Mittwoch, 31. August 2016

[Chiapas98] 14.9. Düsseldorf: Infoveranstaltung: Chiapas - Eine andere Welt ist möglich!

Eine andere Welt ist möglich! (Vortrag + Diskussion)
 
Welche Impulse aus dem mexikanischen Chiapas erreichen die globale Welt?

Mittwoch, 14.9.2016, 18-21 Uhr, Vortrag und Diskussion mit Dorit Siemers (Aroma Zapatista, Hamburg) und Luz Kerkeling (Gruppe B.A.S.T.A., Münster)
Wilhelm-Marx-Haus, Kasernenstr. 6 (Eingang FFT /1. Et. AWO), Düsseldorf
 
Chiapas, im Frühjahr 2016: Im Interview richtete ein Journalist folgende Frage an die Zapatistas: „Was ist euer Erfolg nach 22 Jahren Widerstand?“ darauf ihre Antwort: „Die Rückgabe von tausenden Hektar Land, das zuvor als Weideland von den Großgrundbesitzern genutzt wurde. Es ernährt heute Familien der zapatistischen autonomen Gemeinden, das ist unser Erfolg!“
Der spektakuläre Aufstand zehntausender indigener Kleinbäuer_innen am 1. Januar 1994 in Chiapas – auf den sich der Journalist bezieht –, begann mit dem Ruf, „Ya Basta! (Es reicht!) – das Land ist keine Ware!“ Die Aufständischen nennen sich „Zapatistas“ – nach dem Freiheitskämpfer Emiliano Zapata, der 1910 mit seinen kleinbäuerlich-indigenen Guerilla-Truppen maßgeblich am Sturz des Diktators Porfirio Diaz beteiligt war. Die Rebellion der heutigen Zapatistas markiert die historische Zäsur einer im 15. Jahrhundert beginnenden Conquista (dt.: Eroberung) Mexikos, welche die indigenen Lebensweisen und Kosmovisionen fast vollständig auslöschte. Die Folgen sind bis heute eine massive Ressourcenplünderung, eine dramatische Umwelt-Zerstörung zumeist indigener Lebensräume, soziale Not, irreparable Schäden durch Klimawandel und schwerwiegende Wirtschaftskrisen.
Die Veranstaltung thematisiert die einzigartige, facettenreiche Bewegung der Zapatistas als maßgebliche Inspirationsquelle für Globalisierungskritiker_innen weltweit. Ihr Aufstand mit der erfolgreichen Rückübertragung von über 250.000 Hektar Land hatte befreiende Wirkung für den indigenen Neubeginn der zapatistischen Gemeinden in Chiapas.
Die Filmemacherin und Kollektivistin Dorit Siemers (Aroma Zapatista, Hamburg) und der Soziologe und Journalist Luz Kerkeling (Gruppe B.A.S.T.A., Münster) besuchten wiederholt die indigenen zapatistischen Gemeinden, zuletzt im Februar/März 2016. Sie führten Interviews und machten Film- und Fotoaufnahmen in den zapatistischen Gemeinden. Sie erhielten Lektionen in der Logik des Teilens und Umverteilens, der Selbstbestimmung in Verantwortung für das Kollektiv, erfuhren von Kooperativen, Bildungsinitiativen, Praktiken nachhaltiger Entwicklung, sozialen und emanzipatorischen Kämpfe, Unterdrückung, Spaltungsversuchen von außen, vielschichtiger institutioneller Gewalt sowie von gravierenden Menschenrechtsverletzungen. Sie erlebten jedoch auch die integrierende Wirkung der Zapatistas, ihre Ausstrahlung und Vermittlungskraft. Aus der Fülle der erworbenen Eindrücke werden sie berichten.
Bei einer Tasse frischen zapatistischen Kaffees als kleine Stärkung möchten wir diskutieren.
 
Eine Veranstaltung von ¡Alerta! – Lateinamerika Gruppe Düsseldorf und Pax Christi / Kom. Solidarität Eine Welt im Rahmen der „Düsseldorfer Eine Welt Tage“ – gefördert vom Eine-Welt-Beirat der Landeshauptstadt Düsseldorf
 
 
 

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