation als Waffe der Militärpsychologie ist ungeheuer stark, direkt und bestimmt, viel, viel stärker, als sich viele eingestehen wollen. Sie ist heute der stärkste Faktor in der breiten Bewusstseinsbildung. Oft ist man der Letzte, der merkt, dass er manipuliert wird. Ich glaube nicht, dass diese Manipulation für immer funktioniert, da das System in sich jeden Tag widersprüchlicher wird. Aber das gilt für alle Aspekte des Klassenkampfes. Wir wollen und können nicht abwarten bis das System -vielleicht in einigen hundert Jahren - an Altersschwäche eingeht. Heute, und dafür steht dieser Artikel, ist es unsere Aufgabe, dem Klassengegner eine entsprechende Antwort auf seine Angriffe gegen unser Bewusstsein zu geben.
In den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts schrieb der Kommunist Werner Illing einen Science – fiction –Roman: Utopolis!
Zwei Hamburger Seeleute strandeten auf einer abgelegen Insel. Auf Dieser hatte die sozialistische Revolution stattgefunden und es wurde der Sozialismus entwickelt. Es war eine kontrollierte Restbourgeoisie geblieben, die dann auch prompt eine Konterrevolution versuchte, die beinahe gelang. Mittels Radiowellen versuchten sie das revolutionäre Bewusstsein der Menschen zu torpedieren. Mit einem ähnlichen Trick – einer Scheinprojektion einer großen Leitfigur – führten die Kommunisten die Menschen aus dem Sendebereich der Radiowellen heraus und – nun – Ende gut, Alles gut!
Mit der aus den zwanziger Jahren heraus möglichen Sicht mag das Argument des Romans für heute etwas naiv ausgefallen sein. Dachte ich! Wir sind heute nicht mehr soweit weg davon. Radio und Fernsehen senden ununterbrochen Manipulierungsprogramme, so abgefeimt, dass von denen nicht Wenige echter Droge gleichkommen. Noch sind psychische Inhalte das Ausschlaggebende. Noch ist die Radiowelle oder das TV „nur” Träger dieser Information. Es reicht aber auch so schon. Und so ganz nebenbei: Dem geheimnisumwitterten Projekt HAARP wird nicht nur unterstellt, Überschwemmungen, Beben und Brände auf der Welt zu verursachen, sondern man spricht schon von direktem Beschuss des Gehirns durch Radiowellen. Da hätte der Genosse Illing ganz schön treffsicher vorgegriffen. In diesem Artikel will ich aber noch nicht soweit gehen.
Ich führe hier also noch einmal die berühmte Dulles-Rede an, die im roten Webmaster abgedruckt wurde, mit der Bemerkung, dass ihre Existenz wissenschaftlich letztendlich nicht hundertprozentig nachweisbar ist, aber sehr wohl den Realitäten entspricht.
(Allen Dulles (07.04.1893-29.01.1969) war ein Staatsmann der USA. Von Beruf war er Jurist. In den Jahren 1916-1926 befand er sich im diplomatischen Dienst, dann war er Partner einer großen juristischen Firma. Von 1942 bis 1945 leitete er den politischen amerikanischen Nachrichtendienst in Europa. Von 1947 an arbeitete er in den Organen der CIA, und 1953-1961 war er Direktor der CIA. Er war Ideologe des „Kalten Krieges” und einer der Organisatoren der Spionagetätigkeit gegen die UdSSR und die anderen sozialistischen Staaten
DIE REDE VON ALLEN W. DULLAS 1945
„Der Krieg wird zu Ende sein, und alles ist geregelt sein und wird unterkommen. (Die Übersetzung ist ein wenig holperig, ich lass sie aber, UHS) Wir werden alles einsetzen, was wir haben: das Gold, die ganze materielle Macht und die Verdummung und Irreführung der Menschen!
Das menschliche Gehirn, das Bewusstsein der Menschen ist veränderbar. Nachdem wir dort Chaos gesät haben, werden wir unmerklich ihre Werte gegen die Falschen auswechseln, und wir werden sie zwingen, an diese falschen Werte zu glauben. Wie? Wir werden Gleichgesinnte und Verbündete in diesem Russland finden. Episode um Episode wird sich eine unermesslich grandiose Tragödie des Niederganges des widerspenstigsten Volkes der Erde, des endgültigen und irreversiblen Erlöschens seines Selbstbewusstseins abspielen. Wir werden zum Beispiel sein soziales Wesen aus der Kunst und aus der Literatur allmählich ausrotten; wir werden den Malern und Schriftstellern bei ihnen die Lust abgewöhnen, sich mit der Darstellung und der Erforschung jener Prozesse zu beschäftigen, die in den Tiefen der Volksmassen geschehen. Die Literatur, die Theater, das Kino – alles das wird die plattesten menschlichen Gefühle darstellen und verherrlichen.
Wir werden auf jede Weise die sogenannten Künstler unterstützen und hervorheben, die den Kult des Sexes, der Gewalt, des Sadismus, des Verrates ins menschliche Bewusstsein pflanzen und einbläuen – mit einem Wort: jegliche Sittenlosigkeit. In der Verwaltung des Staates werden wir Chaos und Durcheinander erzeugen.
Wir werden unmerklich, aber aktiv und ständig, zum Eigensinn der Beamten, zum Aufblühen von Korruption und Prinzipienlosigkeit beitragen. Der Bürokratismus und die Verschleppung von Angelegenheiten werden zu Tugenden erwachsen. Ehrlichkeit und Anständigkeit werden ausgelacht und niemand wird sich mehr in ein Überbleibsel der Vergangenheit verwandeln wollen. Grobheit, Frechheit, Lüge und Betrug, Trunksucht und Rauschgiftsucht, tierische Angst vor Freund und Feind, Rücksichtslosigkeit und Verrat, Nationalismus und Feindschaft der Völker – und vor allem die Feindschaft und den Hass auf das russische Volk – das alles werden wir geschickt und unmerklich kultivieren, das alles wird zur Grundfärbung erwachsen.
Und nur wenige, oder sehr wenige werden erraten oder gar verstehen, was da vor sich geht. Aber wir werden diejenigen Leute in eine hilflose Lage bringen, wir werden sie in eine Zielscheibe des Spottes verwandeln, wir werden einen Weg finden, sie zu verleumden und sie zum Abfall der Gesellschaft erklären. Wir werden die geistigen Wurzeln ausreißen, die Grundlagen der Volksmoral zerstören und sie ihres echten Inhalts berauben.
Auf diese Weise werden wir Generation um Generation ins Wanken bringen. Wir werden die Menschen von den Kinder- und Jugendjahren an übernehmen, das Hauptaugenmerk werden wir immer auf die Jugend legen – wir werden sie zerlegen, verführen und sie moralisch verderben. Wir werden aus ihr Zyniker, Primitivlinge und Kosmopoliten machen. Das ist es, was wir tun werden!»
Die nötige Diskussion passt wie die Faust aufs Auge zur Veröffentlichung der Rede von Allen Welsh Dulles 1945, in diesem Artikel des roten Webmasters. Schade, dass sie nicht absolut sicher nachweisbar ist. Wirklich schade! Nun mal halt! Ist sie wirklich nicht nachweisbar? Ich denke doch. Was für mich nämlich zwingend feststeht, ist, dass diese Rede irgendjemand gehalten haben muss, Mr. Dulles oder so jemand wie Mr. Dulles. Es ist ja Letztens nun auch egal wer der Schakal der Bourgeoisie ist. Schakal ist Schakal.
Warum muss diese Rede so oder so ähnlich gehalten worden sein? Ganz einfach: weil genau das – aber diesmal wissenschaftlich nachweisbar – bis ins letzte Detail geschehen ist und immer noch mehr geschieht. Es passt mit dieser Rede so hermetisch und so hundertprozentig zusammen, dass es für eine Verurteilung reicht. Selten war ein Indizienprozess so überzeugend. Die von Mr. Dulles – nehmen wir einmal an, er ist der Autor dieser Rede – angewandte Taktik wurde nicht nur gegen die sozialistischen Länder angewendet, sondern auch massiv im eigenen, imperialistischen, Herrschaftsbereich. Das war meines Erachtens schon allein deswegen notwendig, um die Wirkung auf die sozialistischen Länder zu potenzieren.
Fest steht, dass die Drogenszene von den Geheimdiensten, allen voran der CIA und dem MI 5 (Britischer Imperialismus) regelrecht „in Betrieb” gesetzt wurde. Das gibt man – wie immer – nach angemessener Zeit in deklassifizierten Dokumenten zu. Fest steht, dass die Informationsmedien beinahe hundertprozentig unter der festen Kontrolle ganz weniger Menschen stehen, – man darf raten von Welchen. Wer der Spur des kalten Krieges nachgeht und insbesondere der Montage des Anti–Stalin – Grusel – Popanz, der stößt dabei auf die Gänsehaut erzeugende Tatsache, dass eigentlich unser gesamter kultureller und sozialer Bereich totalitär, im wahrsten Sinne des Wortes, künstlich und total im antikommunistischen Sinn konstruiert und manipuliert wurde. Ich möchte besonders auf den totalen Wandel hinweisen, den das Stalinbild genau in dieser Zeit durchgemacht hat. Als er starb, war der Planet erschüttert. So nach und nach wurde er dann zum Gottseibeiuns. Das war meiner Meinung nach das meisterhafte Gesellenstück zur Einweihung der neuen Teufelswerkstatt, Gleichschaltung genannt, die Goebbels angefangen hatte, einzurichten und die seine imperialistischen Konkurrenten und Komplizen danach in Betrieb nahmen – aufgepeppt natürlich. Radio und Fernsehen waren - und sind es heute noch totaler - schon immer unter der Kontrolle von Big Brother. Da wurden regelrecht, skrupellos und systematisch neue Philosophien, Scheinphilosophien, Scheinideologien und Mythen mit eigens dazu angeheuerten und dazu geeigneten Persönlichkeiten fabriziert, mit dem Ziel von der kommunistischen Idee abzulenken, ihr Konkurrenz zu machen und die ideologische Szene zu verwirren. (Ghandi, Kennedy, Papst Johannes XXIII., Madre Theresa von Kalkutta u.A. – alle falsch oder erfunden)(Siehe unten Liberationismus-Programm) Für jede Zielgruppe war da was – vom Rechtsradikalen, über die Konservativen, bis zu linken Sozialdemokraten und den Anwärtern auf kommunistische Überzeugung. Das war sorgfältige Arbeit. Die Lords des Psy-war beherrschen und bestimmen absolut die „Wirklichkeit” des Szenarios. So mancher Intellektuelle wusste gar nicht, für wen er da arbeitet oder wollte es nicht wissen, Heinrich Böll z.B. Viele der Gebrauchten, vielleicht die Meisten, wussten es. Wes Brot ich es, des Lied ich sing. Wir leben buchstäblich in einer virtuellen Wirklichkeit, wie man sie vorher nur in Sciencefiction-Romanen finden konnte. Die immense Mehrheit der Bevölkerung steht permanent unter dieser Droge. (Über den dazu installierten Apparat noch an anderer Stelle weiter unten). Der Imperialismus stößt die Massen der Welt jeden Tag mehr in Armut und jämmerliches Elend. Aber er kümmert sich darum, dass nach Möglichkeit in der letzten Elendshütte ein Fernsehapparat steht. Hunger ja – aber Fernsehen muss sein. Das Fernsehen ist die geistige und kulturelle Nabelschnur – bereichert zu guter Letzt durch das Handy. Das „darf” auch Jeder haben. Das Handy ist total geeignet zur Massenkontrolle, für die Lokalortung, z.B. auch wenn es abgeschaltet ist. Es ist ein Krieg gegen die Bürger, gegen die Kapazitäten ihres Bewusstseins.
