Mittwoch, 21. August 2019

[Demonstration am 13.10.18 in Berlin und danach] #unteilbar. Für eine offene und freie Gesellschaft – Solidarität statt Ausgrenzung


Dossier

[Demonstration am 13.10. in Berlin] #unteilbar. Für eine offene und freie Gesellschaft - Solidarität statt AusgrenzungEs findet eine dramatische politische Verschiebung statt: Rassismus und Menschenverachtung werden gesellschaftsfähig. Was gestern noch undenkbar war und als unsagbar galt, ist kurz darauf Realität. Humanität und Menschenrechte, Religionsfreiheit und Rechtsstaat werden offen angegriffen. Es ist ein Angriff, der uns allen gilt. Wir lassen nicht zu, dass Sozialstaat, Flucht und Migration gegeneinander ausgespielt werden. Wir halten dagegen, wenn Grund- und Freiheitsrechte weiter eingeschränkt werden sollen. Das Sterben von Menschen auf der Flucht nach Europa darf nicht Teil unserer Normalität werden. (…) Wir treten für eine offene und solidarische Gesellschaft ein, in der Menschenrechte unteilbar, in der vielfältige und selbstbestimmte Lebensentwürfe selbstverständlich sind. (…) an vielen Orten sind Menschen aktiv, die sich zur Wehr setzen gegen Diskriminierung, Kriminalisierung und Ausgrenzung. Gemeinsam werden wir die solidarische Gesellschaft sichtbar machen! Am 13. Oktober wird von Berlin ein klares Signal ausgehenFür ein Europa der Menschenrechte und der sozialen Gerechtigkeit! Für ein solidarisches und soziales Miteinander statt Ausgrenzung und Rassismus! Für das Recht auf Schutz und Asyl – Gegen die Abschottung Europas! Für eine freie und vielfältige Gesellschaft! Solidarität kennt keine Grenzen!” Aufruf auf der Aktionsseite externer Link zur Demonstration für eine offene und solidarische Gesellschaft am 13.10.2018 in Berlin von weit über 300 Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen, zu denen auch LabourNet Germany gehört – weitere Unterschriften werden dort entgegengenommen. Siehe dazu:
  • #unteilbar jetzt auch in Sachsen – Solidarität statt Ausgrenzung: Bündnis organisiert Demonstrationen am 6. Juli in Leipzig und am 24. August in Dresden  
    “Zivilgesellschaftliche Gruppen, Organisationen und Einzelpersonen aus Sachsen haben sich im neuen Bündnis #unteilbar Sachsen zusammengeschlossen. Mehr als 300 Organisationen, Vereine und Persönlichkeiten aus den Bereichen Bildung, Kultur und Politik haben den Aufruf zur Demonstration und weiteren Aktionen in Sachsen unterzeichnet. #unteilbar Sachsen steht für eine solidarische und freie Gesellschaft und macht sich in Sachsen mit unterschiedlichen Aktivitäten dafür stark. Der #unteilbar-Sommer in Sachsen startet mit einer Demonstration am 6. Juli in Leipzig. Am 24. August – eine Woche vor den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg – folgt eine bundesweite Demonstration in Dresden. Zudem unterstützt #unteilbar die Marktplatz- und Konzerttour #WannWennNichtJetzt, die im Juli und August in Sachsen in Zwickau, Bautzen, Annaberg-Buchholz, Plauen und Grimma stattfindet. Mit diesen Aktionen im #unteilbar-Sommer setzt das Bündnis ein Zeichen für eine offene und solidarische Gesellschaft in Sachsen und weit darüber hinaus. #unteilbar Sachsen ist Teil des bundesweiten Bündnisses #unteilbar, das im Oktober 2018 eine Viertelmillion Menschen in Berlin mobilisieren konnte. Ana-Cara Methmann, Sprecherin von #unteilbar Sachsen, betont: „Wir sehen in Sachsen dringenden Handlungsbedarf: Rassismus und Menschenverachtung sind bereits gesellschaftsfähig. Soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte für alle müssen weiter erstritten werden.“ Rudaba Badakhshi, ebenfalls Sprecherin des Bündnisses, ergänzt: „Vor der sächsischen Landtagswahl ist es für uns besonders wichtig, ein solidarisches und soziales Miteinander einzufordern und gemeinsam mit vielen Menschen zu demonstrieren. #unteilbar heißt, dass unsere Kämpfe unteilbar sind – und das gilt auch global. Wir lassen nicht zu, dass Sozialstaat, Flucht und Migration gegeneinander ausgespielt werden – für Solidarität, gegen Ausgrenzung!“ Pressemitteilung des Bündnisses #unteilbar Sachsen vom 2. Mai 2019 externer Link und der Aufruf zum Mitzeichnen externer Link (LabourNet Germany gehört zu den Erstunterzeichnern). Siehe aktuellen Stand:
