eigentlich hätten wir allen Grund zu feiern, denn die Botschaft von
.ausgestrahlt und über 13.000 Unterzeichner*innen unserer Forderung
„Leitung frei für Erneuerbare!“ ist im ganzen Land und bis nach Berlin
durchgedrungen. Überall lesen und hören wir:
„Atomkraftwerke
»verstopfen« die Netze für Erneuerbare. Sie behindern die Energiewende
und verursachen zusätzliche Kosten. Insbesondere im Netzengpassgebiet,
in Norddeutschland, besteht akuter Handlungsbedarf.“
Auch gestern
bei der Expertenanhörung im Umweltausschuss des Bundestages waren die
„Netzverstopfer“ in aller Munde. Ganz konkret ging es dort um die
fällige Atomgesetznovelle, die derzeit das Gesetzgebungsverfahren
durchläuft. Mit einem Verbot der Übertragung von Reststrommengen hätte
die Bundesregierung den passenden Hebel, um die Energiewende zu
beschleunigen und Netzengpässe abzubauen. Im aktuellen – und
wahrscheinlich finalen – Gesetzentwurf bewegt sie diesen Hebel jedoch
nicht. Dabei fordert jetzt sogar der Bundesrat per Beschluss, dass
ungenutzte Strommengen nicht auf Kraftwerke im Netzausbaugebiet
übertragen werden dürfen. Das würde bedeuten, dass die AKW in Brokdorf
und Lingen wesentlich früher vom Netz gehen müssten, weil die eigenen
Stromkontingente vor dem gesetzlichen Abschalttermin verbraucht wären.
Allerdings hat die Aufforderung des Bundesrates eher Symbolcharakter und
erlaubt der Bundesregierung, die Sache auf die lange Bank zu schieben
und obendrein faule Kompromisse mit den Atomkonzernen auszuhandeln.
Eine
aktuelle Untersuchung in Auftrag von Greenpeace Energy ergibt, dass die
Netzengpässe in Norddeutschland allein in 2017 Kosten in Höhe von 200
Millionen Euro verursacht haben. Ein erheblicher Teil der
Abregelungskosten ließe sich einsparen, würden die AKW früher wegfallen.
Der Bundestag muss jetzt handeln! Jetzt, im Rahmen des aktuellen Verfahrens zur Änderung des Atomgesetzes!
Du möchtest mehr über die aktuelle Entwicklung lesen? Im .ausgestrahlt-Blog beschreibt Jochen Stay die Debatte.
Du möchtest erst nochmal verstehen, um was es hier genau geht? Dann lies die Fragen und Antworten zu den Netzverstopfern.
Weitere aktuelle Informationen in diesem Newsletter:
1. AKW Tihange und Doel: Schluss mit Symbolpolitik!
Herzliche Grüße
Angela Wolff
und das ganze .ausgestrahlt-Team
1. AKW Tihange und Doel: Schluss mit Symbolpolitik!
In
einem offenen Brief an Bundesumweltministerin Svenja Schulze und die
Ministerpräsident*innen von NRW und Rheinland-Pfalz erhebt .ausgestrahlt
gemeinsam mit Umweltorganisationen aus Deutschland, Belgien und den
Niederlanden schwere Vorwürfe gegen die deutsche Politik. Denn:
Deutschland profitiert über Aktienanteile und Brennelemente-Lieferungen
wirtschaftlich vom Betrieb der Risse-Reaktoren in Doel und Tihange.
Dafür nehmen Bundes- und Landesregierungen eine schwere Gefahr für die
Bevölkerung in Kauf. Den offenen Brief findest Du hier.
Am
vergangenen Wochenende haben mehrere Hundert Menschen in Lingen für den
sofortigen Atomausstieg und gegen den Weiterbetrieb der Atomfabriken in
Gronau und Lingen demonstriert. Von dort werden auch die Atommeiler in
Tihange und Doel mit Brennstäben beliefert.
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.ausgestrahlt
ist eine bundesweite Anti-Atom-Organisation. Wir unterstützen
Atomkraftgegner*innen, aus ihrer Haltung öffentlichen Protest zu machen.
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