Vor einiger Zeit tauchte ein Dokument auf, das angeblich ursprünglich hochgeheim war, das aber irgendjemand in einer ausrangierten IBM-Kopiermaschine vergessen hatte. Dieses Dokument wird einer der Machtgruppen wie „Bilderberg” zugeschrieben und befasst sich damit, wie ab Beginn der 50iger Jahre die Gesellschaft unter Kontrolle gebracht wird und ihr Bewusstsein versklavt wird. Die Basistheorie geht von der Erkenntnis aus, dass es, genau, wie es beim mechanischen oder elektrischen Kräfteflussdiagramm Übertragung, Widerstand, Leitfähigkeit, Input, Output, etc. gibt, dasselbe in der Wirtschaftswissenschaft genauso funktioniert. Die gezeigten Flussdiagramme gleichen ganz genau denen der Mechanik, Hydraulik und Elektrizität – nicht mal die Symbolzeichen sind wesentlich geändert. Diese Erkenntnis war schon dem frühen Erzkapitalisten Rothschild (1743-1812) bekannt -zumindest ansatzweise -, konnte aber erst mit der Entwicklung der Computerwissenschaften angewandt werden. Mathematik ist da Hauptwissenschaft. Unter Anderem ist die geistige Amputierung, insbesondere der unteren Klassen, Vorrausetzung, sowie die absolute Degenerierung der Kultur. Ebenso ist der Krieg eine Notwendigkeit in diesem System. Eingehend wird beschrieben wie die Bevölkerung Schritt für Schritt manipuliert und verdummt wird. Die Hauptsorge der Urheber ist, Erkenntnisverbreitung zu verhindern – durch flache Schulprogramme z.B. Das ist offenbar ihre Achillesferse.
Noam Chomsky hat, basierend auf diesem Dokument („Silent weapons for a silent war”), warnend „10 Strategien die Gesellschaft zu manipulieren“ entworfen. Jeder der einzelnen Punkte trifft genau zu. Ich kopiere das hier unter Anderem mit der Absicht, um klar zu machen, dass wir heute in der Schlacht um das Bewusstsein mit einer sehr wirksamen psychologischen Artillerie des Klassenfeindes rechnen müssen, die darauf abzielt, rationalem Denkmustern die Grundlage zu entziehen – und erfolgreich, wie man sieht. Die Reichweite dieser Waffe soll hier verdeutlicht werden. Andererseits erklärt sich auch zum großen Teil der völlig irrationale Opportunismus so vieler Menschen, der so manchen Genossen zum Verzweifeln bringt. Aber wenn man das Übel in seiner Wurzel erkannt hat, kann man es auch wirkungsvoll bekämpfen. Und darüber sollten wir uns Gedanken machen.
Hier die 10 Punkte der gesellschaftlichen Manipulation.
(Die zum Teil auch hier ein wenig holprige Übersetzung habe ich gelassen.)
Kehre die Aufmerksamkeit um.
Das Schlüsselelement zur Kontrolle der Gesellschaft ist es, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf Ereignisse umzulenken, damit man von wichtigen Informationen über tatsächliche Änderungen durch die politischen und wirtschaftlichen Führungsorgane auf unwesentliche Nachrichten ablenkt, der Technik des stetigen Präsent sein. Jene Strategie ist der Grundstein, der das Basisinteresse aus den Bereichen Bildung, Wirtschaft, Psychologie, Neurobiologie und Kybernetik verhindert. Somit kehrt die öffentliche Meinung den wirklichen gesellschaftlichen Problemen den Rücken zu, berieselt und abgelenkt durch unwichtige Angelegenheiten. Schaffe es, dass die Gesellschaft beschäftigt ist, beschäftige sie, beschäftige sie so, damit sie keine Zeit hat, über etwas nachzudenken, entsprechend auf dem Level eines Tieres.
(UHS: Ich habe erlebt wie Dauerglotzer der Fernsehromane erschüttert in Tränen ausbrechen, wenn in so einer Schnulze ihrem Liebling ein Leid geschieht. Dabei ging gleichzeitig direkt daneben das eigene Umfeld, wie die eigene Familie z.B., sogar deutlich spürbar, zum Teufel –ohne Tränenausbruch. Die virtuelle Realität ist „realer” als die Gegenständliche.)
Erzeuge Probleme und liefere die Lösung
Diese Methode wird die Problem-Reaktions-Lösung genannt. Es wird ein Problem, bzw. Eine Situation geschaffen, um eine Reaktion bei den Empfängern auszulösen, die danach eine präventive Vorgehensweise erwarten. Verbreite Gewalt oder zettele blutige Angriffe an, damit die Gesellschaft eine Verschärfung der Rechtsnormen und Gesetze auf Kosten der eigenen Freiheit akzeptiert. Oder kreiere eine Wirtschaftskrise, um eine radikale Beschneidung der Grundrechte und die Demontierung der Sozialleistungen rechtfertigen. (UHS: Prototyp eines Beispiels: 9/11 Twin Towers)(Siehe auch GLADIO, weiter unten)
Stufe Änderungen ab.
Verschiebe die Grenze von Veränderungen stufenweise, Schritt für Schritt, Jahr für Jahr. Auf diese Weise setzte man in den Jahren 1980 und 1990 die neuen radikalen sozioökonomischen Vorrausetzungen durch (Neoliberalismus): Minimum an Zeugnissen (?,UHS), Privatisierung, Unsicherheit, was der Morgen bringt, Elastizität, Massenarbeitslosigkeit, Höhe der Einkünfte, das Fehlen der Garantien auf gerechte Lohnänderungen.
Aufsschub von Änderungen.
Die folgende Möglichkeit auf Akzeptanz einer von der Gesellschaft ungewollte Änderung ist es, sie als „schmerzhaftes Muss” vorzustellen, damit die Gesellschaft es erlaubt, sie in Zukunft einzuführen. Es ist einfacher zukünftige Opfer zu akzeptieren, als sich ihnen sofort auszusetzen. Zu dem hat die Gesellschaft die naive Tendenz, negative Veränderungen mit einem „Alles wird gut” zu umschreiben. Diese Strategie erlaubt den Bürgern mehr Zeit, sich den Änderungen bewusst zu werden und die Akzeptanz in eine art Resignation umzuwandeln.
Sprich zur Masse wie zu kleinen Kindern.
Die Mehrheit der Inhalte, gerichtet an die öffentliche Meinung, missbraucht die Art der Verkündung, durch Argumente oder gar einen gönnerhaften Ton, die man normaler Weise in einer Unterhaltung mit Kindern oder geistig behinderten Menschen verwendet. Je mehr man einem Gesprächspartner das Bild vor Augen vernebeln will, umso lieber greift man auf diese Technik zurück. Warum? Wenn du zu einer Person sprichst, als ob sie zwölf Jahre alt wäre, dann, aus dem Grund der Suggestion, wird mit höchster Wahrscheinlichkeit diese Person kritiklos reagieren oder antworten, also sie tatsächlich zwölf Jahre alt wäre.
Konzentriere dich auf Emotionen und nicht auf Reflexionen.
Der Missbrauch des emotionalen Aspekts ist die klassische Technik, das Ziel habend, eine rationale Analyse und den gesunden Menschenverstand zu umgehen. Darüber hinaus öffnet eine emotionale Rede Tor und Tür, Ideologie, Bedürfnisse, Ängste, und Unruhen, Impulse und bestimmte Verhaltensweisen im Unterbewusstsein zu initiieren.
Versuche die Ignoranz der Gesellschaft aufrecht zu erhalten.
Die Masse soll nicht fähig sein, die Methoden und Kontrolltechniken zu erkennen. Bildung, die der gesellschaftlichen Unterschicht angeboten wird, soll so einfach wie möglich sein, damit das akademische Wissen für diese nicht begreifbar wird.
Entfache in der Bevölkeurng den Gedanken, dass sie durchschnittlich sei.
Schaff es, dass die Bürger zu glauben beginnen, dass es cool und normal sei, dumm, vulgär und ungebildet zu sein.
Wandle Widerstand in das Gefühl schlechten Gewissens um.
Erlaube es, dass die Gesellschaft denkt, dass sie auf Grund zu weniger Intelligenz, Kompetenz oder Bemühungen die einzig Schuldigen ihres Nicht-Erfolges sind. Das „System” wirkt also einer Rebellion der Bevölkerung entgegen, indem dem Bürger suggeriert wird, dass er an allem Übel Schuld sei und würdigt damit sein Selbstwertgefühl herab. Dies führt zur Depression und Blockade weiteren Handelns. Ohne Handeln gibt es nämlich keine Revolution. (UHS: Das Phänomen „Schuld –Strafe – Schmerz- Angst” und seine mechanische Umkehrung wird weiter unten behandelt.)
Lerne die Menschen besser kennen, als diese sich selbst.
In den letzten 50 Jahren entstand durch den wissenschaftlichen Fortschritt eine Schlucht zwischen dem Wissen, welches der breiten Masse zur Verfügung steht und Jenem, das das für die schmale Elite reserviert ist. Dank der Biologie, Neurobiologie und der angewandten Psychologie erreichte das System das Wissen zur Existenz des Menschen im physischen und auch psychischen Bereich. Gegenwärtig kennt das „System” den Menschen, den einzelnen Bürger besser, als dieser sich selbst und verfügt somit über eine größere Kontrolle des Einzelnen.
Wie setzt man so was durch?
Unter dem Programm des „Liberationismus” installierte man (CIA) nach dem zweiten Weltkrieg Hunderte von Radio- und Fernsehsender, bekam eigentlich fast alle Zeitungen direkt oder indirekt unter Kontrolle. Die wichtigsten Sendestationen waren z.B „Radio Liberty” und „Radio Free Europe”! Bemerkenswert ist –in diesem Zusammenhang die Rekrutierung von Faschisten, Kriegsverbrechern, tätigen oder ehemaligen imperialistischen Geheimagenten, die man – entgegen geltendem Gesetz – asylpriveligiert in die USA importierte. Da die nordamerikanischen Imperialisten gegen Ende des zweiten Weltkriegs in ihrer notorischen kulturellen Ignoranz fast gänzlich unterbelichtet waren, was Russland und/oder den sowjetischen Staat betraf (das fing schon bei der russischen Sprache an), suchten sie einen Ersatz, um den Konkurrenten und proletarischen Klassenfeind im Weltmaßstab bekämpfen zu können. Es bot sich ihnen – wie die Faust auf`s Auge – das „Stay behind „– Netz an, das die deutschen Faschisten und Kriegsverbrecher bei ihrem Rückzug zurückgelassen hatten. (Dieses Netz war noch bis in die fünfziger Jahre militärisch aktiv und ermordete circa 35 000 sowjetische Offiziere und Parteikader. Danach dürfte sich die Tätigkeit auf Nachrichtendienstliches – sprich Spionage, Desinformation – und Sabotage eingeengt haben). Dieses Terrornetz bestand aus deutschen, ukrainischen, baltischen und slowenischen Faschisten, Kriegsverbrechern, Resten der Verräter der Wlassow-Armee, etc. Es wurde geleitet im Westen von ehemaligem Reichswehr-General Gehlen, der es ja aufgebaut hatte, danach seines Zeichens Chef des bundesdeutschen BND. Diese Agenten des Stay-behind (frei übersetzt: „Bleib hinter den Linien”) hatten persönlich zumindest zwei Interessen: Als alte Faschisten, mit dem Dreck des Völkermords am Stecken, versuchten sie ihre Weste reinzuwaschen, in dem sie ihre Dienste als unentbehrlich – gegen das „Ungeheuer” des Kommunismus – verkauften. Zweitens versuchten sie ihr dreckiges Gesicht damit zu verdecken, indem sie ständig Mega-Gräuel über die Sowjet-Union berichteten, die möglichst das übertrafen, was man ihnen vorzuwerfen hatte. Es war hermetischer Weise die einzigste Informationsquelle des US-Außenministeriums über die Sowjet-Union und die sozialistischen Länder. Man kann sagen, dass die Ostpolitik des US-Außenministeriums über mindestens zwei Jahrzehnte hinweg einzig von dieser Quelle aus dominiert wurde. Die Falschinformationen wurden mit ausgeklügelten Taktiken in der Presse in Umlauf gebracht, damit sie authentisch wirkten. Das steif antikommunistische Programm, das in auf höchsten Touren Desinformation, Destabilisierung, Sabotage etc., beinhaltete und das sich dabei auf die übelsten Elemente rekrutierter Nazis und Kriegsverbrecher aller Couleur stützte, wurde von einem engen Mitarbeiter von Allen W. Dulles in Gange gesetzt und geleitet, einem gestandenen Antikommunisten, George F. Kennan. (über die richtige schreibweise des Nachnamens habe ich einige Zweifel.) Dieser Mann kritisierte in der Reagan-Ära das „Liberationismus-Programm”, das er selbst initiiert und geleitet hatte und nicht etwa weil sich sein politischer Standpunkt geändert hätte, sondern weil er als Person und Agent streng professionell war. Es ist interessant seinen Worten zu lauschen: „Das gegenwärtige militärische Establishment (Reagan-Regierung) operiert nicht nur mit der Möglichkeit eines amerikanisch-sowjetischen Krieges, sondern mit seiner überwältigenden Wahrscheinlichkeit und sogar seiner (unmittelbaren) Bevorstehung”. Er warf der Reagan-Administration, zusammen mit den öffentlichen Medien, vor, sie würden „ein Bild des sowjetischen Opponenten unter den schrecklichsten, verzweifelsten und unmenschlichsten Aspekten kreiert: Ein gnadenloses Monster, unfähig zu anderen Impulsen als die bloße Zerstörung, das man nur mit einer militärischen Endlösung bekämpfen könne”. Was das Gros der damaligen US-Regierung und des journalistische Establishment sagten, war für ihn „so extrem, so subjektiv, soweit entfernt von dem was eine nüchterne Untersuchung der äußeren Realität aufdecken würde, dass es nicht nur ineffizient, sondern gefährlich als Leitlinie für politisches Handeln ist”. Er fürchtete, „dass die Karten heute für einen Krieg gemischt sind”. (Überstzung UHS).