    • Alle (letzten) Infos zur #unteilbar Demo am 24. August in Dresden New 
      Die Demonstrierenden sammeln sich ab 12:00 Uhr auf dem Altmarkt. Bei der Auftaktkundgebung von 13:00 bis 14:00 sprechen unter anderem Markus Schlimbach (DGB-Vorsitzender Sachen), Vincent Bababoutilabo (Initiative Schwarze Menschen in Deutschland), Noa K. Ha (TU Dresden) sowie Uta Schumann (Omas gegen Rechts). Im Anschluss geht es in thematischen Blöcken durch das Zentrum von Dresden. Bei der Abschlusskundgebung von 17:00 bis 22:00 auf der Cockerwiese sprechen u.a. Carolin Emcke (Philosphin und Publizistin), Fridays for Future Leipzig, Seda Başay-Yıldız (Rechtsanwältin), Dr. Ulrich Schneider (Paritätischer Gesamtverband), Rola Saleh (We‘ll Come United), Johann Casimir Eule (Chefdramaturg und stellvertretender Intendant Semperoper), Aktivist*innen der Konzert- und Marktplatztour #WannWennNichtJetzt und Andrea Kocsis (stellvertretende Bundesvorsitzende ver.di). Für das musikalische Programm haben sich Silbermond, Enno Bunger, Max Herre, Banda Internationale, Sebastian Krumbiegel und viele mehr… Siehe das vollständige Programm externer Link
    • Dresden: »Unteilbar«-Demonstration für breite Solidarität in der Gesellschaft. Auch Verdi mobilisiert vor Landtagswahl New 
      “… Für uns als Gewerkschaft spielt es keine Rolle, ob die Kolleginnen oder Kollegen aus Deutschland oder einem anderen Land kommen. Auch einige unserer Mitglieder haben eine Fluchtbiographie. Insofern sind wir bei dem Thema ganz unmittelbar betroffen. Für uns ist Solidarität ein sehr wichtiger Wert. (…) Wir gehen von einer großen fünfstelligen Zahl aus. Wir mobilisieren bundesweit, organisieren Sonderzüge und Anreisen über Busse. Allein als Verdi werden wir in vierstelliger Zahl vertreten sein. (…) Wir müssen deutlich Position beziehen und sagen, wofür wir stehen. Es gilt dann, ganz sachlich darzulegen, welche Partei für welche Politik steht. Eine Person mit radikalen Ansichten wird man vermutlich kaum überzeugen können. Es gibt kein Sachargument gegen Frust oder Emotionen, die aus meiner Sicht bei AfD-Anhängern eine große Rolle spielen. Auch wenn am Ende weiterhin Kolleginnen und Kollegen überzeugt die AfD wählen, müssen wir dennoch im Gespräch miteinander bleiben.” Interview von Jan Greve in der jungen Welt vom 20.08.2019 externer Link mit Daniel Herold, Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Sachsen West-Ost-Süd
    • Bundesweite Demonstration von #unteilbar am 24. August in Dresden – ein klares Zeichen gegen den Rechtsruck in Deutschland  
      In weniger als vier Wochen geht das #unteilbar Bündnis wieder auf die Straße. Die bundesweite Großdemonstration am 24. August in Dresden wird der Höhepunkt des Sommers der Solidarität sein: Ein klares Zeichen gegen den Rechtsruck – nicht nur in Sachsen, sondern weit darüber hinaus…” Pressemitteilung vom 30. Juli 2019 externer Link mit Infos zum Ablauf der Demo
    • 7.500 Menschen bei #unteilbar Auftakt-Demonstration in Leipzig  
      Mit einer Demonstration in Leipzig hat heute das #unteilbar-Bündnis den Sommer der Solidarität im Vorfeld der Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen eingeläutet. Laut abschließenden Zahlen beteiligten sich über den Tag verteilt 7.500 Menschen an der Auftakt-Demonstration in Leipzig. Das zivilgesellschaftliche Bündnis #unteilbar wird getragen von zahlreichen Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden und über 300 weiteren Organisationen, Vereinen und Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wissenschaft. Mit dabei sind auch Seenotrettungsorganisationen, Initiativen aus dem Gesundheits- und Pflegebereich sowie die Klimabewegung Fridays For Future…” Pressemitteilung 2 vom 6.07.2019
