Mittwoch, 26. September 2018

»Am fröhlichsten im Sturm: Feminismus« – LuXemburg 2/2018

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Liebe Leserinnen und Leser*,

die neue Ausgabe der LuXemburg ist im Druck!
Diesmal steht der FEMINISMUS im Zentrum, als transnationale Bewegung, die einen sichtbaren Gegenpol zu Rechtsradikalismus und zum Neoliberalismus markiert. Weltweit verkörpern feministische Proteste – Women’s marches, Frauenstreiks, #MeToo und viele mehr – den Aufbruch in eine bessere Zukunft: Sozial heterogen, plural und thematisch vielfältig haben sie das Potenzial, ›das Ganze‹ des Herrschaftsknotens anzugehen. Und zwar AM FRÖHLICHSTEN IM STURM!
LuXemburg 2/2018 fragt, wie ein wirklich inklusiver Feminismus aussehen kann, und wer seine Akteur*innen sind. Wie lässt er sich von den Rändern her entwickeln, so dass die Stimmen sozial marginalisierter, armer, prekärer, nicht-weißer Frauen* tonangebend sind? Wo gibt es schon intersektionale Praxen, die wir verallgemeinern könnten? Und wie kann eine feministische Klassenpolitik entwickelt werden, die auch die Klassenanalyse auf die Höhe der Zeit bringt?
Außerdem setzen wir zwei aktuelle Debatten fort:
In Fragen einer linken Migrationspolitik plädiert Christoph Speer für einen grenzenlosen Pragmatismus . Und Alex Demirović überlegt, was wir von Antonio Gramsci für die Diskussion lernen können.
Ob im Konzept der Imperialen Lebensweise Platz für Klassenpolitik ist diskutieren diesmal Stefanie Hürtgen und Ferdinand Muggenthaler.
Schließlich gibt es eine Kostprobe aus dem Historisch-Kritischen Wörterbuch des Marxismus (HKWM). Diesmal das Stichwort »Köchin«.
Und da zu vielen Frage, die in aktuellen Auseinandersetzungen wichtig sind, auch früher schon Kluges gedacht und geschrieben wurde, bringen wir in der Rubrik Wiedergelesen einen Text von Étienne Balibar zum Klassen-Rassismus.

Wir wünschen wie immer viel Freude beim Lesen,
Mit herzlichen Grüßen,
Barbara Fried
für die Redaktion



Am fröhlichsten im Strurm: Feminismus – LuXemburg 2/2018
Der Wind weht scharf. Autoritarismus und Rechtsradikalismus gewinnen an Zustimmung. Aber auch der Feminismus ist zurück: Women’s marches, Frauenstreiks, #MeToo, »Ni Una Menos« und viele mehr. Ob in den USA, Polen, Spanien, Lateinamerika oder Deutschland – feministische Proteste bilden die einzige transnationale Bewegung, die einen sichtbaren Gegenpol zur Rechten und zum Neoliberalismus markiert; und den Aufbruch in eine bessere Zukunft verkörpert. Sie ist sozial heterogen, plural und thematisch vielfältig – als solche hat sie das Potenzial, ›das Ganze‹ des Herrschaftsknotens anzugehen – AM FRÖHLICHSTEN IM STURM!
Um rechten Entwürfen etwas entgegen zu setzen, müssen aktuelle Widersprüche und die Krisenerfahrungen der Vielen aufgenommen werden. Es braucht Politiken, die drängende Probleme nicht auf Kosten der Schwächsten lösen; und nicht durch ein vermeintliches Zurück zu ›natürlichen‹ Lebensmodellen, wie es die Rechte in rassistischer, antifeministischer und homofeindlicher Hetze vertritt. Wie können hier neue Bündnisse entstehen?
Um Antworten zu finden, müssen auch die feministischen Praxen der letzten Jahrzehnte auf den Prüfstand. Sie haben sich teils von den Lebensrealitäten vieler Menschen entfernt, sind zu Eliteprojekten geworden. Die Frage sozialer Gerechtigkeit steht aber in umfassendem Sinne im Kern des Feminismus, Geschlechterverhältnisse müssen auch als Produktionsverhältnisse gedacht werden. Umgekehrt gehören Feminismus, post-migrantische Perspektiven und auch Ökologiefragen ins Zentrum eines linken Projekts, sie können nicht länger als Nebenschauplätze verhandelt werden.
LuXemburg 2/2018 fragt danach, wie ein inklusiver Feminismus aussehen kann, und wer seine Akteur*innen sind. Wie lässt er sich von den Rändern her entwickeln, so dass die Stimmen sozial marginalisierter, armer, prekärer, nicht-weißer Frauen* tonangebend sind? Wo gibt es schon intersektionale Praxen, die wir verallgemeinern könnten? Und wie kann eine feministische Klassenpolitik entwickelt werden, die auch die Klassenanalyse auf die Höhe der Zeit bringt?