Das sagt der Vater dieses antikommunistischen Gehirnwäsche- und Hetzprogramms, dass unserer Generation und den Folgenden Kindheit und Jugend war. Den ganzen Tag, Tag für Tag, das ganze Jahr und immerdar. („The End of „Liberation“, Excerpt des Buches „Blowback, America’s recruitment of Nazis,
and its disastrous effect on our domestic and foreign policy”, von Christopher Simpson, Collier / Macmillan, 1988).
Noch die Reagan Regierung basierte ihre Politik auf Informationen über Osteuropa aus einer Zeit, der größte Teil vor dem zweiten Weltkrieg liegt. Die Quelle war der Presse-Tycoon William Randolf Hearst – ein persönlicher Freund Adolf Hitlers – Jawohl! Nach einem Besuch in Deutschland 1934, erschien ein pausenloses Trommelfeuer in der Hearst-Presse die ein Drittel des Informationsmarktes abdeckte und nicht zu reden von, ich weiß nicht wie vielen, Radiostationen. Er – Hearst – wurde direkt aus dem Reichspropagandaministerium beliefert. Erst als er Goebbels persönlich zu Wort kommen lassen wollte, musste er das wegen zu großer Proteste sein lassen. Der CIA hat dieses ganze Informationsnetz nahtlos übernommen und weitergeführt. Aus diesem - und fast ausschließlich aus Diesem, – hier nur sehr unvollständig beschriebenen Sud, wurde das westliche Weltbild über die Sowjet-Union und die sozialistischen Staaten gebraut.
Es ist in den letzten Jahren noch ein „Geheimnis” wenigstens ansatzweise gelüftet worden, wobei hauptsächlich der Schweizer Journalist Daniele Ganser zu zitieren ist: das Projekt „Gladio”. Dabei handelt es sich, um eine europaweite Geheimarmee, die unter der Hand von den betreffenden Regierungen unterstützt wurde und von den amerikanischen Imperialisten zumindest inszeniert wurde, aber ganz sicher stark beeinflusst wurde. Man legt dieser Organisation allerlei Morde und Sabotage zur Last, sowie massive Eingriffe in Wahlen (Italien, z.B.), wo die Kommunisten oder andere dem Imperialismus Unliebsame gute Chancen hatten, sowie eigentlich die meisten Anschläge der Terrorszene, z.B. in Italien, Frankreich und Deutschland. (Es werden mir heute dadurch zumindest zwei Fälle in meiner Bundeswehrzeit klar. Der eine war ein Wehrpflichtiger der sich seiner Zeit in der französische Fremdenlegion brüstete, ein ziemlich brutaler Kerl : Hier der O-ton in seinem allemanischen Dialekt „… in Afrika, fedde Neegerwiver hagge”. (Ein jeder übersetze das für sich). Da war er und noch ein Anderer, auch keiner von der spirituellen Luftwaffe, die erzählten beide von anderen Diensten unter Waffen in Europa und Verschiebungen in Truppenteilen, die weder Fremdenlegion, noch offizielle NATO, noch sonst was waren. Man wurde dabei nicht so ganz schlau. Sie wollten aber nicht so richtig mit der vollen Wahrheit rausrücken, was offenbar einer auferlegten Geheimhaltungspflicht entsprach. Jedenfalls konnte ich damals das Gefasel nicht richtig einordnen – bei allem Nachhaken. Heute ist es für mich klar: Die waren bei GLADIO. )
Hier in Nikaragua lebt ein Italiener. Der war bei den „Roten Brigaden”, denen die Ermordung des christdemokratischen Politikers Aldo Moro angelastet wird. Er schwur mir Stein und Bein, dass er und seine Leute mit der Sache absolut nichts zu tun hatten, sondern, dass sie da in eine Falle liefen und die, die den Moro hatten, völlig Andere waren. Das deckt sich mit Gansers Recherche über den Fall bezüglich GLADIO und mit Anklagen der selbigen Moro-Familie. Gegen Alessandro wurde hier plötzlich von Italien aus ein Auslieferungsverfahren eingeleitet unter formal ungewöhnlichen Umständen. Er musste sich verstecken. Heute ist er unbehelligt Besitzer eines gut frequentierten Restaurants. (Meiner Analyse nach, drehte es sich gar nicht um Auslieferung, sondern darum, ihn aus Nikaragua herauszustöbern, wo er ja Staatsbürger ist und ihn auf „neutralem” Boden schlicht und einfach als Träger lästigen Wissens zu liquidieren –auf der „Flucht”, „Widerstand” gegen die Festnahme – irgend so was.)
Auch wenn beim Fall GLADIO die militärisch-terroristische Komponente die Hauptrolle spielt, so macht dieser aufgedeckte Umstand doch die ungeahnten Weiten sehr klar, die sich der Gang des Imperialismus erlaubt, ebenso wie die absolute Dunkelheit und Falschheit des offiziellen Weltbildes für Otto Normalverbraucher, der keine Ahnung hat von dieser Realität. Die Terrorakte haben in Europa die politische Szene einschlägig beeinflusst oder verändert. Schon die Anklage als Terrorist kommt heutzutage einer Verurteilung nahe oder gleich. Wir wissen nicht, wie viel unerwartetes Ableben von Persönlichkeiten (Schleyer) der europäischen politischen Bühne auf die Kosten dieser oder solcher Organisationen gehen. Fest steht, es gibt sie – auch wenn ständig ihre Abschaffung beteuert - wie im Fall GLADIO – oder ihre Existenz geleugnet wird. Auch Rotkäppchen ist ein liebes Mädchen.
Der direkte Angriff auf das Denken.
Der geschichtliche Zusammenfall des Markierungspunktes „Goebbels 1933” (Gleichschaltung, Terror, plus soziale Demagogie) mit dem Wechsel zum Schlechteren in den ideologischen Kampfbedingungen des Proletariats ist zu frappierend, um übersehen zu werden. Das alles passt bis ins Detail einfach zu gut und hermetisch zusammen und es passt zu der Rede von Mister Dulles schon so deckungsgleich, dass das einfach nicht nur ein Zufall sein kann, sondern, dass man daraus und – zwar zwingend – nur wissenschaftliche Absicht, Planung und Durchführung folgern kann und muss.
Zunächst möchte ich drei der grundlegendsten Elemente der psychologischen Beeinflussung vorstellen. Es gibt noch viele Andere. Ich empfehle hierzu den Artikel über Lainbargers Subversionshandbuch zu studieren, der im roten Webmaster erschien. Die drei Elemente sind meiner Meinung nach die am häufigsten angewendeten Komponenten und sind das auch in der Vergangenheit der Klassenkämpfe in allen Zeiten gewesen.
1.)
Angst, Terror, Trauma.
Hier haben wir es zum Einen natürlich mit der direkten Erpressung zu tun: „Bist du nicht willig so brauch ich Gewalt ….” Aber das ist nur eine Seite der Medaille. Viel wichtiger ist der indirekte Effekt.
Wenn man unter Stress durch Angst und Trauma steht, passiert nämlich Folgendes: Das analytische Denkvermögen wird deutlich reduziert auf ein Minimum. Das ist zunächst auch mal gar nicht schlecht. Wenn das Haus brennt, ist es ja auch völlig sinnlos darüber nachzudenken, wer es angezündet hat oder wie ich das neue Haus baue. Es muss unmittelbar und schnell gehandelt werden: Irgendwie löschen und es rette sich wer kann. Die Synopsis des Denkens ist da ausschließlich kurzfristig. Ich vermute, dass wir das durch die Evolution aus dem Tierreich mitgebracht haben. Aber in diesem Moment ist der analytische Filter offen und Informationen, die einfließen, setzen sich ohne Kontrolle fest und agieren stereotyp vor sich hin, auch später, völlig außerhalb des aktuellen Zusammenhangs. Für die nicht vernunftbegabten Tiere ist das wohl ganz brauchbar, wenn so Erfahrungssignale über Bedrohungen gespeichert werden. Nur dem Menschen kann es hinderlich werden, denn seine Wesensart ist Kreation und Analyse, weit über das stereotype Reiz-Reaktions-Schema hinaus.
Wenn man sich Tierfilme ankuckt, dann ist man immer bass erstaunt, wie ein verfolgtes Gnu oder eine Antilope in einer wahnsinnigen Verfolgungsjagd knapp dem Tod durch die Fänge eines Tigers oder Löwen entgeht und wenn es sich dabei in den Fluss rettet, sich dazu gerade noch mal dem tückischen Gebiss eines Krokodil entziehen kann, das da ganz unerwartet auf der Lauer liegt, wie ein solches Tier nur Sekunden später, wenn es en Sicherheit ist, ganz ruhig weiter äst, als ob nichts passiert wäre. Gefahr vorbei – Alarm aus! Wir Menschen – zumindest heute – sind da anders. Unser Alarmapparat ist permanent offen (oder wird offen gehalten) und wir verbringen bis zur Neurose die meiste Zeit damit zu, mit vergangenem Unheil zu hadern, vergangenem Glück nachzutrauern oder darüber nachzudenken, was uns in der Zukunft etwa Übles passieren könnte und in ihr permanent unsere Bedürfnisse zu fixieren. Wir leben sehr wenig in der Gegenwart. Das macht sich die Militärpsychologie zu nutze und versucht auch diesen Zustand zu verewigen. Das Zielobjekt oder die Zielgruppe wird unter Angststress gesetzt und dann „injiziert” man die gewünschte Information, die meistens noch mal mehr Stress erzeugt und so ein Teufelskreis entsteht. Das muss nicht bei Allen klappen, aber steter Tropfen höhlt den Stein und wenn es nach einer Weile die Meisten kirre gemacht hat, ist das ja schon mal was. Ich erinnere mich, dass hier während des Krieges in Nikaragua plötzlich Horrormeldungen in der reaktionären Presse auftauchten, wie z.B. von einem gefundenen Sack mit abgeschlagenen Kinderköpfen. Die Lage war sowieso unstabil und unsicher durch den Krieg – und jetzt auch noch welche, die unseren Kindern sackweise die Köpfe abschlagen. Horror! Meine erste Tochter war gerade ein Jahr alt. Die traumatische Kriegserfahrung von Mord und Totschlag hatte auch an meinem (Selbst-) Sicherheitsgefühl genagt. (Das, war ja wohl auch der psychologische Sinn des Krieges”niedriger Intensität”, wie es die imperialistischen Strategen ausdrücken. Ich glaube außerdem, dass Nikaragua ein Versuchslaboratorium war für diese „Zunft”.) Und diese Horror-Ente schlug bei mir dann auch ein, bis ich mir nach einer Weile darüber klar wurde, um was es sich da dreht. Das Ganze war natürlich erfunden und tauchte nie wieder in der Presse auf.
