Donnerstag, 25. August 2016

Girón – Die Schlacht an der Schweinebucht

„Seit Beginn der Revolutionären Regierung haben die Feinde der Revolution von Anfang an Anstrengungen unternommen, die Bewaffnung unseres Volkes zu verhindern.“


fidel-castro-schweinebucht

Reflexionen des Genossen Fidel

von Fidel Castro Ruz

Mehr als ein Jahr vor dem 16. April 1961 hatte Präsident Dwight Eisenhower nach rigoroser Analyse und Besprechungen beschlossen, die Kubanische Revolution zu zerstören.
Das Hauptinstrument des finsteren Plans war die Wirtschaftsblockade gegen Kuba, den die politische Schriften des Imperiums mit dem nichts sagenden und beinahe barmherzigen Begriff „Embargo“ bezeichnen.
Im geheimen Memorandum des damaligen Unterstaatssekretärs Lester Mallory werden die konkreten Zielstellungen des düsteren Plans wie folgt aufgeführt: „Die Mehrheit der Kubaner unterstützt Castro“ – so das Dokument – „[…] Es existiert keine wirksame politische Opposition […] Das einzig mögliche Mittel, ihr [der Regierung] die innere Unterstützung zu nehmen, besteht darin, Enttäuschung und Mutlosigkeit durch wirtschaftliche Unzufriedenheit und Bedürftigkeit hervorzurufen […] Es müssen schnellstens alle möglichen Mittel zur wirtschaftlichen Schwächung angewandt werden […] indem Kuba Geld und Zulieferungen verwehrt und damit die nominalen und realen Löhne und Gehälter vermindert werden, um Hunger, Verzweiflung und den Sturz der Regierung hervorzurufen.“
Die Gesamtheit der zu treffenden Maßnahmen wurde als „verdecktes Aktionsprogramm gegen die Castro-Regierung“ bezeichnet.
Jeder Beobachter, ob er nun mit solchen ekelhaften Methoden, die jeder Ethik entbehren, einverstanden wäre oder nicht, müsste zugeben, dass das die Idee in sich birgt, ein Volk auf die Knie zu zwingen. In diesem Fall handelte es sich um die Konfrontation zwischen der mächtigsten und reichsten Macht des Erdballs und einem kleinen Land von anderer Herkunft, Kultur und Geschichte.
Eisenhower war kein geborener Krimineller. Er schien, gemäß den Maßstäben jener Gesellschaft, in der er lebte, ein gebildeter Mensch von gutem Benehmen zu sein, vielleicht war er es sogar. Er war im Jahr 1890 im Schoße einer Familie von Landwirten aus einfachen Verhältnissen in Denison, Texas, geboren, erhielt eine religiöse Bildung und führte ein geordnetes Leben. Im Jahr 1911 trat er in die West Point Militärakademie ein, die er 1915 abschloss. Er nahm nicht am ersten Weltkrieg teil, und ihm wurden nur Verwaltungsaufgaben übertragen.
Er übernahm 1941, als die Vereinigten Staaten noch nicht am Zweiten Weltkrieg beteiligt waren, zum ersten Mal die Befehlsgewalt über Truppen. Er war schon ein General mit fünf Sternen und hatte überhaupt keine Kampferfahrung, als George Marshall ihm die Befehlsgewalt über die im Norden von Afrika landenden Truppen zuwies.
Roosevelt übernahm als Präsident jenes Landes mit den größten Reichtümern und militärischen Mitteln die Aufgabe, den militärischen Oberbefehlshaber jener Kräfte der Alliierten zu bestimmen, die im Juni 1944 in Europa landeten, vierzehn Monate bevor der Krieg zu Ende war; eine Aufgabe, die er General Eisenhower zuwies, da Marshall, sein Befehlshaber mit dem größten Ansehen, als Generalstabschef der Armee fungierte.
Er war kein hervorragender militärischer Befehlshaber, er beging beachtliche Fehler im Norden von Afrika und bei der Landung in der Normandie selbst, wo er unter seinen Verbündeten ernsthafte Gegner hatte, wie zum Beispiel Montgomery, als auch solche Gegner wie Rommel; aber er war ernsthaft und methodisch in seinem Beruf.
Im Anschluss an diese notwendige Bezugnahme auf den Fünf-Sterne-General Dwight Eisenhower, von Januar 1953 bis Januar 1961 Präsident der Vereinigten Staaten, gehe ich zu folgender Frage über: Wie ist es möglich, dass ein ernsthafter Mensch, der sich getraut hat, die düstere Rolle der Rüstungsindustrie offen zu legen, zu einer solchen kriminellen und scheinheiligen Operation wie jener geführt werden kann, welche die Regierung der Vereinigten Staaten zum Angriff auf die von unserem Volk über fast ein ganzes Jahrhundert gesuchte Unabhängigkeit und Gerechtigkeit geführt hat?
Das war das kapitalistische System, die Vorherrschaft der Privilegien der Reichen, inner- und außerhalb des Landes, auf Kosten der elementarsten Rechte der Völker. Die reiche und starke Macht hat sich niemals Sorgen wegen dem Hunger, der Unwissenheit, dem Mangel an Arbeitsplätzen, an Land, Bildung, Gesundheitsdiensten und an den elementarsten Rechten für die Armen unserer Nation gemacht.
Bei dem brutalen Versuch, unser Volk zu unterwerfen, sollte die Regierung der Vereinigten Staaten die Soldaten ihres Landes zu einem Kampf mitreißen, bei dem diese nie den Sieg erreichen können hätten.
Bei Angelegenheiten von geschichtlichem Charakter sind die nicht abschätzbaren Dinge zahlreich und die Auswirkungen des Zufalls nicht gering. Ich gehe von der mir zur Verfügung stehenden Information und von der in jenen Tagen erlebten Erfahrung aus, in denen der Ausspruch entstand, dass Girón (die Schweinebucht) die „erste Niederlage des Imperialismus in Amerika“ bedeutet hat. Aus jener Erfahrung habe ich viele Schlussfolgerungen gezogen. Vielleicht interessieren diese auch andere Menschen.
Wir verfügten in unserem Land über keine nationale Armee. Als das, was die Historiker in Kuba den Dritten Unabhängigkeitskrieg nannten, zu Ende ging – bei dem die besiegte und erschöpfte spanische Kolonialarmee gerade noch so in der Lage war, die Kontrolle über die größten Städte zu bewahren -, konnte die ruinierte Metropole, auf tausende Meilen entfernt, nicht solch eine Streitkraft aufrecht erhalten, deren Größenordnung der der Vereinigten Staaten in Vietnam gegen Ende des durch diese gegen jene ehemalige französische Kolonie geführten völkermörderischen Krieges entsprach.
Zu jenem Zeitpunkt beschlossen die Vereinigten Staaten, in unserem Land einzugreifen. Sie täuschten ihr eigenes Volk und das von Kuba und die ganze Welt durch eine gemeinsame Erklärung, in der anerkannt wurde, dass Kuba de facto und von Rechts wegen frei und unabhängig sein müsse. Sie unterzeichneten in Paris ein Abkommen mit der nachtragenden Kolonialregierung des besiegten Spanien und entwaffneten die Befreiungsarmee durch Bestechung und Betrug. Später wurde unserem Land das Platt Amendment, die Übergabe von Häfen zur Nutzung durch ihre Kriegsmarine, aufgezwungen und ihm die angebliche Unabhängigkeit erteilt, konditioniert durch eine Vorschrift der Verfassung, welche der Regierung der Vereinigten Staaten das Recht zuerkannte, in Kuba zu intervenieren.
Unser heldenhaftes Volk hat ohne Hilfe gekämpft, so viel oder mehr als jedes andere in dieser Hemisphäre, um seine Unabhängigkeit gegenüber jener Nation zu erreichen, welche laut Simon Bolivar dazu berufen war, die Völker von Amerika im Namen der Freiheit mit Elend heimzusuchen.In Kuba gab es eine von den Vereinigten Staaten ausgebildete, bewaffnete und beratene Armee. Ich werde nicht behaupten, dass unsere Generation mehr Verdienste als irgendeine der vorangegangenen hätte, deren Führungskräfte und Kämpfer unübertrefflich in ihren heldenhaften Kämpfen gewesen sind. Das Privileg unserer Generation bestand in der Möglichkeit, die Idee von Marti zu beweisen, dass „ein gerechtes Prinzip vom Grunde einer Höhle aus mehr erreichen kann, als eine Armee“, und das geschah eher durch Zufall als durch Verdienst.
Ausgehend von gerechten Ideen und nach Überwindung bitterer Prüfungen, mit nur sieben Gewehren am Anfang, haben wir nicht gezögert, den Kampf im Gebirge Sierra Maestra fortzusetzen, nachdem unsere Einheit von 82 Mann aufgrund fehlender Erfahrung und anderer widriger Faktoren einen Überraschungsangriff erlitten hatte, bevor sie die Gebirgsausläufer erreichen konnte. In nur 25 Monaten hat unser heldenhaftes Volk jene Armee besiegt, die mit jenen Waffen, jener Kampferfahrung, der Nachrichtentechnik, den Ausbildungs- und Beraterzentren ausgerüstet worden war, mit denen die Vereinigten Staaten über ein halbes Jahrhundert die totale Beherrschung unseres Landes und Unseres Amerika abgesichert hatten.
Dadurch, dass wir die richtigen Kampfmethoden angewandt haben, die Prinzipien der Achtung der Bevölkerung und jene Kriegspolitik bezüglich des Gegners – indem wir während des gesamten Krieges die Verletzten behandelten und ohne Ausnahme das Leben der Gefangenen bewahrten –, haben wir dem von den Yankees geschaffenen Militärapparat eine vernichtende Niederlage bereitet und schließlich dessen hunderttausend Waffen und die Kriegsausrüstungen in Beschlag genommen, die sie gegen unsere Bevölkerung eingesetzt hatten.
Aber es war notwendig, auch das ihnen auf ideologischem Gebiet zur Verfügung stehende Arsenal zu besiegen, und das fast vollständige Monopol bei den Massenmedien der Information, mittels der sie das Land mit versüßlichten Lügen überschwemmten.
Die Anzahl der Werktätigen ohne Beschäftigung, der Bauern ohne Land, der ausgebeuteten Arbeiter, der Bürger, die Analphabeten waren, der Kranken ohne Krankenhäuser, der Kinder ohne Bücher bzw. Schulen war unvergleichlich größer, und die unendliche Liste der in ihrer Würde und ihren Rechten verletzten Bürger umfangreicher als jene privilegierte, reiche, mit dem Imperium verbündete Minderheit.
Der Bildung, der Wissenschaft, der Kultur und Kunst, dem Sport, den Berufen, welche die menschliche Entwicklung bedeuten, fehlte in unserem Land die Unterstützung, in jenem der Monokultur des Zuckerrohrs und außerdem anderen wirtschaftlichen Tätigkeiten gewidmeten Land, die jenen transnationalen Banken und Unternehmen der Yankees untergeordnet sind, mit denen der mächtige Nachbar aus dem Norden seine „Demokratie“ und die „Menschenrechte“ aufzwingt.
Ich muss aufzeigen, dass so eine Vorstellung wie die von La Colmenita – die vor einigen Tagen im Theatersaal Karl Marx aufgeführt wurde -, geschaffen vom Sohn eines der durch die Terroristen der Regierung der Vereinigten Staaten in jenem Flugzeug Ermordeten, welches am 6. Oktober 1976 von Barbados abgeflogen ist, hat auf der Welt nicht ihresgleichen. Sowohl die beeindruckende kulturelle Veranstaltung der Pioniere als auch der von ihnen an diesem Tag beendete Kongress wären nie möglich gewesen ohne die Bildung, welche die Revolution den Kindern, den Teenagern und Jugendlichen unseres Landes geboten hat.
Am 16. April 1961, als der sozialistische Charakter der Revolution verkündet wurde, waren zwei Jahre und drei Monate seit dem Revolutionssieg vom ersten Januar 1959 vergangen. Unsere kleine und siegreiche Rebellenarmee verfügte bei ihrem Kampf um die Unabhängigkeit nur über die der Tyrannei abgenommenen Waffen, die in unermesslicher Mehrheit von den Vereinigten Staaten geliefert worden waren. Es war unerlässlich, das Volk zu bewaffnen.
Um keine Vorwände zu liefern, die den Vereinigten Staaten als Vorwände für ihre Aggressionen dienen könnten, so wie das in Guatemala geschehen war, haben wir versucht, die Gewehre und andere Waffen in europäischen Ländern, die diese traditionell in viele andere Nationen exportierten, zu kaufen und bar zu bezahlen.
Wir erwarben einige zehntausende halbautomatische Gewehre FAL Kaliber 7,62 mit Ladestreifen von 20 Schuss und die entsprechende Munition, darunter die Granaten zur Bekämpfung lebender Ziele und Panzergranaten dieser Waffen, die in gewöhnlichen Handelsschiffen transportiert wurden, so wie es jegliches Land tut.
Aber was ist mit jenen naiven Käufen von „nicht kommunistischen“ Waffen geschehen, die uns aufgrund ihrer Qualität ausgezeichnet schienen?
Das erste Schiff kam normal in Kuba an und mit ihm zehntausende Gewehre FAL.
Es gab weder irgendeine llegalität noch Vorwände für die Kampagnen gegen Kuba.
Diese Situation dauerte jedoch nicht lange. Das zweite Schiff kam an einem wichtigen Kai der Hauptstadt an, Hafenarbeiter und Kämpfer der Rebellenarmee entluden die Bündel, damals gab es noch keine Container. Ich war im vierten oder fünften Stock des Instituts für Bodenreform, dort wo sich heute das Ministerium der Revolutionären Streitkräfte befindet, in der unmittelbaren Umgebung des Revolutionsplatzes; dort hatte ich mein Büro, wenn ich nicht irgendwo in der Stadt oder im Land unterwegs war. Der alte Regierungspalast war in ein Museum verwandelt worden und der neue war noch nicht fertig. Es war der 4. März 1960. Eine starke Explosion erschütterte das Gebäude; aus reinem Instinkt schaute ich in Richtung Hafen, ich wusste, dass dort gerade das französische Handelsschiff La Coubre entladen wurde. Eine dichte Rauchwolke stieg von jenem Punkt aus auf, der sich in gerader Linie gesehen nicht sehr weit von uns entfernt befand. Ich begriff sofort, was geschehen war.
Ich stellte mir die Opfer vor, ging schnell hinunter und mit einer kleinen Leibwache stiegen wir in die Fahrzeuge und fuhren durch enge Straßen und dichten Verkehr in Richtung Hafen. Schon ganz in der Nähe desselben hörte ich plötzlich eine zweite Explosion am gleichen Ort. Die Beklemmung, die diese neue Explosion bei uns verursachte, wird sich jedermann vorstellen können. Ich stellte mir den Schaden vor, den das unter den Arbeitern und Soldaten angerichtet haben mochte, die sicher den Opfern der ersten zu Hilfe geeilt waren. Mit Mühe und Not erreichte ich, mit dem Fahrzeug näher an den Kai zu gelangen, wo ich das dramatische aber heldenhafte Verhalten jener Menschen beobachten konnte.
Circa 100 Menschen starben; es gab viele Verletzte und einer Notbehandlung Bedürftige.
Am darauf folgenden Tag haben wir die Toten ausgehend von der Universität über die breite Straße 23 bis zum selben Friedhof überführt, wo wir ein Jahr, einen Monat und 11 Tage später die Opfer der Bombardements der mit kubanischen Insignien gekennzeichneten Yankee-Flugzeuge auf revolutionäre Art zu Grabe trugen.
Am 5. März habe ich zum ersten Mal, und das vollkommen spontan, während der Bestattung der grausam ermordeten Arbeiter und Kämpfer ausgerufen „Vaterland oder Tod!“. Es war keine leere Phrase – es handelte sich um eine tief empfundene Überzeugung.
Es standen noch viele Ermittlungen aus, aber in jenem Augenblick hegte ich schon keinerlei Zweifel mehr über die Absichtlichkeit des genannten Massakers. Das Handelsschiff war schon sabotiert worden, bevor es den europäischen Hafen verließ und die Sabotage war ein Werk von Experten.
Ich habe den erforderlichen Ermittlungen die angemessene Aufmerksamkeit gewidmet. Ich musste in Erfahrung bringen, ob die in jenen Kisten, wo sich die Explosionen ereigneten, enthaltenen Granaten, durch solche Unfälle wie ein Herunterfallen von einer von ihnen oder Ähnlichem explodieren konnten. Um jene Möglichkeit auszuschließen – die Experten hatten dies nach einer Untersuchung der Sicherheitsmechanismen der Granaten ausgeschlossen -, bat ich darum, dass einige der Kisten mit Granaten, die mit dem Schiff angekommen waren, aus eintausend Meter Höhe abgeworfen werden sollten. Ich beobachtete die Versuche und keine einzige Granate explodierte. Es wurden Nachforschungen über alle von jenem Schiff durchgeführten Bewegungen angestellt und so wurde offensichtlich, dass Expertenhände jene Sabotage als Teil des von der US-Regierung genehmigten Plans durchgeführt hatten.
Wir hatten eine Lektion darüber erhalten, was vom Imperialismus zu erwarten war und haben nicht gezögert, uns an die Sowjets zu wenden, mit denen wir keine grundsätzlichen Widersprüche zu verzeichnen hatten.
Die angemessenen Kredite, um diese Waffen zu erwerben, wurden uns bewilligt. Seitdem die UdSSR und andere sozialistische Länder, wie die Tschechoslowakische Sozialistische Republik, die Volksrepublik China und die Demokratische Volksrepublik Korea, angefangen haben, uns Waffen zu liefern, bis heute, haben mehr als tausend Schiffe Waffen und Munition nach Kuba verschifft, ohne dass sich auch nur eine einzige Explosion ereignet hat.
Unsere eigenen Schiffe haben jahrzehntelang einen großen Teil der Waffenausrüstung transportiert, die die kubanischen internationalistischen Truppen verwendet haben, ohne dass irgendeine explodiert ist.
Die von mir am 16. April 1961 gehaltene Rede, während der Trauerfeier für die Opfer der heimtückischen Bombardierung in den Morgenstunden des Vortags, war an die Kameraden der Rebellenarmee, an die Nationalen Revolutionären Milizen und an das Volk von Kuba gerichtet. Ich gebe hier wortwörtliche Abschnitte und Ideen wieder, ohne die es unmöglich wäre, die Bedeutung und die Hitze der gelieferten Schlacht zu verstehen:
„ „Es ist das zweite Mal, dass wir uns an dieser Straßenecke versammeln. Das erste Mal war nach der Explosion de Schiffs La Coubre, wo fast einhundert Arbeiter und Soldaten ums Leben gekommen sind.“
„Seit Beginn der Revolutionären Regierung haben die Feinde der Revolution von Anfang an Anstrengungen unternommen, die Bewaffnung unseres Volkes zu verhindern.“
„…angesichts des Scheiterns der ersten Schritte diplomatischer Art, haben sie auf die Sabotage zurückgegriffen […] um zu verhindern, dass diese Waffen in unsere Hände gelangen würden…“
„Dieser brutale Prankenschlag hat zahlreichen Arbeitern und Soldaten das Leben gekostet, […] wir hatten Recht zu denken, dass die Schuldigen der Sabotage jene seien, die daran interessiert waren, dass wir diese Waffen nicht bekommen würden…“
„… wir alle, unsere Bevölkerung, waren vollkommen davon überzeugt, dass die Hand, die diese barbarische und kriminelle Tat vorbereitet hatte, jene der Geheimagenten der Regierung von den Vereinigten Staaten gewesen ist. „
„… für viele Menschen in diesem Land, und auch im Ausland, war es schwer zu glauben, dass die Regierung der Vereinigten Staaten im Stande gewesen seien, so weit zu gehen. Es war kaum zu glauben, dass die Führer eines Landes fähig gewesen waren, solch eine Verfahrensweise in die Praxis umzusetzen […] wir hatten noch nicht die grausame Erfahrung erworben, die wir während dieser zweieinhalb Jahre erlangt haben, wir kannten unsere Feinde noch nicht gut genug; […] wir wussten noch nicht, was der CIA der US-Regierung war. Wir hatten noch nicht die Gelegenheit gehabt, tagtäglich ihre kriminellen Tätigkeiten gegen unsere Bevölkerung und unsere Revolution festzustellen.“
„… unser Land hatte schon seit längerer Zeit das mehrfache Eindringen von Piratenflugzeugen erlitten, die an einem Tage Aufrufe abwarfen, an einem anderen unser Zuckerrohr in Brand steckten, und an noch einem anderen eine Bombe auf eine unserer Zuckerfabriken warfen.“
„… aufgrund der Explosion der Bombe, die sie abwerfen wollten, ist das Piratenflugzeug mit seiner Besatzung explodiert, […] jenes Mal konnte die Regierung der Vereinigten Staaten nicht abstreiten, wie sie es bisher gemacht hatte, dass diese Flugzeuge von ihren Küsten abhoben; […] angesichts der in Beschlag genommenen unversehrten Dokumentation […] konnte sie nicht die Wahrheit abstreiten, […] sie haben sich dafür entschieden, uns um Entschuldigung zu bitten und uns eine Erklärung abzugeben. „
„Trotzdem haben die Flüge nicht aufgehört […] und bei einer jener Gelegenheiten hat ein Eindringen in unser Land einen erheblichen Saldo von Opfern gefordert. Trotzdem hat keine dieser Taten einen militärischen Charakter gehabt…“
„Nie bevor wurde eine Operation durchgeführt, die alle Merkmale einer Operation mit eindeutig militärischem Charakter annahm.“
„… vor Wochen drang ein Piratenschiff in den Hafen von Santiago de Cuba ein, beschoss mit Kanonen die dortigen Raffinerieanlagen, und verursachte gleichzeitig mit ihren Schüssen Opfer unter den Soldaten und Seeleuten, die am Eingang der Bucht stationiert waren.“
„…solcherart Operation, mit Schiffen jener Art, konnte nicht verwirklicht werden, ohne dass die US-Amerikaner diese Schiffe zur Verfügung stellten, und sie irgendwo in der Karibik von den US-Amerikanern versorgt würden.“
„… dieser Kontinent wusste schon, was Landungen ausländischer Truppen war. Und er hat es in Mexiko erfahren, […] in Nicaragua, […] in Haiti, […] in Santo Domingo […] und alle diese Völker haben die Gelegenheit gehabt zu erfahren, was die Interventionen der Marineinfanterie der Vereinigten Staaten waren.“
„… aber was kein Volk dieses Kontinents kennen zu lernen Gelegenheit hatte, war jene systematische Aktion der Geheimdienste der Regierung der Vereinigten Staaten […] was kein Volk dieses Kontinents je hatte kennen lernen müssen, war der Kampf gegen den CIA […] Organisation, die um jeden Preis hartnäckig darauf bestand, und dies auf Anweisungen ihrer Regierung, […] systematisch die Früchte der Arbeit eines Volkes zu zerstören, systematisch die finanziellen Mittel, die Geschäfte, die Industrien zu zerstören, und was noch schlimmer ist: das kostbare Leben von Arbeitern, Bauern und von fleißigen und ehrlichen Einwohnern dieses Landes.“
„Trotz allem war keine der genannten Taten ein Angriff mit typisch militärischem Charakter, wie im Fall von gestern. Es handelte sich nicht um den Flug eines Piratenflugzeuges, es handelte sich nicht um ein Eindringen eines Piratenschiffes: es handelte sich um nichts Geringeres als einen gleichzeitigen Angriff auf drei verschiedene Städte des Landes, zur gleichen Zeit, zum Sonnenaufgang, es handelte sich um eine Operation mit allen Regeln der militärischen Operationen.
Flugzeuge des Typs B-26 haben im Morgengrauen zeitgleich drei verschiedene Punkte des Hoheitsgebietes, und zwar die Stadt Havanna, San Antonio de los Baños und Santiago de Cuba […] mit Bomben hoher Zerstörungskraft, mit Raketen und Maschinengewehrfeuer angegriffen. Es handelte sich um eine Operation, die mit allen Merkmalen und allen Regeln einer militärischen Operation durchgeführt wurde.
Es war außerdem ein Überraschungsangriff; es war ein Angriff ähnlich jener Art von Angriffen, mit denen die vandalischen Regierungen des Nationalsozialismus und Faschismus für gewöhnlich die Nationen angegriffen haben. […] Die bewaffneten Angriffe auf die Völker Europas durch Hitlers Horden waren immer Angriffe dieser Art: Angriffe ohne Vorwarnung, Angriffe ohne Kriegserklärung, verschlagene Angriffe, verräterische Angriffe, Überraschungsangriffe. Und auf diese Art und Weise wurden Polen, Belgien, Norwegen, Frankreich, Holland, Dänemark, Jugoslawien und andere Länder Europas überfallen.“
Ich habe sie daran erinnert, was die japanischen Militaristen mit dem amerikanischen Stützpunkt Pearl Harbor im Dezember 1941 gemacht haben:
„…wir beabsichtigen damit nicht, einen Vergleich machen zu wollen, -sagte ich – denn als die Japaner gegen die US-Amerikaner gekämpft haben, handelte es um einen Kampf zwischen zwei imperialistischen Ländern, einen Kampf zwischen zwei kapitalistischen Länder, einen Kampf zwischen zwei Ausbeuterregierungen, es war ein Kampf zwischen zwei kolonialistischen Regierungen, ein Kampf zwischen zwei Regierungen, die die Märkte, die Rohstoffe und die Wirtschaft eines erheblichen Teils der Welt zu beherrschen versucht haben.“
„Wir unterscheiden uns von den Vereinigten Staaten dadurch, dass die Vereinigten Staaten ein Land sind, das andere Länder ausbeutet, dass die Vereinigten Staaten ein Land sind, das sich eines großen Teils der natürlichen Ressourcen der Welt bemächtigt hat, und das Dutzende und Aberdutzende Millionen arbeitende Menschen auf der ganzen Welt zum Wohle ihrer Kaste von Millionären arbeiten lässt.“
„Mit unserer Revolution sind wir dabei, nicht nur die Ausbeutung einer Nation durch eine andere Nation auszurotten, sondern auch die Ausbeutung eines Teils der Menschen durch andere Menschen!“
„Die Vereinigten Staaten bedeuten politisch heutzutage ein Ausbeutungssystem anderer Nationen durch eine Nation, und ein Ausbeutungssystem des Menschen durch andere Menschen.
Daher war der Kampf zwischen Japan und den Vereinigten Staaten ein Kampf zwischen ähnlichen Systemen. Der Kampf zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba ist ein Kampf verschiedener Prinzipien, das heißt, ein Kampf zwischen jenen, denen jedes menschliche Prinzip fehlt, und denen, die wir uns der Verteidigung aller menschlichen Prinzipien verschrieben haben.“
„Trotzdem, wie sehr tragen doch diese Tatsachen dazu bei, um zu begreifen! Wie sehr dienen doch diese Tatsachen, uns die Realitäten der Welt zu lehren! Wie sehr tragen doch diese Tatsachen dazu bei, unsere Leute zu erziehen! Diese Lektionen sind teuer für uns, sie sind schmerzhaft, die Lektionen sind blutig, aber wie viel die Völker doch durch diese Ereignisse lernen! Wie viel unser Volk lernt, wie viel unser Volk dadurch erzogen wird und wie viel unser Volk über sich selbst hinauswächst!“
„… aus gutem Grund sind wir in diesem Moment in der Weltgeschichte eines jener Völker, das am meisten in einem sehr kurzen Zeitraum gelernt hat.“
„Wie schwer es doch war zu wissen, was in der Welt passierte, solange wir nur die US-amerikanischen Nachrichten bekommen haben! Wie viel Täuschung und Betrug sie uns wohl eingetrichtert haben und zu Opfern wie vieler Lügen sie uns wohl gemacht haben! Und wenn noch irgendjemand Zweifel hegen würde, wenn jemandem in diesem Land der ehrlichen Absicht – und ich spreche nicht von der niederträchtigen ‚Gusanera’, ich spreche von Männern und Frauen, die fähig zum ehrlichen Denken sind, selbst wenn sie nicht wie wir denken würden -, wenn noch jemandem irgendein Zweifel bleiben würde, wenn jemand glauben würde, dass noch ein Zollbreit Ehre in der Politik der Yankees übrig geblieben sei, wenn jemand glauben würde, dass noch ein Zollbreit Moral in der Politik der Yankees bleibt, wenn jemand glauben würde, dass noch ein Atom Scham oder Ehrlichkeit oder Gerechtigkeit in der Politik der Yankees geblieben sei…“
„Wenn jemand in diesem Land, der das Privileg gehabt hat zu sehen, wie sich ein ganzes Volk in ein Volk von Heroen, in ein Volk von würdigen und mutigen Menschen verwandelt; wenn jemand in diesem Land, dessen Ausmaß an Wert, Heldentum und Hingebung täglich wächst, noch irgendeinen Zweifel hätte oder hegen würde; wenn jene, die nicht so wie wir denken, glauben, dass sie eine ehrenhafte Fahne hissen oder verteidigen, dass sie eine gerechte Fahne hissen oder verteidigen und aus diesem Glauben heraus Yankee-freundlich sind und Verfechter der US-Regierung; wenn noch jemand von diesen mit ehrlicher Absicht in unserem Land übrig ist, dann werden diese Ereignisse dazu dienen […] damit ihnen keinerlei Zweifel mehr bleiben.
