(afp) Bei der Suche nach ihren vermissten Angehörigen ist eine Gruppe von Mexikanerinnen auf Massengräber gestossen, in denen offenbar Opfer von Verbrechen verscharrt wurden.
Nördlich des Hafens von Veracruz gebe es «einen grossen Friedhof des Verbrechens», sagte Lucia de los Angeles Díaz Genao, die an der Suche beteiligt war, am Samstag vor Journalisten. Das Gelände sei «wie ein Feld, um Leute zu töten, die entführt wurden».
Die Frauen fanden seit dem 1. August 28 Gräber mit den sterblichen Überresten von etwa 40 Menschen. Diese wurden exhumiert und zur Rechtsmedizin gebracht.
«Wir hoffen, dass wir die Identität der Opfer in etwa drei Monaten kennen», sagte Díaz Genao. Sie halte es für unwahrscheinlich, dass «diese Dinge in Veracruz ohne die Komplizenschaft der Behörden geschehen» seien.
Díaz Genao und ihre Mitstreiterinnen hatten auf eigene Faust mit der Suche nach ihren verschwundenen Angehörigen begonnen, weil die mexikanischen Behörden keine Ergebnisse lieferten. Die Frauen haben bislang ein Gebiet von etwa zehn Hektar abgesucht und wollen ihre Suche fortsetzen.
Der ostmexikanische Bundesstaat Veracruz ist Schauplatz eines blutigen Krieges zwischen den beiden Drogenbanden Los Zetas und Jalisco Nueva Generación um die Herrschaft über die lukrativen Schmuggelrouten in die USA. Beide Banden entführen und erpressen immer wieder Mexikaner sowie Einwanderer aus Zentralamerika und verscharren ihre Opfer heimlich in Massengräbern.
Seit die mexikanische Regierung Ende 2006 eine Offensive gegen den Drogenhandel startete, wurden bereits mehr als 166'000 Menschen getötet. Mehr als 27'000 weitere wurden nach offiziellen Angaben als vermisst gemeldet.
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