Eine sehr wichtige Rolle spielt dabei die Schuld. Das Schuld-un-Sühne Syndrom ist der Kernbestandteil unserer christlichen Kultur. Von der Wiege bis zum Grab. Man verstößt gegen eine Norm und Schmerz-Trauma (Strafe) ist die Konsequenz. Man sagt ja auch: ”…. Jemanden etwas einbläuen.” Da haben wir´s. Indoktrinierung durch Trauma. Das verselbstständigt sich dann sogar bis zu dem Punkt, dass es stereotyp umgekehrt wirkt (als nicht bewusst verarbeiteter Reflex.) Ich empfinde Schmerz, also habe ich etwas Verwerfliches getan – Schuldgefühle (auch wenn ich gar nichts getan habe. Vielleicht hängt damit das Stockholm-Syndrom zusammen.). Viele Menschen, wahrscheinlich die Meisten sind nicht in der Lage, einer auch noch so unsinnigen Anschuldigung gegenüber Gleichmut zu bewahren. Die bloße Anklage selbst wird schon zum Trauma und los geht die Achterbahn von Anklage, Trauma, Schuld und wieder Trauma, etc. eine sachliche Auseinandersetzung wird da schwierig. Das Ganze zielt darauf ab, dass man gar nicht dazu kommt, sich selbst nach seiner eigenen wirklichen Meinung zu fragen und diese auch gar keine autorisierte Selbstbestimmung zu haben hat. Diese Autorität ist durch die direkte oder programmierte Fremdbestimmung okkupiert. Selbstständigkeit – im wahrsten Sinn des Wortes, wirklich auf sich selbst basierend -, ist ja schon als gefährliche Unbotmäßigkeit ruchbar gemacht worden. Damit fällt man unangenehm auf. (Gruppenzwang! Siehe unten) Vorsicht! Problem! Also kommt es erst gar nicht dazu und Bahn frei der injizierten fremdbestimmten Information und Anweisung. Es ist nicht dasselbe wie Hypnose, hat aber Einiges mit ihr gemeinsam. Dieses Prinzip wird häufig bei religiösen Sekten angewendet – auch bei Politischen. Es ist schlechthin ein Prinzip der Religion – Dafür ist diese nämlich da. (Dazu kommen wir noch weiter unten). Speziell die Deutschen hatten schon immer einen Bärenschiss vor dieser (fremdbestimmten) Autorität. Das erklärt zum Teil auch die Eignung zu Kriegsverbrechen. Sprichwörtlich: Kadavergehorsam. Es ist für diese Gemüter ketzerischer (und deswegen traumatischer) der eingbleuten (!) Autorität den Befehl zu verweigern, als mal eben ein paar „Untermenschen” auf den Befehl dieser Autorität in die Gaskammer abzufertigen. Die Selbstrechtfertigung der Kriegsverbrecher im Nürnberger Prozess spricht Bände. Sie beriefen sich ausschließlich auf die Gehorsamspflicht, von der sie sich aus der Verantwortung (dieser Schweren) entlassen sahen. Die vorgegebene Matrix ist wie Software – kann sogar beliebig ausgetauscht werden. So wurden nach dem zweiten Weltkrieg „überzeugte” bis-zum-Schluss-Nazis ganz schnell „überzeugte” Demokraten – ganz problemlos. Stramme Verteidiger der demokratischen Grundordnung – mit einer Amnesie mit dem Anderen zum Doktor gehen.
Ein typisches Beispiel ist Folgendes. In einem von jungen Kommunisten organisierten Urlaub in Griechenland hatten wir sehr herzlichen Kontakt mit etlichen Pallikaria (Guerilla) des antifaschistischen Widerstandes. Auch besuchten wir die Orte der faschistischen Massaker. Uns begleitete der Fahrer unseres Busses, seines Zeichens ehemaliger Soldat der faschistischen Wehrmacht in Jugoslawien (gleich neben an). Der fühlte sich sehr unwohl und verwickelte einen jungen Genossen in eine Diskussion. Er hatte wohl mit den Partisanen wohl schmerzliche Erfahrungen gemacht, als diese seinen Trupp beim Baden in einem Teich erwischten und nicht abwarteten bis diese „Vaterlandsverteidiger” sich angezogen hatten. Nachdem er leicht in die Enge zu treiben war mit, dass die „Heimat”-verteidigung wohl kaum tausend Kilometer vor der Landesgrenze stattfindet und die Jugoslawen es eher unlustig fanden, militärisch überfallen, als „Untermenschen” massakriert und versklavt zu werden und deswegen das Recht hatten, ebenfalls bewaffneten Widertand zu leisten und nun wirklich ihre Heimat, Leben und Existenz zu verteidigen, etc., da wusste er erst mal nicht, was er sagen sollte und druckste lange hilflos herum, bis es ihm plötzlich einfiel, wie aus der Pistole geschossen, das seiner Meinung nach entscheidende Argument an den Mann zubringen, das die Sache mal endlich auf den Punkt brachte: ” … Aber die hatten doch keine Uniform” (SIC!).
Ich erzähle diese Geschichte, weil ich sie für hundertprozentig beispielhaft halte. Die Uniform macht´s möglich. Dies ist die völlige Unfähigkeit, verantwortlich einen eigenen moralisch authentischen Standpunkt einzunehmen, die völlige Aufgabe und Unterordnung seiner selbst zu Gunsten einer Autorität (markiert durch die Uniform), die einen versklavt, aber einem auch die Last der Verantwortung abnimmt. Gruppenzwang, Autoritätsangst, usw. so stark wie der unglaubliche Hulk. Das Linsengericht der Angstbefreiung vor der eigenen freien Verantwortung gegen das Erstgeburtsrecht des eigenen Selbstverständnisses. Biedermann lässt Jedermann grüssen.
Jedenfalls entsteht dabei ein permanenter Teufelskreis, der verhindert, dass die Dinge wirklich zu Ende gedacht werden. Es gibt eine Raupe, die bewegt sich in langen Karawanen, wobei ein Tier immer der Schleimspur des Vorhergehenden folgt. Wenn man nun hergeht und die Schleimspur unterbricht und kurzschließt, gehen diese Geschöpfe ewig im Kreis, bis zum Tod. Das ist die erkenntnispsychologische Situation der beherrschten Menschen im Kapitalismus oder in eigentlich allen Klassengesellschaften. Sie kommen nie zum letztendlichen Schluss. Nur heutzutage wird der Effekt absichtlich und wissenschaftlich potenziert. Das ist das Neue.
2.
Das einpolige Universum
Es gibt ein psychologisches Prinzip, das besagt, wenn in einem geschlossenen Universum über ein Thema möglichst keine Erkenntnis vorhanden ist und eine bestimmte Information permanent einpolig wiederholt wird, neigen die meisten Menschen dazu, diese Information zu akzeptieren, sogar entgegen eigenen mitgebrachten Informationen. Wichtige Vorbedingung: Es darf keinen Gegenpol geben. Der unerwünschte Gegenpol kann natürlich eine schon innewohnende Selbstständigkeit seines – wie sie ehrlich überzeugten Kommunisten z.B. haben. Deswegen schließt sie Lainbarger ja auch aus seinen Zielgruppen aus. Wie diese Selbstständigkeit verhindert wird, ist oben beschrieben. Ihre Entwicklung verhindert man am Besten in der Jugend, weil die sich erkenntnispsychologisch am Wenigsten wehren kann. Der Einpol kann eine ständig präsente Instanz – und ist es u.A. auch – oder aber auch programmiert sein, siehe oben. Andere Gegenpole in der Gesellschaft liquidiert man sozial oder physisch.
Das passiert ja nun auch tatsächlich und das einpolige Universum ist Wirklichkeit. Unser gesamtes Informationsuniversum, Presse, Fernsehen u.s.w. ist ein solches. Es braucht ja nicht viel Investigationsgeschick, um die Eigentumsverhältnisse diesbezüglich zu entdecken und als absolutes Informationsmonopol zu erkennen. Der einigste wunde Punkt dieses Systems ist heutzutage das Internet. Aber es werden schon angestrengte Versuche unternommen, um den freien Informationsfluss im Internet zu unterbinden. Es fällt aber auf, dass systemrelevante und nicht konforme Konterinformation, die Verteidigung des Genossen Stalins z.B., oder das Projekt „Unthinkable”, wo die Alliierten schon im Februar 1945 (!) einen Überfall auf die Sowjet-Union planten in Gemeinsamkeit mit den Resten der Reichswehr, dass solche Meinungs entscheidende, aber den Mainstream bedrohende Informationen im Internet nur sehr schwer zu finden oder sehr mickrig platziert und präsentiert sind. Kann Zufall sein oder auch nicht. Wenn nicht, wundert es mich nicht. Vor etwa zwei Jahren wurden etwa 73 000 blogs in Google von der amerikanischen Regierung geschlossen mit der Berufung auf Terrorismus oder ganz allgemein, dass man der Regierung Schaden zufüge. Darin verwickelt ist der berüchtigte Senator Joe Liebermann, der sich um solche Zensuren heftig bemüht. Als ich eine DOKU-Serie über den Genossen Stalin in You Tube vom „Red Channel” herunter lud, erschien genau bei dem Teil, wo es um nüchterne schwer zu widerlegende Zahlen geht, die die Gräuelpropaganda über angebliche Millionen von Ermordeten durch Stalin als eben Gräuelpropaganda entlarvt, erschien also an dieser Stelle ein Fenster, das mich darüber belehrte, dass die YouTube „Gemeinschaft”(?) dieses Video für unangemessen und moralisch verletzend halt – ohne weitere Begründung. Also lieber nicht runterladen. Man muss noch Mal klicken.
Ich hatte von You_tube „La batalla de Berlin”(„Die Schlacht um Berlin”) herunter geladen, diesen Clip aber bei einer Säuberung verloren. Es handelte sich um eine spanische Geschichtsquelle, deren Namen ich jetzt nicht mehr auffinden kann. Sie gefiel mir immer ganz gut, weil sie sich ideologisch immer streng bedeckt hielt und sich treu und professionell an Fakten hielt. Als ich sie jetzt wieder herunter lud, war da in einer modernisierten Form eine „Operation” vorgenommen worden. Jetzt gehörte das Ganze nämlich dem „History Channel”. Plötzlich entdeckte man strategische Fehler im Vorgehen der sowjetischen Truppen, mit großen Verlusten im Gefolge, bedingt durch unsinnigen Ehrgeiz und durch einen verrückten Stalin, der angeblich nichts Anderes zu tun hatte, als zwei seiner Generäle wie zwei Hunde an der Leine in Konkurrenz nach vorne zu hetzen, wobei er immer dem feie Zügel ließ der gerade im Rückstand war. Das Motiv hieß ganz lapidar und ohne die geringste begründete Basis: … Stalin in seinem Wahnsinn …” (Stalin en su locura). Einfach Mal so. Am Ende bedauerte man, dass die „Freiheit” in Osteuropa erst 45 Jahre später kam. Auch einfach mal so – obwohl das gar nicht zum Thema gehört und als subjektive Wertung total die Geschichte als Wissenschaft verlässt. Genau das war in der ersten, streng professionellen Version anders.