Gestern sind – wie die ganze Welt weiß – Bombenflugzeuge, aufgeteilt in drei Gruppen, genau um 6.00 Uhr früh vom Ausland her in unser Hoheitsgebiet eingedrungen und haben drei Punkte unseres Gebietes angegriffen. An jedem dieser Punkte haben die Männer sich heroisch verteidigt, an jedem dieser Punkte ist das wertvolle Blut der Verteidiger geflossen, an jedem dieser Punkte gab es tausende oder zumindest viele hunderte Augenzeugen von dem, was dort passiert ist. Es war außerdem eine Tat, die wir schon erwartet hatten; es war etwas, was wir schon jeden Tag erwartet haben, es war der logische Höhepunkt des Niederbrennens von Zuckerrohrfeldern, der hundertfachen Verletzungen unseres Luftraumes, des Eindringens von Piratenflugzeugen in unseren Luftraum, der Piratenangriffe auf unsere Raffinerien durch ein Schiff, das an einem frühen Morgen eingedrungen ist. Es war das Ergebnis dessen, was jeder weiß, es war das Ergebnis der Aggressionspläne, die die Vereinigten Staaten zusammen mit lakaienhaften Regierungen in Mittelamerika geschmiedet haben; es war das Ergebnis der Luftstützpunkte, die die gesamte Bevölkerung kennt und die ganze Welt ebenfalls, weil es die eigenen US-amerikanischen Zeitungen und Nachrichtagenturen veröffentlicht haben, und die eigenen Agenturen und die eigenen Zeitungen sind es überdrüssig geworden, über die Söldnertruppen, die sie organisieren, über die Start- und Landebahnen, die sie vorbereitet haben, über die Flugzeuge, die die Regierung der Vereinigten Staaten ihnen gegeben hat, über die Yankee-Ausbilder und über die Luftstützpunkte auf guatemaltekischem Gebiet zu berichten.“
„Glaubt ihr, dass die Welt über den Angriff auf Kuba etwas erfahren hätte? Glaubt ihr, dass die Welt über dieses Ereignis etwas erfahren hätte? Glaubt ihr, bzw. hättet Ihr es fassen können, dass es möglich gewesen wäre, das weltweite Echo der verbrecherischen Bomben und Raketen, die gestern auf unser Vaterland abgeschossen wurden, zu ersticken zu versuchen? Wäre das irgendjemandem auf der Welt eingefallen? Dass jemand versuchen könnte, die ganze Welt zu belügen, der ganzen Welt die Wahrheit zu verbergen, die ganze Welt zu betrügen? Also es ist so, dass am gestrigen Tag nicht nur unser Land auf verschlagene und kriminelle Art und Weise angegriffen wurde. Dieser Angriff war der ganzen Welt bekannt, und wurde mit Yankee-Flugzeugen, Yankee-Bomben und Yankee–Waffen durchgeführt, sowie mit Söldnern, die con der Yankee-CIA bezahlt wurden. Sie haben nicht nur das gemacht, und nicht nur Güter zerstört, die dem Land gehörten, das Leben von Jugendlichen vernichtet – von denen viele kaum das 20. Lebensjahr erreicht hatten -, sondern am gestrigen Tag hat die US-Regierung auch versucht, die Welt […] auf die zynischste und unverschämteste Art und Weise zu betrügen, die man sich auch nur denken kann.“
„…was sie der Welt sagten, was sie vielleicht Abertausenden von Millionen von Menschen zu verstehen gegeben haben, was sie in Abertausenden von Zeitungen veröffentlichten, was gestern Abertausende von Radio- oder Fernsehsendern über das, was in Kuba geschah, berichteten, was die Welt bzw. ein großer Teil, ein beträchtlicher Teil der Welt erfuhr, erfolgte über die Yankee-Agenturen.“
„Miami, den 15. April, UPI – Aus den Luftstreitkräften von Fidel Castros geflohene kubanische Piloten landeten heute in Florida mit Bombern aus dem Zweiten Weltkrieg, nachdem sie kubanische militärische Einrichtungen gesprengt hatten, um den Verrat eines unter ihnen befindlichen Feiglings zu rächen. Einer der B-26-Bomber der kubanischen Luftwaffe landete auf dem internationalen Flughafen Miami. Dieser war vom Feuer der Luftabwehrartillerie und von Maschinengewehren durchsiebt, und von seinen beiden Antrieben funktionierte nur noch einer. Ein anderes Flugzeug landete auf dem Marine-Flugplatz in Key West; ein dritter Bomber landete in einem anderen Land […] Es gibt unbestätigte Versionen, dass ein weiteres Flugzeug in der Nähe der Insel Tortuga im Meer zerschellt ist. Jedenfalls stellt die US-Marine Untersuchungen in dem Fall an. Die Piloten, die gebeten haben, ihre Identität nicht zu verbreiten, trugen ihre Kampfuniformen, als sie aus ihren Maschinen ausstiegen und haben sofort Asyl in den Vereinigten Staaten beantragt’“.
„… ‚Edward Ahrens, Leiter des Immigrationsdienstes von Miami, erklärte, dass sich die Anträge in Überprüfung befinden. Der Pilot mit dem Schnurrbart, der in Miami landete, sagte den Immigrationsbeamten, das er und weitere drei Piloten der kubanischen Luftwaffe seit Monaten geplant hatten, aus dem Kuba von Castro zu fliehen. Er fügte hinzu, dass er und die anderen beiden wegen des Verrats von Galo entschieden, ihm mit der Bombardierung und Beschießung der Luftstützpunkteinrichtungen auf ihrem Weg in die Freiheit eine Lehre zu erteilen. Er sagte, das er seinen eigenen Stützpunkt, den in San Antonio de los Baños angegriffen habe, und die anderen Piloten andere. Dieser Pilot zeigte sich bereit, mit den Journalisten zu sprechen, aber er senkte dabei den Kopf und setzte sich die Sonnenbrille auf, als die Fotographen versuchten, Aufnahmen von ihm zu machen.
Er erklärte – hört, was für eine riesige Lüge und was für ein absurdes Zeug -, dass er und die anderen Piloten Familienangehörige auf Kuba gelassen hätten und die Repressalien von Castro gegen ihre Verwandten fürchten würden.’ Das heißt, sie behaupten, dass sie die Flugzeuge gestohlen haben, dass sie desertierten, und dass sie ihre Namen nicht sagen, damit man nicht weiß, wie diejenigen heißen, die die Flugzeuge gestohlen haben und desertierten. Und sie behaupteten, sie seien Piloten der Luftwaffe.“
„Agenturmeldungen von AP: 
‚Miami, am 15., AP – was sie der Welt berichteten – Miami, am 15., AP. Drei kubanische Bomber-Piloten sind heute aus Furcht vor dem Verrat ihrer Pläne, um der Regierung von Fidel Castro zu entkommen, in die Vereinigten Staaten geflohen, nachdem sie die Flughäfen in Santiago und Havanna bombardiert und beschossen hatten.
Einer der beiden zweimotorigen Bomber aus dem Zweiten Weltkrieg landete auf dem internationalen Flugplatz von Miami mit einem Leutnant am Steuer. Er berichtete darüber, wie er und drei weitere von den 12 Piloten von B-26-Flugzeugen, die der kubanischen Luftwaffe verblieben sind, monatelang geplant haben, aus Kuba zu fliehen.
Das andere Flugzeug landete mit zwei Mann an Bord auf dem Luftwaffe- und Marine-Stützpunkt Key West. Die Namen der Piloten wurden geheim gehalten. Die Immigrationsbehörden haben die Kubaner in Gewahrsam genommen und die Flugzeuge konfisziert’.“
„…schaut, welches Maß an Zynismus sie erreichen können, […] bis zu welchem Grade die Beamten und Führungskräfte des Imperialismus schamlos sind; […] sie gehen so weit, sich bis ins Detail ein schauriges Märchen einfallen zu lassen, das kein Mensch glaubt, nicht einmal der Einfältigste. Der Pilot sagt – schaut, was für eine Geschichte er der Öffentlichkeit vorlegt, um die gesamte Nachricht mit Details zu verkleiden, um den Trick zu vervollständigen, mit allen Details. Schaut, was für eine Geschichte sie erfinden:
‚Ich bin einer de 12 B-26-Piloten, der nach der Desertion von Díaz Lanz, ehemaliger Chef der kubanischen Luftwaffe, und nach den darauf folgenden Säuberungen bei der Luftwaffe Castros blieb. Drei meiner Kollegen, auch Piloten, und ich hatten seit einigen Monaten die Art und Weise geplant, aus dem Kuba von Castro zu entkommen. Vorgestern erfuhr ich, dass einer der drei, Leutnant Alvaro Galo —sogar einen Namen, sie verwenden den Namen eines der Piloten der Revolutionären Streitkräfte (FAR), sie geben einen Namen an; wie zynisch und unverschämt sie doch sein können! —, vorgestern erfuhr ich, dass Leutnant Alvaro Galo, Pilot des Flugzeuges Typ B-26, Nummer FAR-915 – die Sache ist die, dass der Pilot sich eben genau in Santiago befindet, zufällig ist er in Santiago abkommandiert -, sich mit einem Agenten von Ramiro Valdés, Chef des G-2 (heute das Staatssicherheitsorgan) unterhalten hatte. Ich habe die zwei anderen gewarnt und schließlich haben wir entschieden, dass Alvaro Galo, der sich immer irgendwie wie ein Feigling verhalten hatte, uns vermutlich verraten hat. So haben wir entschieden, eine sofortige Aktion zu unternehmen. Gestern früh wurde ich zur Routinenstreife von meinem Stützpunkt San Antonio de los Baños aus über ein Gebiet von Pinar del Río und in der Gegend von Isla de Pinos (heute Insel der Jugend) abkomandiert. Ich habe meinen Freunden in Campo Libertad Bescheid gesagt, und sie waren damit einverstanden, dass wir handeln sollten. Einer von ihnen sollte nach Santiago fliegen; der andere entschuldigte sich damit, das er seinen Höhenmesser überprüfen müsste. Sie wollten um 6:00 Uhr von Campo Libertad starten – in Campo Libertad gab es kein Flugzeug B-26, es gab nur Flugzeuge mit Havarien. – Ich war um 6:05 Uhr in der Luft. Aufgrund des Verrats von Alvaro Galo hatten wir abgemacht, ihm eine Lehre zu erteilen. So bin ich nach San Antonio zurückgeflogen, wo sein Flugzeug stand, und bei zweimaligem Überfliegen durchsiebte ich sein Flugzeug und drei weitere, die in der Nähe standen. Als ich den Ort verlassen habe, wurde ich vom Feuer von Nahschusswaffen getroffen, und so bin ich schließlich entwichen. Meine Kameraden waren schon vorher gestartet, um die von uns vereinbarten Flugplätze anzugreifen. Nachher musste ich Miami anfliegen, da der Treibstoff zu Ende ging, und ich den von uns vereinbarten Zielort nicht mehr erreichen konnte. Es kann sein, dass sie vor ihrem Rückzug andere Orte beschossen haben, wie zum Beispiel Playa Baracoa, wo Fidel seinen Hubschrauber abstellt’.
Das ist es, was sie der Welt gesagt haben. Nicht nur die UPI und die AP geben der Welt jene Nachricht über ‘kubanische Flugzeuge’ bekannt, dass ‘sie mit den Flugzeugen geflohen sind und bombardierten’, sondern sie verbreiten außerdem diesen Comicstrip. Und was glaubt ihr, was Dutzende Millionen von Menschen auf der Welt gestern gelesen und gehört haben, was von Abertausenden verschiedenen Zeitungen, Rundfunk- und Fernsehsender verbreitetet wurde? Was glaubt ihr, was sie in Europa, an vielen Orten in Lateinamerika, in vielen Regionen der Welt gesagt haben?
Sie haben nicht nur so etwas behauptet, sondern sie haben eine ganze Geschichte mit Details und Namen darüber ausgearbeitet, wie alles ausgeheckt wurde. Nicht einmal in Hollywood war man jemals so weit gegangen.“
„‚Mexiko D.F., am 15., AP. Der Bombenangriff auf kubanische Stützpunkte durch kubanische Deserteur-Flugzeuge wurde hier von der Mehrheit der Tageszeitungen mit Genugtuung aufgenommen, die sich mit den Gruppen von Exilkubanern zusammengeschlossen haben, um zu verkünden, dass der Bombenangriff der Beginn einer Befreiungsbewegung vom Kommunismus sei. Die Regierung schwieg, während Gruppen von linksorientierten Studenten und Kommunisten die Erklärung des kubanischen Botschafters José Antonio Portuondo unterstützten, dass die Luftangriffe feige und verzweifelte Angriffe der Imperialisten gewesen seien. Unter den Exilkubanern merkte man eine rege Aktivität. Eine kubanische Quelle kommentierte, dass die neue kubanische Regierung im Exil gleich nach der ersten Invasionswelle gegen das kubanische Regime von Fidel Castro nach Kuba übersetzen wird, um eine provisorische Regierung zu etablieren, deren schnelle Anerkennung seitens vieler Castro-feindlicher lateinamerikanischer Länder erwartet wird’.“
„Beide Agenturen veröffentlichen die folgende Nachricht:
‘Erklärung, die von Doktor Miró Cardona abgegeben wurde: – diese Meldung ist von AP und UPI – Ein heldenhafter Schlag zugunsten der kubanischen Freiheit wurde am heutigen Morgen von einer gewissen Anzahl von Offizieren der kubanischen Luftstreitkräfte versetzt. Bevor sie mit ihren Flugzeugen in die Freiheit flogen, haben diese wahren Revolutionäre versucht, eine so große Anzahl militärischer Flugzeuge von Castro zu zerstören als nur möglich. Der Revolutionsrat ist stolz darauf, verkünden zu können, dass seine Pläne mit Erfolg durchgeführt worden sind und dass der Rat Kontakt zu ihnen hatte und diese mutigen Flieger ermuntert hat. Ihre Aktion ist ein weiteres Beispiel jener Verzweiflung, zu der die Patrioten aller sozialen Schichten unter der unnachgiebigen Tyrannei Castros geführt werden können. Während Castro und seine Anhänger versuchen, die Welt zu überzeugen, – hört, ich wiederhole es – während Castro und seine Anhänger versuchen, die Welt zu überzeugen, dass Kuba von einer vom Ausland kommenden Invasion bedroht wurde, ist dieser Schlag zugunsten der Freiheit, wie andere vorherige, von Kubaner ausgeführt worden, die in Kuba ansässig sind und sich entschlossen haben, gegen die Tyrannei und die Unterdrückung zu kämpfen oder bei dem Versuch zu sterben. Aus Sicherheitsgründen werden keine weiteren Details zur Kenntnis gegeben’.
Eben gerade Miró Cardona war der Chef der provisorischen Regierung, welche die Vereinigten Staaten zusammen mit einem Flugzeug und gepackten Koffern vorbereitet hatten, um in Playa Girón zu landen, sobald der Brückenkopf abgesichert worden wäre.“
„…es endet nicht damit. Jetzt werden wir schließlich diesem Heuchler die Maske vollkommen herunterreißen, den der Imperialismus dort in der UNO hat, und der als ein berühmter, liberaler Mensch, ein Mann mit linker Einstellung usw., usw., posierte, es handelt sich um Herrn Adlai Stevenson […] Der Betrug geht weiter, das heißt, der Betrug gegenüber der Welt geht weiter: UPI und AP haben schon die „Comic-Geschichte“ verbreitet, tausende Zeitungen und sie selbst veröffentlichen, dass die wichtigsten Zeitungen die Nachricht der Desertion jener Flieger mit Wohlwollen aufgenommen hatten.
Die Anhäufung von Lügen war noch nicht groß genug.“
„‚Der US-Botschafter, Adlai Stevenson, wies die Behauptungen Roas zurück und wiederholte die Erklärung des US-Präsidenten John F. Kennedy, dass es unter keinen Umständen – ich wiederhole – unter keinen Umständen eine Intervention der US-Streitkräfte in Kuba geben würde. Stevenson legte der Kommission Fotos der United Press International vor, welche zwei Flugzeuge zeigen, die heute in Florida gelandet sind, nachdem sie an dem Angriff gegen drei kubanische Städte teilgenommen hatten’.“
„‚Sie haben das Zeichen der Luftstreitkräfte Castros auf dem Heck –sagte er, indem er auf eins hindeutete –; es hat den Stern und die Buchstaben von Kuba; die sind deutlich sichtbar. Ich werde dieses Bild sehr gern vorzeigen. Stevenson fügte hinzu, dass beide Flugzeuge von Offizieren der kubanischen Luftstreitkräfte gesteuert worden seien und die Besatzung aus Männern bestanden hätte, die aus dem Regime von Castro desertiert seien. Er betonte, dass kein US-Personal an dem heutigen Ereignis beteiligt gewesen sei, und dass die Flugzeuge nicht aus den Vereinigten Staaten gekommen, sondern Flugzeuge von Castro selbst gewesen seien, die von ihren eigenen Flugfeldern gestartet wären.
‚Der kubanische Minister sagte, dass ‘das Eindringen von Flugzeugen am heutigen frühen Morgen ohne Zweifel der Prolog eines im großen Umfang von den USA organisierten, ausgerüsteten und finanzierten Invasionsversuchs sei. Die Regierung Kubas, sagte Roa, beschuldigt offiziell vor diesem Ausschuss und vor der öffentlichen Meinung die US-Regierung wegen Versuch der Gewaltanwendung zur Beilegung ihrer Meinungsverschiedenheiten mit den Mitgliedsstaaten’’.
Hier haben wir die Gelegenheit, wie sie es selten irgendein Volk gehabt hat, das kennen zu lernen, was der Imperialismus ist, von innen und von außen, von allen Seiten, von unten und von oben; […] wie sein gesamter Finanz-, Medien-, Söldner-, und Politikapparat sowie seine Geheimdienste und seine Beamten funktionieren, die in aller Ruhe und auf unerhöhte Weise die Welt betrügen.“
„Also, sie organisieren den Angriff und bereiten ihn vor, sie trainieren die Söldner, sie geben ihnen Flugzeuge, sie geben ihnen Bomben, bereiten die Flughäfen vor, das weiß alle Welt. Dann geschieht der Angriff, und sie behaupten ruhig vor dieser Welt – eine Welt, von der sie wissen, dass sie sich empört gegen solch einen monströsen und feigen Verstoß erheben würde […] einen Verstoß gegen das Völkerrecht und den Frieden!
Und diese miserabeln Imperialisten, nachdem sie in mehr als einem halben Dutzend Familien Trauer verbreiteten, nachdem sie jede Menge Jugendliche, die nicht Millionäre waren, ermordet haben; – denn diese Jugendlichen, die wir bestattet haben, waren weder Millionäre noch Parasiten, weder Söldner, die sich von dem Gold des Ausländers kaufen ließen, noch Diebe. Sie sind sehr geliebte Söhne unseres Volkes, junge Arbeiter, Söhne aus bescheidenen Familien, die niemandem etwas stehlen, die niemanden ausbeuten, die nicht vom Schweiß und von der Arbeit der Anderen leben. Diese Jungen haben mehr Recht auf das Leben als die Millionäre! Sie haben mehr Recht auf das Leben als die Parasiten! […] Weil sie nicht von der Arbeit der Anderen leben, wie die Yankee-Millionäre, weil sie nicht von dem ausländischen Gold leben, wie die Söldner, jene vom Imperialismus gekauften verächtlichen Menschen; weil sie auch nicht von den Lastern leben und nicht vom Stehlen. Und sie haben Recht darauf, dass ihr Leben respektiert wird. Kein miserabler imperialistischer Millionär hat das Recht, Flugzeuge zu schicken, oder Bomben bzw. Raketen, um das Leben dieser innig geliebten Jugendlichen des Vaterlandes zu zerstören!“
„…diejenigen, die mit so einem Verbrechen einverstanden sind, diejenigen, die mit so einer Gräueltat einverstanden sind, diejenigen, die sich auf miserable Weise kaufen lassen und Taten dieser Verbrecher unterstützen, diejenigen, die gegen das Vaterland konspirieren, auf der Straße, in den Kirchen, in den Schulen, und sonst irgendwo, haben es verdient, das die Revolution sie so behandelt, wie sie es verdient haben!“
„Der Imperialismus plant das Verbrechen, organisiert das Verbrechen, bewaffnet die Verbrecher, trainiert die Verbrecher und bildet sie aus, bezahlt die Verbrecher. Dann kommen die Verbrecher und ermorden sieben Söhne von Arbeitern, und landen anschließend in aller Ruhe in den Vereinigten Staaten. Und selbst wenn die ganze Welt von ihren Streifzügen wusste, erklären sie, dass sie kubanische Piloten seien und bereiten die schaurige und fantastische Geschichte vor, verbreiten sie überall, veröffentlichen sie in allen Zeitungen sowie über alle Rundfunk- und Fernsehstationen…“
„Gibt es noch irgendeinen ehrlichen Kubaner, der das nicht versteht? Gibt es noch irgendeinen ehrlichen Kubaner, der das bezweifelt? […] sollen sie doch dorthin gehen und es selbst überprüfen, ob es ein einziges wahres Wort gibt, bei alledem, was sie gesagt haben. Sollen sie doch hingehen und feststellen, wie Reaktionäre, Imperialisten und eine heuchlerische Geistlichkeit die ganze Welt betrügen und belügen, wie sie die Völker betrügen und belügen, und dass die Stunde gekommen ist, dass die Völker diese imperialistische Ausbeutung, diesen Lug und Betrug der Imperialisten und jeglicher auf der Welt vorhandener Heuchler abschütteln, koste es, was es wolle, um sich von diesem Joch zu befreien!“
„…ich meine, dass der Herr Präsident der Vereinigten Staaten mindestens noch ein Minimum an Anstand hat, und wenn es so wäre, dann fordert ihn die Revolutionäre Regierung von Kuba vor der Welt auf, […] damit er der Welt und vor der UNO jene Piloten und Flugzeuge vorzeigt, die seinen Behauptungen nach von unserem Hoheitsgebiet gestartet sein sollen!“.
„…Kuba wird vor der UNO fordern, dass jene Flugzeuge und Piloten dort gezeigt werden, von denen sie behaupten, dass sie aus der Luftwaffe desertiert seien…“
„…warum stellen sie die Piloten nicht vor? Logischerweise hätte dann der Herr Präsident der Vereinigten Staaten Recht darauf, dass man ihn nicht Lügner nennt […]. Will der Herr US-Präsident, dass niemand das Recht hat, ihn Lügner zu nennen? Dann stellen Sie doch die zwei Piloten der UNO vor…!“
„…wenn der US-Präsident diese Piloten nicht der UNO vorstellt, um zu beweisen, […] dass dieselben hier waren und von hier aus desertiert sind, dann wird nicht nur die revolutionäre Regierung von Kuba sondern auch die ganze Welt das Recht haben, ihn ‚Lügner!’ zu nennen.“
„… der imperialistischen US-Regierung wird nichts Anderes übrig bleiben, als zuzugeben, dass jene Flugzeuge ihre waren; dass jene Kugeln ihre waren; dass die Söldner von der US-Regierung organisiert, trainiert und bezahlt worden sind; dass die Stützpunkte in Guatemala waren und dass sie von dort aus gestartet sind, um unser Gebiet anzugreifen; und dass jene, die nicht abgeschossen worden sind, an den US-Küsten Zufluchtsort gefunden haben, wo sie Unterkunft bekamen.“
„…wie kann die US-Regierung diese Lüge beibehalten?“
„…wir sind nicht in der Epoche der Postkutsche; wir sind in der Epoche des Rundfunks, und man kann die Wahrheiten eines Landes sehr weit senden“. 
„…was die Imperialisten uns nicht vergeben können, ist, dass wir hier sind; was sie uns nicht vergeben können, sind die Würde, die Standhaftigkeit, der Mut, die ideologische Standhaftigkeit, der Opfergeist und das revolutionäre Gemüt des kubanischen Volkes.“
„…was sie uns nicht vergeben können, ist, […] dass wir eine sozialistische Revolution gemacht haben …“
„Und dass wir diese sozialistische Revolution mit diesen Gewehren verteidigen! Dass wir diese sozialistische Revolution mit dem gleichen Mut verteidigen, mit dem gestern unsere Flugabwehrartilleristen die Angriffsflugzeuge abgeschossen haben!“
„…wir verteidigen diese Revolution nicht mit Söldnern; wir verteidigen diese Revolution mit Männern und Frauen des Volkes.“
„…haben etwa die Söldner die Waffen? Ist es vielleicht der Millionär, der die Waffen hat? Weil Söldner und Millionär das Gleiche ist. Sind es vielleicht die Söhnchen der Reichen, die die Waffen haben? Sind es vielleicht die Gutsaufseher, die die Waffen haben? Wer hat die Waffen? Welche Hände sind es, die diese Waffen erheben? […] Sind es Hände von reichen Leuten? Sind es Hände von Ausbeutern? Welche Hände sind es, die diese Waffen erheben? Sind es nicht Hände von Arbeitern? Sind es nicht Hände von Bauern? Sind es nicht Hände, die durch die Arbeit abgehärtet sind? Sind es nicht schöpferische Hände? Sind es nicht Hände des einfachen Volkes? Und wer ist die Mehrheit des Volkes: die Millionäre oder die Arbeiter; die Ausbeuter oder die Ausgebeuteten; die Privilegierten oder die einfachen Menschen? …“
„Kameraden Arbeiter und Bauern, dies ist die sozialistische und demokratische Revolution der einfachen Menschen, mit den einfachen Menschen und für die einfachen Menschen. Und für diese Revolution der einfachen Menschen, mit den einfachen Menschen und für die einfachen Menschen sind wir bereit, unser Leben zu opfern.
Arbeiter und Bauern, einfache Männer und Frauen des Vaterlandes: Schwört ihr, diese Revolution der einfachen Menschen, mit den einfachen Menschen und für die einfachen Menschen bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen?“
„Kameraden Arbeiter und Bauern des Vaterlandes, der Angriff gestern war das Vorspiel der Söldnerinvasion; der Angriff, der gestern sieben heldenhafte Leben gekostet hat, wurde mit der Absicht geführt, unsere Flugzeuge auf dem Boden zu zerstören. Aber sie sind gescheitert. Sie haben nur drei Flugzeuge zerstört und die Mehrheit der feindlichen Flugzeuge wurde beschädigt oder abgeschossen. Hier, vor dem Grab der gefallenen Kameraden; hier vor den Leichen der heldenhaften jungen Menschen, Söhne von Arbeitern und Söhne von einfachen Familien, wollen wir alle unseren Entschluss bekräftigen, dass wir, ebenso wie sie den Kugeln getrotzt haben, ebenso wie sie ihr Leben geopfert haben, stolz auf unsere Revolution, diese verteidigen werden, wenn die Söldner kommen! Wir werden dabei stolz darauf sein, diese Revolution der einfachen Menschen, mit den einfachen Menschen und für die einfachen Menschen zu verteidigen und nicht zögern, diese gegenüber wem es auch sei, bis zu unserem letzten Blutstropfen zu verteidigen!“.
Das Ende jener Rede war ohne Zweifel eine feurige Ansprache, die revolutionäre Fragen und Antworten beinhaltete. Schließlich habe ich die Arbeiter, die Bauern, die einfachen Menschen, die Sozialistische Revolution und die Märtyrer des Vaterlandes hochleben lassen, und habe mit ‚Vaterland oder Tod!’ abgeschlossen, was schon Brauch geworden war, seitdem wir die vor über einem Jahr bei der Explosion von dem Schiff La Coubre Gefallenen zu Grabe getragen hatten.
Was niemand wusste, ist, dass sich während meiner Rede, schon fast nachts und fast am Ende derselben, mir ein Kamerad der Eskorte näherte und mir mitteilte, dass der Feinde schon dabei sei, in der Nähe der Bucht von Cabañas, westlich von Havanna, zu landen.
Die Landung war vollkommen logisch und erwartet nach dem Angriff zur Zerstörung unserer kleinen Luftwaffe bei Tagesanbruch des vorherigen Tages. So tat ich schließlich das, was ich nie vorher zum Abschluss einer Rede getan hatte. Nach dem gewohnten „Vaterland oder Tod!“ sprach ich kurz weiter. Tatsächlich begann ich, den Soldaten Anweisungen zu erteilen.
