Alle Menschen sind gleich? – Sind Amerikaner gleicher?

von CathrinKa Quelle: CathrinKa vom 17.04.2013 Sind Amerikaner eigentlich bessere und wichtigere Menschen als andere? Bei der Berichterstattung über den Bombenanschlag von Boston wird dieser Eindruck jedenfalls von fast allen Medien vermittelt. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Auch ich halte diesen Bombenanschlag für ein grausames Verbrechen, das durch nichts zu rechtfertigen ist. Zumal ja wohl auch ein achtjähriger Junge unter den Opfern ist. Aber dieses Riesentheater, das um die „armen und bedauernswerten Amerikaner“ in den Medien gemacht wird, zeigt einmal mehr sehr deutlich die elende Doppelmoral der westlichen Gesellschaft. Wer gedenkt denn dort z.B. den afghanischen und pakistanischen Frauen und Kindern, die von der größten und gefährlichsten Terrororganisation der Welt, nämlich der NATO, regelmäßig abgeschlachtet werden? Hauptverantwortlich dafür ist sicher Friedennobelpreisträger und Drohnen-Massenmörder Obama, aber auch die Bundeswehr war ja daran beteiligt. Der Massenmörder von Kundus ist ja unlängst sogar zum General befördert worden. Aber es handelt sich dabei nach offizieller Lesart ja lediglich um „Kollateralschäden“. Doch für mich bleibt ein Verbrechen nun mal ein Verbrechen, egal wer es ausgeführt hat. Wer gedenkt im Westen der vielen Zehntausend Opfer in Libyen, als die Nordatlantische Terrororganisation das einst reichste Land Afrikas zurück ins Mittelalter und zur Scharia bombte? Wer gedenkt im Westen den vielen Tausend Toten in Syrien, die vor allem von den aufständischen islamistischen Banditen zu verantworten sind? Jenen Banditen, die ganz offen von Saudi Arabien und Katar, den wichtigsten Verbündeten der NATO in dieser Region, mit Waffen und Geld unterstützt werden. Und, nicht zuletzt um den Bezug zu Vietnam herzustellen: Wer gedenkt im Westen den Millionen Opfern der amerikanischen Hinterlassenschaft des Krieges? Wer denkt an die Agent-Orange-Kinder, die nie ein normales Leben führen, sondern nur dahinvegetieren können? Wer gedenkt der mehr als 100.000 Toten und Verletzten, die in Vietnam seit dem Ende des Krieges Opfer von Blindgängern und anderer noch im Boden liegender Munition geworden sind, die immer noch etwa ein Fünftel der Fläche des Landes verseuchen? Erst gestern kamen bei einer Explosion in der Provinz Đắk Nông im Zentralen Hochland zwei Schuler einer fünften Klasse ums Leben. Sechs weitere wurden schwer verletzt. Vor diesem Hintergrund kommt für mich in den Berichten der westlichen Massenmedien zu Boston nicht nur diese scheinheilige Doppelmoral zum Ausdruck. Ich halte diese Berichterstattung auch für total verlogen. Viele Grüsse Cathrin