Was beweist das?: Das beweist, dass der Klassenfeind – vielleicht besser als wir selbst - weiß, was auch nur das kleinste Detail des Wissens um die Realität des Klassenkampfes bedeutet, soweit es auch zurückliegen mag und sich sehr wachsam die Mühe macht, jetzt neuerdings auch im Internet, dahinterher zu schnüffeln und die Realität zu übertünchen. Es ist seine ewige Scheißangst im Nacken davor, dass die Massen doch wieder zu Klarheit und Kampfeswillen zurückfinden könnten.
Während sich die PSY-Warriers des Imperialismus sicher fühlten hinter der von ihnen fabrizierten Monster-Lawine von Schlamm und Dreck und wir die Gegenpole dagegen erst mal noch nicht viel ausrichten konnten, ließen sie uns persönlich meistens in Ruhe.
Das KPD-Verbot und die Kommunistenverfolgung der fünfziger Jahre waren die Ecksteine dieser „Toleranz”. Danach hätte eine direkte massivere persönliche Verfolgung der Gegenpole noch mehr eine Negativbilanz zwecks Einsatzes und Gewinn zur Folge gehabt. Der Verlust des „demokratischen” Images hätte das Vertrauen in das System mehr untergraben, als der Nutzen durch direkte Unterdrückung des Gegenpols (Wir) wert gewesen wäre. Meiner Meinung nach sind wir aber gerade dabei, diese Grenze wieder zu überschreiten - in Richtung wie gehabt. Die Widersprüche im System schreien der Massen zum Himmel, dass jedes Mal immer kleinere und unbedeutendere Widerstände und Ungereimtheiten schon gefährlich für die ideologische „Sicherheit” des Systems werden – selbst dann, wenn ein Kommunist nicht mal in Sichtweite ist. Wir können sicher sein, dass, wenn wir z.B. der Einsingung einer wirklichen kommunistischen Partei nahekommen oder diese gar erreichen, dass es aus sein wird mit unseren bürgerlich demokratischen Garantien, die ja ohnehin schon ständig durchlöchert werden. Das gilt nun nicht nur für die Kommunisten, sondern für jeden systemrelevanten Oppositionspool, der sich bildet. Die physische Ausschaltung von Journalisten, z.B., gehört gelegentlich schon durchaus Mal zum Repertoire. (So neben bei gesagt, wird es Zeit, dass wir uns dazu was einfallen lassen.)
Soweit jetzt zu zwei der Hauptkomponenten. Das Wichtige dabei ist die sistematische und wissenschftliche Anwendung und der verdeckte Charakter, der auf das Halb- oder Unterbewusstsein abzielt und eindeutig seinen Zweck erreicht. Das hier Gesagte kratzt nur an der Oberfläche. Es soll hier auch nicht der Opportunismus in Schutz genommen werden als ein im Grunde unschuldiges Opfer geistiger Manipulation. Ich bin der Meinung, dass es in jedem Menschen einen Punkt gibt, wo er im Grunde weiß, was er tut. Nur sind nicht Alle gleich charakterstark und nicht alle gleich ehrlich. Der Rest ist so, wie man hier in Nikaragua sagt. „Das Kind ist ja schon so weinerlich – und dazu noch die Minna, die es zwickt …?” (El niño llorón y la china, quien le pellizca)
3. Der Geitesknüppel
Jetzt möchte ich zu einem Punkt kommen der meiner Meinung nach sehr unterschätzt wird: Die Religion. Sicher gibt es viele Genossen, die meinen, dass dieses Thema schon längst überholt sei. Ich möchte dem widersprechen. In vielen Ländern haben die Geheimdienste ihre subversive Arbeit auf die Religion gestützt – auf Kirchen, ebenso wie auf Sekten. In den Vereinigten Staaten sind 40% der Bürger Fundamentalisten. In Europa sind des zwischen 10 und 15% – und auf dem Vormarsch. Josef Ratzinger in Rom, arbeitet kräftig daran, die Moderne zu leugnen, den Rationalismus, etc. – zurück ins Mittelalter. (Als dieser Artikel entstand war Hacki Ratzinger noch Oberbutler). Die Geschichte der Religion ist schon immer mein persönliches Interesse gewesen, weil es die Geschichte unseres Geistes, Psyche u.s.w. ist oder wie man es nennen will. Über viele Jahrhunderte war sie und ist es immer noch eine Hauptprotagonistin des Klassenkampfes.
Keiner – auch nicht der gestandenste Atheist – kann sich schon freisagen von dem kulturellen Einfluss des Christentums. Nach Allem, was ich bisher so für mich gesammelt habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass auch erlernte Verhaltensweisen und Denkmuster sich über viele Generationen hin weitergeben. Natürlich können sie auch durch andere Erfahrungen neutralisiert werden. Aber sie sind da. Wie das genau funktioniert, darüber bin ich noch zu keinem Schluss gekommen. Da ist die Komponente der Sozialisation. Ob es auch organische Faktoren gibt, darüber kann man streiten. Ich weiß es nicht. Aber die Geschichte – verdeckt oder offen – ist immer gegenwärtig in unserem Hirn, unbewusst und/oder bewusst, über die Jahrtausende hinweg. Deswegen, so meine ich, sollten wir uns auch mit der religiösen Seite des PSY-WAR´s beschäftigen. (Ein Beispiel gegenwärtig aktueller geschichtlicher Geistesspuren: Ich bin der Ansicht, dass sich der ganz spezielle subjektive deutsche, doch so klägliche Untertanengeist aus dem Trauma der verlorenen Bauernkriege heraus entwickelt hat, und unter dem zwangsläufig daraus sich ergebenden Absolutismus.)
Wenn wir vom Christentum reden, möchte ich auf den wichtigsten Aspekt hinweisen, der uns bei unserem Thema PSY-WAR am Meisten interessiert: Die Gewalt, als Instrument der geistigen Kastration.
Ich gehe in einem Anhang deswegen so ausführlich auf diesen Punkt der christlichen Brutalität ein, weil es notwendig ist, das von den Menschen materiell historisch erlebte herauszustellen, dieser ernorme traumatische Eindruck, der eher ein vernichtender Einschlag war (Im wahrsten Sinne des Wortes und darüber hinaus.), dessen permanent anhaltender Einfluss, der das soziale Selbstverständnis der Menschen nachhaltig beeinflusst hat – insoweit man hier überhaupt von Verstand reden kann. Die Geistesgeschichte des Christentums ist höchst interessant. Da es aber als zu voluminöses Detail meines Arguments zum Teil vom Thema ablenkt, werde ich in besagtem Anhang dazu noch ausführlicher. Jedenfalls sollte dieser apokalyptische Jahrtausendalptraum ständig im Gedächtnis beibehalten werden, wenn wir weitergehen und die Struktur des geistigen Programms des Christentums und seine Spuren betrachten. Das Thema ist sowohl einschlägig, als auch beispielhaft, übertragbar auf „moderne” Zeiten. Wir haben es mit Gewalt, Sadismus und physischer Vernichtung zu tun, ein permanentes Trauma, aber auch mit der Vernichtung und Kretinisierung (Ganz wichtig!) von Kultur schlechthin, das einpolige Universum. Wissbegier war über Jahrhunderte ausdrücklich (sic!) Sünde und wurde sehr schnell als Ketzerei verfolgt. Das alles geht weit über das hinaus, was fortschrittliche Menschen heute schon als Hexen-, „Heiden” und „Ketzer”-verfolgung erfasst zu haben glauben.(Seht euch noch mal den Film „Im Namen der Rose” von Umberto Ecco mit Sean Connery an.)
(Dazu Anhang)
Beschauen wir die Matrix dieses Programms mal in seinem Endeffekt:
Die wichtigsten Bestandteile dieses geistigen Kerkers sind: Sünde, Schuld und Erbschuld, Sühne. (Heulen und Zähneklappern) Also: Man kommt auf die Welt, diesem ewigen Jammertal, und muss an dem Spiel von Gut und Böse (Was auch immer das ist!) mitmachen. Wenn du viele Punkte sammelst, kannst du vielleicht Deine Haut – sprich Seele – retten und kannst eventuell in den Himmel kommen, wenn nicht, in die Hölle zu ewiger Pein. Schöne Aussichten! Man wird ja nicht mal gefragt, ob man da bei diesem Wettlauf überhaupt mitmachen will. Aber man ist gleich mal schuldig! Von vornherein Punktverlust! Dieser Gott hat dich in dieses Rennen gesetzt, ob es Dir passt oder nicht – sowie Kinder ihr Vergnügen daran finden, einen Mistkäfer mit anderen um die Wette laufen zu lassen, wobei dem hilflosen Tier mit einem Stöckchen noch ein bisschen nachgeholfen wird oder – sadistischer Weise – auch das Gegenteil. Den Punktverlust hat uns Papa Adam eingebrockt– wegen der Erbsünde mit dem Apfel. Interessanter Weise handelt es sich dabei um den Baum der „Erkenntnis” oder der Baum von „Gut und Böse”. Von dem darf man nicht essen. (Dieses Geständnis allein reicht schon zur Anklage: Menschheit versus „Gott” und Helfershelfer. Das Geständnis des Angeklagten enthebt der Beweise.). Wissen ist Sünde! Kerndogma! Von Haus aus steht man dick mit beiden Füssen im Fettnäpfchen (Oder etwas beliebig Größerem – Ein Fass z.B.) Wegen einem Apfel! Was gut und böse ist, schreiben Einem die selbsternannten Verwalter unseres Geistes, Priester oder Ähnliches, vor. Zu allem Überfluss, ist man auch noch schuld, dass da jemand wie ein zerfetztes Stück Fleisch auf einem Holzkreuz apokalyptisch zu Tode zermartert wurde – mit genauesten Details, weil es für unsere – deine und meine - Sünden war. Ob man auch das für sich selbst überhaupt wollte, spielt ebenfalls keine Rolle. Wäre ja noch mal schöner – auch noch was wollen! (Wenn ich könnte, würde ich solch einen Saldo-Unsinn um meinet Willen mit allen Mitteln verhindern – auch mit allen „Sünden” der Welt auf dem Buckel.) Wann und welche Sünden das gewesen sein sollen, braucht man ja nicht mal zu wissen – Da fehlen die Details. Irgendwann wird man durch den Tod wieder aus dem Verkehr gezogen (siehe Mistkäfer), auch dann, wenn man eventuell gerade so schön beim Punkte sammeln war – kriegste die rote Karte. Das geht einen aber nichts an – also nicht maulen! Naja, und dann viel Glück bei der Jury am jüngsten Tag! Eines ist jedenfalls klar: Man hat rein gar nichts über nichts zu meinen oder zu wollen. Man kann da nur möglichst versuchen, über das schmale Pfändchen zwischen Schuld und Sühne sich heile ans andere Ende zu balancieren, um nicht zu sagen: zu schummeln und sich nicht erwischen zu lassen. Du kommst als Dreck auf die Welt und bleibst es das ganze Leben lang – voller Sünde und daran kannst du nicht mal was ändern. Wissen ist gefährlich, Sexualität ist schmutzig, selbstständige Kritik ist des Teufels. (Zum Teufel weiter unten – ganz wichtig) Die Möglichkeiten daneben zu treten sind unendlich. Es ist wie mit den „Schulden” der dritten Welt: die können gar nicht bezahlt werden. Man kann nur noch mehr Schulden machen. Das Einigste, was man in der Quintessenz tun kann, um nicht in die Foltermaschinerie der Hölle, nach oder gar noch vor dem Tod zu kommen, ist bedingungslos gehorchen, sich bedingungslos unterwerfen – vor diesem Allmächtigen, Allwissenden und Allgegenwärtigen. Und das ist genau die Kondition eines absolut rechtlosen Sklaven – in jeder Hinsicht und auf allen Ebenen, wie es das System seiner Zeit ganz klar gekennzeichnet hat und dafür wurde das Ganze ja auch fabriziert. Diesen Punkt soll man speziell im Auge behalten. Das ist der apokalyptische Klassencharakter dieser Religion (Und anderer). Merke: Anderthalb Jahrtausende lang! und man kann es gar nicht genug wiederholen: Eingebrannt, eingebläut, mit Feme, Folter –ein permanenter Alptraum, der schon fast selbstverständlich war. Nun, wer die Bibel etwas gründlicher gelesen hat, der weiß, dass diese ganze illustre Geisteskastrierung, trotzig begleitet wird von Aufforderung zum Angriffskrieg, von kolerischem Völkermord, Kindermord, grässlichen Foltern und allerhand anderen „Strafen” für die, die da aus der Reihe tanzen. Das erwartet sogar die, die dieser „gütige” – (Du hast dem nämlich auch noch dankbar zu sein) – Gott absichtlich hat aus de Reihe tanzen lassen – wie dieser kleine sadistische Junge beim Mistkäferrenen das Tierchen mit einem Stöckchen aus der Bahn wirft. Wem das übertrieben vorkommt, der studiere die Geschichte. Ich empfehle da ganz eindringlich Karl-Heinz Deschner. Unsere Kondition in der christlichen Ethik dieses Schemas ist die eines solchen Mistkäfers. Auch der angeblich neuen erlösenden Balsam bringende Heiland-Jesus des neuen Testaments hängt sich da an einigen Stellen dran – ziemlich düster. Also in Quintessenz: Die totale grenzenlose allmächtige Willkür auf der Seite der Obrigkeit und die hoffnungslose Impotenz und Ohnmacht auf unserer Seite. So sind da die Karten verteilt. Perfektes Investitionsklima für Sklavenhalter, Feudalherren und kapitalistische Unternehmer gleicher Massen.