Das neue Heft ist im Druck und erscheint in Kürze. Hier gibt es die Ausgabe schon digital: ·         E-Paper herunterladen (PDF, 4 Mb)·         E-Paper abonnieren (kostenlos)·        Gedruckte Hefte bestellen (kostenlos)·         Gedruckte Hefte abonnieren (kostenlos)

Inhalt

Neu ausrichten
Trotz allem!
Warum das neue Klassensubjekt feministisch ist
Von Margarita Tsomou

Gender als symbolischer Kitt
Warum das Konzept genutzt werden kann, um progressive Politiken zu delegitimieren
Von Weronika Grzebalska, Eszter Kovats und Andrea Pető

Dein Geschlecht gehört Dir, Proletarier*in!
Wie wir den Klassenkampf verqueeren können
Von Atlanta Ina Beyer

New Queens on the Block
Warum die neue Klassenpolitik trans*formiert werden muss
Von Lia Becker

Weil wir es wert sind
Wie wir queere Politik von den Rändern her entwickeln
Von Southerners On New Ground (SONG)

Interview: »Wir haben keine Zeit zu verlieren«
Gespräch über Bündnisse, ländliche Räume und wie Politik auch anders geht
Mit Caitlin Breedlove von SONG

Luxemburg Online: ABC der Transformation
»Intersektionalität« (demnächst online)
Von Laura Bremert

Von wem und für wen?
Wie das feministische Feld in Nigeria aussieht
Von Minna Salami

Luxemburg Online: Unsere Stimme im Kampf um Befreiung
Der International Women’s Space Berlin (demnächst online)
Von Denise Garcia Bergt

Das Bett. Auszüge aus »Zement« (pdf)
Von Heiner Müller

Zusammenkommen
Von #MeToo zu #WeStrike
Wie eine Bewegung ansetzt, die Welt zu verändern
Von Liz Mason-Deese

Interview: Keine Mehr!
Gespräch über Feminizide und den Kampf um Begriffe
Mit Alex Wischnewski

Luxemburg Online: »Wenn wir streiken, steht die Welt still«
Wie der spanische Frauenstreik zum Erfolg wurde
Von Julian Coppens und Dick Nichols

Luxemburg Online: Feminisierung von Politik im Praxistest (demnächst online)
Gespräch über feministischen Protagonismus
Mit Kate Shea Baird und Laura Roth

Bildstrecke: »Beyond Dreams« (pdf)
Von Rojda Sekersöz

Dagegenhalten
Vom Wert der Familienbande
Wenn Neoliberale und Konservative sich das Jawort geben
Von Melinda Cooper

Heilige Scheiße
Wie Familienaufstellung à la AfD aussieht
Von Gerd Wiegel

Liebe, Ex und Zärtlichkeit
Wie Familie von links erobern
Von Anne Steckner

Bedingt selbstbestimmt
Warum der Kampf um Schwangerschaftsabbruch erst begonnen hat
Von Kate Cahoon

Luxemburg Online: HKWM-Stichwort »Köchin«
Von Frigga Haug

Luxemburg Online: Wisch und weg?
Helplinge und die neue Care-Service-Ökonomie (demnächst online)
Von Lisa Bor

Bildstrecke: Next World Tarot (pdf)
Von Cristy Road

Rubriken
Was kommt (pdf)Mit wem (pdf)Was war (pdf)Wer schreibt (pdf)
Luxemburg Online: WiedergelesenDer Klassen-Rassismus
Von Étienne Balibar

»... damit ich nicht noch weiter abgleite«
Entsicherung, Erschöpfung und Entmenschlichung in der alltäglichen Arbeit
Von Dieter Sauer

Debatte: Imperiale Lebensweise meets KlasseDas nördliche »Wir« gibt es nicht
Von Stefanie Hürtgen

Die Stofflichkeit von Ausbeutung
Warum wir um die Frage globaler Gerechtigkeit nicht herumkommen
Von Ferdinand Muggenthaler

Luxemburg Online: Debatte linke Migrationspolitik
Von Christoph Spehr

Bevölkerung und Klassenpolitik
Gramsci und die Frage der Migration (demnächst online)
Von Alex Demirović

Luxemburg Online: Interview: »Für mehr Geschlechterge­rechtigkeit«
Gespräch über den Aufbau basisdemokratischer Strukturen in Rojava (demnächst online)
Mit Ramazan Mendanlioğlu

September 2018, 144 S., hg. von der Rosa-Luxemburg-Stiftung_____________________________________________________________________________


LuXemburg. Gesellschaftsanalyse und linke Praxis

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