Dienstag, 23. Oktober 2018
Nach einer Woche Marsch durch Honduras und Guatemala: Flüchtlingskarawane erreicht Mexiko trotz Einsatz von Anti-Aufruhr-Einheiten
Am vergangenen Wochenende waren sie aufgebrochen: Hunderte von
Familien, Tausende von Menschen in der „Migrationskarawane“ von
Honduras durch Guatemala nach Mexico und in die USA. Auf der Flucht
vor Lebensbedingungen, die eine solche Karawane als die bessere Option
erscheinen lassen. Vor den Resultaten der Politik einer Regierung, die
von Washingtons Gnaden im Amt ist, seitdem 2009 die gewählte Regierung
Zelaya mit einem „legalen Putsch“ (inzwischen zu einem neuen Modell
geworden, siehe Paraguay und Brasilien) gestürzt wurde, auf Anregung
des US-Außenministeriums (Regierung Obama, Ministerin Clinton). In
Guatemala wird ein Journalist aus Honduras als „Anstifter“
festgenommen und ausgewiesen, in Mexico werden
Menschenrechtsaktivisten festgenommen. Die Unterstützung für die
Karawane soll verhindert werden, was nicht gelingt, wie die
Demonstration in Honduras bei der Ankunft des aus Guatemala
ausgewiesenen Journalisten zeigt. Wie es auch die Aktivität
zahlreicher Gruppierungen in Mexico deutlich macht. Und vor allem: Der
Marsch der Karawane, der sich auch an Mexicos Grenze nicht aufhalten
lässt, auch nicht durch Tränengas und andere übliche Mittel. Während
in den USA – wohin ein Teil der Karawane will, der andere will in
Mexico bleiben – bereits die Hysterie geschürt wird („so sieht eine
Invasion aus“ macht per rechten Tweets die Runde), verteidigen
demokratische Organisationen in Honduras, Guatemala, Mexico und den
USA das Recht der Menschen auf freie Bewegung. Unsere kleine aktuelle
Materialsammlung „Die Karawane aus Honduras“ vom 20. Oktober 2018
versucht auch deutlich zu machen, dass dies eine neue Qualität des
Kampfes um das Recht auf Migration werden kann – oder es vielleicht
bereits ist, in erster Linie durch die transnationale Mobilisierung –
samt Debatte, die sie bewegt hat. Siehe dazu auch ein Update vom 22.
Oktober 2018 mit Hintergründen und Stimmen aus der Karawane, sowie
einem Video zum Polizeieinsatz
http://www.labournet.de/?p=138843
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