Wie die Kirche sich als Einpol etabliert hat, kann im Anhang nachgesehen werden. Aber ihr Informationsmonopol (mono=Eins) ist offensichtlich. Das ist die typische Situation des Sklaven und als das Ganze zusammen geschustert wurde, war es nämlich gerade dafür gedacht. AM ANFANG WAR DER TERROR! Da gibt es – psychologisch gesehen – nur zwei Auswege: Erstens: Widerstand, Aufstand, Rebellion – stürzt diesen Gott, egal ob er nun Gott, Jesus, Kaiser, Pope oder Kapital heißt. Der andere „Ausweg” ist der Opportunismus, bis hin zur Selbstverstümmelung und Masochismus. Es ist dieses Phänomen auch in der Psychologie bekannt: Die eigene hermetisch totale Impotenz und Jämmerlichkeit des Unterworfenseins wird so unerträglich, dass man sich und gegen sich selbst einschließlich und auch gegen seinesgleichen, auf die Seite des Stärkeren stellt und sich selbst so vormacht, man sei seiner Jämmerlichkeit entgangen. Diesen Psychomechanismus hat man zum Beispiel dem Kriegsverbrecher Adolf Eichmann unterstellt. Es ist wie eine geistige Selbstnarkose oder gar Selbsttötung, bis hin zur Schizophrenie in einigen Fällen – und was dann noch rumlauft, ist so eine Art geistiger Zombie, nur leider nicht so tollpatschig, sondern oftmals sehr agil, aktiv und effizient. Das aktive, schmerzhaft gewordene und daher unbequeme Verantwortungsbewusstsein für das eigene Schicksal und Tun hat man (untertänigste sprich ohnmächtigste) abgegeben. Das stillt bequemer Weise zunächst die Schmerzen. Die eigene Freiheit, frei zu denken und zu entscheiden, geht da aber auch mit über den Jordan. Passt hervorragend ins Stadtbild anständiger Bürger – ein Haufen Brechtscher Bieder- und Jedermänner. („Wenn ich nichts selbst tu´, kann ich auch nichts falsch machen und bin ein ganz famoses Haus”.) Freiheit und Verantwortung sind unzertrennbare Zwillinge. Man kann beide nur zusammen haben oder sie zusammen los werden.
Auf diese Weise wird jeder zum Kerkermeister seiner eigenen Zelle gemacht.
Die Vollendung der Synopsis logischer und unabhängiger Gedankengänge führt automatisch zu und/oder durch realistische oder fiktive Traumavorstellungen. Also besser die Augen zu. Es lebe die Narkose der Illusion!
Ich bin der Meinung, was über eineinhalb Jahrtausende als Geisteskontrolle, oder besser gesagt: Geistesknute – direkt so gearbeitet hat, hat erstens seine fast wörtlich eingebrannten Spuren hinterlassen und wird zweitens von den modernen Geisteskontrolleuren der Militärpsychologie als, bequemer Weise, schon vorhandener historischer Unterbau und Nährboden genutzt und neu aufprogrammiert . Die beiden von mir Eingangs angesprochenen Komponenten (Angst, Trauma und einpoliges Universum) sind da ja schon enthalten.
Es gibt da noch eine andere Figur die da eine Rolle spielt: Der Teufel. Der sitzt auch tief.
Diese Figur ist natürlich austauschbar und hat viele Namen, auch weit über das Christentum hinaus. Aber ihre Funktion ist immer die Selbe. Der Teufel wird nicht nur für alles Böse verantwortlich gemacht, um die die ideologische Matrix und das System zu entschuldigen oder sie aus der Schusslinie der Kritik zu nehmen, obwohl sie es ja eigentlich eingebrockt haben. Die Verteufelung hat noch eine viel wichtigere Funktion. Mit ihm wird Alles abgefangen, was der herrschenden ideologischen Matrix gefährlich werden könnte.
Z.B.: Als ich meiner, dem flott-liberalen „modernen” Kapitalismus frönenden geschäftstüchtigen Mutter harte und im Übrigen bekannte Fakten, über imperialistischen Völkermord und sozialistische Errungenschaften entgegenhielt, war alles, was diese an sich hochintelligente Frau zu Stande brachte, der stereotype Satz: Das ist doch Propaganda. Sie meinte natürlich die Kommunistische. Weiter kam sie nicht. „Und die Fakten – egal ob Propaganda oder nicht?” war meine Gegenfrage. Aber die Fakten waren damit vom Tisch. Sendepause! Das ist absolut beispielhaft typisch und „normal”. Was hat das mit dem Teufel zu tun? Den gleichen Mechanismus natürlich. Alles was der programmierten Matrix Probleme bereitet, da sei das Kind gewarnt davor und man weis das ja schon, ist eben typisch für den Teufel, oder die Kommunisten, oder andere Subversive, oder die Verkommenheit der modernen Jugend oder Terroristen oder, oder …. oder. Also erübrigt sich – in erleichternder Weise – lästiges Weiterdenken. Bloß nicht! Die Vorstellung vom Teufel oder seiner Ersatztypen ist mit Angst besetzt. Es sind Ungeheuer oder sie sind sonst irgendwie böse. Die Gräuelpropaganda – und die geht voraus – platziert diesen Chip immer mit dem dazugehörigen Trauma. Das ist die Tür wo die Logik durch muss, um zu Ende gedacht zu werden. Und genau da wird sie aber abgefangen. Und falls ein Argument oder eine Tatsache der Matrix besonders zu schaffen machen, ist das halt nur ein Beweis dafür, wie raffiniert und gefährlich, teuflisch eben, dieser emblematische Buhmann ist. Da kannste mal seh’n! Jedenfalls hört da wieder einmal das Denken auf. Es ist einfach und aus erkennbarem Grund zu unerträglich. Die logische Konsequenz sind Aggressionen auf den „Eindringling” (Wir Kommunisten und andere fortschrittliche Menschen), aus psychologischer Hilflosigkeit und Verunsicherung. Die Teufelsfigur reicht von seiner archaischen mittelalterlichen und biblischen Form, über abstrakte Formen des Moralismus, bis hin wieder zu konkreteren und sogar personalisierten Projektionen auf sozialistische Führer etwa (Der Genosse Stalin an erster Stelle, dann Fidel Castro, etc.). Mir hat man als Kind und bis ins Jugendalter die DDR und die UdSSR als ein einziges deprimierendes Gefängnis geschildert – jahrelang und immer wieder. Anders kannte ich es nicht. Die dadurch erzeugten Alpträume habe ich bis ins Erwachsenenalter mitgeschleppt. Erst durch den totalen Bruch mit der Wiege meiner Jugend, meiner Gesamtmatrix, war ich in der Lage, rational über die DDR nachzudenken. Und auch so war noch Arbeit nötig. Der psychologische Einschlag auf das kindliche Gemüt mit dieser Art Teufelsfigur hat den Erwachsenen noch Mühe gekostet. Aber nicht jeder bricht so radikal mit seiner Vergangenheit. Das ist die Ausnahme. Entsprechend schwieriger ist es, den Virus der Verteufelung los zuwerden. Das hier so reichlich grob Geschilderte, wird von der Militärpsychologie natürlich immer raffinierter ausgekocht. Aber der erste Prototyp ist – ohne Zweifel – der christliche Teufel.
Wahrscheinlich hat die geistige Zuchtmaschine der Kirche mit dem Wechsel vom Feudalismus zum Kapitalismus ein gewisses Dilemma erlebt, wo sie nicht so recht wusste, wem sie nun dienen sollte. Sie hat sich mehrheitlich dann den neuen Herren angedient. Mehrheitlich! Zunächst! Denn – man sollte es nicht glauben – die imperialistische Fäulnis von heute hat auch den ewig gestrig Mittelalterlichen wieder Auftrieb gegeben. Aber zunächst funktionierte nicht mehr Alles wie gewohnt. Der Fortschritt der Produktivkräfte und die Aufklärung ließen zu viele innere Widersprüche platzen und mit der politischen direkten Macht der Kirchen ging es auch bergab. Das hat sicherlich Revolutionen und Widerstand sehr begünstigt. Die Jahre 1917-19 und danach waren ein traumatischer Schock für die Bourgeoisie. Das wäre beinahe schief gegangen für die herrschende Klasse. Spätestestens ab da, hat die herrschende Klasse begriffen, dass sie sich etwas Neues einfallen lassen musste. Das „proletarische Sklavenvieh” war sich seiner numerischen und qualitativen Macht bewusst geworden und war mit dem bloßen herrschaftlichen Anspruch dekadenter Junkerarroganz von Schlot und Kraut alleine nicht mehr einzuschüchtern. Seit den zwanziger und dreißiger Jahren aber hat man begonnen die aufgerissene Bresche in der Geisteskontrolle der Massen wieder zu schließen. Wir kennen die Geschichte. Die rote Armee hat Hitler das Genick gebrochen. Die Jünger Goebbels´s sind geblieben- quicklebendiger als je zuvor. Die abgetakelten Kirchen fanden neue Nachfolger
In Grunde ist es altertümlicher Wein in neuen kapitalistischen Schläuchen, moderner und raffinierter. heimtückischer .