Nach dem abschließenden Beifall habe ich wortwörtlich gesagt: „Al combate… („Auf zum Kampf…“, mit diesen Worten beginnt die Nationalhymne)… lasst uns die Nationalhymne singen, Kameraden.“ (Die Anwesende intonierten die Nationalhymne).
„Kameraden, alle Einheiten müssen sich zum Treffpunkt ihrer entsprechenden Bataillone begeben. Dies hat angesichts der geordneten Mobilisierung zu erfolgen, um das Land im Alarmzustand zu halten, und zwar wegen der unmittelbar bevorstehenden Gefahr, die sich aus allen Ereignissen der letzten Wochen sowie aus dem gestern geschehendem feigen Angriff, der Aggression der Söldner, ergibt. Ich rufe alle auf, in die Häuser der Milizen zu gehen, die Bataillone zu bilden und uns darauf vorzubereiten, dem Feind die Stirn zu bieten; mit der Nationalhymne, mit den Strophen der Vaterlandshymne, mit dem Ruf ‘al combate’ (zu den Waffen), mit der Überzeugung, dass ‚morir por la patria es vivir’ (für das Vaterland zu sterben Leben bedeutet), sowie dass, ‚en cadenas vivir es vivir en afrentas y oprobios sumidos’ (mit Ketten zu leben bedeutet in Schande zu leben).
Gehen wir alle zu unsere entsprechenden Bataillons und warten dort auf Befehle, Kameraden.“
Nach der Veranstaltung habe ich mich zum „Punkt Eins“ begeben, verschlüsselte Bezeichnung des Generalstabs der Streitkräfte, um die Situation in Erfahrung zu bringen.
Es war keine Landung geschehen, es war ein von den US-Seestreitkräften arrangiertes Scheingefecht. Die Situation wurde überprüft und es wurden Anweisungen gegeben.
Dann bin ich gegen 24:00 Uhr weggegangen. Davon überzeugt, dass der Feind jeden Moment handeln würde, habe ich mich entschlossen, ein paar Stunden Schlaf vorzuholen.
Roxana Rodríguez – Ehefrau von Abraham Maciques, dem damaligen Direktor des Entwicklungsplanes der Cienaga de Zapata -, die vor einigen Tagen gestorben ist, hat bezeugt, dass sie Celia angerufen hat, um ihr mitzuteilen, dass der Leutnant Antelo Fernández, Leiter der Militäreinheit von Jagüey Grande, sie über eine Landung bei Playa Larga informiert hatte und dass laute Maschinengewehrschüsse und Kanonenschüsse an jenem Punkt zu vernehmen waren.
In einer von Celia übermittelten Mitteilung an „Punkt Eins“ behauptet sie, dass sie Kommunikation zur Zuckerfabrik Australia hatte und bestätigen konnte, dass Playa Girón und Playa Larga angriffen werden.
Der Vermerk des Befehlstandes besagt: 03:29 Uhr des 17. April 1961.
In meinem Beitrag in der Fernsehsendung Universidad Popular, d. h. drei Tage nach dem Sieg, habe ich von 03:15 Uhr als der Urzeit gesprochen, zu der ich die Nachricht empfangen habe. Tatsächlich verlor Celia angesichts jeglicher Situation keine einzige Minute.
Seit jenem Zeitpunkt sind Dinge geschehen, die kaum zu glauben sind. Darüber schreibe ich eine Zusammenfassung, ausgehend von der jemand mit genügend Zeit, Gesundheit und Energie die genauen und objektiven geschichtlichen Details der Ereignisse recherchieren und rekonstruieren könnte.
Das Wichtige ist das Wesen, die Natur des Geschehens, die niemals verändert werden dürfen. Die Details sind von besonderer Bedeutung für die genaueren Historiker. In diesem Fall, bin ich daran interessiert, dass unsere Jugendlichen Zugang zu den Ereignissen jener entscheidenden Jahre haben, dass sie den Kampf kennen, bei dem ihre Vorgänger ihr Leben für die Revolution und für den riesigen kulturellen Reichtum riskiert haben, den unsere Jugendlichen heute haben; jene Jugendlichen, deren Aufgabe es ist, sie weiter zu verteidigen.
„Vaterland ist Menschheit!“
Wie ich bei der Fernsehsendung Universidad Popular erklärte: „…mir und anderen Genossen wurde mitgeteilt, dass dort, in Playa Girón und in Playa Larga, wo der Feinde gelandet ist, gekämpft wird…“.
„Wir haben befohlen, dies zu überprüfen und zu bestätigen. Bei solchen Dingen muss man sicher sein, denn nachher können Nachrichten kommen, dass es Schiffe an jenem Punkt gibt bzw. dass es Schiffe an einem anderen Punkt gibt […]. Tatsache ist, dass bereits vollkommen sicher und mit den ersten im Kampf Verwundeten die Nachricht ankam, dass eine Angriffsstreitkraft stark mit Bazookas und mit rückstoßfreien Geschützen angreift; und mit Maschinengewehren Kaliber 50 sowie mit Schiffskanonen. Sie greifen Playa Girón und Playa Larga im Gebiet Ciénaga de Zapata an. Es blieb nicht der geringste Zweifel daran, dass es sich wirklich um eine Landung an jenem Punkt handelt, und dass diese Landung stark von schweren Waffen unterstützt wird.“
„Die Funkgeräte von Playa Girón und Playa Larga haben das Ergebnis des Angriffs übermittelt […] bis sie, infolge des Angriffs, nicht mehr funktionierten […] und seit 03:00 bis 04:00 Uhr früh haben wir keine Nachricht mehr von Playa Larga und von Playa Girón erhalten.“
„Die Halbinsel Zapata hat folgende Merkmale: Dieses feste Stück Land am Küstenufer […] ist ein felsiges, bewaldetes Gebiet mit festem Untergrund […]. Aber nördlich von diesem Stück Land gibt es ein sumpfiges Gebiet, das vollkommen unzugänglich ist.“
„Früher gab es keinerlei Zugangswege […] eine Schmalspurbahn war für die Bauern jenes Gebiets das einzige mögliche Verkehrsmittel.“
„Zum Zeitpunkt des Angriffs waren dort im Gebiet der Ciénaga de Zapata 200 Lehrer beim Alphabetisieren.“
„Eines der Pilotprojekte der Alphabetisierungskampagne wurde in diesem Gebiet durchgeführt. Alle diese Orte – Jagüey Grande, Covadonga, Australia – […] hatten keinen Zugang zum Meer, lagen vollkommen im Sumpfgebiet. Jetzt haben alle dortigen Bewohner einen Strand. Tausende Menschen gehen sonntags in die Strandbäder Playa Larga und Playa Girón, auch wenn diese noch nicht fertig gestellt sind.“
„[…] dreihundert Kinder, Söhne und Töchter von Bauern aus Ciénaga de Zapata, lernen in Havanna Handwerksberufe wie Keramik, Ledergerben, Mechanik und Tischlerei.“
„Cienaga de Zapata hatte sich in eines der am meisten besuchten Gebiete verwandelt.“
Im Juli 1976 habe ich Gaetano Pagano, dem Filmregisseur des schwedischen Fernsehens, Folgendes kommentiert:
„Sie sind in einem Gebiet gelandet, wo sie für einen gewissen Zeitraum durchhalten konnten, denn es war sehr schwierig zurückzuerobern. Die Zugangsstraßen führten über mehrere Kilometer durch unzugänglichen Sumpf, und das machte dieses Gebiet zu einer Art Pass der Thermopylen.“
Die Küste von Playa Larga, die die Söldner zu besetzen beabsichtigten, liegt 29 Km von dem kleinen Zuckerfabrik-Ort Australia entfernt. Von Playa Larga bis Girón sind es 39 Kilometer auf einer ganz in Meeresnähe verlaufenden Landstraße, was insgesamt 68 Kilometer zwischen Australia und Playa Girón ausmacht. Nördlich von Girón liegt 11 Kilometer weiter Cayo Ramona, das nicht vom Meer umgeben ist, es ist eine von Sumpf umgebene Festlandfläche. 14 Kilometer von Girón entfernt liegt San Blas, Covadonga ist in 30 Kilometer Entfernung; 36 km in Richtung Nordosten liegt Horquita und 44 Kilometer entfernt Yaguaramas.
Im Sierra Maestra-Gebirge hatte ich keine Sicherheitseskorte und ich brauchte sie auch nicht. Ich marschierte mit der Truppe; und wenn ich mich von einem Punkt zum anderen begab, hatte ich Personen, die mich begleiteten und mir bei verschiedenen Aufgaben geholfen haben. Die Beauftragten für Waffen, Gesundheitsdienste, Versorgung und Transport waren mit ihren jeweils entsprechenden Aufgaben beschäftigt, so war es bis Ende des Krieges. Celia übernahm die Logistik der kleinen Gruppe, die mich begleitete, sowie der Kämpfer der Kolonne 1.
Als der Zusammenbruch der Tyrannei geschah, war ich mich mit einer Truppe der Kolonne 1 in die Hauptstadt unterwegs, zusammen mit den Panzern, der Artillerie sowie zweitausend Soldaten der Elitetruppen – welche bei der Gegenoffensive und in der Offensive der Rebellenarmee besiegt worden waren, wie schon in den entsprechenden Texten beschrieben worden ist -; und die sich uns angeschlossen haben, da wir immer die im Kampf verletzten Soldaten behandelten und heilten und immer alle Kriegsgefangenen ohne Ausnahme respektiert haben. Ich hatte sie bei meiner Truppe, weil die Situation in der Hauptstadt noch nicht genau klar war. Camilo und Che erhielten Anweisungen, schnell auf der Hauptlandstraße Carretera Central vorzurücken, und jeweils die Militärlager Columbia und La Cabaña einzunehmen. So hatte ich schließlich zum ersten Mal eine Eskorte, die aus von Raúl ausgewählten Kämpfern der Zweiten Ost-Front Frank País bestand.
Sie waren ausgezeichnet und haben mich über zwei Jahre begleitet. Dann haben sie andere wichtige Aufgaben der Revolution übernommen.
Die Sicherheit wurde Aufgabe des Innenministeriums unter der Leitung von dem Genossen Ramiro Valdés und seinen Beratern. Ramiro ist Kämpfer beim Sturm auf die Moncada-Kaserne gewesen und der Jacht Granma, sowie Mitglied der Invasionskolonne zusammen mit Che. Ich habe nie etwas gegen die ausgewählten Personen eingewendet. Sie waren für gewöhnlich junge Menschen, die aus armen Arbeiter- und Bauernfamilien mit bekannter Linksgesinnung stammten.
Wie bekannt, existierte in unserem Land ein ideologisches Chaos, das von den Yankees verbreitet worden war, die eher mit Lügen und durch die Ignoranz als mit Gewalt ihre Herrschaft ausübten.
Den neuen Kameraden der Eskorte wurden Schnell-Ausbildungskurse für ihre Aufgaben erteilt und sie waren im Algemeinen mutige und entschlossene Männer, die aber keinerlei Kampferfahrung hatten.
Das beunruhigte mich nicht sehr. Tatsächlich waren für mich besonders die persönlichen Merkmale jedes Einzelnen von ihnen von Bedeutung. Vor allem, dass sie gut mit den Waffen und den Fahrzeugen umgehen konnten. Wir hatten alle noch viel zu lernen.
Ich werde euch erzählen, was einer von ihnen wortwörtlich darüber gesagt hat, was in der Nacht vom 17. April geschah, als die Nachricht über die Landung kam. Es ist als Zeugnis schriftlich dokumentiert.
„Ich hatte Wache im Korridor gegenüber der Treppe und erinnere mich daran, dass auf der Etage im Morgengrauen mit einem Male ungewöhnlich viel Betrieb war. Plötzlich stand der Comandante auf und bat darum, ihn telefonisch mit den verschiedenen militärischen Befehlshabern zu verbinden. Während er verbunden wurde, ging er hin und her und sagte: ‘Sie sind schon gelandet und genau dort, wo ich gedacht hatte. Aber das bedeutet nichts: Wir werden sie schlagen!’ […] ! ‘Kommt, gehen wir!’ Ich dachte: Jetzt ist alles im Eimer, die Amerikaner landen schon und dieser Mann ist verrückt geworden! Wir fuhren sofort zum Punkt Eins ab.“
Bienvenido war echt erschrocken an jenem Tag.
Im „Punkt Eins“ hatten sich in der Nacht des 17. April unter anderen Kommandant Sergio del Valle Jiménez, Generalstabschef; Hauptmann Flavio Bravo Pardo; und folgende Befehlshaber der Verteidigungssektoren von Havanna versammelt: Kommandant Filiberto Olivera Moya, Hauptmann Emilio Aragonés Navarro, Hauptmann Osmany Cienfuegos Gorriarán, Hauptmann Rogelio Acevedo González, Hauptmann Raúl Curbelo Morales, der dann zum Befehlshaber der Revolutionären Luftstreitkräfte ernannt wurde, und Hauptmann Sidroc Ramos Palacios. Ich setzte mich mit verschiedenen Befehlshabern in Verbindung.
Ich muss darauf hinweisen, dass sich während der Schlacht von Girón erstklassige Stenografen im „Punkt Eins“ abwechselten und mit erstaunlicher Genauigkeit jedes Gespräch aufzeichneten, das ich mit den verschiedenen Punkten unterhielt, und auch die Gespräche der Zentralen Befehlsstelle mit jeglichem der Befehlshaber des Operationsgebiets. Ich transkribiere hier viele dieser Gespräche, die die Entwicklung der Schlacht kennzeichnen, mit einem Minimum an Erläuterungen, die ich nur hinzufüge, wenn es unbedingt erforderlich ist. Wenn etwas nicht klar ist, ergänze ich es. Oftmals streiche ich Schimpfwörter und gebe diese nur dann wieder, wenn sie dazu dienen, eine Idee darüber zu vermitteln, welcher Eifer und welche Glut uns beherrschten.
VOM PUNKT EINS AUS ÜBERMITTELTE MITTEILUNGEN UND BEFEHLE:
„03:30 Uhr: Kommandant Sergio del Valle (Kommandant der Rebellarmee und Generalstabschef der Revolutionären Streitkräfte) teilte der Schule für Milizbefehlshaber von Matanzas mit, dass sie sich kampfbereit und die Fahrzeuge startklar halten sollen, um jeden Augenblick zu Operationen loszufahren.
03:35 Uhr: Comandante Fidel Castro teilte dem Hauptmann (der Rebellarmee) Osmany Cienfuegos Gorriarán mit, dass er alle Bataillone seines Sektors in den Fahrzeugen bereit halten soll, um zum Einsatz loszufahren.
03:36 Uhr: Die Landung in Playa Larga wurde bestätigt. Das Bataillon 339 der Miliz – das im Zuckerfabrik-Ort Australia ist – hat sofort bis Playa Larga vorzurücken. Das Milizbataillon von Matanzas hat sofort nach Jovellanos vorzurücken“.
Das Bataillon 339 von Cienfuegos hätte in Girón und Playa Larga Stellung nehmen müssen, gemäß Anweisungen, die ich persönlich rechtzeitig vor der feindlichen Landung gegeben hatte. Abraham Maciques, Leiter des Entwicklungsplanes der Halbinsel Ciénaga de Zapata bestätigte Folgendes in einem vor vielen Jahren, am 17. März 1986, 24 Jahre nach den Ereignissen, abgegebenen Zeugnis: „Eine Woche vor der Landung war der Comandante im Gebiet von Girón. Er war in Begleitung vom Kommandanten Guillermo García und anderen Offizieren an folgenden Orten: der Uferstraße, dem Flughafen und den Baustellen für touristische Anlagen. Er kommentierte, dass in dem Fall, dass er eine Landung durchführen würde, er diese in dieser Zone vornehmen würde, weil sie zwei Zugänge und andere Voraussetzungen habe. Er erteilte Anweisungen, damit Maschinengewehre mit Vierfach-Mündung auf dem Flughafen aufgestellt würden und ein Maschinengewehr Kaliber 50 am Wassertank von Girón. Er sendete der Miliz tausend tschechische Gewehre M-52. Er wies Comandante Juan Almeida an, das Bataillon 339 von Cienfuegos in diese Zone zu verlegen. Diese Orientierungen wurden nicht konkretisiert, weil wenige Tage später die Invasion stattfand.“
Almeida schickte das Bataillon. Wegen irgendeiner Verwechslung hatte das Bataillon einen Trupp in Playa Larga. Wenn dasselbe anstelle im Zuckerfabrik-Ort Australia in Girón und in Playa Larga ausgeschwärmt gewesen wäre, jeweils 68 und 29 km entfernt, wären die Auswirkungen für die Invasoren, die schon auf dem Wasserweg zu diesen Punkten hin unterwegs waren, beträchtlich gewesen.
Die Anweisung, die ich in der Nacht um 03:36 Uhr erteilte, diesen Trupp nachts vorzurücken, um die Männer zu unterstützen, die in Playa Larga dem Feind Widerstand leisteten, war das, was getan werden sollte. Die Erteilung dieser Anweisung am helllichten Tag, als die feindlichen Fallschirmjäger schon abgesetzt worden waren, wäre nicht richtig gewesen. Es war um circa 6:30 Uhr, d.h. 3 Stunden später, als der Feind das Fallschirmjäger-Bataillon absetzte, um die Zugangswege durch das Sumpfgebiet zu besetzen. Natürlich war es logisch, dass die feindlichen B-26-Flugzeuge, in denen unter anderen jene Piloten von Batista flogen, die in der Sierra Maestra viele Bomben auf uns abgeworfen hatten, die Fallschirmjäger unterstützten, die auf Palpite abgesprungen waren. Dorthin konnten jene Flugabwehrwaffen zu jenem Zeitpunkt noch nicht kommen, die an dem Gegenangriff teilnehmen sollten.
Dies ist eine wichtige Bemerkung, um die weiteren Ereignisse zu verstehen.
„03:55 Uhr: Dem Oberbefehlshaber der FAR (Revolutionäre Luftstreitkräfte) wird mitgeteilt, dass er zwei Sea Fury und ein B-26 mit ihrer jeweiligen vollständigen Ladung bestückt einsatzbereit halten soll. Julio (Hauptmann Flavio Bravo Pardo).
04:06 Uhr: Fidel befiehlt dem FAR-Oberbefehlshaber, die Fugzeuge einsatzbereit zu halten, zwei Staffeln zu organisieren, zwei Sea Fury und ein B-26.
04:45 Uhr: Fidel befehlt Silva (Hauptmann der Rebellenarmee und Kampfpilot Luis Alfonso Silva Tablada) vom Luftstützpunkt San Antonio de los Baños, den Einsatz zu fliegen. Zwei Sea Fury und zwei B-26. Ein Flugzeug mit Strahltrieb (ein US-amerikanisches Flugzeug T-33 mit Rückstoßantrieb) muss startklar sein, um den Stützpunkt zu verteidigen. Silva und die anderen Flugzeuge, bestückt mit Raketen und Maschinengewehren, haben den Brückenkopf in Playa Larga und Punta Perdiz anzugreifen […] Start um 05:20 Uhr, zuerst die Schiffe angreifen und dann nach Havanna zurückkehren, um zu informieren. Strahltriebflugzeug startklar zur Verteidigung des Stützpunktes und auch die Flugabwehr einsatzbereit […] Es gibt auch welche in Punta Perdiz (ganz in der Nähe von Girón) aber jetzt ist Playa Larga von größerem Interesse.“
Der Luftstützpunkt San Antonio de los Baños befindet sich 149 km und 600 Meter von Playa Larga entfernt und 176 km und 800 Meter von Playa Girón. Das war eine Angelegenheit von Minuten.
„04:48 Uhr: Ein weiteres Bataillon nach Matanzas bewegen. Es ist wichtig alle Brücken von Havanna und Matanzas zu besetzen und vier (Bataillone) als Reserve in Kukine zu lassen.
05:10 Uhr: Der Comandante Fidel ruft Silva im Luftstützpunkt San Antonio de los Baños an, um den vorangegangenen Befehl zu bestätigen. Dieser ist folgender: Es wird versichert, dass Playa Girón und nicht, wie informiert worden war, Playa Larga von ihnen eingenommen wurde. Beträchtliche feindliche Kräfte rücken vor. Es befindet sich am Zugang zur Schweinebucht, in Richtung Osten. Dort befindet sich ein von uns erbauter Ort (Girón), und ebenfalls ein Flugplatz mit Start- und Landebahn. Silva, stell dir ein Hufeisen vor, mit seinem Mittelpunkt nach Norden, die zwei Enden nach Süden. Wenn du die südliche rechte Spitze anschaust, ungefähr dort befindet sich dieser Punkt: Girón. Du musst beobachten, ob es Flugzeugen auf dem Flughafen gibt. Wenn ja, schieß auf sie und andernfalls greif die Schiffe an, wenn diese in unseren Hoheitsgewässern sind. Das erste Ziel – Flugzeug, zweites Ziel – die Schiffe. Gib acht, ob sich Lastkraftwagen in unmittelbarer Nähe von Girón bewegen. Jeglichen LKW, den du zwischen Girón und Playa Larga siehst, auf 2 km ausgehend von Girón nach Playa Larga, alles was du auf dieser Strecke siehst, greif es an. Sodass die zu verfolgenden Ziele Folgende sind:
Erstes Ziel: Mit allen Waffen den Flughafen angreifen, wenn es dort Flugzeuge gibt.
Zweites Ziel: die Schiffe angreifen;
Drittes Ziel: Beobachten, ob sich ganz in der Nähe von Girón LKWs bewegen. Wenn ja, diese und auch das Personal angreifen.
Wenn Schiffmanöver zu beobachten sind und Leute, zuerst die Schiffe angreifen und dann die Leute. Fliegt Richtung Südosten zur Schweinebucht, Abflug um 05:20 Uhr.“(d.h. vor Tagesanbruch).
„05:45 Uhr: Kommandant Del Valle rief Kommandant Raúl Guerra Bermejo, Maro (Befehlshaber der Revolutionären Luftstreikräfte) an, um ihm mitzuteilen, dass Minister Curbelo dorthin geschickt wurde, damit er die Luft-Angelegenheiten übernimmt, und dass er sich mit diesem abstimmen soll, da er der Vorgesetzte im Zivil- und Militärbereich ist.“
„05:50 Uhr des 17. April: Olivera und Acevedo wurde auf Befehl des Kommandanten Del Valle mitgeteilt, dass sie, ohne Funk dafür zu verwenden, das gesamte Personal zu mobilisieren und alles bereitzuhalten und auf weitere Befehle zu warten hatten. Sie wurden über die Landung und wie sie vonstatten geht informiert. Es meldet: Leutnant Crabb. 
In Managua ist alles bereit und man wartet auf die Befehle von Fidel“.
„06:00 Uhr: Fidel ruf San Antonio los Baños an, um nachzufragen, ob sie ihm nicht berichtet hatten, dass drei B-26 schon startbereit seien. Haltet die B-26 und das Strahltriebflugzeug mit Raketen und Bomben startklar, für den Zeitpunkt, wenn die anderen zurückkehren, und ein Flugzeug muss immer den Luftstützpunkt überwachen. Dieser hat Kommunikation mit den Flugzeugen und muss uns gleichzeitig darüber berichten. In 25 Minuten sind sie über dem Ziel.
06:30 Uhr: Fidel erkundigt sich bei den FAR nach den Flugzeugen, die schon für den Angriff bereit sind, und sagt, dass der FAR-Befehlshaber als Pilot des Sea Fury und ein Strahltriebflugzeug den Angriff auf Playa Larga fliegen sollen, und etwas hinter ihnen ein B-26. Sobald die zuerst Abgeflogenen zurück sind, sollen sie sofort informieren und sie müssen sich vorbereiten und unverzüglich abfliegen. Diese Befehle müssen sofort erfüllt werden.
06:33 Uhr: Der Luftstützpunkt San Antonio wird darauf hingewiesen, dass sie unseren Flugzeugen mitteilen müssen, dass diese, bevor sie Australia überfliegen, dies informieren müssen, weil Schussbefehl gegeben wurde.
06:34 Uhr: Curbelo von den FAR teilte Fidel mit, dass feindliche Flugzeuge über den Gefängnissen von Isla de Pinos fliegen. Unsere Flugzeuge eröffneten das Feuer gegen die Schiffe in Playa Larga. Die Schiffe und der Strand sind anzugreifen, Playa Larga, ein Sea Fury und ein B-26. Kamerad Leyva ist der Staffelchef. Der Befehl lautet: dorthin fliegen, abfeuern und zurückkehren“.
„06:35 Uhr; Befehl von Fidel: Panzerabwehr nach Aguada de Pasajeros, zwei Batterien. Diejenigen, die nach Matanzas gefahren sind, müssen nach Aguada weiterfahren. Zwei weitere Panzerabwehrbatterien nach Matanzas.
06:40 Uhr; Befehl von Fidel: Das Strahltriebflugzeug muss startklar sein, da sich Flugzeuge dorthin bewegen. Die Flugabwehr ebenfalls vorbereiten. Das Strahltriebflugzeug muss bereit sein; ein anderes Flugzeug, um den Luftstützpunkt zu verteidigen. Das Sea Fury muss in Richtung des Zieles fliegen und das Strahltriebflugzeug muss in der Luft oder auf der Startbahn angriffsbereit gehalten werden, und die Artillerie (Flugabwehrartillerie) kampfbereit, um die Aggression zusammen mit dem Flugzeug abzuwehren“.
„06:46 Uhr: Eine weitere Staffel ist dorthin abgeflogen (Girón). 06:46 Uhr; Isla de Pinos: Vier feindliche Flugzeuge haben die Insel Isla de Pinos angegriffen und es wurde das Feuer gegen sie eröffnet.“
„07:20 Uhr; Silva informiert Fidel: Was hast du gemacht? Du hast das Feuer eröffnet. Und auf das Schiff habt ihr nicht geschossen? Das Schiff habt ihr nicht angegriffen? Und das Sea Fury hat auf das Schiff geschossen? Ihr habt es versenkt? Was hast du über Girón gemacht? Auf eine Barkasse, du hast sie nicht versenkt. Du sahst sie schwimmen? Kehrt erneut dorthin zurück und erledigt sie, jawohl. Was habt ihr mit der gemacht? Kehrt erneut nach Playa Girón zurück, greift das Schiff an und versenkt es. Schießt auf die von Girón, die anderen sind nach Playa Larga gefahren. Kehrt nach Playa Girón zurück und versenkt alle Schiffe, die dort sind. 
07:25 Uhr; Kommandant Del Valle fordert Curbelo auf: Fidel fragt, ob die Sea Fury zurückgekehrt sind. Hallo? Sprich. Jawohl, berichte. Nun gut, verfolgt jene Flugzeuge ebenfalls aufmerksam und die anderen sollen Girón angreifen. Wir dürfen nicht zulassen, dass jene Schiffe entkommen, sehr gut, sehr gut.“
„08:08 Uhr; An Pepín Álvarez Bravo (José A. Álvarez Bravo, Befehlshaber der Flugabwehrartillerie): Wie viel Batterien hast du noch? Und auf Lager? Setz die sechs Batterien in Bewegung und lass eine als Wache zurück, wir werden standhalten. Du wirst das Kommando über die Batterien übernehmen. Nein, du musst sie vorrücken, um die Artillerie und die Panzer zu unterstützen. Der Kampf ist auf der Basis der Artillerie und der Panzer. Gut, Vaterland oder Tod!
08:13 Uhr: Wer ist am Telefon? Rufen Sie Almeida oder Angelito. (Ángel Martínez, ehemaliger Oberstleutnant der Spanischen Republikanischen Armee und Militärberater von Comandante Almeida in der Zentralarmee) Angelito? Ihr müsst eine gewisse Truppenstärke über Juraguá nach Jovellanos schicken. Diese müssen nach Jovellanos marschieren, damit sie an der Küste entlang vorrücken. Wo entlang? Sind sie vorgerückt? Gut, geht los, jene einzelnen Fallschirmspringer zu bekämpfen, die sind zum Tode verurteilt. Die Fallschirmspringer von Horquita sind zum Tode verurteilt! Verwendet gegen sie die gesamte Streitkraft der euch zur Verfügung stehenden Milizangehörigen.“
Dies war die erste Nachricht, die ich über das Absetzen von feindlichen Fallschirmspringern erhielt.
„Almeida? Rückt einige Kräfte über Jovellanos vor, damit diese an der Küste kämpfen. Filiberto (Kommandant der Rebellenarmee, Filiberto Olivera Moya) wird über Girón vorrücken und das Bataillon, das du geschickt hast, mit Tomassevich (Kommandant der Rebellenarmee Raúl Menéndez Tomassevich, Generalstabschef der Zentralarmee). Diese Leute sollen schließlich von Juraguá aus in Richtung Girón vorrücken. Es soll eine Kompanie sein, die vorrückt, und die darf den Feind nicht entfliehen lassen.“
„08:20 Uhr; an Del Valle (persönlich): Befehle Pedrito Miret dass er mindestens zwölf Geschosse der 122 mm-Kanonen mit den Uni-Studenten in Richtung des Zuckerfabrik-Orts Australia mobilisiert, um diese an der Küste entlang aufzustellen.
