„… In
dieser Studie verfolge ich dagegen die These, dass ein beschränkter
Fokus auf Logistik als Sektor und die «potenziellen» Machtressourcen von
Arbeiter*innen in diesem Sektor keinen adäquaten Zugang zu den
Problemen von Arbeitenden in der Logistik und den Strategien ihrer
Mobilisierung liefern kann. Damit leistet diese Studie eine Kritik des
in den Arbeitsstudien häufig verwendeten Machtressourcen-Ansatzes, da
dieser – ob-schon er Ressourcen wie «gesellschaftliche» und
«institutionelle Macht» mit einbezieht (ebd.: 121ff.) – auf die
ökonomisch-korporativen Interessen von Arbeiter*innen beschränkt bleibt.
Im Gegensatz dazu schlage ich vor, die Probleme von Arbeitenden in der
Logistik und die Rolle von Logistik für Produktionsnetzwerke im größeren
Kontext einer Gesellschaftsformation zu analysieren, in der die
Arbeiter*innen ihr Leben führen. (…) Ich werde die Nützlichkeit eines
solchen Ansatzes mit Bezug auf den Streik der Trucker und
Ölarbeiter*innen in Brasilien im Mai 2018 darlegen. Dieser Streik hat in
der allgemeinen Öffentlichkeit Brasiliens große Aufmerksamkeit
hervorgerufen und genoss enorme Unterstützung in der Bevölkerung. Durch
die effektive elftägige Blockade des nationalen Warentransports hat
dieser Streik zudem erheblichen wirtschaftlichen Schaden angerichtet.
Dabei verweise ich auch auf die Grenzen einer Perspektive, die
Machtressourcen und einzelne Sektoren analysiert. Die empirische
Grundlage dieses Beitrages sind 23 Interviews, die zwischen Juli und
November 2018 in verschiedenen Regionen Brasiliens geführt wurden...“ aus der Einleitung
zum Text „Logistik, Machtressourcen und politische Ökonomie des
Rohstoffexports“ von Jörg Nowak in der Ausgabe 13/2020 der
Online-Publikationen der Rosa Luxemburg Stiftung zum Trucker-Streik in Brasilien 2018. Damals dazu u.a.: „Wer
jetzt den LKW-Streik in Brasilien fortsetzt, das sind nicht mehr die
Transport-Unternehmen, sondern die sog. selbstständigen Fahrer, die ganz
andere Forderungen haben“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=175456
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