    • Laut vorläufigen Zahlen über 4.000 Menschen bei #unteilbar-Auftakt in Leipzig
      Mit einer Auftakt-Demonstration läutet das #unteilbar-Bündnis heute den Sommer der Solidarität im Vorfeld der Landtagswahlen in Sachsen, Brandenburg und Thüringen ein. Laut vorläufigen Zahlen versammeln sich aktuell bereits über 4.000 Menschen in Leipzig. Das zivilgesellschaftliche Bündnis wird getragen von zahlreichen Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden und über 300 weiteren Organisationen, Vereinen und Persönlichkeiten aus Kultur, Wissenschaft und Politik. Mit dabei sind auch Seenotrettungsorganisationen, Initiativen aus dem Gesundheits- und Pflegebereich sowie die Klimabewegung Fridays For Future. Die Veranstalter*innen zeigen sich sehr zufrieden mit der Resonanz. “Wir freuen uns, dass so viele Menschen heute mit uns demonstrieren“, so Rudaba Badakshi, eine der Sprecher*innen von #unteilbar. „Die sächsische Zivilgesellschaft sendet heute ein starkes Signal der Geschlossenheit und Solidarität über die Grenzen Sachsens hinaus“, ergänzt Felix Müller, ebenfalls Sprecher des Bündnisses. Die Demonstration hat um 14:00 Uhr mit einer Auftaktkundgebung in der Windmühlenstraße begonnen. Der Demozug endet um 17:00 Uhr am Clara-Zetkin-Park, wo die Teilnehmer*innen ein politisches und kulturelles Programm erwartet. Die heutige Demonstration ist der Auftakt zum Sommer der Solidarität mit zahlreichen Aktivitäten. Höhepunkt ist die bundesweite Großdemonstration am 24. August in Dresden.” Pressemitteilung 1 vom 6.07.2019
    • Sommer der Solidarität. #unteilbar-Auftaktdemonstration am 6. Juli in Leipzig – Infos zum Ablauf  
      “… Ab 14.00 Uhr wird in der Windmühlenstraße die Auftaktkundgebung stattfinden. Im Anschluss wird sich die Demonstration in Bewegung setzen und vorbei am Augustusplatz, dem Hauptbahnhof, dem Goerdelerring, dem Museum in der Runden Ecke und dem Rathaus den Leipziger Ring passieren, um anschließend über die Karl-Tauchnitz-Straße zur Abschlusskundgebung in den Clara-Zetkin Park zu gelangen. Folgende thematische Blöcke werde auf der Demonstration vertreten sein: Solidarity, Antifa, Klima, Gesundheit, Queerfeminismus, Kunst & Kultur, sowie ein von #unteilbar organisierter Block. Ab 17 Uhr wird eine Abschlusskundgebung mit vielfältigem musikalischen Programm im Clara-Zetkin-Park (Nähe Sachsenbrücke, AOK Wiese) stattfinden. Redebeiträge wird es u.a. geben von: Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland (Leipzig), LAG Queeres Netzwerk Sachsen, Marktplatz- und Konzerttour #WannWennNichtJetzt, Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Leipzig Postkolonial, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Initiative Aufbruch Ost und Theaterregisseur Volker Lösch. Musikalisch wird die Demonstration von Sarah Lesch, Vocalconsort, Sir Mantis, Reiser und Linksrum begleitet. Am 6.7. ruft die Seebrücke zu bundesweiten Aktionen für die Rechte von Geflüchteten und gegen die Inhaftierung der Sea Watch Kapitänin Carola Rackete auf. Auf der #unteilbar-Demo in Leipzig wird dazu aufgerufen, sich für dieses Anliegen insbesondere im Solidarity-Block einzufinden…” Aus der Presseinformation vom 2.7.2019 – Rund 300 Organisationen, Vereine und Persönlichkeiten aus den Bereichen Bildung, Kultur und Politik haben den Aufruf zu den Demonstration und weiteren Aktionen in Sachsen erstunterzeichnet (LabourNet Germany gehört natürlich dazu), neue Unterzeichner*innen kommen täglich hinzu – siehe Infos zur Demo in Leipzig bei unteilbar externer Link
  • »Unteilbar ist nichts Abgeschlossenes«. Bündnis für eine offene und solidarische Gesellschaft stellte eine Streitschrift vor und diskutierte über Zukunft  