Die Flugabwehr muss vorbereitet werden. Zwei Sea Fury auf der Luftabwehr-Landebahn, um den Luftraum gegen die B-26 zu verteidigen. Seid bis morgen fertig. Diese Flugzeuge kommen am heutigen Nachmittag an, schnell. Diese müssen unseren Kräften Schutz geben. Heute werden wir Schiffe versenken. Morgen werden wir Flugzeuge abschießen.“
„08:21 Uhr: Che ruft Fidel an (aus Pinar del Río): Was gibt´s? Was für eine Art Granatwerfer, Che? Was für Granatwerfer? Dieses Personal bilden wir gerade in Baracoa aus. Willst du, dass wir es dir schicken? Gut, ich werde mit diesen Leuten reden, damit sie es dir schicken und ich werde mit Universo sprechen, damit er Personal von Pinar del Río dorthin schickt. O.K. Wohin schicke ich dir das? Gut, das muss dort besorgt werden […] Ich schicke es nach Artemisa […] die Besten, aber das ist nicht einfach, jetzt Transport zu kriegen, weil sie die Batterie dabei haben. Nun, es wird schon wirklich gekämpft. Wir werden siegen!
08:22 Uhr; an Universo Sánchez: Befiel dem Personal der Panzerabwehrbatterien aus Pinar del Río und Toranzo (Hauptmann der Rebellenarmee Mario Toranzo Ricardo), dass sie dem Che 120mm- Granatwerfer schicken.
08:23 Uhr; an Universo Sánchez: Che hat sechs Batterien Kanonen ohne Personal. Ich empfehle, dass du ihm Leute von dem am besten ausgebildeten Personal von Pinar del Río dorthin schickst […] Die Kanonen sind dort. Sie wissen schon viel, zumindest, wenn sie noch nicht so viel wissen, so wissen sie doch etwas.“
„08:26 Uhr; an Curbelo – FAR […] wir werden Flugzeuge abschießen, aber heute werden wir Schiffe versenken. Versenkt Schiffe! Versenke Schiffe, verdammt. Du musst viele Schiffe versenken! Feuer auf sie, zum Teufel!“
Ich erteile weiter in diesem Rhythmus Anweisungen, seit 03:30 Uhr.
„08:42 Uhr; an Osmany (persönlich): Befiel Kico (Hauptmann der Rebellenarmee Enrique González), dass er Geschosskugel-Vorrat für Panzer und Ersatzteile für die Panzer schickt. 
08:45 Uhr; an Osmany (persönlich): Der Befehl für Curbelo lautet, die Schiffe zu vernichten! Die Schiffe vernichten!
08:46 Uhr; an Osmany: Zählen wir sie – eins Filiberto; zwei Jovellanos, das sind drei; eins in Matanzas, das sind vier. ¿Wie viele bleiben uns in Havanna? (Osmany informiert, dass noch 34 Bataillone vorhanden sind). Ich würde noch vier senden: eins nach Jagüey Grande. Weißt du warum? Weil wir dieses morgens verwenden werden, um einzukesseln. Deshalb ist es nicht wichtig, dass sie um 12:00 Uhr in der Nacht in Jagüey ankommen. Vier Bataillone; zwei leichte Artillerie und zwei schwere. Ja, weil wir alles einnehmen werden.
08:47 Uhr; an Aragonés (persönlich): Gordo, um 6:00 Uhr morgens ist das alles gesäubert. Ich kenne das alles gut. Um 6:00 Uhr morgens wird alles gesäubert sein. Wir werden nachts angreifen. Und mit allem!
08:48 Uhr; an Raúl Castro (im Ostteil): Bis jetzt glaube ich, dass du nicht an der Feier teilnehmen wirst, aber du musst wachsam sein. Wie bitte? Bis jetzt sind die im Süden gelandet. Ich kann dir keine Details darüber geben; ich darf keine Details geben, aber seid wachsam, besonders im Gebirge Sierra Maestra und in dieser Zone überall. Aber ich glaube, dass sie sie hier konzentriert haben, weißt du. Nun, viel Glück! Bis dann.
08:53 Uhr: Kommandant Del Valle beantragt, Verbindung zum Kommandant Curbelo. Del Valle sagte, dass unsere Mission darin besteht, den Angriff auf die Schiffe in Playa Larga und Cayo (Playa) Girón zu konzentrieren.
08:58 Uhr; an Curbelo, FAR: Sag mir, wie alles steht. Ja. Was ist los? Ja. Und der Pilot? Wo war das? Ja. Und auf die feindlichen Schiffe. Was? Ja. Sie haben keins versenkt? Gut. Die Moral muss aufrecht erhalten werden. Haben sie irgendeines ihrer Flugzeug abgeschossen? Nun gut, das Sea Fury. Sag mir, wie viel uns jetzt bleiben? Gut. Der Kampf muss fortgesetzt werden. Die Strahltriebflugzeuge, sind die schon hingeflogen? Hier. Was? Und die Strahltriebflugzeuge? Wurden sie mit Maschinengewehrfeuer beschossen? Haben sie sie unter Feuer genommen? Die Wasserfahrzeuge haben sich nicht zurückgezogen? Ihr müsst sie weiter beschießen, mit allen Waffen, die ihr habt. Ja, man muss den Gefährten rächen, den sie abgeschossen haben! Er muss gerächt werden, Kamerad! Verwendet die Strahltriebflugzeuge, um ihre B-26 zum Sturz zu bringen! Nun, ihr werdet über Gewehrkugel dafür verfügen. Bis dann, Kamerad.“ 
Der tapfere Hauptmann der Rebellenarmee, Luis Alfonso Silva Tablada, Kampfpilot, mit dem ich um 4:45 Uhr gesprochen hatte, war abgeschossen worden.
Um 09:09 Uhr gelang es mir, Verbindung zur Zuckerfabrik Covadonga zu bekommen. 
„An die Zuckerfabrik Covadonga: ‚Ja bitte. Ja. Schau, Kamerad (Gonzalo Rodríguez Mantilla, Chele) teilen sie diesem Kameraden mit, dass er sich nicht von dort zurückziehen darf. Wie bitte? Nun gut, sag mir eine Sache: Gibt es Truppen in Aguada de Pasajeros? Das ist unwichtig. Das sind unsere Flugzeuge, die dort bombardieren. Unsere Flugzeuge bombardieren den Feind ununterbrochen. Gut, passen Sie auf: zieht euch nicht zurück, Kamerad, die Sachen sind schon dorthin unterwegs. Aber sie sind vorangekommen und das ist zeitaufwändig. Sie sind schon durch Aguada durch. Ruft Aguada de Pasajeros an. Ich werde dort anrufen, damit sie die Verstärkung zu euch schicken. Haltet dort tapfer durch, Kameraden! Sehr gut! Vaterland oder Tod!’.“
„09:13 Uhr; an Del Valle (persönlich): (Jemand informiert, dass Cedeño vom Verkehrsministeriums angeordnet hat, den gesamten Transport lahm zu legen). Sag nein, sag ihm, dass er diesen Befehl nicht erfüllen braucht, solange es nicht notwendig ist.“
„09:20 Uhr; Bericht der FAR an Kommandant Del Valle: Zwei feindliche B-26 verfolgen eines von unseren Strahltriebflugzeugen. Ein anderes Strahltriebflugzeug ist schon gestartet, um zu helfen.
09:25 Uhr; an Curbelo, FAR San Antonio: Hör mal, Curbelo, es muss überprüft werden, ob wir über ein Strahltriebflugzeug verfügen, um unsere Truppen auf der Landstraße von der Zuckerfabrik Australia nach Soplillar zu schützen. Ja, du kannst eins zur Verfügung stellen? Gut, wenn er landet, gib ihm den Befehl und teil ihm mit, dass er starten soll, um unsere Truppen zu schützen, mindestens eine halbe Stunde lang; zwischen der Zuckerfabrik Australia und Soplillar, wo ein B-26 ist, das uns großen Schaden zufügt. Ein Strahltriebflugzeug muss unser Vorrücken schützen. Ich werde versuchen, in 25 Minuten dort zu sein. Ich werde Verbindung zu Fernández aufnehmen. Sobald ich zurückkehre, mal sehen, ob er ihnen die Unterstützung gibt. Nein, zwischen Australia und Soplillar. Gut.
09:28 Uhr; an Fernández, Australia: 30 bis 40 Minuten wird ein Strahltriebflugzeug brauchen, um dort zu sein und diese Landstraße zu schützen […]“
„09:30 Uhr; an Del Valle (persönlich). Erteile Einquartierungsbefehl für heute Nacht für alle Patrouillenwagen. Sie müssen dorthin fahren, wo sie gebraucht werden. (Del Valle fragt, ob einer hier sein muss). Nein, es ist nicht nötig“.
„09:31 Uhr; an Curbelo, FAR.: Curbelo, wirst du ihnen diesen Schutz bieten können? In dieser Richtung? Er wird uns doch schützen, nicht wahr? Ja, sie zwischen Australia und Soplillar schützen. Gut, ich werde sie dort informieren. Wie lange braucht er, um dort zu sein? Zwanzig Minuten? Sehr gut. Und die zwei, die das Sea Fury verfolgt haben? Sehr gut!“
Auf die Angelegenheit Schutz durch die Luftstreitkräfte komme ich erneut um 09:40 und um 09:42 Uhr zurück.
„09:50 Uhr: (Del Valle informiert, dass der Pilot Carreras ein Schiff versenkt und eine Havarie beim anderen verursacht hat, das gerade untergeht; und dass er ein B-26 abgeschossen hat, das sich mit einem in Flammen stehenden Flügel zurückgezogen hat. Er flog zurück, um das Flugzeug neu aufzuladen und den Angriff gegen das halb versenkte Schiff fortzusetzen). Er fragt in Matanzas nach, ob die Panzer schon dort vorbeigefahren sind. Die Flugabwehrbatterie, die in Matanzas sein muss, soll die Panzer bis Jovellanos begleiten.“
„10:00 Uhr, an Curbelo, FAR: Curbelo, Fernández hat mir nicht Bericht erstattet. Du musst dem Piloten genau erläutern, welche Landstraße es ist, die von der Zuckerfabrik Australia nach Playa Larga führt, die von der Zuckerfabrik Australia nach Playa Larga ist es, wo die Strahltriebflugzeuge Schutz gewährleisten müssen. Aber sie brauchen nicht bis Playa Larga fliegen, sondern bis Pálpite. Wenn eins zurückfliegt, muss das andere starten. Du musst es ihnen genau erläutern: Schutz des Luftraums in diesem Gebiet. Ja, mehr oder weniger, das ist für unsere Truppe, die dort vorrücken wird. Von Australia nach Playa Larga. Bis Cayo Ramona? Was? Ja, gut. Den Schutz für die Landstraße aufrechterhalten, das ist wichtig, und den Angriff auf die Schiffe beibehalten. Und immer wachsam, weil sie morgen versuchen werden, dort anzugreifen. Ihr müsst den Schutz der Landstraße die ganze Zeit gewähren, die notwendig ist. Ich sage dir Bescheid. Gut, sehr gut.
13:02 Uhr, von Fidel Castro an Kommandant Raúl Castro in Oriente: 
Pass auf! Miró Cardona beharrt darauf, dass es eine Landung in Oriente gegeben hat. Ja. Pass auf, das macht nichts. Wenn dort irgend etwas passiert, müsst ihr viel die Panzerabwehr verwenden, falls einige Panzer kommen. Die gesamte Panzerabwehr muss bereit sein, damit sie schnell an den jeweiligen Ort gelangt. Das wissen wir nicht, wenn wir den Ersten festnehmen, teile ich es dir mit. Ein Fallschirmspringer ist tot, aber übereil nichts, mach dir keine Sorgen. Hör mal, Raúl, errichtet eine starke Flugabwehr auf dem Flughafen…Ich werde wieder nachfragen, aber sie müssen jeden Augenblick ankommen. Noch etwas anderes: Wenn dort morgen etwas passiert, können wir dir voraussichtlich schon die Luftwaffe senden. Die Luftwaffe hat einwandfrei gehandelt (…) ich kann es nicht genau sagen, aber das ist nichts, um sich Sorgen zu machen. Wie? Ja, denn sie beharren viel darauf. Aber sie haben ihre Fallschirmspringer hier abgesetzt und alles hier abgeworfen. Sie haben Anstrengungen unternommen, sich dieses Teils hier zu bemächtigen. Ich bin der Meinung, dass sie hier auf Zapata den Hauptangriff gestartet haben. Es kann nicht genau gesagt werden, aber sie haben viele Fallschirmspringer abgesetzt, ich glaube, alle, die sie hatten. Sei sehr wachsam dort, Raúl, viele Panzer und starke Flugabwehr. Du musst die Leute durch die Flugabwehr unterstützen. Das wird man dir später schicken, aber jetzt eine starke Flugabwehr. Ich werde mich über die 400 erkundigen, wann sie losgegangen sind und wo entlang. Wohin? Ich weiß es nicht, aber ich werde mich erkundigen. Eine starke Flugabwehr und schützt die Leute, weil sie mit Flugzeugen kommen. Gut.“
Ich habe im „Punkt Eins“ über 50 Befehle gegeben und Maßnahmen getroffen, bevor ich in das Operationsgebiet abgefahren bin.
Zeugnis von José Ramón Fernández:
„Es war in der Nacht des 17. April, um circa 02:40 Uhr. Ich hatte keine Nachricht über die Invasion, d.h. über die Söldnerlandung und er war die Person, die mir sagte, dass gerade eine Landung in der Region der Ciénaga de Zapata vonstatten ging.“
„Er befahl mir, dass ich mich ohne eine Minute zu verlieren nach Matanzas begeben und an der Spitze der Milizbefehlshaber-Schule, deren Leiter ich ebenfalls war, die Invasion zu bekämpfen beginnen sollte.“
„‚Nimm einen Wagen und fahr mit voller Geschwindigkeit los’.
Ich habe ein bisschen gebraucht, ehe ich losfuhr, weil ich Landkarten der Region gesucht habe – ich war ein einziges Mal mit dem Comandante im Gebiet der Ciénaga gewesen, und weder vorher noch danach je wieder dort gewesen, ausgenommen an dem einen Tag, an dem wir aus dem Escambray-Gebirge zurückkehrten – und das Lager der Landkarten war geschlossen. […] Ungefähr eine halbe Stunde später rief der Comandante erneut an: ‘Was, du bist noch dort? Ihr seid noch nicht abgefahren?’ Nun gut, ich erinnere mich nicht mehr, ob wir eine Tür aufgestemmt haben, aber ich kriegte eine Landkarte und bin sofort nach Matanzas abgefahren. Als er mich anrief, sagte er mir ebenfalls, dass ich nicht Matanzas benachrichtigen brauchte, um die Schule zu mobilisieren, weil er es übernehmen würde, die Befehle zu erteilen, damit die Schule einsatzbereit sei. Tatsächlich war die Schule schon mobilisiert, als ich dort ankam.
Gerade in der Einrichtung angekommen – das ist dort, wo sich heutzutage die Kommandozentrale der Zentralarmee befindet -, sagte mir der Wachposten am Eingang Folgendes: ‘Der Comandante verlangt Sie am Telefon’. Ich ging dorthin, sprach erneut mit ihm und er wiederholte mir, dass ich nach Jagüey Grande vorrücken sollte. Er fragte mich nach der Route, die ich fahren würde. Ich kannte die Straßen nicht gut und als ich auf den Landkarten suchte, sah ich, wo entlang man bis Jagüey fahren konnte“.
„…ich bin mit der Absicht los, über Colón zu fahren, aber schließlich fuhr ich über Perico-Agramonte. Als ich in Jovellanos ankam, standen der Hauptmann der Rebellenarmee José A. Borot García und noch zwei oder drei weitere Kameraden auf der Landstraße. Sie machten mir Zeichen anzuhalten und es war fast ein Wunder, dass ich angehalten habe. Dann sagte ich zu ihnen: ‘Ich bitte sie inständig, lassen Sie mich weiterfahren, der Wagen ist voll und ich habe es eilig’ […] Da sagten sie schließlich zu mir: ‘Nein, Nein, der Comandante verlangt Sie am Telefon!‘ Die Kaserne von Jovellanos befindet sich gerade dort, an der Zufahrt zum Ort. Ich bin hineingegangen und hatte eine erneute Verbindung mit dem Comandante. Er wies mich an, in das Verwaltungsgebäude der Zuckerfabrik Australia zu fahren – wo es ein Telefon gab, das direkt mit dem Punkt Eins verband, sobald man den Apparat abnahm – ich sollte direkt dorthin fahren und ihn anrufen, sobald ich dort ankäme. Ich kam kurz nach sieben in Jagüey an.“
„Sodass ich auf der Hauptstraße Carretera Central fahrend mehr als 2 Stunden von Matanzas gebraucht hatte, und dies war die beste Zufahrtsstraße jener Zeit.“
„… gegen 08:00 Uhr, der Verwalter der Zuckerfabrik war dort. Ich ging hin und fragte ihn: – Wo ist hier das Telefon?
Tatsächlich, ich nahm den Hörer ab und sprach erneut mit dem Comandante. Er wies mich an, mich nicht von dem Telefon zu entfernen und die Situation genau zu klären, in Erfahrung zu bringen, was los war und was dort genau geschah.
Das war der erste Anruf, den ich von dem Comandante in der Zuckerfabrik Australia erhielt. Ich weiß nicht, wie viele weitere Anrufe ich dann den ganzen Tag über bekommen habe, es waren viele.“
„Die Leute begannen sich zu drängen […] es hatten sich hundert bis zweihundert Mann dort versammelt, die forderten, ihnen Waffen zu geben, um zu kämpfen.“
„Als ich die Information über die Landung bekam, schickte der Kommandeur des Bataillons 339, Hauptmann der Rebellenarmee Ramón Cordero, der sich in seiner Einheit in der Nähe der Zuckerfabrik befand, Truppen seiner ersten und zweiten Kompanie los, um den Feind zwischen Pálpite und Playa Larga zu bekämpfen, wo sie unter für sie nachteiligen Bedingungen gegen den Feind kämpften: Der Gegner war besser bewaffnet, besser organisiert und viel besser ausgebildet und befand sich außerdem in einer günstigeren Verteidigungsposition. Bei diesem harten Aufeinandertreffen mit den Aggressoren sind einige Milizionäre gefallen und dieser Teil des Bataillons wurde praktisch zersplittert. Ein wenig später, vor Tagesanbruch, rückten die anderen Truppen des Bataillons 339 vor. Bei dieser Gelegenheit standen sie direkt unter der Leitung ihres Bataillonkommandeurs und kämpften unter sehr nachteiligen Bedingungen.“
„Er ordnete mir an, Pálpite mit meiner Truppe einzunehmen. Ich hatte die Landkarte in der Hand und sagte ihm: ‚Comandante, ich finde hier kein Pálpite auf der Landkarte’. Das verursachte eine lange Diskussion: ‚Ich finde es nicht, hier gibt es kein Pálpite’. ‚Aber nun, such Pálpite, es muss dort sein’.
Schließlich stellt sich heraus, dass es falsch auf der Landkarte stand, da stand ‚Párrite’ – irgendwo sind noch die militärischen Landkarten der Ausgabe der fünfziger Jahre – anstatt Pálpite steht da Párrite und ich suchte weiter auf der Landkarte. Ich sagte ihm: ‚Hören Sie mal, ich sehe hier einen Ort mit dem Namen Párrite, der ist zwischen den Punkten soundso’. Da antworte er mir: ‚Genau der ist es, aber es ist nicht Párrite, sondern Pálpite. Nimm Pálpite ein!’
Fidel rief mich erneut an und sagte mir, dass ein Bataillon ankam. Dies war das Bataillon 219-223 aus dem Gebiet Colón, unter der Leitung des Hauptmannes Roberto Benítez Lores.
Es handelte sich um Personal von Bataillons, die noch nicht komplett und auch nicht gut organisiert waren, aber jene Männer zeigten eine hohe Moral, obwohl keiner von ihnen Schießübungen gemacht hatte und sie nur je ein Gewehr M-52 mit zwanzig Geschossen trugen. Ich gab ihnen die Mission, dass sie versuchen sollten, den kleinen Ort Pálpite zu besetzen.“
In diesem Fall ist scheinbar in der Erinnerung von Fernandez etwas durcheinander gekommen; er hat dies am 17. April 1988, also 27 Jahre nach diesem Ereignis, erzählt. In über einhundert Eintragungen der Stenographen, die meine Anrufe und Befehle vermerkt haben, in keinem der an diesem Tag verfassten, erwähnte ich dieses Bataillon aus dem Gebiet Colón. Die erste Einheit, der ich an jenem Tag den Marschbefehl gab, war eine aus Offizieren der Kolonne 1 der Sierra Maestra gebildete Truppe unter dem Kommando von Harold Ferrer, die aus 600 mit FAL-Gewehren bewaffneten Mann bestand und von einer Panzerkompanie unter Befehl von López Cuba begleitet wurde, die in jener Nacht Playa Larga angegriffen haben. Ich persönlich habe dieser Truppe in Pálpite die Anweisungen gegeben.
Die Milizbefehlshaber-Schule von Matanzas wurde mit ihrem Leiter José Ramón Fernández in den Kampf gegen die Invasion geschickt, weil dies eine der am besten ausgebildeten und trainierten Einheiten war, und wegen ihrer Nähe zu jenem vom Feind für die Landung ausgewählten Punkt.
José Ramón Fernández fährt in seinem Zeugnis wie folgt fort:
„Dort hatte ein Angriff der feindlichen Luftwaffe sechs Tote verursacht und sie zum Rückzug bewegt (er bezieht sich auf das von Colón gekommene Bataillon). Ich befahl ihnen, erneut vorzurücken und die Landstraße abzusichern, vor allem die Kanalisation.“
„Danach ist das Bataillon 227 aus Union de Reyes, unter dem Kommando von Orlando Pérez Díaz, Hauptmann der Rebellenarmee, im Australia erschienen. Ich habe es mit der Mission beauftragt, Pálpite einzunehmen, wo es nach der Milizbefehlshaber-Schule angekommen ist, weil es zu Fuß vorrückte und das Personal der Schule mit Fahrzeugen.“
Dies war eine weitere jener Einheiten, die sich aus solch mutigen Kämpfern wie denen von Colón zusammensetzte, die sich ohne mein Wissen oder das der Zentralen Befehlsstelle in den Zuckerfabrik-Ort Australia begeben hatten. Ein unwiderlegbarer Beweis des Patriotismus unseres Volkes. Außer der Milizbefehlshaber-Schule Matanzas waren alle Einheiten, sowohl Infanterie-, Panzer-, Flugabwehr- als auch Artillerietruppen von Havanna aus geschickt worden, das als Hauptstadt des Landes über die meisten und erfahrensten Streitkräfte verfügte, um solch ein von den USA gut trainiertes und bewaffnetes Sturmkommando zu bekämpfen, das von See- und Luftstreitkräften unterstützt wurde. Diese Angaben sind meines Erachtens wichtig, denn sie helfen uns, die Umstände der historischen Schlacht zu verstehen. 
Fernandez fährt in seiner Erzählung fort: 
„So gegen 09:00 Uhr morgens kam das Bataillon der Milizbefehlshaber-Schule an. Ich ließ sie gar nicht erst von den LKWs absteigen. Ich kletterte daselbst auf das Dach eines Lastwagens, sie kamen näher und ich habe zu ihnen gesprochen. Ich habe ihnen angetragen, Pálpite einzunehmen, dann eine Kompanie zu schicken, und Soplillar einzunehmen, das circa 6 oder 7 Kilometer östlich von Pálpite liegt, da dies die dort vorhandene Start- und Landebahn sperren und den Ort sichern würde.“
„Als die Botschaft ankam, dass sie Pálpite eingenommen hatten, habe ich den Comandante angerufen und er hat mich gefragt:
- Hast du Pálpite eingenommen? – deine Leute sind in Pálpite ? Bist du sicher?
- Ganz sicher, Comandante.
Wir haben schon gewonnen!“ – soll ich ausgerufen haben, nachdem was Fernandez erzählt, und obwohl das in den stenographischen Vermerken meiner Kommunikationen nicht bekundet ist, war solcherart Schlussfolgerung nicht unmöglich, denn ein Brückenkopf auf der anderen Seite des Sumpfgebiets, 25 Kilometer entfernt vom Zuckerfabrik-Ort Australia, befand sich in unseren Händen. Ich hatte schon einmal gesagt: „wir haben den Krieg schon gewonnen“, als nur wenige Kämpfer der Granma übrig geblieben waren und ich den 1.200 Meter hohen, imposanten bewaldeten Berg des Pico Caracas gesehen habe, das Operationstheater, das wir gesucht hatten. Aber in Girón war an jenem Tag, zu jener Stunde, in Realität noch alles zu tun.
Und Fernandez behauptet abschließend Folgendes:
„Deshalb hat Fidel einen Monat später, bei seiner Rede zur Abschlussveranstaltung in der Milizbefehlshaber-Schule wie folgt gesagt, indem er sich auf die Toten bezogen hat, die die in Kampfbataillon verwandelte Schule erlitten hatte: ‚… in dieser Einheit haben jene Mitglieder, die nicht das Diplom als Milizbefehlshaber bekommen haben, das der ewigen Helden des Vaterlandes erhalten’.“
Zeugnis von Raul Curbelo Morales:
„Ich glaube, dass mein Fall genauso wie der vieler anderer Kameraden ist. Obwohl ich keine Luftwaffen-Kenntnisse hatte, übernahm ich diese Verantwortung. In jenen entscheidenden Momenten wollte Fidel auf Grund seines instinktiven und gefühlsmäßigen militärischen Spürsinns jemanden in San Antonio haben, der die von ihm erteilten Befehle verstand. Ich hatte das Glück, dass ich aus Cienfuegos komme. Vor dem Sieg der Revolution war ich zu Pferde durch Yaguaramas geritten und kannte dieses gesamte Gebiet bis Girón. Das war ein enormes Glück, denn wenn die Landung in Mariel oder Bahia Honda erfolgt wäre, Gebiete, die ich nicht kannte, hätte ich Schwierigkeiten gehabt, die militärischen Aktionen zu leiten. Fidel kannte die Wege und die ganze Gegend, wo die Landung erfolgte, weil die Revolution die Straßen und die befestigten Wege gebaut hatte, er kannte alles auswendig, und jedes Mal, wenn er einen Punkt nannte, konnte ich antworten. Und wenn er mir die Anweisungen gab, dass die Luftwaffe an der jeweiligen von ihm genannten Stelle handeln sollte, habe ich es ausgeführt.
Fidel hat mich oft im Gefechtsstand des Stützpunkts San Antonio angerufen. Ich habe mich im Kontrollturm niedergelassen und dort habe ich die Befehle in Empfang genommen.
Kommandant Raúl Guerra Bermejo, Maro, war der Chef der Luftwaffe, er war Kommandant und ich Kapitän.“
„Ich erinnere mich, dass ich zu Maro sagte: ‚Ich kenne die Bedingungen auf dem Boden hier nicht, ich weiß nicht, wo die Waffen sind, und auch nicht, wie die Vorbereitung der Flugzeuge zum Kampf gehandhabt wird, also kümmerst du dich um alles auf dem Boden, und ich gehe auf den Kontrollturm um von dort oben zusammen mit den Piloten die Ausführung der Befehle des Comandante en Jefe zu leiten’.
Und Maro hat mit Begeisterung, einem Mut und einer Entschiedenheit ohne jegliche Vorbehalte dort zusammen mit allen Mitarbeitern der Nachhut eine wichtige Rolle gespielt. Maro unterhielt sehr gute Beziehungen zu mir.“
„Es gibt einen Faktor, der entscheidend war, und der die Kunst in militärischen Fragen unseres Comandante en Jefe beweist.“
„Meine Version war es, die Truppen auf dem Land anzugreifen. Fidel hat mir geantwortet: ‚Nein, man muss die Schiffe angreifen. Angriff auf die Schiffe!’.
In jenem Augenblick habe es nicht verstanden, später, als ich eine militärische Ausbildung absolviert habe, begriff ich es. Im Kampf gegen einen Landeversuch vom Meer aus, sind als erstes die Seetransportmittel kampfunfähig zu machen, von wo aus die Landung stattfindet. Das machte Fidel, als ob er in den großen Militärakademien studiert hätte, wegen dieser ihm eigenen Intuition, denn sein Krieg in der Sierra Maestra hatte nichts mit Schiffen oder mit solchen Aktionen zu tun. Vielleicht hat seine Lektüre über den Ersten und Zweiten Weltkrieg, die großen römischen Feldzüge und anderer militärischer Theoretiker ihm das historische Wissen der großen Schlachten vermittelt.
Er wiederholte mir: ‚Die Schiffe müssen versenkt werden.’ Da habe ich zu ihm gesagt: ‚Sehen Sie, Comandante, zufällig ist Carreras hier bei mir. Wenn Sie möchten, gebe ich ihm den Hörer’. 
Er antwortete: ‚Gibt ihm den Hörer!’ Und das war der Augenblick, als er Carreras bat: ‚Versenk die Schiffe! Auf die Schiffe, Carreras!’ Das war der Moment. Kurz danach ist Carreras mit seinem Flugzeug gestartet und später haben wir die Nachricht bekommen, dass er mit den Raketengeschossen zuerst das Houston und dann das Rio Escondido getroffen hat.“
Dieses waren die aufrichtigen Worte von Raúl Curbelo.
Wegen des Heroismus und der Schönheit der Erzählung über die von diesem Piloten durchgeführte Heldentat, muss ich in diese Reflexion das einschließen, was General Enrique Carrera Rolas dem Verlag Letras Cubanas im Jahr 1979 erzählt hat, und über die Bedeutung sprechen, die der Schutz der wenigen, uns zur Verfügung stehenden Kampfflugzeuge hatte.
Zeugnis von General Enrique Carrera Rolas:
„Der Comandante en Jefe besuchte uns viel im Luftstützpunkt San Antonio. Er hat mit den Technikern und Piloten gesprochen.
Bei diesen Gesprächen hat er zu uns gesagt: ‚Schaut, diese verwahrlosten Flugzeuge, die ihr fliegt, die müsst ihr an verschiedene Orte verlagern und nicht alle zusammen an einen Ort, sodass in dem Fall, dass es einen Luftangriff gibt, der Feind jene Maschinen zerstört, die zum Verschrotten sind. Stellt sie voneinander entfernt, um ihn zu verwirren und unsere Maschinen zu schützen. Ich bin sicher, dass sie uns angreifen werden. Erledigt alles, bevor sie kommen.’ Auf diese Weise ist alles geschehen.
Ich hatte Wache mit meinem Flugzeug, als mir mitgeteilt wurde, dass der Comandante en Jefe mit mir reden wollte.
‚Carreras, in der Schweinebucht findet eine Landung statt. Startet so, dass ihr im Morgengrauen dort seid. Versenkt die Schiffe, die die Truppen befördern und lasst sie nicht weg’.
Der Befehl zum Start kam um fünf Uhr früh. Als mir gesagt wurde, dass es sich um eine Landung handelte, dachte ich, dass sie von einer Jacht oder irgend einem anderen größeren Schiff sprachen, das Leute an der Küste absetzte. Ich konnte mir nicht im Entferntesten vorstellen, es mit so einem Schauspiel zu tun zu bekommen, wie das, das mich auf der Schweinebucht und bei Playa Girón erwartete. Wir hatten nur drei funktionsfähige Flugzeuge in dem Moment, als wir abflogen: zwei Sea Fury und ein B-26 mit ungenügender Artillerieausrüstung. Ich stieg als Befehlshaber der Gruppe als erster auf. Bourzac (Gustavo Bourzac Millar) und Silva (Luis Silva Tablada), die Lagas (Jaques Lagas, chilenischer Pilot) einen Streich gespielt hatten, folgten mir. Zwanzig Minuten später flogen wir über dem Ziel. Was ich beim ersten Mal Hinschauen sechstausend Fuß (etwa zweitausend Meter) unter mir gesehen habe, machte mich glauben, dass ich träumte oder dass vor meinen Augen ein Dokumentarfilm oder ein Film über den Zweiten Weltkrieg ablief. Ich dachte, dass das, was ich sah, wie eine Nachahmung der Landung in der Normandie war, aber in kleinerem Maßstab. In der Nähe der Küste, bei Playa Girón, gab es mindestens sieben oder acht große Schiffe und eine unbestimmte Anzahl von Schaluppen und Landungsbooten in geschäftigem Treiben. Ich bemerkte, dass ein großes Transportsschiff in die Schweinebucht einzufahren begann, gefolgt von einer Kriegsfregatte, das heißt einem Schiff, das nach dem Destroyer die wichtigste Seeeinheit ist.
Ich habe mich in Sekundenschnelle entschieden und die erste Beute gewählt: das Schiff, das in Richtung Playa Larga fuhr. Ich gab meinen Kollegen über Funk verschlüsselte Anweisungen und startete als Erster den Angriff. Von einer Höhe zwischen fünftausend und siebentausend Fuß gingen wir im Sturzflug in Richtung auf das Houston hinunter, ein Transportschiff wie das Liberty, von achttausend Tonnen, dies war unser Ziel, das voll beladen mit Truppen und Kriegsmaterial war. Bei 1500 Fuß habe ich gezielt und meine Ladung von vier Raketen abgeschossen. Etwas Seltsames drehte sich in meinem Inneren. Ich fühlte mich wie in einen Nebel eingehüllt. Ich hatte nur geringe Erfahrung, und das bei Luftschießübungen, und wusste nicht, was ein Krieg war.
Wir waren schon vom Feind entdeckt worden, und das Geschützfeuer der Luftabwehr, das gegen uns ausgelöst wurde, kam in einem verrückten Rhythmus. Dutzende von Batterien – Maschinengewehre und Kanonen – haben Feuer nach oben gespuckt. Es war ein beeindruckender Anblick, den von den Leuchtraketen erleuchteten Luftraum und die Explosionen der Projektile zu sehen.
Ich kann Ihnen versichern, dass das, was wir versucht haben, eine Kamikaze-Aktion war, wie die japanischen Selbstmord-Piloten.
Ich setzte den Mechanismus in Betrieb, um die Raketen abzuschießen und folgte mit dem Blick der Route, die sie genommen haben. Ich gestehe, dass ich vollkommen überrascht war, als sie das Heck des Houston getroffen haben. Das Schiff begann zu rauchen und ich habe festgestellt, dass sein Steuermann es in einem dringenden Manöver Richtung Ufer steuerte, um es zu stranden. Bourzac und Silva schossen auch ihre Raketen auf das Houston ab und haben gute Treffer in das Schiff gelandet. Sobald die das Schiff begleitende Kriegsfregatte begriffen hatte, dass das Schiff verloren war, da es schon abzusinken begann, begann sie im Zickzack zu fahren und umzudrehen, um die Mündung der Bucht zu gewinnen und sich der Flottille vor Playa Girón anzuschließen.
Ich bin noch zwei weitere Male über das Ziel geflogen und habe das gesamte Arsenal meiner Maschinengewehre abgefeuert. Danach kehrte ich zum Stützpunkt zurück.
Als ich aus der Kabine herauskletterte, war ich ganz aufgeregt. Gewissermaßen war mir alles so einfach erschienen – Knöpfe zu drücken und zu sehen, wie die Struktur eines Schiffes kaputtgeht, als ob es aus Papier wäre –, dass ich allen erzählen wollte, was geschehen war. Curbelo hat mich in die Operationsabteilung gerufen und ich erstattete Bericht. Dann sagten sie mir, dass sie fast nicht verstanden hatten, was ich am Anfang gesagt hatte, denn ich begann, die Richtungen zu verwechseln und bei den Erläuterungen völlig Kuddelmuddel zu reden, bis ich mich ein wenig beruhigt hatte und einen anständigen, kohärenten Bericht zustande brachte.
Comandante Castro war schon zufrieden gestellt. Wir haben ihm das erste Schiff gewidmet.
Ich weiß nicht, wie viel Zeit sie gebraucht haben, meine Maschine erneut startklar zu machen: Kraftstoff, Munitionen. Die Mechaniker und die Leute der Waffenausrüstung hatten alles im Flug erledigt. Ich schätze, sie haben die Dinge in einem Drittel der normalen Zeit gemacht, und so stieg ich erneut in die Luft, diesmal mit acht Raketen von fünf Zoll. Ich flog nach Playa Girón. Aus der Höhe konnte ich das Houston sehen, das in der Nähe von Playa Larga wie ein großer, zu Tode verletzter Fisch gestrandet war. Vor Playa Girón sah ich ein Schiff, das noch größer als das Houston war. Es war das Rio Escondido, das, wie ich später erfuhr, eines derjenigen war, welche das meiste Personal und den Großteil der Ausrüstungen für die Söldner gebracht hatte. An Bord hatten sie die Sendeanlage gebracht, mit der diese Schurken das Volk von Kuba durch eine Rede mitreißen wollten, sobald sie sich auf dem Festland installiert hätten. Darüber hinaus, Lkws, Flugzeug-Ersatzteile – zu ihren Plänen gehörte es, einen Luftwaffenstützpunkt an der Start- und Landebahn von Playa Girón zu erreichen und von dort mit ihren Flugzeugen zu operieren – Treibstoff für diese Flugzeuge und viel Arsenal. Das Río Escondido befand sich circa drei Meilen südlich der Küste.
Die Raketen meines Sea Fury waren wie ein rauchender Blitz in Richtung auf das riesige Schiff losgeflogen. Getroffen! Sie haben es direkt in der Mitte getroffen. Ich brauche zum Erzählen mehr Zeit, als die, die es gedauert hat, bis das Río Escondido in Flammen aufging und wie ein Platzpatronenstreifen zu explodieren begann.
Als ich die Show genossen habe, die noch ganz neu für mich war, bemerkte ich, dass sich mir ein B -26 näherte. Ich dachte, dass es um das Flugzeug von Silva handelte, doch schon bald merkte ich, dass wir im Augenblick kein B-26 in der Luft hatten. Die Täuschung war fast perfekt, denn als einzigen Unterschied merkte ich, dass die Maschine blaue Streifen auf den Flügeln hatte. Abgesehen davon hatte es die Farben, die kubanische Flagge und das Wappen der FAR, genau wie unsere Maschinen. Ich machte eine Wendung, indem ich die Geschwindigkeit meines ‚Furioso’ (Rasenden) nutzte, die dem feindlichen Bomber überlegen war, und konnte mich hinter seinen Schwanz positionieren. Es war ein perfektes ‚zwölf Uhr’. (Die Piloten benutzten diese Sprache, um die Position von Gegnern in der Luft zu definieren.)
Trotz meiner vorteilhaften Stellung konnte das B-26 zuerst das Feuer auf mich eröffnen, und zwar mit dem Maschinengewehr des Schwanzes. Ich antwortete mit einer langen Maschinengewehrsalve meines Kaliber 50, und habe einen seiner Motoren getroffen. Ich sah, dass es an Höhe verlor und Rauch abgab und in Richtung der unten verkehrenden Kriegsschiffe absank, wie um Schutz zu finden. Schließlich fiel es neben einem der Schiffe ins Meer. 
Ich weiß nicht, ob es die Schüsse des B-26 oder die Geschosse der Flugabwehrbatterien der Schiffe waren, aber ich habe bemerkt dass mein Motor getroffen worden war. Das Sea Fury begann zu versagen. Trotzdem flog ich mehrmals über die Schiffe, bis alle Munition ausging. Dann flog ich zum Stützpunkt zurück. Als die Maschine die Plattform berührte, hat die Maschine nicht gut reagiert. Als die Mechaniker es überprüft hatten, haben sie mir alles erklärt. Zwei Kugeln hatten mir einen der Zylinder beschädigt, ein sehr ernsthafter Zwischenfall.
Aber uns allen, die wir dort waren, war bekannt, dass es gefährlicher war, irgendeines dieser Flugzeuge zu fliegen, als mit dem Feind in einem Schießduell aufeinander zu treffen.
Zu meinem großen Bedauern musste ich mich einer Zwangspause unterziehen. Die Reparatur dauerte seine Zeit und ich konnte an diesem Tag nicht mehr fliegen.
Aber ich war sehr zufrieden: ein Saldo von zwei großen Schiffe und einem feindlichen Flugzeug zu meinen Gunsten.
Ich dachte, dass Fidel Castro sich zufrieden fühlen müsse. Auf Carreras war Verlass gewesen.“
Die Piloten haben an einem einzigen Tag allein mit dem „Houston“ ein vollständiges Bataillon von Söldnern außer Gefecht gesetzt, die nicht kämpfen konnten, und sie haben den Invasoren zahlreiche Verluste in dem „Rio Escondido“ zugefügt, seine gesamte Besatzung hatte die Flucht ergriffen. Ich schätze, dass wir nur knapp die Hälfte der Kampfflugzeuge des Feindes hatten.
Raul Curbelo erklärt das:
„Carreras hat die Schiffe angegriffen. Zuerst hat er das Houston beschädigt und gestrandet, dann flog er zum Stützpunkt und kehrte erneut in die Schweinebucht zurück und griff das Río Escondido an und versenkte es. Dieses war das Hauptschiff, weil es Treibstoff und viele Reservemunition transportierte, die sehr wichtig für die Ziele der Söldner waren.
Ich glaube, das dies der entscheidende Moment war, dann kamen andere, die die Niederlage in 72 Stunden entschieden haben, weil ein Schiff versenkt wurde und das andere mit einem vollen Bataillon drin unbrauchbar gemacht wurde; es wurden Barkassen im Landungsprozess zerstört, und noch andere Schiffe, eines davon das El Atlántico, das etwa drei Meilen von der Küste entfernt war, haben sich von Land entfernt, als sie das versenkte Schiff und das andere, unbrauchbar gemacht, gesehen haben.“
Zeugnis von Harold Ferrer Martínez:
„Als um circa 2:00 Uhr die Flughäfen angegriffen wurden, rief mich der Comandante en Jefe in Cojimar an und stellte mir einige Fragen zur Truppe, die ich dort hatte, die Waffen und die Beförderungsmittel. Er hat uns gesagt, dass wir uns bereit halten sollten, da wir möglicherweise in Aktion treten müssten. Aber ohne Details zu geben.
Am 17. April hat Celia mich in Cojimar angerufen, mir die Nachricht von der Landung bei Girón mitgeteilt und der Comandante hat mir den Befehl gegeben, für den nächsten Morgen marschbereit zu sein. Er hat mir Anweisungen gegeben loszumarschieren und in Matanzas zu warten.“
Ich war losgegangen, einige Beförderungsmittel zu beschaffen.
Im Jahr 1959 hatte der Comandante en Jefe eine Gruppe von Offizieren der Rebellenarmee versammelt und hatte uns gefragt, wer von uns bereit sei, nach Minas del Frío zu gehen, um eine Mission zu erfüllen. In der Gruppe waren die Offiziere der Rebellenarmee Leopoldo Cintra Fría, Polo, die Brüder Sotomayor, die Pardos, der Hauptmann Gaspar Camejo, Hugo del Río und andere Kameraden.
Die Idee bestand drin, über gut ausgebildete Kameraden zu verfügen, die in der Lage wären, um die Führung von Tausenden von Soldaten der Rebellenarmee zu übernehmen, ihnen eine Ausbildung zu geben und elfmal den Berg Pico Turquino zu besteigen, mit dem Ziel, die neuen Kolonnen vorzubereiten, um jeglichen Angriff aus dem Ausland abzuwehren.
So entstand diese Kolonne, der er selbst den Namen José Martí gab. Er kümmerte sich persönlich darum, ihnen die ersten Beförderungsmittel und Waffen zu geben, die aus der Sowjetunion kamen; und die Missionen, die jeder Soldat zu erfüllen hatte. Die zwei Kolonnen wurden gebildet: die Artillerie-Kolonne unter dem Befehl von Polo und die Infanterie-Kolonne unter meinem Befehl. Ich habe mit anderen im Stützpunkt Granma einen Ausbildungskurs absolviert. Von dort gingen wir einige Tage in das Camp von Managua und später sind wir nach Cojímar umgezogen.
Es waren vier Infanteriekompanien, eine Granatwerferbatterie- Kompanie, eine Maschinengewehr-Kompanie und die Flammenwerfer, die im INRA waren, und die uns unterstellt wurden. Es waren insgesamt circa sechshundert Mann. Wir waren nicht als Bataillon organisiert, sondern als Kolonne, es war kein komplettes Bataillon.“
„Wir waren in Casablanca verschanzt und dann hat man uns Cojímar als Standort zugewiesen, das war mein fester Standort.“
„Als die Invasion begann, hat er uns angewiesen, startklar zu sein, um nach Matanzas zu gehen und dort zu warten. In dieser Stadt hat er uns befohlen, in der Kaserne von Jovellanos zu warten, wo wir am Nachtmittag angekommen sind.
Dort hat er uns die Mission erteilt, bis zur Schatzlagune vorzurücken und von dort aus gemeinsam mit den Panzern und mit Unterstützung der Artillerie, die Stellungen jener Söldner anzugreifen, die die Landstraße von Pálpite nach Playa Larga besetzt hatten.“
„Fidel hat uns Details zu den Eigenheiten des sumpfigen Gebiets gegeben, das schwer zugänglich war und dies nur über eine einzige Landstraße mit Sümpfen und Vegetation auf beiden Seiten. Er hat uns darauf hingewiesen, dass es eine schwierige Mission sei, dass diese aber historisch sein würde, weil man den Gegner aus seinen Stellungen verdrängen müsse.
Die Kolonne 1 bestand aus circa sechshundert Mann und zwei Kompanien, Bazooka- und Feuerwerfer-Truppen, die wir im INRA hatten, wurden ihr untergeordnet.
Während ich die Befehle von Fidel bekam, habe ich einem Befehlshaber befohlen, die Kolonne in der Nähe der Verkehrsader Carretera Central zu verteilen, aber es gab einen Irrtum und ein Teil der Artillerie ist nach Colón weitergezogen. Ich versuchte, ihnen mitzuteilen, dass sie zurückkehren sollten und hatte keine andere Wahl, als dem Comandante das Geschehene mitzuteilen. Er hat mir gesagt, dass er sich darum kümmern würde, den Rest des Personals zu lokalisieren und in die Gefechtszone zu senden.“
Schon seit dem Nachmittag bin ich im Kampfgebiet und sende dem Hauptmann Fernández eine handschriftliche Mitteilung
„Fernández, ich habe entschieden, die anderen zwölf Granatwerfer zu schicken und euch mit zwei Dauerfeuer-Maschinengewehr-Batterien und außerdem mit einer Batterie von Flugabwehrkanonen zu unterstützen, weil es meiner Meinung nach sehr wichtig ist, ein höllisches Trommelfeuer zu eröffnen. Versuch mal mit der möglichst größten Anzahl von Granatwerfern in Barrieren zu schießen.“
„Fidel, Central Australia, den 17. April 1961, 
19:00 Uhr“
Zeugnis von José R. Fernández Álvarez:
„Während Fidel dort war – welcher bis zum Abend oder bis zum späten Nachtmittag geblieben ist, weil er schon am Abend nach Pálpite ging -, kamen die Flugabwehrartillerie, die Artilleriebewaffnung und die Panzer an. Fidel hatte die Strategie verfolgt., diese Kräfte, die aus der Luft leicht identifizierbar sind und die keine gute Flugabwehr haben, zum Beispiel die Artillerie und die Panzer, in Bewegungen zu setzen und sie nach Jovellanos zu verlagern, sie in Jovellanos zu konzentrieren und sie während der Nacht in die Kampfzonen zu bringen. Aber später wurden einige von diesen Einheiten auch tagsüber bewegt, trotzdem wurde in der Regel die Strategie angewandt, diese nachts fortzubewegen. Schließlich hat Fidel uns fast in der Abenddämmerung gestattet, uns nach Pálpite zu begeben und den Angriff auf Playa Larga zu organisieren, wofür wir die Unterstützung der Flugabwehrartillerie hatten. Wir haben fünf Panzer, vier Batterien Haubitzen Kaliber 122mm; zwei oder drei Batterien mit 85mm-Kanonen und eine Batterie Granatwerfer Kaliber 120mm hingebracht.“
Zeugnis des Leibwächters Bienvenido Pérez Salazar (Chico):
„Er war eine Zeit dort in Australia und dann überließ er Augusto Martínez die Befehlsgewalt über die Operationen. (Der zweite Befehlshaber war der Comandante und Arzt Oscar Fernández Mell, Leiter des militärischen Gesundheitswesens). Sofort fuhren die Fahrzeuge in die Ciénaga los und ich kehrte zurück, um Santiago Castro abzuholen, aber er tauchte nicht auf, er hatte sich neben dem Fahrzeug auf das Gras gelegt und war eingeschlafen. Ich hatte nie einen Krieg erlebt, absolut nicht, und ich war deshalb ein bisschen aufgeregt und Santiago Castro war so ruhig, als ob es keinen Krieg gäbe. Dann, als ich dort ankam, wo Santiago Castro war, kam Augusto Martínez heraus und sagte mir: ‚Du kannst nicht gehen, du muss hier bei mir bleiben, weil ich jetzt hier Befehlshaber bin’. Ich fragte ihn: ‚Na hören Sie mal! Haben Sie das mit dem Comandante besprochen?’ Er sagte: ‚Ja, ja, du muss hier bei mir bleiben’. Er sagte das, weil er sich alleine sah, und was er an sich wollte, war, einen Kameraden zur Unterstützung zur Seite zu haben.
Ich blieb dort, aber mit der Besorgnis, dass der Comandante sich im Kampfgebiet aufhielt. Ich plante jedenfalls, wie ich Augusto entkommen konnte. Es war nicht, weil es Augusto war, denn ich fühle tiefen Respekt ihm gegenüber, aber es ist so, dass ich Leibwächter von Fidel war, und nicht von Augusto. Schließlich bestand plötzlich die Notwendigkeit, Fidel eine Botschaft zu senden, um ihm mitzuteilen, dass es eine andere Landung in Bahía Honda gegeben habe. Augusto sucht einen ortskundigen Führer, um die Botschaft dorthin zu bringen und es war schon dunkel. Da sagte ich zu Augusto: ‚Der Bote bin ich, ich kenne diese Landstraße bei Tag und bei Nacht, weil der Comandante viel in diesem Gebiet ist. Ich kenne diese Landstraße ganz genau’, ich sagte ihm, dass ich diese Straße sogar mit geschlossenen Augen kannte. Er wollte sie mir nicht geben, bis er bemerkte, dass ich der am besten dafür Geeignete war.
Santiago Castro und ich sind nach Boca losgefahren, es gab den ganzen Weg entlang Fahrzeuge, es war nachts und es war eine Tragödie, dorthin zu kommen, weil wir ohne Licht gefahren sind. Wir sind dort angekommen, wo der Comandante mit den Kameraden versammelt war, und ihnen die Strategie erklärte, die Pläne, um vorzurücken und ich habe ihm die Botschaft übergeben.
In jenem Augenblick übergab er, ich glaube an Flavio, alle jene Dokumente, alle diese Landkarten, um nach Havanna zurückzukehren, aber er entschied weiterzugehen und so kamen wir bis nach Pálpite. Er war dort, hat die Situation gesehen und ist in den Zuckerfabrikort Australia zurückgekehrt und von dort nach Havanna.“
Zeugnis des Leibwächters Santiago Castro Mesa:
„Ich bin geblieben, um auf das Auto aufzupassen, habe mich auf das Gras neben dem Auto hingelegt und bin eingeschlafen, als sie in einem von diesen Momenten kamen und Chicho mich nicht finden konnte. Wir hatten schon seit vier Nächten nicht mehr geschlafen, kein Auge zugemacht.
Jene Nacht vom 17. sind wir bis Boca de la Laguna del Tesoro gefahren und dann weiter bis nach Pálpite. Die Straße nach Girón war noch im Bau, fast die ganze Straße bestand allein aus Schotter, man hatte asphaltiert, aber da sie im Sumpfgebiet war, hatte sich der Unterbau abgesenkt. Die rechte Fahrbahn war von den Panzern, der Artillerie und den Fahrzeugen mit der Infanterie besetzt. Es blieb nur eine Fahrbahn frei und wir mussten im Dunkeln fahren, mit Unterstützung der Kameraden der Rebellenarmee und der Milizen, die sich entlang des Weges befanden.
Als wir fast in Boca waren, tauchte in einer gewissen Entfernung ein feindliches Flugzeug auf und die ganze Umgebung wurde zu einer Feuerwerksveranstaltung. Es waren tausende Leuchtspurgeschosse, die aus allen Stellungen kamen. Der Comandante hat Gallego Fernández in la Boca abgeholt und ist bis an das Ende der Stellungen in Pálpite gefahren, aber als wir bemerkten, dass unsere Artillerie hinter uns her geschossen hat, hat der Comandante sich entschieden zurückzukehren.“
Bevor ich nach Havanna abgefahren bin, schickte ich Fernández eine Botschaft:
„Fernández, ich löse jetzt dieses Problem mit dem Geschützpark. Die anderen Panzer werden bei Tagesanbruch in Australia ankommen. Tagsüber werden wir über den günstigsten Moment für deren Verlegung entscheiden.
Augusto wird in Australia bleiben. Ich werde in wenigen Augenblicken nach Havanna fahren müssen. Ich werde immer in Verbindung mit euch stehen. Sendet mir ständig Nachrichten über den Verlauf der Operationen.
Vorwärts!
(F) Fidel Castro
Australia, am 18. April 1961
3:00 Uhr
P.S.: Seit jenem Zettel, wo du mir mitgeteilt hast, dass der Gegner gerade die Feuerstärke verringerte, habe ich noch keine weiteren Nachrichten bekommen.“
Über meine Rückkehr nach Havanna in jenem Morgengrauen habe ich dem Historiker Quintín Pino Machado einmal erzählt, der es in seinem Buch wiedergegeben hat: „‚Ich kannte den Ort perfekt – durch Erkundung, weil mir die Natur gefällt, wegen meinem Guerillakämpfergemüt (…) Ich wusste, wo LKW und Panzer durchkommen konnten – ich kannte einen links verlaufenden Weg, der 2 Km westlich von Playa Larga mündete. Schließlich wartete ich auf die Panzer, um nachts, so gegen zwei oder drei Uhr, einen Angriff über diese kaum befahrenen Wege zu beginnen, womit wir in der Nachhut von Playa Larga erscheinen würden (…) Ich war bei der Vorbereitung des Angriffes … und in jenem Moment – ich kann jetzt nicht die genaue Uhrzeit sagen, aber es war so gegen ein Uhr nachts oder halb zwei – wurde mir mitgeteilt, dass sich gerade westlich von Havanna ein Angriff ereignete. Ein Angriff westlich von Havanna? Ist das bestätigt? Den Bericht hat mir ein Bote gebracht, der mit einem Auto kam. Dort hatte ich keine Funkverbindung. Ich habe dann veranlasst nachzuforschen, ob es bestätigt wurde und mir wurde gesagt: es wurde bestätigt. Es wurde dann gesagt: Es hat schon Kontakte mit dem Gegner gegeben. Ich habe gesagt: Das ist ja seltsam, denn alles weist darauf hin, dass dies hier der Hauptangriff ist. Vielleicht hatten sie eine Truppenreserve in Miami und sie haben diese westlich von Havanna hingeschickt, über Pinar del Río oder Bahía Honda… Wir sagten uns: Nun gut, die entscheidende Schlacht wird also in Havanna stattfinden, und ich bin von dort weggegangen. Ich habe denjenigen, der im Befehlsstand war – nicht Fernández -, (…) mit der Aufgabe betraut, jenen Angriff durchzuführen, den ich vorbereitete und bin dann nach Havanna gefahren. Ich bin bei Tagesanbruch dort angekommen.
Und als ich angekommen bin (…) ich hatte keine Verbindung im Auto (…) und es war ein langer Weg, über 3 Stunden (…) Als ich im Morgengrauen in Havanna angekommen bin, wurde festgestellt, dass die Landung nicht stattgefunden hatte. Ja, und der Kamerad, den ich an jenem Ort mit der Mission beauftragt hatte, hatte keine Ortskenntnis und so wurde der Panzer-Angriff auf die Nachhut von Playa Larga nicht durchgeführt und der Gegner hat sich zurückgezogen und konnte sich in Girón konzentrieren. Wenn diese Operation stattgefunden hätte, hätten wir den Gegner geteilt (…) Ich schätze, die Invasion wäre in 30 Stunden erledigt worden.
Einige Jahre später ist bekannt geworden, dass die Konfusion durch ein Ablenkungsmanöver der CIA zustande gekommen ist. Dafür wurden sehr moderne und perfektionierte elektronische Geräte benutzt, welche fähig waren, eine Schlacht zu simulieren. Sie haben die Geräte mittels verschiedener Transportmittel, u. a. Schlauchboote, bis an die Küste herangebracht und mit Spiegelbild-Lichteffekten und den entsprechenden typischen Geräuschen haben sie es geschafft, einen wirklichen Kampf vorzutäuschen. Am 16. in der Nacht waren Bewegungen von Schiffen westlich von Havanna bemerkt worden.