Der technische Fortschritt und hauptsächlich die Elektronisierung sind der Indoktrination durch die heutige herrschende Klasse das, was ihr im Mittelalter Kirche, Bibel, Messe, Scheiterhaufen, Folter und Beichte war. Ihre virtuelle Realität ist allgegenwärtig, was einem anderen Lainbargerschen (Vater des US-Psy-war) Prinzip entspricht. Es wird sozusagen ein synthetisch-symbiotisches Verhältnis zu Big Brother – der neue, etwas amorphe Gott- hergestellt – eine Tatsache, die ins Lebensgefühl eingeht, aber selten bewusst wahr genommen wird. Der „alte Wein in neuen Schläuchen” ist: Die Unterbrechung der logisch analytischen Synopsis – die Verkrüppelung des Denkens. (So wie früher die chinesischen Mandarine den kleinen Mädchen die Füße einbanden, so dass sie als erwachsene Frauen vielleicht zehnzentimeterlange Krüppelfüße hatten und nicht mehr richtig laufen konnten. Dies galt geradezu als vornehm). Aus diesem Delirium aufzuwachen ist außerdem schmerzhaft, weil man sich verlorene Lebenszeit und objektive Verantwortungslosigkeit (Bewusstlosigkeit) – auch im wahrsten Sinne des Wortes eingestehen muss. Da muss dann schon was Deftiges passieren, damit dieser Kalk auch nur Risse kriegt. Viele Menschen erkranken förmlich, wenn trotz Allem das Kartenhaus ihrer virtuellen Realität zusammenbricht.
Zum Beispiel, ganz gesunde Menschen werden schnell schwer krank oder sterben in kürzester Zeit, wenn sie auf längere Zeit arbeitslos oder in Pension abgeschoben werden. Der Realitätsschock ist einfach zu groß. Die kognitive Dissonanz ist nicht mehr zu ertragen. Sprichwörtlich bricht ihnen eine Welt zusammen – die virtuelle Welt der Mainstream Matrix. (Kognitive Disonanz: Siehe folgenden Abschnitt)
Wer die Wahrheit sagt, ist zunächst mal ein sehr lästiger Störer oder gar eine Bedrohung. Auch nur eine kleine unangepasste Tatsache kann zum zerstörenden Trauma für den Rest des geistigen Kartenhauses werden – so bizarr und unerträglich sind die gesellschaftlichen Widersprüche. Das nennt man kognitive Dissonanz. Dieser Ausdruck wird in einem Video über die Twin Towers geschildert. Einem holländischen Experten in der Materie von Demolitionen (Häuserabriss) legte man das gefilmte Material über das dritte Gebäude, das zusammenfiel, vor. Nur wusste er nicht, dass es dieses Gebäude war. Er kam zu dem eindeutigen Schluss, dass es eine kontrollierte Demolition gewesen sein musste. Als man ihm erklärte, welches Gebäude er da analysiert hatte, konnte er es nicht glauben, da das Gebäude nur sieben Stunden nach den angeblichen Einschlag der Flugzeuge in die beiden anderen Gebäude „zusammengebrochen” war. Die Vorbereitung einer kontrollierten Demolierung braucht wesentlich länger und nicht zu reden von den aktuellen Chaos-Umständen des Moments. Er blieb bis zum Schluss unfähig die Tatsache zu akzeptieren, obwohl er es als Experte besser wusste. Das hätte nämlich seine ganze sonstige Einstellung in Frage gestellt, war unakzeptabel, weil im wahrsten Sinne unerträglich, war. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Das ist das, was ich das blockierte Analysevermögen nenne. Der größte Unsinn kann sich so gegen logisch nachvollziehbare Wahrheit durchsetzen.
Was wir Kommunisten vertreten, basiert aber auf Rationalität und Logik. Wir versuchen pausenlos auf diese Weise zu überzeugen. Das muss natürlich auch weiterhin geschehen. Nur ist es eine Tatsache, dass – im Ergebnis – uns der Irrationalismus im Moment den Rang abläuft. Welcher ehrliche Kommunist hat nicht schon erfahren, wie die meisten Leute förmlich ausrasten, wenn die Rede auf den Genossen Stalin kommt. Dabei rede ich nicht einmal davon, dass sie schlecht von ihm denken. Das Bemerkenswerte ist, dass selbst ansonsten realistische oder angebliche demokratisch-nüchterne Gemüter bei dem Thema plötzlich völlig unfähig sind, die einfachsten Grundregeln einer sauberen demokratischen Diskussion einzuhalten, intolerant werden, laut und verletzend und sich hinter der Nebelwand von neurotisch skandalösem Gehabe der Beweispflicht entziehen, weil sonst ihre unerträgliche Beweisnot offenbar würde. Das wird auch von niemand beanstandet. Da hat das System ganze Arbeit geleistet. Seine Meinung über Stalin zu seinen Gunsten zu ändern, zwingt dazu seine Meinung über das System zu ändern. Das heißt aber auch gleichzeitig, sein eigenes gesamtes politisches und soziales Verhalten zu hinterfragen. Tut weh! Das verhetzte Terrorbild von dem Genossen Stalin ist meiner Meinung nach das Herzstück der imperialistischen Systemideologie. Es wird mehr behütet als das Gold von Fort Knox. Es ist wie das Dogma der unfehlbaren Kirche: Es bedarf keinerlei Beweise und Argumente. Sie sind geradezu verboten. Die Formen des inquisitorischen Scheiterhaufens reichen über die soziale Ächtung (Wieder Gruppenzwang bzw.-angst) und materielle Auskreisung (wirtschaftlichr Existenzverlust), bishin zur physischen Vernichtung –wie seiner Zeit.
Einen anderen Typ des irrationalen Verhaltens möchte ich mal das „Ketzersyndrom „ nennen. Das hat auch etwas mit dem Gruppenzwang zu tun. Die meisten Menschen möchten sich nicht in bedeutender Weise von den Anderen abheben. Es gibt dazu, manchmal auch gerade zu komische Experimente in Psycholabors, wo Personen an das Verhalten der Anderen fast genauso gebunden sind, wie ein Hund an der Leine. Unabhängigkeit vom Gruppenzwang tut erstens weh, weil er zu sozialen Widersprüchen führt – Trauma. Zweitens setzt er eben die eigene innere Autorität der Selbstständigkeit voraus –und die liegt halt eben pausenlos unter Beschuss durch die tägliche Berieselung der Medien, etc. Es handelt sich um die irrationale Angst vor Diskriminierung und Verurteilung durch die „Öffentlichkeit” oder die „Gesellschaft”. Es kann sich sogar um Menschen handeln die rational schon wesentliche Widersprüche unserer Gesellschaft erkannt haben. Wenn sie sich aber offenbaren sollen, „schämen” sie sich, auch dann, wenn ihnen eigentlich gar nichts passieren kann. Hier handelt es sich eindeutig um injizierte Autoritätsangst, wobei diese Autorität amorph bleibt. Wenn man im Mittelalter am Pranger stand war das eine schmerzhafte Schande. In diesem Sinne spielt sich dasselbe ab mit dem Ketzersyndrom – völlig verselbstständigt, häufig außerhalb kausaler zusammenhänge. Man fühlt sich am Pranger. Auch hier schickt die christliche Inquisition ein Gruß- und Gruseltelegramm aus den vergangenen Jahrhunderten.
Beispiele: Es gibt sogar Genossen, die sonst gar keine Feiglinge sind, die beim Plakate kleben des Nachts überhaupt keine Angst haben und auf mancher Demo ihren Mann bzw. Frau stehen. Sie haben aber Schwierigkeiten morgens am Betriebstor eine kommunistische Zeitung zu verkaufen, Flugblätter zu verteilen oder sich bei einer Massenagitation besonders vor anderen Menschen zu profilieren. Ich gestehe, dass es mir am Anfang meiner politischen Laufbahn so ging. Wie Andere mich sehen könnten, war nur so halb bewusst Grund zur Angst oder Scham. Genau dasselbe habe ich hier in Nikaragua erlebt. Compañeros, die nun wirklich unter härtesten Bedingungen ihre Haut in der Montaña riskiert hatten, waren völlig unfähig ihren Mund aufzumachen, wenn subversive Elemente anfingen die Massen mit Feindpropaganda zu vergiften.
In der Autobiografie von Max Hölz, die hier im roten Webmaster zu sehen war, beschreibt Hölz einen Kampfgenossen, der in den schwierigen politischen und militärischen Momenten ein treuer und zuverlässiger Gefährte war, aber vor dem Richter ein völlig klägliche Rolle spielte.
Ein sehr prominentes Mitglied der sandinistischen Volksrevolution erzählte mir aus den Tagen der somozistischen Diktatur von einem gefangenen Compañero der unter den wüstesten Folterbedingungen nicht ein Wort über die Lippen brachte. Er hielt völlig dicht und verriet absolut nichts. Kaum aber stand er vor einem normalen Gericht, wo ihm in diesem Moment körperlich keiner was tat, sang er wie ein Vögellein, sogar bis zu dem Punkt, dass der Richter ein neues Verhör – unter Folter natürlich –verordnete, weil er soviel Redseeligkeit nicht traute. Es wiederholte sich dasselbe Spiel. Unter Folter dicht wie ein Badewannenstöpsel – vor dem Richter ein sprudelnder Quell allen Wissens.
Die traumatische Angst vor dieser fremdbestimmten Autorität, die das gesellschaftlich Umfeld regiert und vertritt, im Hirn wurde einfach stärker als die eigene, innere Autorität, sobald die ihm auch noch konkret in Person entgegen trat. Das ist klare soziale Konditionierung. Das ist die eigene innere von außen injizierte Abhängigkeit von fremder Autorität. Der Folterer mit seiner unmittelbaren absoluten physischen Macht und Traumatisierung konnte nicht Mal soviel „Autorität” aufbringen.
Es ist genau diese Instanz in uns, wo wir sind oder nicht sind, auf die es die Manipulation des imperialistischen PSY-WAR mittels abgefeilter Fremdbestimmung abgesehen hat. Der eingebläute, total abhängige Untertanengeist der mittelalterlichen Jahrtausendnacht, neu aufgemacht und modern weiterentwickelt und perfektioniert durch die modernen Gehirnwäscher der Bourgeoisie.
Vielleicht ist es noch wichtig in diesem Zusammenhang auf die Beeinflussung unseres sogenannten Reptilienhirns aufmerksam zu machen. Dieser Teil unseres Gehirns ist evolutionsmäßig der älteste Teil unseres Gehirns. Hier sind Sexualinstinkte, Reaktionen auf Bedrohung, wie Flucht und Angriff, etc. angesiedelt. Dieser Teil wird ständig eben mit Gewalt und Sex bombardiert, während man tagelang bewegungslos vor der Glotze sitzt uns zwar nicht nur zur Weihnachtszeit. Das Ergebnis ist Abstumpfung hoch drei. Krieg, Hungersnöte, Massaker, usw. gehen dann fast unzensiert durch. Die Sexualität wird roh, weniger intim und leicht kommerzialisierbar. Man liegt mit seinen Instinkten an der Leine wie ein Hund.
Das bisher Dargestellte soll den direkten gezielten Eingriff der herrschenden Klassen in unser Bewusstsein beschreiben. Es ist eine Waffe des Klassenfeindes, der wir sehr viel mehr Aufmerksamkeit schenken müssen. Die Apologeten des Kapitalismus und Imperialismus sind dem Marxismus-Leninismus gegenüber jedes Mal hilfloser und impotenter. Realität und kausale Logik erlauben es einem rational denkenden Menschen jedes Mal weniger, vor den himmelschreienden Widersprüchen dieses Ausbeutungs-, Kriegs- und Raubsystems die Augen zu verschließen. „Also was tun?” – sprach die Bourgeoisie. „Ganz einfach: ¿Denkende Menschen? – ¡MAN SCHAFFE DAS DENKEN AB! (Wenn das nichts mehr hilft oder wenn es weniger kostet – die denkenden Menschen –physisch)” Und das hat ganz offenbar gut funktioniert.
Das Operationsziel dieses Angriffs auf unser Bewusstsein ist folgendes Persönlichkeitsprofil: Der Bürger sei: Inteligenzmäßig flach, moralisch gleichgültig, undiszipliniert, im Denken kurzfristig, unsensibel, egoistisch und unsolidarisch, gesellschaftlich symbiotisch (Wie ein Fötus im Bauch z.B.) und deswegen manipulierbar und unselbstständig, aber konsumieren soll er - das neue Frankenstein out-fit. Diese Operation ist zumindest fortgeschritten und hat Erfolge erzielt – ich fürchte, bedeutend mehr, als wir es wagen, es uns vorzustellen.