    »Es war toll am 13. Oktober, aber wir haben den Kampf gegen Rechtsruck und Faschismus noch nicht gewonnen.« Mit diesen Worten begrüßte Christina Clemm, eine Mitinitiatorin der »unteilbar«-Demonstration vom Herbst, am Montagabend im Berliner HAU-Theater die Gäste im gut besuchten Saal. Viele waren gekommen, um zu diskutieren, wie es nach der mit rund einer Viertelmillion Teilnehmern überraschend großen Demonstration für eine »offene und solidarische« Gesellschaft in Berlin weitergeht. (…) Anfang des Jahres werde es in Berlin einen zweiten Ratschlag geben, wo das weitere Vorgehen beschlossen werden soll. Nach Informationen von im Bündnis beteiligten Organisationen ist der 16. Februar als vorläufiger Termin angesetzt. (…) Einig waren sich die Teilnehmer laut Berichten darin, dass man eine außerparlamentarische Bewegung sei und sich nicht von oben vereinnahmen lassen wolle. Auch die inhaltliche Zusammenführung von Antirassismus und der sozialen Frage werde weiter als wichtig erachtet. (…) Das Bündnis verwies abseits der Strategiedebatte am Montag im HAU-Theater vor allem auf seine jüngst im Ullstein-Verlag veröffentlichte Streitschrift. Das rund 80-seitige Buch versammelt Reden, die auf den Kundgebungen der Demonstration gehalten wurden. Die Einnahmen des Buchverkaufes sollen an »unteilbar« gehen…” Bericht von Sebastian Bähr vom 04.12.2018 beim ND online externer Link
  • Fotorückblick: #unteilbar-Demo  
    Eine viertel Million Menschen demonstrierte am 13. Oktober 2018 in Berlin für eine offene und freie Gesellschaft – ein deutliches Zeichen gegen nationalistische Stimmungen, Entsolidarisierung und Ausgrenzung. Am kommenden Samstag, den 17.11. findet ein bundesweites Auswertungstreffen der beteiligten Organisationen und Initiativen statt. Nach viel positivem Feedback geht es jetzt um die Frage: “Wie geht es weiter mit #unteilbar?” Auf dass die Dynamik der Demo weitere Früchte trägt. Willkommener Anlass für uns für diesen Fotorückblick. Viel Spaß beim anschauen.” Fotonachschlag beim Umbruch Bildarchiv externer Link
  • «Natürlich wird da was folgen» Eine Viertelmillion Menschen haben an «unteilbar» teilgenommen. Wie weiter?  
    “Wir sind jetzt erst mal am Durchatmen«, sagt Anna Spangenberg, die Sprecherin des Unteilbar-Bündnisses. Das Bedürfnis nach Reflexionszeit kann man der Aktivistin nicht verübeln. (…) Wohin die Reise für das Bündnis geht, ist noch unklar. Für den 17. November lädt »unteilbar« zu einem Treffen ein, um das weitere Vorgehen zu diskutieren. Ob die Vorstellungen vereinbar sind, muss sich zeigen. »Wir müssen nun den Schwung nutzen, diese außergewöhnlich breit getragene Bewegung noch kraftvoller zu präsentieren, möglicherweise auch in vielen dezentralen Aktionen«, wünscht sich etwa Ulrich Schneider vom Paritätischen Wohlfahrtsverband. Eberle weist daraufhin, dass es kein Übergewicht der Hauptstadtpolitik geben darf. »Wir können als IL noch nicht sagen, wie es weitergeht – aber uns ist wichtig, dass sich das nicht nur in Berlin entscheidet.« Eine weitere Frage betrifft die Ausweitung des Bündnisses. Die Aufnahme von Großorganisationen würde zwar Ressourcen ausweiten, doch kleinere, engagiertere und radikalere Kräfte verdrängen. So marginalisiert die Beteiligung katholischer Großverbände möglicherweise das marxistisch geprägte »Institut für Theologie und Politik«. »Jeder Beteiligte hat die Kraft der Demo jetzt wieder zurück in seine Gruppe genommen, das gab einen Schub«, sagt Spangenberg. Wenn »unteilbar« nun mit diesem Schub weiter macht, würde die Möglichkeit bestehen, die Begegnungsräume zu vervielfältigen und zu vertiefen. Fernab von Aufrufen könnte man dort daran arbeiten, auch im Alltag der Menschen Solidarität und Handlungsmacht erfahrbar zumachen. Die Repräsentation im öffentlichen Diskurs wird vermutlich immer geringer ausfallen als bei den Rechten, doch ab einem gewissen Punkt kann auch das Aufbäumen der Zivilgesellschaft nicht mehr ignoriert werden. Das Potenzial für einen Wandel ist da. Spangenberg lächelt: »Natürlich wird da was draus folgen.«” Beitrag von Sebastian Bähr bei neues Deutschland vom 20. Oktober 2018 externer Link
  • Wie Weiter?