Der Erfolg des Manövers bestand darin, dass sich die Kämpfe wegen einer zufälligen Tatsache verlängerten, da zufällig der einzige anwesende Offizier, der die Gegend kannte, der Oberbefehlshaber der Streitkräfte von Kuba war. Das Verteidigungssystem von Havanna hatte 90% seiner Kräfte intakt und kampfbereit, und es war nicht nötig, die Kräfte von der Ciénaga dorthin zu verlegen.‘
Von Australia aus, über Augusto Martínez Sánchez, hat Hauptmann Fernández informiert, dass die Offensive nach Playa Larga gestoppt worden war und dass er eine unbestimmte Menge von Toten und Verletzten hatte. Ich habe ihm auf diesem Weg geantwortet:
4:40 Uhr von Augusto an Fernández:
Fidel hat deine Mitteilung bekommen und ich soll dir folgende Anweisungen geben:
1. Stationiere alle Flugabwehr-Geschütze so, dass sie unsere Leute schützen.
2. Die Panzer sollen weiter angreifen und du sollst die Geschütz erneut aufstellen (Haubitzen von 122 mm).
3. Du musst unbedingt alle Luftabwehrgeschütze aufstellen.
4. Er empfehlt dir, eine Truppe zu senden, entweder vom Bon 180 oder vom 144, um über Soplillar vorzurücken und an Caleta del Rosario herauszukommen und ihnen die Straße zu versperren und so den Gegner zu spalten.
5. Wenn es nötig ist, kann man dir die zehn Panzer schicken, die in Kürze von Jovellanos kommen.
6. Du kannst diese zehn Panzer in zwei Gruppen teilen: eine soll über die Landstraße vorrücken und die andere über Buenaventura.
7. Wenn es nötig ist, die Panzer tagsüber zu bewegen, kann dir ein starker Luftabwehrschutz geschickt werden.
8. Schließlich sagt Fidel, dass unbedingt Playa Larga eingenommen werden muss, und keine Entschuldigung gilt, dies nicht zu tun.“
Zeugnis von Jose R. Fernandez Alvarez:
„…die Idee von Fidel bestand darin, den Gegner zu trennen. Und dabei hatte das Bataillon 111 die Aufgabe, die Einheiten nördlich von San Blas von denen von Girón zu trennen, und das Bataillon 114, diejenigen in Playa Larga von denen von Girón zu isolieren. Hiermit sollten sie in drei voneinander getrennte Gruppen geteilt werden, um sie schneller vernichten zu können.
Ich bin überzeugt, dass Giron am 18. gefallen wäre, wenn wir das geschafft hätten. Leider wurde das weder vom Bataillon 111 noch vom Bataillon 144 ausgeführt; das hat Fidel verärgert. Dem von mir geschickten Bataillon verschwand der Führer.
Ehrlich gesagt, die Operation ist nicht gut gelungen. Der in Playa Larga stationierte Gegner ist geflohen und hat zusammen mit der Hauptkraft zu ihrer Verteidigung und ihrem starken Widerstand in Playa Giron beigetragen.“
Fidel Castro Ruz
14. April 2011
 
Girón – Die Schlacht an der Schweinebucht
Reflexionen des Genossen Fidel (Zweiter Teil)
 
Es ist schwierig, über geschichtliche Ereignisse zu schreiben, wenn viele von deren wichtigsten zentralen Gestalten schon verstorben bzw. nicht in der Lage sind, über diese Ereignisse Zeugnis abzulegen.
Trotzdem ist es bemerkenswert, dass viele unserer Kameraden, die während der Schlacht an der Schweinebucht noch sehr jung waren – und dann als Soldaten oder Offiziere wertvolle Dienste in den Revolutionären Streitkräften geleistet haben, in patriotischen und internationalistischen Missionen –, sich noch erinnern und in der Lage sind, ihre Beteiligung an den Aktionen, die nicht in Notizen, Zeugnissen oder Büchern enthalten sind, klar zu beschreiben.
Auf der Suche nach genauen Angaben sah ich mich gezwungen, in Dokumenten, Memoiren und Büchern nachzuforschen; mit vielen verschiedenen Kameraden zu sprechen, die meine Erinnerungen bereichert haben und sogar Details und Tatsachen beigetragen haben, die mir unbekannt waren; aber vor allem hatte ich großes Vertrauen darauf, was ich selbst getan habe oder nicht, was ich gesagt habe und was nicht.
So werde ich in dieser Erzählung einige Ereignisse einschließen, die in keinem der gewissenhaft im Büro für Historische Ereignisse des Staatsrats angesammelten Dokumente bzw. Notizen enthalten sind, wo der unermüdliche Historiker Pedro Alvarez Tabio bis zu seinem Tode am 13. Juni 2009 alles gesammelt, aufgenommen, registriert, nachgeforscht und bewahrt hat.
Wie die Leser des ersten Teils dieser Reflexion sich erinnern werden, habe ich die nach der Landung bis um 10:00 Uhr des 17. April getroffenen Maßnahmen wiedergegeben. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Bericht über die vom Punkt Eins aus erteilten Befehle unterbrochen, um sie ab 13:02 Uhr fortzusetzen – mit der Transkription meines Telefongesprächs mit dem Genossen Raúl in der Provinz Oriente -, da ich nicht über die in den dazwischen liegenden Stunden gegebenen Befehle verfügte, und ich war nicht einmal sicher, ob sie überhaupt aufbewahrt worden waren.
Die Situation in den frühen Morgenstunden des 17. April war äußerst gespannt, nach den verräterischen Bombardierungen unserer Luftstützpunkte am 15. April und nach der Landung in der Schweinebucht 48 Stunden später.
Ich hatte das Büro für Historische Ereignisse des Staatsrats gebeten, eine extragroße Anstrengung auf der Suche nach Informationen zu diesen drei Stunden zu unternehmen. Nachdem Oberst Suárez und sein Team hunderte Seiten durchforstet hatten, konnten sie die erforderlichen Informationen über diese Stunden sowie Fotos von handschriftlichen Dokumenten zusammentragen und sie mir schicken. Deshalb kann ich in diesem zweiten Teil der Reflexion Referenzen über diese ganz wichtigen Augenblicke angeben.
Ich beginne damit, die Mitteilung an Fernández im Zuckerfabrik-Ort Australia wiederzugeben, die ich beim ersten Teil der Reflexion um der Kürze willen nicht verwendet habe.
„09:55 Uhr, zu Fernández, in Australia: Fernandez, sie haben denen ein Schiff versenkt und ein weiteres haben wir in Flammen gesetzt, durch uns ist auch eines ihrer Flugzeuge im Eimer. Ist das Strahltriebflugzeug schon dort? Ja. Fliegen sie jetzt gerade? Ja. So, nun sag mal. Ich werde dir die Strahltriebflugzeuge schicken… wenn sie sich nicht geirrt haben, müssen sie gerade jetzt dort fliegen. Ich werde dir den Schutz absichern, bis du Pálpite abgesichert hast. Geh auf die Landstraße und klammere dich an Pálpite, das ist sehr wichtig. Also, ich werde dir den Luftschutz aufrechterhalten, solange du ihn dort brauchst. Ich werde es noch einmal wiederholen, falls das Flugzeug sich geirrt hat. Nun gut.“
Jetzt werde ich den bereits veröffentlichten Befehl von fünf Minuten später wiederholen, damit man besser verstehen kann, was um 10:00 Uhr passierte:
„10:00 Uhr, zu Curbelo, FAR: Curbelo, Fernández hat mir nicht Bericht erstattet. Du musst dem Piloten genau erläutern, welche Landstraße es ist, die von der Zuckerfabrik Australia nach Playa Larga führt, dort ist es, wo die Strahltriebflugzeuge Schutz gewährleisten müssen. Aber sie brauchen nicht bis Playa Larga fliegen, sondern bis Pálpite. Wenn eins zurückfliegt, muss das andere starten. Du musst es ihnen genau erläutern: Schutz des Luftraums in diesem Gebiet. Ja, mehr oder weniger, das ist für unsere Truppe, die dort vorrücken wird. Von Australia nach Playa Larga. Bis Cayo Ramona? Was? Ja, gut. Den Schutz für die Landstraße aufrechterhalten, das ist wichtig, und den Angriff auf die Schiffe beibehalten. Und immer wachsam, weil sie morgen versuchen werden, dort anzugreifen. Ihr müsst den Schutz der Landstraße die ganze Zeit gewähren, die notwendig ist. Ich sage dir Bescheid. Gut, sehr gut.“
Anschließend sind verschiedene einzelne Nachrichten aufgeführt, die offensichtlich keine stenographisch festgehaltenen Befehle waren. Es handelt sich um Mitteilungen bezüglich Angaben und Themen, die ich genau so transkribiere, wie ich sie bekommen habe, ohne irgendwelche Details hinzuzufügen oder zu entfernen, nur mit den sachdienlichen Bemerkungen, falls sie verwirrend oder sinnlos scheinen. Dieser Zeitraum ist zwischen 10:05 Uhr und 12:35 Uhr, wo die bekannte und verständliche Sprache erneut beginnt.
„10:05 Uhr: Curbelo verlangt Del Valle zu sprechen, um ihm mitzuteilen, dass in dem Fall, wenn die Landung von US-Kampfflugzeugen aus Miami genehmigt wird, diese auf dem Flughafen von Guantánamo landen dürfen. Fidel informiert, dass das nicht sein darf.
10:05 Uhr: Fidel fragt Quiko, wo sich die Panzer zurzeit befinden, die nach Matanzas unterwegs sind.
10:11 Uhr: Fidel verlangt [unverständlich] genau nachzuforschen, ob es wahr ist, dass sie landen werden.
10:12 Uhr: Curbelo informiert Fidel darüber, dass eines unserer Sea Fury an der Schweinebucht ein feindliches viermotoriges Flugzeug B-29 zum Abstürzen gebracht hat. (Es handelt sich zweifellos um ein B-26. Zu diesem Zeitpunkt war uns noch nicht gut bekannt, welche Flugzeuge unsere Gegner benutzten).
10:14 Uhr: Ein US-Amerikaner namens Campbell verlangt, mit einem hohen Regierungsbeamten zu sprechen. Es wird ihm mitgeteilt, dass das unmöglich sei.
10:15 Uhr: Fidel verlangt ein Radio, um einige wichtige Nachrichten zu hören.
10:22 Uhr: Acevedo informiert, dass die Kampftruppe von Cojimar einsatzbereit ist.
10:23 Uhr: Comandante Fidel befiehlt, dass die Kampfkolonnen und –geschwader nach Matanzas zur dortigen Milizenschule fahren sollen.
10:21 Uhr: Curbelo informiert Comandante Fidel, dass man im Stützpunkt wissen wolle, ob Kampfflugzeuge aus Miami über unser Hoheitsgebiet fliegen dürfen. Comandante Fidel sagte, dass sie auf der normalen Fluglinie fliegen dürfen, aber nicht über unser Hoheitsgebiet. Curbelo informierte auch, dass es schon drei kampfunfähige Schiffe gibt, darunter ein mit LKWs und anderen Dingen beladenes, und dass ein viermotoriges Flugzeug B-29 abgeschossen wurde.
10:40 Uhr: Comandante Fidel befiehlt, eine weitere Batterie von Matanzas nach Covadonga zu schicken.
10:45 Uhr: Comandante Fidel befiehlt, dass die Truppe weiter unter dem Schutz des Strahltriebflugzeugs vorrückt und dass ein Bataillon nach Soplillar und ein anderes nach Australia geschickt wird.
10:48 Uhr: Die Luftstreitkräfte FAR informieren, dass unsere Sea Fury zwei feindliche Flugzeuge B-26 abgeschossen haben.
10:53 Uhr: Von der Kampffront wurde mitgeteilt, dass unsere Streitkräfte gerade Pálpite erreicht haben. Comandante Fidel befiehlt, weiter nach Soplillar vorzurücken. Das Bataillon aus Matanzas befindet sich schon an der Front. Comandante Fidel befiehlt, die Gefangenen nicht zu töten und sie zum Zuckerfabrik-Ort Australia zu bringen. Man soll sich bemühen, wenig Verkehr auf den Landstraßen zu haben. Sie werden von unseren Flugzeugen geschützt. (Er bezieht sich auf die LKWs mit Kampftruppen.)
10:57 Uhr: Comandante Fidel befiehlt, dass die Strahltriebflugzeuge die Kräfte schützen, die von Soplillar in Richtung Strand vorrücken. (Soplillar ist ein Weiler südöstlich von jener Landstraße, die durch den Wald zum Meer führt.)
11:18 Uhr: Comandante Fidel sagt dem Kommandante Puertas, dass er den Kommandante Olivera informieren soll, dass er die Panzergranatwerfer-Kompanie sofort zurückbeordern soll. Die Granatwerfer, die in Jagüey warten, die können mit Olivera fahren. Die Panzer sollen dort bleiben, die Panzergranatwerfer sind Fernández zu bringen und das Bataillon 113 ist irgendwo zu erreichen und die Panzergranatwerfer sind nach Covadonga zu bringen, die Batallions 285 und 113 müssen dorthin gehen, sie müssen bei den Panzergranatwerfern sein.
11:25 Uhr: Befehlshaber Puerta befiehlt eine Panzergranatwerferbatterie, er befiehlt einer Panzergranatwerferkompanie dringend nach Jovellanos abzufahren.
11:27 Uhr: Comandante Fidel Castro befiehlt dem Befehlshaber Puerta, den vorigen Befehl zu widerrufen und dass beide (die der Granatwerfer) schnellstens vorrücken sollen und dass die anderen vier und eine weitere mit 120ern zu Fernandez stoßen sollen und dass die andere bei Filiberto zu sein hat.
11:30 Uhr: Teruel ruft Comandante Fidel an und informiert, dass die Kompanie und das Geschützbataillon Richtung Covadonga vorbeigefahren sind, sowie dass eine Luftabwehrbatterie und vier Granatwerferbatterien in Jovellanos sind, die Jagüey verteidigen werde, die Ausrüstung der Batterie 85 ist für Fernández.
11:38 Uhr: Comandante Fidel befiehlt dem Befehlshaber Puerta, die 15.85 an Filiberto zu geben sowie zwei Artilleriebataillone an Fernández, z.B. den Zug 4. Wenn das 230 ankommt, ist es Fernández nach Jovellanos zu schicken. In dieser Richtung geht schon das 180 und noch ein weiteres. Genauso werden später noch vier weitere nach Jagüey gehen. Die Bataillone 1 und 11 gehen nach Jagüey. Die Bataillone 6, 19 und 22 gehen nach Matanzas.
11:40 Uhr: Die Luftstreitkräfte berichteten, dass sie aufgrund der letzten Operationen den Vorposten beschützen.
11:48 Uhr: Gib den Befehl vom Comandante Fidel an Almeida: Welche Nachrichten gibt es über Covadonga? Und sie werden durch Yaguaramas vorrücken, und zwar mit Granatwerfern, Flugabwehrkanonen und Panzergranatwerfern. Filiberto marschiert mit der Panzergranatwerferkompanie nach Covadonga und etwas hinter ihm, eine Kompanie von 185er Granatwerfern.
11:51 Uhr: Comandante Fidel teilt Covadonga mit, dass eine Kompanie mit Granatwerfern und Panzergranatwerfern über Yaguaramas zu ihnen unterwegs ist. Außerdem Filiberto mit weiteren Panzergranatwerfern und Grantwerfer und zwar mit dem Ziel, heute an der Einfahrt anzukommen.
12:00 Uhr: Hauptmann Herandez (das ist sicherlich Fernández) weist Comandante Fidel darauf hin, zu veranlassen, Olivera sofort erreichen zu lassen. Flugabwehrkanonen sind angekommen und sie werden nachts vorgerückt werden. Sie sind im Moment in Pálpite. Er hat vollständigen Schutz durch die Flugzeuge. Nachts gehen sie Geschütze und Panzer holen. Feuer auf jeden Feind eröffnen! Im Moment ist ein feindliches B-26 über Australia.“
(Mit Ausnahme der Idee, dass Artillerie und Panzer auf die Nacht warten sollen, ist die Botschaft verwirrt).
„12:07 Uhr: Die Luftstreitkräfte informieren; feindliches Strahltriebflugzeug ist startklar in diesem Moment. (Es muss „freundliches“ [d.h. unser] Strahltriebflugzeug heißen, nicht feindliches)
12:11 Uhr: Berichte an Comandante Fidel lautet wie folgt: dass er sich in Pálpite befindet. Comandante Fidel schlägt vor, die Artillerie mit Granatwerfern nachts anzuwenden, und, wenn es möglich ist, die 120er Granatwerfer aufzustellen, in Richtung Soplillar und Pálpite. Sie kämpfen im Moment nicht, sie sind auf den Schiffen. (vielleicht meinte er Feinde). Ein Fallschirmjäger, ein Verletzter, hat die Flucht ergriffen. Sie sollen Stellungen in Richtung Soplillar und den Strand einnehmen! Das Strahltriebflugzeug verfolgt gerade ein feindliches B-26. Es ist ganz wichtig, Stellungen einzunehmen. In Pálpite, und den Strand zu besetzen der tote Fallschirmjäger hat einen US-amerikanischen Namen. (Das ist so verwirrt verfasst und diese fehlerhafte äußerung ohne Sinn wurde zu jenem Zeitpunkt nicht erneut behandelt).
12:20 Uhr: Befehlshaber Raúl berichtete, dass sich in Oriente (Osten) konterrevolutionäre Gruppen zusammenrotten. Fidel hielt es für richtig, sie darauf hinzuweisen, Vorkehrungen zu treffen.
12:35 Uhr, zu Puerta, in Matanzas: Gib den Granatwerfertruppen Bescheid, sie sollen zu Fernández stoßen. Die 2 ist die erste, du sollst sie Fernández schicken. Wenn nicht die 2, schick eben eine andere. Die 2, die 9 und die 13, egal welche, diejenige, die dort ist, schick sie schnell zu Fernández. Die anderen zwei, d.h. die 9 und die 13, oder je nachdem andere, führ sie dorthin. Mit der 15? Nach Covadonga. Jawohl, alles komplett dorthin. Also, schick das schnell zu Fernández und die anderen beiden sammeln sich da bei dir. Hör mal! Verteile die Panzer dort, verborgen, in Erwartung der Befehle.
12:37 Uhr, zu Fernández, in Australia – Was gibt es sonst noch Neues? Ja, der imperialistische Adler. Gut, gibt es noch etwas Neues? Und sie rücken gerade auch in Richtung Soplillar vor? Ja, und Vorsicht! Nimm dich vor Hinterhalten in Acht! Gut, sehr gut! Hör mal! Sind die Panzerabwehrkanonen bei dir angekommen? Gut, jawohl. Die Granatwerferbatterie ist schon durch Matanzas durch. Ich denke, gegen drei Uhr nachmittags wird sie bei dir sein. Schon? Zwei Kompanien? Mit Granatwerfer, mit Granatwerfer? Gut, wenn es Widerstand gibt, brauchen wir die 120er. Welchen? Gut, wir müssen aufpassen. Sobald die Granatwerfer angekommen sind, stelle sie sowohl in Richtung Strand als auch Richtung Soplillar auf, genau da, später kommen weitere Batterien. Mal sehen, ob das bei Tagesanbruch schon von uns eingenommen sein wird. Also, bis später!
12:42 Uhr, zu CURBELO, FAR: Beobachtet sie, um zu sehen, wohin sie gehen. Ja, aber wenn sie dort ankommen, sind sie nicht mehr da. Bombardiere Playa Girón! Es gibt dort keinen Feind? Frei von Feinden? Auch keine Leute, kein Mensch? Auch keine fahrenden LKWs? Na gut, dann startet eine Säuberungsaktion zwischen Playa Larga, Cienfuegos und Girón, alles, was da auftaucht. Und den Vormarsch weiter beschützen! Ja, wartet auf weitere Berichte, weil sie spät ankommen werden. Beschützt weiter den Vormarsch!
12:45 Uhr, zu FERNÁNDEZ, in AUSTRALIA: Ist die Verstärkung schon angekommen? Welche Informationen habt ihr über die Verstärkung? Habt ihr dort nicht nachgefragt? Ja, schon gut, Wo ist die Granate eingeschlagen? Wo ist Jocuma? Dort ist die Granate bei ihm eingeschlagen? Aber, kommen die Leute jetzt dort an? Bestimmt? Gut. (sie sagen, dass die von Almeida noch nicht angekommen sind).
12:47 Uhr, CURBELO, FAR: Also, ihr habt sie da versenkt? Ja, Und was ist dann passiert? Was glaubst du, werden sie die hier wieder verschiffen? Werden sie auch nicht weg können, werden sie nicht weg können? Du wirst von Playa Larga bis Girón alles durchkämmen, alles, was sich bewegt, und dann auf der Straße von Girón bis in die Nähe von Cayo Ramona. Sie dürfen nicht über Cayo Ramona hinaus gelangen. Also, von Playa Girón aus, und von dort bis kurz vor Cayo Ramona, alles, was sich bewegt, und dann kehrt zurück! Sodass also die Schiffe viel fliehen? Viele fliehen? Du glaubst, sie könnten irgendwo anders landen, nicht wahr? Glaubst du, es lohnt sich, sie noch einmal kurz zu bombardieren? Seid ihr sicher, dass es sich nicht um amerikanische Schiffe handelt, oder etwas Ähnliches? Also gut, nach dem Durchkämmen versetzt ihnen einen Peitschenhieb! Verstanden?
12:55 Uhr, DORTICOS: Hör mal! Die Schiffe sind im Abzug. Nun gut, drei Schiffe wurden dort versenkt, und eins von ihnen brennt und die Leute verfolgen es. Ich glaube das schon, hast du verstanden? Sie sind weiter in Richtung Strand und Soplillar vorgerückt. Sie hatten es gehalten, aber unsere Truppen rücken schon dorthin vor. Sie sind von Cayo Ramona nach Covadonga vorgerückt, aber ihre linke Flanke geht ihnen vor die Hunde. Wir schießen jetzt auf alles, was sich da bewegt. Ja, ein Flugzeug. Das war aber logisch, dass die Schiffe abziehen würden, hast du gehört? Es war zu viel der Prügel. Nein, energisch. Die Dinge sehen nicht gut aus für sie. Und unsere Anklage? Gut. Die Propaganda doch. Miró sagt etwas von einer Landung? Wo? Nein, wohin sind sie gegangen? Ja, stimmt.
Osmany berichtet (13:00 Uhr), dass Pedrito Miret 24 Granatwerfer nach Jovellanos gebracht hat. Dass er 24 Granatwerfer bereit hat und sie die 122er Batterien vorbereiten.“
An diesem Punkt unterbreche ich die Erzählung über die Anweisungen, die ich in Bezug auf die ständigen Kämpfe in Girón gegeben habe, um die Hauptbestandteile jenes Gespräches anzuführen, das ich mit dem damaligen Bataillonschef der Schule für Milizbefehlshaber, dem Oberst a. D. Nelson González, am 25. April 2011 geführt habe. Er ist ein befähigter, gut vorbereiteter Kamerad dieser Kampfeinheit, der in jenem wilden Kampf gegen die vom Imperialismus vorbereitete und gegen unsere Heimat geführte Söldnerinvasion vor Mut und Elan strotzte.
„Comandante: Erinnerst du dich, um wie viel Uhr ihr in Pálpite angekommen seid?
Nelson González: Ich schätze, so zwischen 9:30 und 10:00 Uhr morgens.
Comandante – Erinnerst du dich, was in Pálpite vorhanden war? Wie der kleine Ort aussah?
Nelson González: Die kleine Ortschaft bestand aus vier oder sechs Hütten aus Königspalmblatt-Hüllen mit einem Dach aus Blättern der Guano-Palme, die sofort gebrannt haben, als auf sie geschossen wurde. Denn in Pálpite wurden vereinzelte Schüsse auf uns abgegeben, d.h. dass Pálpite eigentlich nicht im Kampf genommen wurde, sondern es wurde besetzt.
Comandante: Woher kamen die Schüsse, die du erwähnt hast?
Nelson González: Sie kamen aus der dortigen Umgebung, ich konnte es nicht genau bestimmen, weil es sehr wenige waren.
Zu jenem Zeitpunkt gab es dort höchstens einen Zug, den ersten Zug der ersten Kompanie.
Comandante: Wo waren die anderen?
Nelson González: Die anderen waren in der Kolonne, die hinterher kam.
Wir sind in Pálpite einmarschiert, haben Pálpite eingenommen und sind ein bisschen weiter vormarschiert.
Comandante: Aber wie weit sind diese Hütten entfernt?
Nelson González: Die Hütten müßen circa 25 oder 30 Meter weit von der Landstraße entfernt sein, sie befanden sich ganz in der Nähe der Straße.
Comandante: Ach so! Und was hat die Truppe dann gemacht?
Nelson González: Die Truppe kam hinterher und hat sich ganz nah rangemacht, indem sie versuchte, Richtung Strand vorzurücken. Es war schon nach 11:00 Uhr. Da wurde dann von den Vorposten von ihnen starkes Feuer auf uns eröffnet. Denn sie hatten doch einen Vorposten.
Comandante: Aha! Erinnerst du dich, um wie viel Uhr das war?
Nelson González: Es muss vor 12:00 Uhr gewesen sein.
Wissen Sie, warum ich das sage? Weil die Flugzeuge gegen 1:00 Uhr oder 1:10 Uhr angekommen sind.
Comandante: Habt ihr Leute nach Soplillar hingeschickt?
Nelson González: Eine ganze Kompanie ist nach Soplillar gegangen, außer dem Zug von Leutnant Roberto Conyedo León.
Comandante: Das ist der, der noch lebt.
Nelson González: Ja, er lebt noch.
Comandante: Wo wohnt er?
Nelson González: Er wohnt in Havanna.
Comandante: Konntest du seine Adresse nicht herausfinden?
Nelson González: Ich konnte die Adresse nicht herausfinden, aber einige Kameraden haben mir gesagt, dass es ihm gesundheitlich nicht so gut geht.
Comandante: Es muss doch aber noch einen anderen Kameraden geben, der in der Kompanie gewesen ist. Welche Kompanie war es?
Nelson González: Es war die zweite Kompanie. Rodrigo Rossié Rodríguez, ein Miliz-Leutnant des ersten Kurses war der Zugführer des zweiten Zuges.
Comandante: Rodrigo Rossié. Weißt du, ob er noch lebt oder verstorben ist?
Nelson Gonzalez: Das letzte, was ich von ihm gehört habe, ist, dass er noch lebt und in der Filmindustrie ICRT arbeitet, weil er Nachrichtentechniker ist.
Comandante – Also Conyedo geht es nicht gut. Wie alt ist Conyedo?
Nelson Gonzalez: Er muss ungefähr so alt wie ich sein, 70 oder 71.
Comandante: Weißt du noch etwas über den anderen Zug?
Nelson Gonzalez: Der Befehlshaber des anderen Zugs war Claudio Argüelles Camejo, der in Pálpite geblieben ist. Ich sagte Ihnen, dass eine Kompanie, ausgenommen ein Zug, nach Soplillar gegangen ist. Er blieb in Pálpite und wurde durch das Bombardement umgebracht.
Comandante: Er fiel.
Haben sie Pálpite gleichzeitig angegriffen?
Nelson González: Ja, nachmittags hat die Luftwaffe angegriffen.
Comandante: War es nachmittags, als die Kompanie angegriffen wurde?
Nelson González: Das war schon, als die Flugzeuge angekommen sind, nach 13:00 Uhr.
Comandante: Na gut! Ihr sagt zu 13:00 Uhr, dass das Nachmittag ist. Es war dasselbe, das euch auf der Straße angegriffen hat.
Nelson González: Ja, es war dasselbe Flugzeug. Es hat mit dem Maschinengewehr gefeuert, und Bomben und Raketen abgeworfen.
Comandante: Aber dieses Flugzeug musste von der Straße weg, um Soplillar zu beschießen.
Nelson González: Aber wenig. Sehr wenig, weil es vor Soplillar Boquerón beschossen hat.
Comandante: Du hast mir vom Zug 1 erzählt, wo Rodrigo Rossié Rodriguez war, jetzt sprichst du vom Zug 2, dem von Claudio, nicht wahr?
Nelson González: Ja, der Zug 2 war der von Claudio.
Comandante: der von Claudio.
Und wie viele Züge waren dort?
Nelson González: Der dritte Zug ging auch nach Soplillar.
Comandante: Ungefähr wie viel Mann gehörten zu ihnen?
Nelson González: Insgesamt, also, eine Kompanie. Aber im Zug müssen es circa 60 bis 80 Mann in Soplillar gewesen sein und 25 bis 30 Mann dieser Kompanie müssen in Pálpite geblieben sein.
Comandante: Richtig. Wie weit entfernt ist deiner Meinung nach Soplillar von Pálpite?
Nelson González: Ich schätze Soplillar ist fünf bis sechs Kilometer weg von Pálpite, glaube ich.
Comandante: Richtig, ja, das habe ich auch gedacht, mir schien, Soplillar lag ein bisschen weiter weg von der Straße.
Nelson Gonzalez: Ja, ja. Soplillar ist weiter weg von der Straße.
Comandante: Wie weit weg?