Gerade davon handelt dieser Aufsatz, weil ich die Auffassung vertrete, dass wir Kommunisten da etwas nachholen müssen. Unsere Ideologie und unsere Kampferfahrung sind auf ehrlichem, rationalem Denken gegründet. Wir machen uns in unsagbarer Geduld tausend Mühen und reißen uns Arme und Beine aus, einschließlich um zu rechtfertigen, dass das Wasser nass ist, wenn es sein muss – denn dass es trocken sei, das fehlt nämlich gerade noch im ideologischen Gebräu des dekadenten Kapitalismus. Wir sind manchmal wie der Hase der mit dem Igel um die Wette läuft und von diesem hereingelegt wird, indem er an jeder Zielmarke seine Frau aufgebaut hat, die ihm mit ihren Stacheln zum Verwechseln ähnlich sieht. Der arme Hase glaubt jedes Mal, dass ihm der Igel zuvorgekommen sei und – läuft sich zu Tode. Er hielt sich an die Spielregeln des Wettlaufs – der Igel nicht. Das war das Resultat.
Jeder der sich professionell mit Propaganda – auch kommerzieller – beschäftigt hat, weiß, dass das geschriebene Wort in der Öffentlichkeit bis hin zu ungelesen und unbemerkt verpufft – im Vergleich mit Radio und – ganz mächtig – den digitalen Bildern von Fernsehen und Internet, welche den totalen Einschlag verbuchen. Letzteres ist aber fast ausschließlich in der Hand der Bourgeoisie. Über die Tendenz die Freiräume im Internet zu schließen habe ich oben schon angemerkt.
Als die gedruckte Propaganda relevant wurde – im 19. Jahrhundert, hat die revolutionäre Avantgarde gleichgezogen. Zeitschriften, Flugblätter, usw. Diesmal sehe ich das nicht. Es sind die beiden kombinierten Elemente mit denen wir es zu tun haben: Elektronischer Fortschritt und die Entwicklung der Militärpsychologie. Dazu kommt noch verschärft, die jedes Mal gewaltsamere Verletzung und Abschaffung von demokratischen und Menschenrechten – wie eine bösartige Krebsgeschwulst der moralischen Gewissenlosigkeit. Der Effekt ist schlimmer als eine Bombe oder ein Maschinengewehr. Big brother total und auf allen Ebenen.
Wie viele DVD`s mit revolutionärem Inhalt haben wir im Umlauf? Wie viele Satelliten übertragen den Marxismus-Leninismus? Welches militärische PSY-WAR batallon verteidigt die Unverletzlichkeit unseres Denkvermögens vor schädlichen Eingriffen und der Einpflanzung virtueller Realitäten? Wie viel Werbespots rufen gegen den Völkermord auf? Wie viele Spielfilme und Fernsehromane berichten ehrlich vom Kampf der Völker und Klassen, von beispielhaften Helden im Dienste der Wahrheit und der ausgebeuteten Klassen? Wie viele Nachrichtensender sagen uns die Wahrheit über das Grüppchen der 20 000 die diesen Planeten letzt endlich in der Hand haben? Etc., etc.
Ich bin der Meinung, dass sich unsere Kampfbedingungen – mal abgesehen von der psychischen und geistigen Situation vieler Menschen – radikal verbessern werden, in dem Masse, in dem es uns gelingt, dieser Waffe des Klassenfeindes die richtige Antwort zu geben.
Ohne Zweifel müssen proletarische Klassenkämpfer heute und in Zukunft, sich wesentlich mehr um elektronische und Informatische Kenntnisse bemühen. Wie wir uns einen Platz im Äther und im Cyber-space verschaffen, kann ich hier nicht sagen.
Wir müssen es schaffen, dem Otto Normalverbraucher Information auf seine Bildschirme zu bringen und zwar mit Vorliebe solche, wo die Wahrheit das Vertrauen in die Matrix erschüttert. Wir müssen uns daran gewöhnen, die Bewegungen des Klassenfeindes in diesem Bewusstseins-Psycho-Kriegsszenario professionell zu beobachten, um entsprechend reagieren zu können. Jeder Klassenkämpfer sollte genug Wissen über diese Materie haben, um zumindest nicht blind durch diese Bewusstseinsschlacht zu tapsen. Es genügt nicht, nur die richtige Linie zu haben. Man muss auch die Methode und die Fähigkeit haben, sie durchzusetzen.
Dieser Artikel, solang er auch erscheinen mag, hat nur an der Oberfläche gekratzt. Er ist auch nicht von einem Experten dieser Materien geschrieben. Man kann auch nicht solange warten, bis es einer tut (Vielleicht tat´s einer?) – zumindest im Zusammenhang mit dem Kampf um unsere kommunistische Partei, um den Sozialismus und um den Widerstand gegen das was augenblicklich mit dieser Menschheit geschieht. Es gibt genug fortschrittliche Menschen, die den Blick noch klar genug haben. Auf dem Weg zur revolutionären Einheit scheint mir das hier behandelte Thema ein wichtiges taktisches Detail. Es ist jetzt Zeit zu handeln.
Ulrich aus Nikaragua (UHS)
Anhang
Über Religion und Christentum
Ich möchte darauf hinweisen, dass man diese Struktur mit der der zeitgenössischen Glaubensrichtungen, einschließlich des Urchristentums vergleichen muss, die niedergewalzt werden mussten, weil die bloße Existenz und Nachbarschaft jedweder Alternative, den unhaltbaren Widersprüchen der aufkommenden und dann Staatsreligion einfach zu bedrohlich und unerträglich waren.
In meiner Reise durch die Geschichte habe ich gefunden, dass das Christentum in Sachen Grausamkeit, Sadismus, Intoleranz und deren gegenseitiger Kombination und Abhängigkeit, allen anderen Glaubensrichtungen den Rang absolut abläuft. Ich bin der festen Überzeugung, dass die brutale Einführung des Christentums in Form und Inhalt, das größte Unglück der menschlichen bekannten Geschichte ist. Es ist eine wahrhaftige Kastration und Verstümmelung des menschlichen Geistes gewesen und geblieben bis zum heutigen Tag – und zwar real und effektiv. Es war eine absolute kulturelle und geistesgeschichtliche Katastrophe –ein wirklicher Holocaust. Da wurde der Baum unserer Geschichte förmlich abgeknickt. Die Entwicklung des menschlichen Fortschritts könnte heute so um die 2000 Jahre weiter sein ohne die „Erlösung” dieses Christentums.
Alle drei ABRAHAMISCHEN RELIGIONEN (Christen, Moslems, Juden) die ja denselben Gott anbeten, haben sich mit Meeren von Blut befleckt. Auch der mosaische Glaube konnte ziemlich brutal werden, solange er noch missionieren konnte. (Kurioser Weise scheint mir von den Dreien der Islam am wenigsten intolerant gewesen zu sein. Moscheen auf christlichem Boden gibt es erst seit der jüngeren Neuzeit. Alle Jahrhunderte zuvor war das undenkbar. Die Moslems hingegen akzeptierten Christen und Juden in ihrem Herrschaftsbereich. Da wurde zwar auch ein wenig mit Steuern und anderen Verordnungen schikaniert, aber im Großen und Ganzen arrangierte man sich.) Viele fortschrittliche Menschen glauben schon genug gehört zu haben von christlicher Gewalt – schließlich weiß man von Inquisition, Scheiterhaufen und Hexenverfolgung. Man kommt der Wahrheit aber nur dann näher, wenn man die Entwicklung dieser Religion, die im Übrigen eine Synthetische ist, von Anfang an verfolgt. Um es mit wenigen Worten zusammenzufassen: Es war ein einziges Pogrom. Es kommen noch zwei weitere Aspekte hinzu: Intelligenz und Sexualität. Zur Sexualität möchte ich hier nicht viel sagen, sonst schweifen wir zu weit vom Thema ab. Nur soviel: Die absolute Unterdrückung der Frau und der Widerstand dagegen hat Klassenunterdrückung und –Kampf von Anfang an gekennzeichnet und war ein untrennbarer Bestandteil. Mit diesem Hintergrund ist die Sexualfeindlichkeit der Kirche zu verstehen. In diesen Zeiten war die Sexualität auch noch stärker mit den materiellen Aspekten des Eigentums (Nachfolge und Erbe) und der allgemeinen Politik verknüpft.
Intelligenz: Ich empfehle hier das Werk „Der Untergang der antiken Kultur” von Rolf Bergmeier, auf den ich mich u.A. stütze. Von den 28 Bibliotheken Roms um 350 u. Zr. existierte nicht eine mehr im Jahre 500. Jede Stadt hatte vorher zumindest eine Bibliothek mit etwa 500 000 Büchern pro Bibliothek. Danach waren es nur noch Klöster und Bischofresidenzen mit etwa 100 bis 500 Büchern pro Bibliothek – für die, die Mönch oder Priester werden wollten. Die Thematik, die vorher zu 95% seculär war, wurde fast ausschließlich religiös. Die einigste literarische erlaubte Grundlage war die Bibel. Die ganze alte Philosophie und Wissenschaft Medizin, Architektur, Schriftstellerkunst, etc. wurde kurzer Hand unter Anwendung grausamster Strafen verboten, das alte dreigliedrige Bildungssystem zerschlagen. Der Analphabetismus kam auf. In der Kaiserzeit vorher hatten fast alle Bürger zumindest schreiben und lesen gelernt. Man vergleiche die voll ausgeformten Statuen der Antike mit dem Gepfuschte und Gestümper des Mittelalters. Das gibt auch einen Eindruck über den ungeheuren und vernichtenden geistigen Kulturschock der mit der gewaltsamen Einsetzung des Christentums stattfand und meiner Meinung nach in der ganzen folgenden Geschichte durchgeschlagen hat, insbesondere in der Geschichte unseres Geistes.
Es ist eine Geschichte der geistig Kastrierten und Verstümmelten. Um die Reste der hellenistischen Glaubensanhänger im Mittelmeer förmlich auszurotten brauchte es etwa 600 Jahre. In unserem mitteleuropäischen Kulturbereich waren es etwa 1000 Jahre. (Bis heute halten sich Reste, in Form von Aberglauben, Sub-heiligen, u.s.w.) Dabei wurden, wie eigentlich überall, wo das Christentum aufkreuzte, 99%(!) des kulturellen Erbes in einer wüsten Orgie (sic!) total zerstört und verwüstet. Wir verdanken es im Übrigen den Mohametanern und dem byzantinischen Kulturkreis, dass die Überbleibsel in der Renaissance gerettet wurden. Dort machte man sich die Mühe, die alten römischen und griechischen Klassiker wieder zurückzuübersetzen.
Die Gründung der christlichen Kirche als Staatskirche im Jahre 380 war in ihrem totalitären Anspruch neu. Sie wurde mit 65 Edikten unter den wie üblich grausamen Strafen brutal durchgesetzt. Es war ein einziger Hexenkessel von Verboten, brutalen Diskriminierungen, Verfolgungen, Hinrichtungen, Verwüstungen und permanenten Völkermorden. Von Lateinamerika später wollen wir hier noch gar nicht reden. Es sind dann als ständig sich wiederholende Nachbrenner weitere Episoden, wie zum Beispiel die düstere Zeit der Merowinger und fast gleich der Karolinger, wo den noch nicht vom klassischen Patriarchat unterworfenen Völkern, in wüstem Schlachten und Abschlachten, jeder Menge heimtückischer Intrigen, Verrätereien, Betrug und Mordtaten das Rückrat gebrochen wurde. Ohne diese konsequent durchgezogene Brutalopolitik, hätte das Christentum in Mittel- und Nordeuropa wahrscheinlich überhaupt nie Fuß gefasst.
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