Einladung
Eintägiges Seminar zu Green Economy, Modellstädten, Extraktivismus und
dem Widerstand dagegen.
BUKO-Seminar, 15.10. Berlin.
In der zentralamerikanischen ehemaligen "Bananenrepublik" Honduras
verdichten sich seit dem zivil-militärischen Putsch 2009 wie unter einem
Brennglas extreme Regierungs- bzw. Staatskrisen und extreme,
privatwirtschaftliche "Lösungsvorschläge":
Nach dem Scheitern der sogenannten "Chartercities" unter eigener
Gesetzgebung in Madagaskar, ist inzwischen Honduras, das Land mit einer der
höchsten Mordraten der Welt, zum Experimentierfeld für dieses Modell
extraterritorialer Modellstädte geworden. Sie heißen in Honduras nun
"Sonderentwicklungszonen" und gleichen trotz einiger legalistischer
Verbrämungen den abgeschotteten "LEAP Zones" Mark Klugmanns, also den
"Legal economic, administrative, political jurisdictions" von Reagans und
Bush ehemaligem Redenschreiber, der an zentralamerikanischen
Privatuniversitäten unverhohlen mit dem Motto "faster growth, less
conflict" wirbt.
Die erste Zone im Süden des Landes samt Tiefseehafen ist in Planung, eine
zweite soll bald im Gebiet der afrokaribischen Garifuna an der Nordküste
von Honduras entstehen.
Während Tausende in ganz Honduras Woche für Woche gegen Korruption und
die systematische Straflosigkeit protestieren, beherbergte das Land im
August 2015 eine "Weltkonklave" für nahezu reglementierungsfreie,
internationale Bergbauinvestitionen und will in Sachen "Green Economy",
also der Produktion vermeintlich "sauberer" Energie für den kontinentalen
Markt mit Hilfe von Staudämmen und Windparks ganz vorne mitmischen.
Unser Seminar fragt nach Zusammenhängen und Hintergründen, vor allem auch
nach der Mitwirkung deutscher "Entwicklungspolitik" und der Beteiligung
hiesiger und europäischer transnationaler Konzerne. In einem weiteren
Schritt sollen Strategien des kleinbäuerlichen und indigenen Widerstandes
beleuchtet und die Wirksamkeit internationaler Vernetzung und Solidarität
kritisch überprüft werden - woraus im Idealfall Ideen und
Handlungsoptionen für weiteres Engagement hier vor Ort entstehen.
Die Organisator_innen des Seminars pflegen seit Jahren enge Kontakte zu
sozialen Basisorganisationen in Honduras; seit 2010 entsenden wir
regelmäßig Delegationen zur Recherche und zum Schutz gefährdeter
Aktivist_innen dorthin; ebenso regelmäßig reisen Aktivist_innen z.B. des
Rates von indigenen und Volksorganisationen COPINH oder
Umweltaktivist_innen der Breiten Bewegung für Würde und Gerechtigkeit
(MADJ) hierher, um über ihre Kämpfe zu berichten und Solidariät mit
unseren Aktionen hier im Norden zu zeigen.
Referentinnen:
Magdalena Heuwieser: Autorin des Buches "Grüner Kolonialismus in Honduras.
Land Grabbing im Namen des Klimaschutzes und die Verteidigung der Commons"
(Wien 2015); engagiert in der Bewegung für Ernährungssouveränität,
Mitarbeiterin eines Netzwerkes gegen die "Finanzialisierung der Natur".
Paula Lochte: befasste sich im Rahmen ihres Studiums der
Politikwissenschaft an der FU Berlin u.a. mit den ideologischen Fundamenten
des Konzeptes der Modellstädte und arbeitet derzeit an einer
vergleichenden Studie zum "Greengrabbing" und der Verteidigung indigener
Territorien in Honduras und Mexiko.
Organisator_innen: Öku-Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V. München,
Menschenrechtskette - Cadena de Derechos Humanos Honduras (CADEHO), Berlin,
HondurasDelegation DeutschlandÖsterreich, BUKO
Ort: Berlin, Ort wird in Kürze bekanntgegeben.
Termin: 15.10.2016
Teilnahmebeitrag: 0-20 Euro nach Selbsteinschätzung
Anmeldung: ab sofort unter mail@buko.info
Weitere Infos auf www.buko.info
Das Seminar wird finanziell gefördert durch die Rosa Luxemburg Stiftung.
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Oekumenisches Buero fuer Frieden und Gerechtigkeit e.V.
Oficina Ecumenica por la Paz y la Justicia
Pariser Str. 13
D-81667 Muenchen
Alemania
Tel: + 49 89 4485945 Fax: + 49 89 487673
EMail: info@oeku-buero.de
http://www.oeku-buero.de
Vereinsregister Nr. VR 11081
Registergericht: Amtsgericht Muenchen
Vertretungsberechtigter Vorstand: Miriam Stumpfe und Eberhard Albrecht
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