Nelson Gonzalez: Ich kann Ihnen nur sagen, dass ich mir erst einen Weg landeinwärts bahnen musste, um nach Soplillar zu gelangen. Dort war eine kleine Rollbahn, und ich sage Ihnen, dass das mindestens vier, fünf oder sechs Kilometer weit drin lag.
Comandante: Ja, das ist auch meine Meinung.
Und welches Haus, hast du gesagt, lag da, wo Claudio getötet wurde?
Nelson Gonzalez: In Pálpite.
Comandante: Auch das alles ist Pálpite?
Nelson Gonzalez: In Pálpite ist es, wo Argüelles getötet wurde.
Comandante: Und diejenigen, die in Soplillar waren, welcher Kompanie gehörten sie an?
Nelson Gonzalez: Der Zweiten.
Comandante: Auch?
Nelson González: Ja, denn die Kompanie, die nach Soplillar geschickt wurde, war die zweite Kompanie, ausgenommen ein Zug von ihr.
Comandante: Wo wurde der Junge getötet? Claudio gehörte zum zweiten Zug?
Nelson González: Zum zweiten Zug der zweiten Kompanie.
Comandante: Ob wohl jemand die Liste mit den Namen der Männer hat?
Nelson González: In dem Material, das ich Ihnen schickte, stehen der Bataillonskommandeur, die Kompaniechefs und Zugführer.
Comandante: Du hast mir gesagt, dass das Bataillon aus fünf Kompanien bestand?
Nelson González: Sechs Kompanien und eine 82mm-Granatwerfer-Batterie.
Comandante: Als sie nach Playa Larga vorgerückt sind, so gegen 1:00 Uhr, wie du sagst, ist der gesamte Kursjahrgang gegangen, oder wurden zwei Kompanien geschickt? Wie war das?
Nelson González: Sehen Sie, die erste und die dritte Kompanie gingen voran, die vierte ging hinterher und ein bisschen weiter weg die sechste Kompanie, weil die fünfte in der Schule geblieben war. Die fünfte schloss sich uns nach 15:00Uhr an. Denn hier in Matanzas wurde nur ein Zug zum Schutz der Garnison belassen.
Comandante: Stimmt.
Eigentlich waren vier Kompanien zu diesem Zeitpunkt dort, die Fünfte blieb zurück. Und die sechste? Es waren sechs.
Nelson González: Die sechste war ein bisschen weiter zurück. Die Sache war so: Weil wir in Kolonnen marschiert sind, sagen wir, praktisch in geschlossener Ordnung, hatten wir keine Möglichkeit, ausschwärmen zu lassen, wir waren sehr verletzlich.
Comandante: Erinnerst du dich an die Straße zum Strand, nachdem man die Mündung der Lagune und all das überquert hat, wo die Bäume beginnen? Liegt das bevor man Pálpite erreicht?
Nelson González: Die dicht belaubten Bäume beginnen nach Pálpite, auf der linken Seite. Auf der rechten Seite gab es nur Unkraut, eine Art Dornengestrüpp.
Comandante: Als das Flugzeug kam, wo war die erste Kompanie?
Nelson González: Die erste Kompanie war ungefähr einen Kilometer weit von Pálpite entfernt.
Comandante: Dann waren also ziemlich viele Leute auf wenig Raum.
Wie viele Männer waren da ungefähr zusammen?
Nelson González: Dort waren diejenigen, die der ersten und der dritten Kompanie angehörten, circa 200 bis 280 Mann.
Comandante: Aber auf der linken Seite und auf der rechten Seite.
Nelson González: Ja, auf der linken Site und auf der rechten Seite.
Comandante: Einen Kilometer entfernt. Wie weit weg lag der Strand?
Nelson González: Ich schätze ungefähr drei oder vier Kilometer, denn, wenn ich mich richtig erinnere, sind es sechs Kilometer von Pálpite bis zum Strand. 
Comandante: Von jenen vier Hütten aus.
Ja, ich verstehe schon so ungefähr, das stimmt.
Und die Söldner, von Land aus, wie weit waren sie gekommen?
Nelson González: Die Söldner hatten Stellungen bis weit nach vorn. Ich schätze, nicht viel weiter als 500 Meter von der Hauptstellung entfernt, die am Eingang zum Strand lag. 
Comandante: Circa 500 Meter.
Das ist um 13:00 Uhr.
Nelson González: Ja, ungefähr um 13:00 Uhr.
Comandante: Haben zu diesem Zeitpunkt die Granatwerfer, die 105er, schon geschossen?
Nelson González: Nein, noch nicht.
„Comandante: Und das rückstoßfreie Geschütz?
Nelson González: Das kleine, das von 75 Millimeter
Comandante: Soweit ich weiß, hatten sie zwei Geschütztypen. Ich glaube das 57er und das 75er.
Ich versuche mir vorzustellen, was man auf eine Entfernung von vier Kilometern sehen kann.
Vielleicht waren sie 500 Meter in dieser Zone vorgerückt.
Versuch mal, dich an den Abend zu erinnern, als die 85er Geschütze angekommen sind. Sie diskutierten mit Fernández und haben hinter Pálpite Stellung genommen. Wo war das?
„Nelson González: Ein wenig hinter Pálpite, nach links.
Comandante: Aber auf dem Erdboden oder auf der Landstraße?
Nelson González: Auf dem Erdboden, auf spitzgratigem karstigem Felsboden, den es dort gab.
Comandante: Erinnerst du dich, wann die 122er Geschütze dort angekommen sind?
Nelson González: Nein, ich erinnere mich nicht daran, weil die 122er Geschütze schon bei Einbruch der Dunkelheit angekommen sind.
Comandante: Ja, bei Einbruch der Dunkelheit.
Nelson González: Links gab es einen kleinen Platz, um die Flugabwehrgeschütze aufzustellen. Ich erinnere mich nicht, ob es vier oder sechs 85 Millimeter-Geschütze waren und wenn ich mich recht erinnere, war Leutnant Dow der Batteriekommandeur, aber ich erinnere mich nicht an seinen Vornamen.
Comandante: Lebt er noch oder ist er verstorben?
Nelson Gonzalez: Das weiß ich nicht.
Comandante: Es ist anzunehmen, dass dieses Gelände dort genutzt wurde, als die Geschütze angekommen sind.
Nelson González: Ich sah sie. Ich vermute es nicht, sondern ich habe sie gesehen.
Comandante: Ich kenne einen Kameraden – vor ein paar Tagen habe ich mit ihm gesprochen -, der ein Bruder von einem Leutnant ist, der von den Flugzeugen getötet wurde, um diese Uhrzeit, beim ersten Angriff. Er hatte einige Granaten…
Nelson González: Das war Claudio Argüelles Camejo.
Comandante: Genau
Nelson González: In den Unterlagen, die ich Ihnen geschickt habe, sind die Fotos enthalten. 
Comandante: Richtig
Dann haben sie ihn dorthin gebracht, weil er tot war. Erinnern Sie sich oder haben Sie eine Idee von den Kameraden, die an jenem Ort starben oder verletzt wurden, zu jener Uhrzeit, als die Flugzeuge angegriffen haben?
Nelson González: Die Uhrzeit, zu der die Flugzeuge angegriffen haben, muss zwischen 13:00 und 15:00 bzw. 17:00 Uhr gewesen sein. Ich glaube um 15:00 Uhr.
Comandante: Wo können die Angaben über die Toten und die Verwundeten sein?
Nelson González: Die Angaben über die Toten sind in jenen Unterlagen enthalten.
Comandante: Gut. Und erinnern Sie sich an die Toten?
Nelson González: Es waren 21 Tote und einer ist danach gestorben. In den Unterlagen, die ich Ihnen schicke, sind die Namen der 21 im Kampf Gefallenen. Der 22., der später starb, dessen Namen habe ich nicht.
Comandante: Gut.
Nelson González: Ich beantworte alle Ihre Frage, die Sie mir stellen, gern.
Comandante: Gut, danke.
Lebt Haroldo noch, der Befehlshaber der Kolonne 1.
Nelson González: Haroldo war tagsüber noch nicht angekommen.
Comandante: Nein, das war am Abend. Sie alle kamen am Abend an. Denn ich überlege und stelle mir eine Frage, warum sind sie denn zu dieser Stunde vorgerückt?
Nelson González: Ja, Chef, nur im Laufe der Zeit habe ich eine Erklärung dafür gefunden, das war ausschließlich der Enthusiasmus, der Wunsch zum Sieg und die sehr gehobene Moral, die diese Leute hatten. Danach fragten sich die Söldner, wie es möglich gewesen war, dass die Leute mit den blauen Hemden und den grünen Baskenmützen fielen und die anderen weiter vorrückten.
Comandante: Ich glaube, dass dies wirklich eine Erklärung ist, weil es mir absolut nicht in den Sinn gekommen war, diese Leute um diese Stunde vorzurücken zu schicken, weil weder die Panzer noch die Flugabwehrartillerie angekommen waren. Es war eine Überraschung. Jetzt verstehe ich es.
Nach dem Angriff, wohin konntet ihr euch zurückziehen?
Nelson González: Bis Pálpite erneut.
Comandante: Aber wo konnten sich die Kameraden verbergen? Denn der Tag ist lang.
Nelson González: In der Umgebung von Pálpite, auf den Straßen und in den Straßengräben. Dort gab es nichts weiter.
Comandante: Aber dort konnten sie auch wieder angegriffen werden.
Nelson González: Ja, natürlich. Sie haben uns auch angegriffen.
Comandante: Nach jenem Angriff haben sie diesen wiederholt?
Nelson González: Nein, ich bin der Meinung, dass sie einmal geflogen sind und dann wieder geflogen sind, ohne vorher aufzuladen, weil keine Zeit war, nach Nicaragua zu fliegen.
Comandante: Es ist wahr, sie mussten bis dorthin fliegen, um aufzuladen und es dauerte Stunden.
Nelson González: Sie sparten Munitionen, um mehrmals zu überfliegen und zu beschießen.
Comandante: Ja, aber sie konnten nicht lange Zeit so herumfliegen.
Nelson González: Nein, sie konnten nicht zuviel Zeit in der Luft sein.
Comandante: Erinnerst du dich, wann die ersten Panzer angekommen sind?
Nelson González: Auch am Abend.
Comandante: Ja, weil diese bis zum Abend nicht dorthin gelangen konnten, eben gerade deshalb, damit sie nicht angegriffen werden konnten.
Nelson González: Klar, klar.
Comandante: Und die Artillerie auch nicht. Sie sind schon mit den Flugabwehrwaffen dort angekommen. Ich habe die Angaben über alles, was dorthin geschickt wurde. Aber jetzt bemerke ich, dass wir, als wir angegriffen haben, dies bewusst gemacht haben. Hier sind wir unbestreitbar in Enthusiasmus geraten. Dies kann so gesagt werden, weil man es nicht anders tun kann, wenn du Panzer und Flugabwehrartillerie mitbringst. Man musste angreifen.
Nelson González: Praktisch war es vollkommen ohne Schutz.
Comandante: Klar, aber es fuhren Panzer.
Nelson González: Ja, es gab Panzer und an unserer Seite schoss die Artillerie und schossen die Granatwerfer.
Comandante: Jetzt werden wir uns ein wenig daran erinnern.
Die Leute von Haroldo hatten Anweisungen. Sie wurden in einer gewisser Art und Weise von den Panzern geschützt: Der erste Panzer voran; im zweiten Panzer war López Cuba; im dritten Panzer, glaube ich, war Haroldo. Sie hatten zumindest etwas.
Nun, erinnerst du dich, welche eurer Kompanien mit ihnen am Abend vorrückte?
Nelson González: Die erste und die dritte Kompanie.
Comandante: Kehrten die erste und die dritte Kompanie zurück?
Nelson González: Ja, nach dem geordneten Rückzug bis Pálpite, am Nachmittag. Am Abend griffen wir wieder an, mit circa 300 Mann.
Comandante: Sie gingen auch auf beiden Seiten oder rückten sie auf der linken Seite vor?
Nelson González: An beiden Seiten der Straße.
Comandante: Und die Leute von Haroldo, wo gingen die?
Nelson González: Ich las neulich einen Artikel, in dem gesagt wurde, dass die Leute von Haroldo die zweite Staffel der Schule für Milizbefehlshaber war, und soweit ich mich erinnern kann, marschierten die Leute von Haroldo zusammen mit uns.
Comandante: Klar, es war eigentlich selbstverständlich, dass sie vorangehen mussten, weil sie die Panzer und die Artillerie hatten, es war eine frische Truppe. Es war eigentlich selbstverständlich, dass ihr auch mitgegangen seid, weil jene Menge an Verlusten in der zentralen Befehlstelle nicht bekannt war. Ich erinnere mich, dass es dunkel war, als wir ankamen. Ich glaube, dass es dunkel war, weil ich dorthin kam, wo einige unsere Granatwerfer von 120 Millimetern geschossen haben und wo sich die Artillerie befand, die Haubitzen von 122 Millimetern. Und ich habe mit Haroldo gesprochen. Als ich dort war, bekam ich die schriftliche Mitteilung, dass sie dabei waren, westlich von Havanna zu landen – alles dies ist schriftlich festgehalten und gefilmt -, die Anweisungen, die ich Fernández erteile und was Fernández mir antwortet.
Das Bataillon 111 wurde schon dorthin geschickt und noch ein weiteres; ich glaube, dass es das Bataillon 144 war. Mit Haroldo war auch eine Panzerkompanie angekommen.
Man musste ihnen den Rückweg abschneiden, vor allem, nachdem sie unseren Angriff abgewehrt hatten.
Dies war ein selbstmörderischer Angriff, seitdem sie begonnen haben. Einer unserer Panzer kam bis zum Ende der Straße, wo sich ein Panzer der Söldner, rückstoßfreie Geschütze, 105 Millimeter-Granatwerfer und Maschinengewehre Kaliber 50 verschanzt hatten, die die Straße geradeaus mit Feuer überschütteten, ohne Möglichkeit, sie zu überwinden.“
Ich werde auf dieses Thema später zurückkommen, das ich mit Nelson González behandelt habe, der heutzutage Oberst außer Dienst unserer Revolutionären Streitkräfte ist, Kommandeur jenes Bataillons der Schule für Milizbefehlshaber, das den Weiler Pálpite am 17. April gegen 10:00 Uhr morgens besetzt hatte, und die Kompanie 2, außer einem Zug, nach Soplillar schickte, Punkte, wo zwei zahlreiche und gut bewaffnete Trupps von feindlichen Fallschirmspringern abgesetzt worden waren.
Tag des 18. April:
„8:30 Uhr, zu Ameijeiras: Nimm die Granatwerfer nicht mit. Bitte Osmany um die Milizkompanie. Schick einen „aufgeweckten“ Mann nach Soplillar, um auszukundschaften. Sie sollen die zwei Panzergranatwerfer-Batterien nach Jovellanos schicken, die sich im Landesinstitut für Agrarreform (INRA) befinden. Du musst hier Stellung beziehen (er zeigt ihm das auf einer Landkarte)“.
Zeugnis von Samuel Rodiles Planas aus der Zeitung Trabajadores vom 19. April 1999.
„Fidel schickte nach uns, nach Efigenio Ameijeiras und mir. Als wir zum Punkt 1 kamen, sahen wir einen Tisch mit einer Landkarte, die von einigen Genossen analisiert wurde. Sie teilten uns die Mission mit, die zuerst darin bestand, die leichte Kampfkompanie des Bataillons 116 der Nationalen Revolutionären Milizen in Empfang zu nehmen und die Panzergranatwerfer-Kompanie des INRA. Wir sollten zur Zuckerfabrik Australia fahren und von dort weiter vorrücken bis wir das Gebiet zwischen Cayo Ramona (durch den Torf-Sumpf) und der Küste besetzt hatten. Fidel sagte uns: ‘Es muss in die Nachhut des Feindes eingedrungen und ihnen eine Situation voller Unsicherheit geschaffen werden. Wenn sie versuchen, von Playa Girón nach Playa Larga zu gehen, um dies zu verstärken, bzw. wenn sie zurückzugehen versuchen, müssen sie spüren, dass ihnen von der Nachhut her der Krieg gemacht wird.’ Er betonte, dass die Mission schwer wäre und es möglich wäre, dass wir eingekesselt würden; aber wir könnten überzeugt sein, dass uns die notwendige Hilfe geleistet werden würde.
„Ich war ein junger Mann und war sehr von den sowjetischen Büchern, General Panfilows Reserve und Wolokolamsker Chausee beeinflusst, die zu jener Zeit sehr bekannt waren und ich antwortete Fidel: ‘Sehen Sie, Comandante, machen Sie sich keine Sorgen, denn die Männer der Nationalen Revolutionären Polizei werden noch tapferer als die Leute von Panfilow sein. Ich erinnere mich daran, dass Carlos Rafael Rodríguez losgelacht hat, als er mich das sagen hörte’.“
Um 8:45 Uhr: Fidel befahl Sergio del Valle, dass die komplette Sonderkolonne von Roger gegen 16:00 bzw. 17:00 Uhr in Jovellanos zu sein hat, ausgenommen die Granatwerfer und die Pioniertruppen, und dass dabei kein Mann verloren gehen bzw. kein einziger Lastkraftwagen vom Weg abkommen kommen darf. Auf Anweisungen von Fidel warten.
Um 08:58 Uhr, in Australia: Was? Sie brauchen Verstärkung? Wie können sie um zwei Bataillone bitten, wo doch gestern erst zwei dorthin sind? Wozu? Wenn sie Verstärkung brauchen, schicke ihnen das Bataillon, das in Jagüey ist […] Sag Fernández, dass die Panzer nicht wie gestern über die Landstraße angreifen sollen, […] Sie müssen versuchen, die Panzer über Soplillar hinzubringen und vom Osten angreifen, so, als wenn sie aus Richtung Girón kommen würden“.
„Er muss mit Haubitzen angreifen, aber er muss jetzt sofort beginnen. Es macht nichts, dass die Panzer später kommen, er muss auf den Leuten herumhacken, unablässig und darf nicht auf die Panzer oder sonst irgendjemanden warten, […] Er darf nicht aufhören, jene Leute ständig anzugreifen.“
„Um 09:22 Uhr, zu Aragonés: Wir werden die Haubitzen von Pedrito dorthin schicken.
Um 10:00 Uhr: (Del Valle teilt mit, dass Augusto zwei Stunden braucht, um die Panzer zu überprüfen und dass dies die Operation verzögern würde und er fragt an, ob er diese so schicken soll oder was sonst). Gib ihm die zwei Stunden (Er bezieht sich auf die SAU 100 und auf ein oder zwei der Panzer von López Cuba, die bald ankommen sollten).
10:05, zu Del Valle: Gib Pedrito zweitausendfünfhundert hochexplosive Geschosse.
10:12 Uhr, zu Pedrito Miret persönlich: Ich schlage vor, dass du dann also die zwölf 122er Geschütze nimmst und das Feuer nicht nur auf dies Gebiet eröffnest, sondern auf Bermeja, Helechal, Cayo Ramona und diese Kreuzung (er zeigt auf die Landkarte). Ein Teil deiner Operation besteht darin, Filiberto den Eingang hier zu gewährleisten. Du musst diesen gesamten Teil bis San Blas mit Feuer belegen. Ich schlage vor, dass Pedrito von zwei Flugabwehrbatterien unterstützt wird. Die müssen in Covadonga aufgestellt werden.“
Zeugnis von Pedrito Miret Prieto:
„Am 18. wurden mir Anweisungen erteilt, uns mit der Restgruppe mit Dringlichkeit in Richtung der östlich liegenden Straße von der Zuckerfabrik Covadonga nach San Blas zu begeben. Fidel sagte mir, dass wir die größtmögliche Anzahl von Geschossen mitnehmen sollten, um den Feind in diesem Gebiet ununterbrochen unter Feuer zu halten. […] An diesem selben Abend begannen wir, die vom Feind besetzte Zone unter Geschützfeuer zu nehmen.“
„10:20 Uhr, zu Del Valle: Schicke Pedrito außer dem, was er schon hat, noch 4.000 Haubitzengeschosse.“
„10:25 Uhr, zu Aragonés: Ich schlage vor, dass du mit jenem Bataillon, das dort ist, vorrückst und mit vier weiteren Bataillonen. Es muss mit dem Äquivalent einer Division vorgerückt werden.
Die andere Mitteilung, die ich dir machen möchte, ist, dass du mit 15 Panzern vorrücken wirst; aber unter diesen Panzern, 10 Stalin.“
„Du kannst den Angriff mit drei Bataillonen beginnen, d.h. das, welches dort ist und noch zwei, die dazu mobilisiert werden müssen.“
„10:35 Uhr, zu Del Valle: Nachfragen, ob das Arsenal losgeschickt wurde und ihnen sagen, dies nicht nach Covadonga sondern nach Real Campiña zu schicken, über die Straße von Colón durch Aguada.
Es müssen zwei Befehle an Augusto übermittelt werden: dass er das leichte Bataillon, das sich in Jagüey befindet, nach Yaguaramas schicken soll, und die 122er Geschütze, die mit Traktoren dorthin gebracht wurden, heute zeitig nach Covadonga. Sie sollen mittags losfahren und auf Anweisungen von Pedrito Miret warten.
10:38 Uhr, zu Del Valle: Kike muss informiert werden, dass er zusammen mit den zehn Panzern fünf elektrische Triebwagen schicken muss.
11:10 Uhr, zu Osmany: Die Truppe von Ameijeiras muss bei Tagesanbruch in Soplillar sein, sie müssen von Jagüey nach Soplillar kommen.
11:15 Uhr, zu Del Valle: Augusto anrufen und ihm sagen, dass er die zwei Flugabwehrbatterien, die in der Zuckerfabrik Australia sind, eine davon eine Viererbatterie, Pedrito Miret nach Covadonga senden soll.“
Im Buch von Quintín Pino Machado über die Schlacht von Girón werden Ereignisse jener Morgenstunden vom 18. April 1961 wiedergegeben:
„Um 10:30 Uhr teilte Hauptmann Fernández Kommandant Augusto mit, dass er Playa Larga besetzt und zur Zuckerfabrik Australia einen Eilbericht geschickt hat. Dieser lautete wie folgt:
„Kommandant Augusto:
1. Der Feind hat sich von Playa Larga zurückgezogen, das gerade von unseren Truppen besetzt wird. Der Feind hat sich in Richtung Girón bewegt.
2. Ich bringe gerade Flugabwehrartillerie nach Playa Larga und Landartillerie, um mich für den Angriff auf Girón vorzubereiten.
3. Ich hoffe, noch tagsüber angreifen zu können.
4. Es gibt keine feindliche Aktion aus der Luft in dieser Zone. So gegen 10:15 Uhr haben scheinbar einige Strahltriebflugzeuge unsere Vorhut beschossen.
5. Den FAR (Luftstreitkräften) mitteilen, dass Playa Larga in unserer Gewalt ist“.
Im Buch wird ebenfalls daran erinnert, dass „der Comandante en Jefe durch einen Anruf um 11:42 Uhr Kenntnis von dieser Nachricht bekommen hat und es wird behauptet, dass er sich geärgert hat.“
Ich war wirklich entrüstet. Die Zweiteilung der feindlichen Kräfte bedeutete nicht nur die Wiedergewinnung von Girón in weniger als 48 Stunden, sondern vor allem zu vermeiden, dass die US-Regierung über Zeit verfügen würde, um sich von der politischen Katastrophe zu erholen, die sie schon sehr schnell erleiden würde. Ebenfalls bedeutete dies auch das Vermeiden von 80% der Verluste, die wir an Toten und Verwundeten erleiden würden.
Ich erinnerte mich auch, dass wir in der Sierra Maestra, vor knapp vier Jahren, als wir schon 30 Kämpfer mit einiger Erfahrung hatten, ausgewählte Truppen der Batist-Tyrannei angegriffen und geschlagen haben. In bewaldeten Gebieten konnten ein oder zwei Züge eine Kolonne von 200 oder 300 Männer in Unordnung bringen. Die feindliche Kraft in Playa Larga konnte sofort eingekesselt werden, und man konnte sogar von Pálpite zu Fuß auf einem Trampelpfad vorrücken und mit Maschinenwaffen und mit einigen Panzerabwehrmitteln in einem Hinterhalt warten und so vermeiden, dass die Söldner die Totalität ihrer Kräfte und Mittel in Girón sammelten. Ich kannte einen Weg, auf dem Panzer fuhren und den diese in fünfzehn Minuten bewältigen konnten, und zu Fuß war es im Schatten der Bäume kaum eine Stunde.
Das ist es, was ich zu tun gedachte, als ich gegen 23:30 Uhr des 17. April die Nachricht bekommen habe, die mich gezwungen hat, zum Punkt Eins in die Hauptstadt zu fahren, wobei ich Kommandant Augusto Martínez Anweisungen gegeben habe, damit er sie an Fernandez weiterleitet.
Eine Artillerietruppe mit 24 Granatwerfer, sechs 120mm-Haubitzen, sechs 85mm-Geschützen und zahlreichen Batterien mit Luftabwehrausrüstung waren mehr als genug, um die Söldnerkräfte in Playa Larga von der Landkarte zu löschen.
Ich habe Fernandez jene kurze Mitteilung geschrieben, die ich um 3:00 Uhr des 18. April unterschrieben habe, und fuhr mit aller Geschwindigkeit in die Hauptstadt. Es gab keine sechsspurige Autobahn, die es uns heutzutage ermöglicht, innerhalb von eineinhalb Stunden bis zur Zuckerfabrik Australia zu gelangen. Damals musste man die Stadt Matanzas durchqueren und auf der Straße Via Blanca fahren. Ich kam gegen 6 Uhr in der Hauptstadt an. Ich kann nicht sagen, mit wie viel Bitterkeit ich erfahren habe, dass jene Landung nicht stattgefunden hatte. Das war vielleicht das Einzige, was für die US-Regierung bei diesem abenteuerlichen Krieg gut gelaufen ist, wie ich bereits im ersten Teil dieser Reflexion erwähnte.
Ohne eine Minute auszuruhen ging ich zum Punkt Eins und begann um 8:30 Uhr erneut zu arbeiten. Erst drei Stunden später bekam ich die Nachrichten, dass die Feinde sich sicher zurückziehen und ihre Leute und Waffen in Girón wiedervereinigen konnten. Meine Überzeugung, dass das Hauptziel des feindlichen Angriffs Girón war und dass sie ihre Söldnerkräfte schon erschöpft hatten, wurde vollkommen bestärkt. Sie würden verzweifelt darum kämpfen, wegzukommen.
11:42 Uhr, zu Augusto, in Australia: Es ist eine Schande, dass diese Typen sich nach Playa Girón zurückziehen konnten, eine Schande! Es ist eine Nachlässigkeit, dass ihr nicht einmal eine Kompanie geschickt habt, um ihnen den Weg abzuschneiden. Ihr hättet schon eine Kompanie auf der Landstraße einsatzbereit haben müssen! Aus Soplillar kommend, hätten wir schon die Küste erreichen müssen. Hast du es ihm gegeben, um welche Uhrzeit? Denn du begreifst doch, wie einfach es gewesen wäre, eine Kompanie an der Küste einzusetzen und so den Rückzug dieser Herren abzuschneiden, sonst werden sie weiterhin Widerstand leisten.“
„Nun, jetzt wirst du Fernández von mir sagen, [...] dass er vorrücken muss …! Sag ihm, dass er den gegebenen Befehlen folgen soll. Verbinde mich bitte mit Julio. Hör mal, Julio (Deckname von Flavio Bravo): Wieso habt ihr den Rückzug dieser Leute nicht abgeschnitten? Kuck mal, Julio, ihr hättet schon eine Kompanie dorthin schicken müssen, um ihnen den Rückzug abzuschneiden. Ich hatte befohlen, einige Infanterietruppen zu verwenden, um den Rückzug abzuschneiden. Warum habt ihr das nicht getan, wo das außerdem einfach war? So hätten sie nie weggehen können! Das Mindeste, was ihr tun könnt, ist diese Leute mit Panzern zu verfolgen! Mit jenen sechs Panzer … „
„Kuck mal, Julio, sag den Leute von mir, dass sie die Panzer nehmen sollen oder was sie zur Hand haben, und sie jene Leute verfolgen sollen. Und ihr verfolgt den Feind jetzt nicht? Sagt mir, ob ihr einen Nichtangriffspakt mit den Söldnern habt!“
„Zu Del Valle: Sag Curbelo, dass die Feinde sich von Playa Larga nach Playa Giron zurückziehen, er soll sie verfolgen, zurichten, und über ihre Situation berichten.“
„Zu Julio: Hör mal, ich werde die Luftwaffe senden, weil ihr sie entfliehen lassen habt, anstelle sie zu verfolgen. Was ist das für ein Kriegskonzept? Was macht ihr mit so vielen Geschützen und Panzern!
Das ist eine Schande, Julio, du musst sofort diese Leute verfolgen lassen. Ich werde den Befehl geben, sie mit den Flugzeugen zu verfolgen. Aber wir haben doch genug Flugabwehrausrüstung! Und die dort vorhandenen Panzer sollen vorrücken! Ich will erleben, wie ihr sie bis Girón verfolgt und nicht, dass ein Schiff kommt, um sie abzuholen, und sie Panzer und alles mitnehmen, ein fliehender Feind leistet keinen Widerstand. Fallt mit den Panzern über sie her. Wenn ihr das tun würdet, dann würdet ihr etwas sehr Gutes tun! Aber die Söldner werden euch durch die Lappen gehen. Hör, was ich dir sage! Die Söldner werden euch durch die Lappen gehen! Aber tut das verdammt noch mal schon bei Tageslicht, weil die Panzer besser bei Tage fahren! [...] Sag ihm, dass er die Panzer dort nicht mehr reparieren soll, zum Teufel, er soll sich den anderen anschließen und sie sollen die Söldner verfolgen. Die Haubitzen und die Luftabwehr hinterher. Wir werden den Plan von gestern Abend ausführen, sie sind auf dem Rückzug.“
Ich bitte den Leser darum, mir die unpassenden Worte zu verzeihen. Wenn ich sie nicht anführe, dann würde ich Verrat an der Wahrheit bezüglich der wiedergegebenen Ereignisse begehen.
Ich muss auch daran erinnern, dass ich nicht nur das Bataillon der Kolonne Eins unter der Führung von Harold Ferrer geschickt habe, der sich unserer Rebellentruppe in der Nähe von Chivirico Mitte des Jahres 1957 angeschlossen hatte, wie Almeida in seinem Buch „Por las faldas del Turquino” („Am Fuße des Turquino-Gebirges“) erzählte. An seiner Seite waren Néstor López Cuba mit 15 Panzern und gepanzerten Fahrzeugen, zahlreichen Luftabwehrbatterien, Mörsern, 24 Granatwerfern von 122mm und die Panzergranatwerferkompanie von Roger García Sánchez. Ihre Mission war es, Girón einzunehmen. Diese mutigen Kämpfer waren keine Artillerieexperten, aber sie hatten genug Kenntnisse, um die Söldnertruppen zu zerreiben. Ich weiß, dass später abfällige Bemerkungen über die schlechte Vorbereitung dieser Artilleristen gemacht wurden. Wenn unsere Unkenntnis über Haubitzen, Mörser und Panzergranatwerfer – um gar nicht erst über Granatwerfer und Panzer zu sprechen -, in jener Zeit, als wir im Sierra Maestra gekämpft haben, bekannt gewesen wäre, wäre niemand auf die Idee gekommen, ein abwertendes Wort über diese Männer zu verlieren, die bei der Schlacht an der Schweinebucht zur Genüge bewiesen haben, was sie bereits mit diesen Waffen in der Lage zu tun waren. 
Viele Jahre später habe ich Tatsachen erfahren und bestätigt, von denen es mir nach diesem glücklichen, wenn auch teuren Sieg nicht möglich war, sie mit angebrachter Genauigkeit in Erfahrung zu bringen. Bei bestimmten Aspekten hatte sich die historische Version nicht präzise an die Tatsachen gehalten.
Ich setze die Erzählung anhand der unwiderlegbaren historischen Dokumente fort und manchmal stütze ich mich auf die Darstellungen von Teilnehmern, die eine wichtige Rolle bei den Ereignissen spielten. Meinerseits habe ich immer genau zum Ausdruck gebracht, was ich zu jener Zeit wusste und nicht vergessen konnte.
„12:00 Uhr, Kike (Hauptmann der Rebellenarmee Enrique González): Schick die große Kompanie. Zuerst die kleine, und dann die große, auf ihren eigenen Rädern. Wie viel? Zehn?
Aber wir wollen noch eine weitere halbe Kompanie schicken. Ich hatte es dir nicht gesagt, weil ich dachte, dass wir keinen Wagen bekommen würden, aber wir haben Züge gefunden. Befördere diese mit Wagen über Colón nach Aguada, bis Real Campiña, bis Yaguaramas, und stelle sie dort auf, das ist sehr wichtig. Glaubst du, dass du alle mit Wagen bringen kannst? Ist das möglich? Also gut, dann bring alle in Wagen hin. Mal sehen, ob wir die zehn Wagen bekommen können, dieses Vorrücken am Vormittag ist sehr wichtig.
Alles läuft gut, diese Bastarde ziehen sich zurück, aber sie werden es schaffen, abzuhauen, wenn wir weiter Scheiße machen. Die Kolonne von Roger soll dorthin gehen, sich in der Zuckerfabrik Australia situieren und dort auf Befehle jenes Kameraden warten, der mit ihnen einen Sonderauftrag erfüllen wird, Aldo Margolles. Wenn sie heute Abend dort sein können, großartig, das ist beste Qualität. In Yaguaramas? Wenn das wahr ist, es klingt wirklich gut! Ja, eine große Menge Geschütze, ja. Gut, situiere sie bei Pedro Garcia. Es wäre ein LKW mit 122er Haubitzengeschossen zu schicken, es müssen mindestens vier oder fünftausend sein.
12:05 Uhr: Die Batterie von Puentes Grandes benachrichtigen, dass sie die Veteranen-Batterie nach Covadonga bringen soll, unter Pedrito Mirets Befehlsgewalt, und die andere nach Osten zu Raul.
12:07 Stunden, zu Curbelo: Es ist notwendig, dass ihr die Stellung der Söldner dort findet. Sagt uns, wo sich diese Bastarde befinden, greift sie mit allem an. Sie werden versuchen, die Schiffe zu erreichen und das ist schlimmer, als wenn sie einen Brückenkopf hier eingerichtet hätten. Pass auf, sie werden die Schiffe erreichen! Sie ziehen sich zurück.
12:10 Uhr, zu Augusto, in Australia: Sag Fernández, … dass er Panzer oder was auch immer nehmen und diese Leute verfolgen soll, sie werden uns durch die Lappen gehen.“
„Schick Fernandez mit einem Motorrad den dringenden Befehl, dass er mit allen dort vorhandenen gepanzerten Fahrzeugen die Verfolgung jener Leute aufnehmen soll. Die Panzer sollen hinterher fahren, aber sie müssen eine Vorhutgruppe mit Panzern schicken, um zu wissen, wo diese Leute sich verstecken. Diese Leute sind auf dem Rückzug, demoralisiert, wir müssen sie verfolgen. Ich würde mich äußerst schämen, wenn auch nur ein besiegter feindlicher Scheißkerl uns durch die Lappen geht! Hör mal, Augusto, sie werden uns durch die Lappen gehen! Wir müssen Girón einnehmen! [...] Ich habe die Luftstreitkräfte FAR geschickt, diese Typen zu verfolgen und ich gedenke, sie die ganze Landstraße entlang zu verfolgen.
12:13 Uhr, zu Aldo Margolles (Hauptmann der Rebellenarmee): Ihr müsst diese Nacht soweit wie möglich vorrücken und eine übermenschliche Anstrengung unternehmen, um möglichst bei Tagesabbruch dort die Stellung bezogen zu haben. Sucht alle möglichen Mittel, um mit Fahrzeugen zu fahren. Diese Leute werden keinen Weg zum Fliehen finden.
12:15 Uhr, zu Osmany: Könnten wir nicht heute Nacht mit Hubschraubern eine Kompanie Leute dort aufstellen? Ruf bitte beim Flugfeld Baracoa an und frag, wie viele große Hubschrauber und wie viele Piloten wir zur Verfügung haben!
„12:17 Uhr, Aldo Margolles: Veranlasse, einen guten Bataillonskommandeur zu mobilisieren. Schickt ihm einen LKW. Wir werden ihn in Yaguaramas platzieren, und sie losschicken, sich an der Küste abzusetzen. Jene werden denken, dass die Hubschrauber ihre eigenen sind, und so werden wir ihnen den Rückzug abschneiden.
12:24 Uhr, zu Curbelo, FAR: Ihr werdet die Landstraße von Playa Larga nach Girón auskundschaften, erkundet genau, und dabei ist äußerst wichtig, dass ihr informiert, an welcher Stelle ihr sie geortet habt. Pass auf, bereite alle Flugzeuge vor, heute Nacht werden wir mit einer Reihe nächtlicher Operationen angreifen. Alles Verfügbare, mit allen Bomben und allen Ausrüstungen. Sag den Leuten, dass sie den Rest in den nächsten vierundzwanzig Stunden rauswerfen müssen, genau wie wir. Und dann, nachdem das erledigt ist, informierst du mich über das Ergebnis von alledem, und diese Nacht werden wir den Rest rauswerfen. Wir müssen bis zum letzten alle diese Typen ergreifen!
12:25 Uhr, zu Kike: Wie viel von den Dingern hast du fertig montiert? Können die sofort los? Was ist deine Zusicherung, in wie viel Stunden werden die in Yaguaramas sein? Nun gut, sag den Leuten, dass sie sich bitte beeilen sollen, denn jene Leute ziehen sich zurück, und es ist äußerst wichtig. Ich weiß, dass sie mehr als fünf Stunden brauchen werden, wenn sie es in acht schaffen, bin ich zufrieden. Das Traurige ist, dass jene Scheißkerle versuchen, sich zurückzuziehen. Ihr müsst so schnell als möglich dort sein, macht euch los.
12:26 Uhr, Augusto, in Australia: Hör zu, Augusto. Jene Typen werden abhauen! Schon? Und die Panzer, wo sind die? Die anderen kommen schon fast dort an. Schicke Fernández eine weitere Nachricht, und sag ihm, dass ich meinerseits der Meinung bin, dass der Feind dabei ist, sich vollkommen demoralisiert komplett zurückzuziehen, und das ist der rechte Augenblick, sie ohne Pause zu verfolgen. Wir müssen versuchen, Girón einzunehmen, denn sonst gehen sie uns durch die Lappen. Sag ihm das, er soll sie tagsüber ohne Pause verfolgen und ihren Panzer zerstören. Sag ihm, dass es Anzeichen dafür gibt, dass sie sich demoralisiert zurückziehen, und dass dies der rechte psychologische Moment ist, sie zu verfolgen, ohne Pause. Sag ihm, damit er das sehr gut begreift, dass dies der gegebene psychologische Moment ist, sie zu verfolgen. Schicke die Nachricht mit einem Motorradfahrer, dringlichst, es muss unbedingt versucht werden, ihnen heute Nachmittag um jeden Preis Girón zu entreißen, mit den Panzern als Formation und den Granatwerfern dahinter, den Granatwerfern und den Haubitzen. Er soll die acht Panzer dazu verwenden, die wir in Bewegung setzen können, und sie ohne Pause verfolgen. Girón muss heute Nachmittag eingenommen werden, es muss eine äußerste Anstrengung dafür unternommen werden.
Hör mal, Augusto, es ist sehr wichtig, dass du Fernández und Julio klar machst, dass der Feind sich demoralisiert zurückzieht, dass es Anzeichen für den Rückzug an anderen Stellen gibt, und dass dies der rechte Augenblick ist, sie ohne Pause zu verfolgen. Er soll mit den acht Panzern vorrücken, das können die Typen nicht aushalten; er soll ihnen ihren Panzer zerstören und ihnen Girón entreißen. Wir werden eine Reihe von Operationen anordnen und an anderen Stellen vorrücken. Dies ist der richtige Augenblick, hast du gehört! Schick ihm schnellstens den Motorradfahrer.“
Für mich begann eine andere Schlacht, um jene Kameraden zu überzeugen, die von Playa Larga aus vorrückten, dass der Feind nicht neue Truppen landen, sondern sich erneut einschiffen würde.
„12:35 Uhr, zu Del Valle: Wir werden diese leicht bewaffnete Kampfkompanie in Yaguaramas stationieren (Kampfkompanie 122, unter dem Befehl von Leutnant Debién), und zwar schnellstens, um ihnen den Fluchtweg abzuschneiden.
12:37 Uhr, Baracoa: Fünf sind es, die jene großen Dinger steuern können? Fünf, die es können? Veranlasse, die drei Piloten dort dringlich zu lokalisieren, sie sollen sich dort einfinden und werden dort, in Baracoa, Anweisungen erhalten. Ich werde einen Mann schicken. Ja, sie sollen dort bleiben, und die Hubschrauber startklar, um schnellstens abfliegen zu können.
12:42 Uhr, zu Del Valle: Es muss ein Mann nach Baracoa geschickt werden, oder Baracoa gesagt werden, dass die Piloten, sobald sie dort sind, hierher kommen. Die leicht bewaffnete Kompanie von Yaguaramas und ihr Kommandeur hierher und die Hubschrauberpiloten hierher. Ruf die FAR an, sie sollen in Yaguaramas einen Benzintank für Hubschrauber situieren.
12:45 Uhr, zu Almeida, Las Villas: Was gibt es Neues von dort, wo du bist? Wohin? Nach Caleta de Cocodrilo? Er ist dort? Sag ihm, dass er dort Positionen einnimmt! Und, gibt es Widerstand vor ihnen? Sag ihm, dass sie dort Positionen einnehmen sollen, wir werden ein Manöver unternehmen, aber sie sollen nicht darüber hinaus vorrücken! […] René ist in Cocodrilos? Aber Matey und Cocodrilos befinden sich an der Küste? Aber wohin ist denn René gegangen? […] Woher ist er gekommen, aus Juraguá? Aber Pupo ist an der Küste und rückt auf Girón vor. Er rückt auf Girón vor ohne auf Feinde zu treffen? Nun, gut, ich bin nur daran interessiert, dass die Küste im Osten von Girón eingenommen wird, das ist äußerst wichtig, denn sie werden dorthin fliehen. Sie werden fliehen und denen in die Hände fallen, die an der Küste vorrücken. Wenn es möglich wäre, schicke einen Mann, wenn auch nur auf einem Pferd, um Pupo mitzuteilen, dass er nachts soweit als möglich auf Girón vorrücken soll und schickt ein weiteres Bataillon hinter ihm her. Ich hatte eine einsatzbereite Truppe, um sie im Hubschrauber dorthin zu bringen, aber da die Sache so liegt, halte ich es nicht für notwendig. Schicke dieses Bataillon hinter Pupo her, ich gedenke jene auf dem Luftweg transportierte Truppe auf alle Fälle einzusetzen […] sie befinden sich im Rückzug. Wir haben vor, Playa Girón heute Nacht einzunehmen. San Blas ist gefallen? Nun gut, wir werden heute Nacht den Feind dort in San Blas zerstören, wir werden mit 24 Haubitzen auf ihn schießen. […] es ist notwendig, dass ihr Pupo mit berittenem Boten oder sonst irgendwie eine Nachricht zukommen lasst, dass er nachts auf Girón vorrücken soll und sich 4 Kilometer davon entfernt aufstellt, und nicht weiter weg. Einigen Nachrichten zufolge sind es eintausendfünfhundert. Ein Gefangener? Sie haben alle geschickt, die sie hatten… alles läuft wunderbar, aber wir werden die Dummen spielen, bis morgen.
13:00 Uhr, zu Del Valle: Die auf dem Luftweg transportierte Truppe wird einen gewagten Einsatz machen, der darin bestehen wird, dass wir sie aus Yaguaramas kommend zwischen Cayo Ramona und Girón absetzen werden, direkt auf der Landstraße, eine leicht bewaffnete Kampftruppe.
13:01 Uhr, zu Omar (Kommandant der Rebellenarmee Omar Iser Mojena): Nimm vier Panzergranatwerfer-Leute und vier ihrer Hilfskräfte und recht viel Munition, mindestens zwölf Granaten jeder von ihnen. Wir werden eine Lufttransport-Operation starten, wobei du dich in die feindlichen Linien situieren wirst, gegen einen im Rückzug befindlichen Feind, mit dem Ziel, ihn zweizuteilen. Wir werden euch eine Kompanie zwischen zwei Punkten situieren, und das innerhalb der feindlichen Linien. Diese Panzergranatwerfer-Leute können in Hubschraubern hingebracht werden. Wir werden den Hubschraubern Luftschutz-Deckung geben. Ordne an, sechs Panzergranatwerfer-Leute mit ihren Gehilfen vorzubereiten und sag ihnen, sie sollen sich auf dem Flugfeld Baracoa einfinden.
Zu Curbelo: Sag mir, was wird dorthin gehen? Zwei Sea Fury, zwei Strahltriebflugzeuge und wie viele B-26? Mit vier 500 Pfund-Bomben? Alle zusammen? Die Sea Fury sind schon dabei, dort aufzuräumen? Gut. Das ist ein Erfolg. Denk daran, Curbelo, wie wichtig es ist, auf diese Landstraße zu schießen, besonders, wenn er sie ortet und wenn ihr den Panzer ortet, der sich im Rückzug befindet, und zerstört Girón; wenn schon die Ruhe erneut eingekehrt zu sein scheint und beginnt „die Suppe zu kochen“ […] und nachts, werden wir ihnen nichts tun? Warum? Ah, aber das ist leicht zu finden, nachts, wenn es Lichter gibt, ist der Punkt leicht aufzufinden. […] Es wäre eine Anstrengung wert, denn dies nachts zu tun, ist viel wert, denn sie sind schon besiegt und wir müssen sie jetzt mehr denn je verfolgen, um sie schließlich ganz zu besiegen. […] mit diesen Botschaften wird das von dieser Nacht, glaube ich, unsere dort gefallenen Kameraden gut rächen. Du, den Piloten muss eine Ehrung dargebracht werden, eine öffentliche Ehrung, denn sie waren die Heroen des heutigen Tages!
13:10 Uhr, zu Almeida: Sicher, aber er soll Girón nicht einnehmen. Gut, er soll sich drauf vorbereiten, sie einzufangen, die Panzer sind dorthin unterwegs. Hör mal, Almeida, bestätige ihm diesen Befehl, wenn irgend etwas dorthin gelangen kann, ein Pferd, ein Maultier, ein Jeep oder sonst etwas. Außerdem Folgendes: Heute Nacht wird die Artillerie ebenfalls von jener Seite her in Aktion sein, und wenn sie sich noch nicht aus San Blas zurückgezogen haben, werden wir über sie herfallen, wie nie zuvor jemals in so kurzer Zeit mit fünftausend Geschützgeschossen über sie hergefallen ist. Wir werden ihnen Bermeja, Cayo Ramona, Helechal beschießen, und das alles mit 122er Kanonen, und es wird eine Panzergruppe vorbereitet werden, um in jener Richtung vorzurücken. Bewahre mir dieses Geheimnis! Mit wem? Aber Pupo ist doch tausende Meilen von jenem Ort entfernt, wo die Kanonenschüsse fallen werden, wenn Pupo einen Kanonenschuss abkriegen kann, dann wird diesem von den Panzern von Playa Larga ausgewichen.
Was sagst du, ein US-Amerikaner und drei Kubaner? Wann? Jetzt? Eine Kanone von 57 und eine andere von 85, eine Pak. Wer? René ist losmarschiert, die Linie von San Blas und Caleta de Cocodrilo zu brechen? Ja, aber er hat noch nichts eingenommen, er hat San Blas noch nicht eingenommen. Sag ihm, er soll die Feinde gut beobachten, falls er sich zurückzieht, aber hoffentlich zieht er sich nicht zurück, denn hiermit werden wir sie einkesseln und ihnen den Rückzug nach Girón abschneiden.
13:27 Uhr, zu Augusto: Wieso weißt du, dass er vorrückt? Mit welcher Geschwindigkeit? Ein weiterer Gefangener? Wer ist es? Was sagt er? Mehr oder weniger dasselbe. Wie viele Schiffe habt ihr ihnen versenkt? Und dieser Gefangene, wie ist der aufgetaucht? Wie gut ihr es dort habt, hinter den Leuten hinterher! Schicke Fernández einen anderen Motorradfahrer, sag ihm, dass der Feind kurz davor ist, besiegt zu werden, dass er ihn mit der größten Hartnäckigkeit verfolgen soll, sag ihm, dass der Feind kurz davor steht, besiegt zu werden, dass er ihn verfolgen soll, das dies der richtige psychologische Augenblick ist. Wiederhol ihm das, er soll ihn ohne Pause verfolgen. Sag ihm, dass Pupo sich 2 Kilometer von Playa Girón entfernt befindet, östlich davon, er soll sich beeilen, oder Pupo wird Playa Girón vor ihm einnehmen, die Typen sind vollkommen eingekesselt. Er soll sich beeilen und mit voller Geschwindigkeit mit den Panzern dorthin vorrücken, er hat dort eine Mordschance. Hör mal, ich weiß es nicht, denn es ist 1:30 Uhr, und Fernández rückt vor?… die Gefangenen? Schicke sie alle hierher. Fahrzeuge? Aber glaubst du etwa wirklich, dass die Gefangenen, die wir morgen, morgen und heute, aufgreifen werden, in Fahrzeuge passen? Sie passen in andere Fahrzeuge? Ich habe eine Idee. Es können zwei von jenen Gefangenen vorangeschickt werden, und zwar mit einem Versprechen: Jedem der sich stellt wird sein Leben bewahrt… Ich sage dir, in der Tat könnten wir sie dort fast alle aufgreifen, indem wir zwei Gefangene dorthin schicken.
13:35 Uhr, zu Del Valle: Ich glaube, wir sollten der Bevölkerung ankündigen, dass ich morgen reden werde. Ich werde mit vierzig Gefangenen im Fernsehen erscheinen, und sagen: ‘jene Herren haben das Wort’.
13:49 Uhr, zu Ameijeiras: du musst dich so sehr als möglich beeilen, die Panzer kommen wahrscheinlich heute in Playa Girón an.
13:51 Uhr, zu Gonzalo (Chele), in Covadonga: Was gibt es Neues? Wer ist in San Blas? Der Feind? Sie kommen gerade in San Blas an? Sie kommen schon seit gestern gerade dort an. Ist es San Blas der am schwierigsten zu überwindende Wasserfall? Die ihnen abgenommenen Waffen passen nicht in einen LKW? Wo, von Covadonga bis San Blas? Also ist San Blas gefallen? Aber wie kann das sein, dass San Blas noch nicht gefallen ist und ihr ihnen so viele Waffen abgenommen habt. Also sind sie aufgeschmissen und jene Position ist verloren.
13:54 Uhr, zu Efigenio: Eure Operation, macht die trotzdem, denn es besteht die Möglichkeit, dass ihr die Leute dort vorfindet. Es wäre vielleicht gut, dass ihr alle kleinen Ortschaften, Weiler und Gehöfte zwischen Soplillar und der Stelle besetzt, an der Margolles herauskommen wird.
13:56 Uhr, Augusto, in Australia: Gibt es Neuigkeiten? Ja. Wer? Aber greift der zum Teufel nicht gerade Girón an? Womit zum Teufel wird Pupo Playa Girón angreifen? Rückt Fernández vor? Schau, wenn Fernández mit acht Panzern Playa Girón nicht vor sechs Uhr abends einnimmt… denn mit acht Panzern, mit der Artillerie dieser Panzer und allem anderen, wenn er es nicht einnimmt, dann kann er in den Ruhestand gehen. Schreib das und schicke es ihm mit einem Motorradfahrer: wenn er mit acht Panzern, vierundzwanzig Haubitzen, einer Batterie Granatwerfer und fünftausend Mann hinter ihm Girón nicht vor sechs Uhr abends einnimmt, dann verspottet er sich selbst angesichts eines Feindes, der flieht. Wer ist als Befehlshaber von allen ihnen gekommen? Frank ist gekommen? Er weiß nicht, wer der Befehlshaber ist? Neun Flugzeuge B-26 aus Nicaragua, zehn P-54; Montag, 2:00 Uhr früh fünf US-amerikanische Schiffe von García Land; ein Mutterschiff der US-Marine hat die Panzer gebracht und die Landungsboote; die Schiffe sind von Puerto Cabezas abgefahren. Der Kerl ist ruhig oder nervös? Ein Kriegsschiff, dasselbe das die Texaco bombardiert hat. Sie trainieren auf der Insel Diéguez, in Puerto Rico. Und haben wir es nicht versenkt? Mit einem Team von Froschmännern, die sich zwei Stunden vorher in dem Kanal situiert haben, wo sie entlang kommen mussten, damit zwei Destroyer der US-Marine, einer mit der Nummer 507, zwei oder weniger Meilen von der Küste entfernt mit abgeschalteten Lichtern einfahren konnten. Ihr Plan sah vor, mit fünfhundert Mann bei Baracoa, in Oriente, zu landen. Eine Scheinlandung vor Pinar del Rio, die Luftstreitkräfte haben zwei bis drei Tage vor der Landung gehandelt, indem sie unsere militärischen Ziele bombardiert haben. Er sagt, dass nur drei Flugzeuge bombardiert hätten.
Na hör mal, und was macht der „Gallego“, dass er immer noch nicht alle jene Leute geschnappt hat? Ray ist nicht mit dem Rat einverstanden, denn er will die Miliz beibehalten und der Rat will das nicht. Jener politischer Analphabet – woher ist der gekommen? Ist er Kubaner? Aus Santa Clara? Ist er Sohn eines Siqutrillado (enteigneten Reichen), oder etwa nicht? Als was war jener verächtliche Mensch tätig? Theaterunternehmer,… Pater Cabelo, Jesuit. Wer noch? Scheinlandung bei Pinar del Rio. Kannst du sie nicht schicken, um Zeit zu gewinnen? Gut, schicke sie gut bewacht direkt hierher zum Punkt Eins.“
Übersetzung von aufgefangenen Funksprüchen des Feindes:
„13:00 Uhr; gemeldet durch die Luftstreitkräfte FAR; erster Funkspruch: ‘ständigen Luftangriffen ausgesetzt, brauchen Hilfe der Luftstreitkräfte. Nachrichtentechnikschiff versenkt GFDLYD93’. Zweiter Funkspruch: ‘Akronym 0940WK170461, unter Geschützfeuer, brauchen verzweifelt Hilfe der Luftstreitkräfte. zwei Schiffe versenkt. sofort, mehr Unterstützung aus der Luft’. Das Akronym des ersten Spruches: WXI181461.
Zeugnis von Haroldo Ferrer Martínez
„Im Morgengrauen des 18. haben wir Playa Larga eingenommen, inmitten von einer gewissen Verwirrung, weil wir in der Dunkelheit mit den Söldnern durcheinander geraten sind, die sich noch in ihren Positionen befanden. Der Feind wurde auf LKWs und anderen Mitteln weggebracht.
Schließlich wurde uns befohlen, uns zurückzuziehen, und ich habe meine Truppe neu formiert, die Verletzten und diejenigen, die nach Colón weitergefahren waren, waren nicht zu uns gestoßen. Ich habe versucht, die Kolonne neu zu ordnen, und zu Fuß war das schwieriger. Dann wurde mir befohlen, uns in die Reserve zu begeben und das Bataillon der Revolutionären Polizei, d.h. eine frische Einheit, hat uns abgelöst“.
Zeugnis von Victor Dreke Cruz
Am 18. erhielten wir den Befehl vorzurücken, wir sind bis zum Zuckerfabrik-Ort Covadonga gekommen, wo wir uns eingerichtet und den Zugang zu jenem Gebiet versperrt haben, denn sobald der 19. anbrach, sollte zur Vorbereitung ein groß angelegtes Artilleriefeuer begonnen werden und nach Abschluss desselben, sollten wir mit den Panzern, der Infanterie und der Artillerie vorrücken.
Der Comandante en Jefe kam in den Nachmittagsstunden nach Covadonga und gab die Anweisungen, Girón einzunehmen. Am 19. um 18:00 Uhr hatten wir am Strandufer anzukommen. Die Befehlshaber, die die Offensive in diesem Sektor geleitet haben waren die Kommandanten René de los Santos, Filiberto Olivera, Raúl Menéndez Tomassevich, Victor Bordón Machado, Evelio Saborit und Hauptmann Emilio Aragonés“.
Zeugnis von Orlandp Pupo Peña
„Im Morgengrauen des 18. April befahl ich einer Gruppe von Aufklärern vorzurücken, wir haben die Milizangehörigen von den LKWs absteigen lassen und den Vormarsch zu Fuß begonnen. Wir hatten ein paar Bauern gesucht, die uns die Orientierung wiesen, denn wir kannten das Gebiet nicht…“
„Ich habe mich erinnert, dass der konkrete, vom Comandante en Jefe angeordnete Auftrag, den mir der „Gallego“ Angelito übermittelte, folgender war: ‘Pupo, nimm dieses Bataillon, rücke an der Küste entlang bis Playa Girón vor, bis du mit den Söldnern zusammenstößt. Halte sie im Schach, du hast nicht Girón einzunehmen, deine Aufgabe ist es, ihnen Widerstand zu leisten, damit sie nicht hierher vordringen können‘.“
„…und der Rest des Bataillons folgte dahinter, denn es war wenig Platz. Die Truppe der Avantgarde bestand aus jenen zwei Gruppen von Kämpfern. