Samstag, 15. September 2018

Basisgewerkschaftliche Ansätze und Repression in China



a) Erneuter Überfall der chinesischen Polizei auf Unterstützungsgruppe  
für die Basis-Gewerkschafter von Shenzhen – über 50 Festnahmen!  
Solidarität tut mehr denn je Not! Auch gegen die Versuche, des  
Unternehmens Jasic, eine eigene Betriebsgewerkschaft zu gründen

„In der Nacht vom 23. auf den 24. August überfielen Spezialeinheiten  
der Polizei die angemietete Wohnung von Unterstützerinnen und  
Unterstützern der Jasic Arbeiterinnen in Shenzhen. Polizisten in  
Kampfmontur mit Helmen und Schildern stürmen auf die jungen Leute ein  
und verhaften alle
über 50 Anwesenden. Sie ließen niemandem auf nur einen Augenblick  
Zeit, um Verwandten oder Freunden telefonisch mitzuteilen, was  
passiert, daher sind bis zum Vormittag weder ihr genauer Aufenthalt,  
noch die gegen sie vorgebrachten Anschuldigungen bekannt“ – so die  
Nachricht per Email, die LabourNet Germany am 24. August gegen 4 Uhr  
früh deutscher Zeit erhielt. Zum Polizeiüberfall in dieser Nacht gibt  
es das ganz kurze (Smartphone-)Video „URGENT!“ am 24. August 2018 bei  
Sacom (Fratzebuch). Diese Eilnachricht ist auch als Vorspann  
eingearbeitet in die deutsche Übersetzung (wir danken für die  
Übersetzung!) des chronologischen Berichts „Jiasic Technology bereitet  
die Gründung einer gelben Gewerkschaft vor: Aus Unrecht geboren, wird  
sie sterben“ vom 23. August 2018, den wir im Folgenden veröffentlichen  
– und woraus deutlich wird, dass es offensichtlich nicht nur die Seite  
der Basisgewerkschafter und ihrer UnterstützerInnen ist, die den  
Entwicklungen in Shenzhen besondere Bedeutung beimessen – politische  
Verantwortliche und Behörden tun dies eindeutig auch…
http://www.labournet.de/?p=136546

Und wir verweisen dringendst nochmals auf die Musterbriefe zur Solidarität!
http://www.labournet.de/?p=136438

b) [Bericht einer Solidaritätsaktion] An die KollegInnen von Elkraft  
GmbH in Seevetal: Seid solidarisch mit Euren KollegInnen von Jasic  
Technology in China!

"Eine Aktivistin ist aus China nach Deutschland gekommen, um Presse-  
und Solidaritätsarbeit hierzulande voranzubringen. Sie hat Termine mit  
Journalisten großer europäischer Medien und trifft sich mit Aktivisten  
von Organisationen und Bewegungen, die Interesse an solidarischer  
Unterstützung der chinesischen Kolleg*innen haben. In Hamburg fanden  
sich kurzfristig Unterstützer aus dem Umfeld von chefduzen, Jour Fixe  
- Gewerkschaftslinke Hamburg und Bremen macht Feierabend zusammen,  
bewaffnet mit Transparenten und einem Flugblatt für die Beschäftigten  
der Elkraft Gmbh, der deutschen Vertriebsgesellschaft des chinesischen  
Unternehmens. (...) Unter der Adresse in Seevetal erwartete uns eine  
Überraschung. Dort befanden sich Gebäude eines ehemaligen  
Industrieunternehmens, die nun von diversen kleineren Firmen gemietet  
worden sind, vom Sklavenhändler über Eventagentur bis zur Muckibude.  
Nur die Fa. Elkraft tauchte dort nicht auf. Wir klopften in  
verschiedenen Büros an, befragten einen Staplerfahrer und andere  
Beschäftigte auf dem Gelände, doch niemand hatte den Namen "Elkraft"  
gehört. Wir wählten die von Elkraft angebene Telefonnummer, doch diese  
Nummer war nicht erreichbar..." Bericht samt Bildern der Aktion vom  
24.8.2018 bei chefduzen
http://www.chefduzen.de/index.php?topic=329058.msg340567#msg340567

Es ist nicht der erste Hinweis, dass die Protestbriefe an Elkraft GmbH  
ihren Empfänger nicht erreichen - wir freuen uns auf Hinweise aus der  
Leserschaft über den Verbleib der deutschen Vertriebsgesellschaft von  
Jasic Technology

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