    Wir verstehen den Enthusiasmus nur allzu gut – er hat uns ebenso erfasst! –, bitten euch aber um Verständnis dafür, dass wir nicht sofort Antworten auf die Frage nach dem „Wie-Weiter“ in petto haben können. Für eine verantwortungsvolle Beantwortung dieser Frage brauchen wir als zivilgesellschaftliche und von viel ehrenamtlichem Engagement getragene Initiative einige Wochen Zeit. Für #UNTEILBAR sind sehr viele von uns an ihre Grenzen gegangen. Wir wollen uns gerade alle erst einmal sammeln, die Demo nachbereiten – und anschließend in Ruhe die Diskussion über mögliche Perspektiven angehen. Wir bitten euch daher um ein wenig Geduld…” PM des Orga-Teams von #unteilbar externer Link
  • #Unteilbar: Eine wirkliche Massendemonstration. Und nun?  
    Wenn jemand behaupten würde, er hätte ziemlich genau so viele Menschen bei dieser Demonstration erwartet, würde er vermutlich nicht nur von uns Stirnrunzeln ernten – niemand hatte so viele erwartet. Und, wie immer bei solchen wirklichen Massenveranstaltungen, kann man nun hinterher kritisieren: Den Aufruf, wenn man möchte, die Teilnahme von Organisationen, denen man ihr entsprechendes Engagement nicht glauben mag und kann, und sicherlich auch einzelne Aussagen von Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahezu ohne Ende. Für alle Besserwisser – ob Amateure oder Profis – ein reiches Betätigungsfeld. Was sich in etwa vergleichen ließe, mit entsprechenden Kritiken am Weltsozialforum zu jenen Zeiten, als es noch eine Bewegung darstellte, die sich wenig bis gar nicht um irgendwelche Abschlusserklärungen kümmerte. Oder anders gefragt: Wer macht sich noch die Mühe, Maiaufrufe des DGB einer Kritik zu unterziehen? Eben. Die wesentliche Frage, die sich aus dieser massenhaften Teilnahme an der Demonstration ergibt ist: Was hat die Menschen dazu bewogen, hinzugehen? Und dementsprechend: Wo kann das hingehen? Dazu haben wir vier Beiträge aus den Tagen nach der Demonstration zusammen gestellt, zwei über Eindrücke, zwei über Perspektiven:
    • „Auch sie sind „unteilbar““ von Malene Gürgen am 14. Oktober 2018 in der taz externer Link lässt einige DemonstratInnen zu Wort kommen über die Gründe, die sie zur Teilnahme bewegten, etwa so: „Emilia, Magdalena, Felicitas und Hanna, 15, gehen zusammen auf die Anna-Essinger-Gemeinschaftsschule in Lichterfelde. Ihre halbe Schule sei heute hier, erzählen sie, inklusive des Lehrerkollegiums, aber sie haben sich mit ihren Freundinnen lieber abgesetzt, wollen als kleinere Gruppe mitlaufen. Sie sei die Erste gewesen, die von der Demonstration gewusst habe, sagt Magdalena: „Ich habe einen Bericht darüber im Radio gehört, das war direkt nach Chemnitz.“ Sie habe ihren Freundinnen davon erzählt, und sofort hätten sie beschlossen teilzunehmen. „Wir wollen zeigen, dass die Rechten nicht dominieren“, sagt Hanna…“
    • „Unteilbar und der progressive Neoliberalismus“ von Peter Nowak ebenfalls am 14. Oktober 2018 bei telepolis externer Linkzu den Möglichkeiten, die diese massenhafte Beteiligung eröffnet im Rahmen der Debatte um die – nennen wir es höflich „distanzierte“ Haltung Sarah Wagenknechts zum Demoaufruf: „Hier zeigt sich, dass sich eine Großdemonstration wie “Unteilbar” eben nicht allein über die Aufrufer kritisieren lässt. Man muss dann die Motivationen der unterschiedlichen Akteure mit einbeziehen. Dass die Streikenden von Ryanair eine wichtige Rolle auf der Demonstration spielten, ist nicht zu unterschätzen. Handelt es sich doch bei dem Arbeitskampf um ein bisher erfolgreiches Beispiel eines transnationalen Arbeitskampfes. Es wäre dann eigentlich die Aufgabe von Linken, die sich gegen das Bündnis mit dem progressiven Neoliberalismus wenden, hier eigene Organisationsvorschläge einzubringen. So hat es Karl Marx vor ca. 150 Jahre gemacht, als er sich vehement für die Trennung der damals neu entstehenden Arbeiterbewegung vom Linksliberalismus stark gemacht hat. Auch aus diesen Gesichtspunkt war Wagenknechts Kommentierung überflüssig und kontraproduktiv. Sie trägt eben nicht dazu bei, deutlich zu machen, dass der Kampf gegen Rassismus und der Kampf gegen kapitalistische Verwertung unteilbar ist. Das aber wäre die Aufgabe einer linken Kritik. Auch die weniger beachtete Kritik an einer angeblichen Querfront mit islamistischen Verbänden gegen Teile des Demobündnisses orientiert sich nur an den Aufrufern und hat mit der Dynamik der Demonstration, in der bestimmt nicht für eine islamistische Gesellschaft geworben wurde, wenig zu tun…“
    • „»In der Gesellschaft bewegt sich was«“ am 16. Oktober 2018 in der jungen welt externer Link ist ein Gespräch von Peter Schaber mit Hannah Eberle von der Interventionistischen Linken über die Perspektiven nach dieser Demonstration, in dem sie unter anderem sagt: „Ich würde zunächst sagen, das war natürlich keine linke Demonstration. Es ist gut, dass bei all der Unterschiedlichkeit deutlich geworden ist, dass die Menschen einen Punkt suchten, um zusammenzukommen und zu sagen: Das, was gerade passiert, wollen wir so nicht weiter. Es ist deutlich geworden, dass die Leute sich nicht nur gegen den Rassismus in Chemnitz, sondern eben auch gegen den Rassismus der Regierung stellen. Und es wurde ein Einspruch gegen Sozialabbau sichtbar, auch aus diesem Spektrum kamen ganz unterschiedliche Gruppen: von der Taxi-Innung bis zu den Aktiven aus den Arbeitskämpfen an der Charité. Man wusste im Vorfeld, dass das keine linke Demonstration werden würde. Dennoch ist es sehr wichtig, dass gerade die radikale Linke auf solchen Veranstaltungen anwesend ist. Und wir sind zufrieden mit dem »Dagegenhalten«-Block. Wir konnten unsere Redebeiträge unterbringen, etwa 1.500 Menschen liefen in unserem Block mit. Und es gab sehr viele, die wie wir in ihrer Kritik deutlich weiter gehen wollen und sagen: Es darf im Moment nicht um eine Verteidigung des Liberalen gehen. »Unteilbar« war ein Anfang. Aber natürlich haben wir dort nicht das Ruder herumgerissen. Wenn wir allerdings als radikale Linke dort gar nicht hingehen und die Diskussionen mit den liberalen Kräften nicht führen, dann können wir am Ende nicht erwarten, dass sich etwas zum sozialistischen Guten wendet…“
  • Zur Unteilbarkeit der Menschenrechte – Michèle Winklers Rede bei der Demonstration #Unteilbar
    Lasst uns auch nach dem heutigen Tag weiter streiten gegen Diskriminierung, Ausgrenzung und soziale Ungerechtigkeit. Lasst uns einstehen für eine Welt, in der alle ihren Platz finden können und in der Menschenrechte wirklich unteilbar sind!“ Die Rede beim Grundrechtekomitee externer Link
  • Das Programm externer Link mit Redebeiträgen und Musik, u.a. mit Konstantin Wecker und Herbert Grönemeyer, für Digitalcourage wird Rena Tangens sprechen  

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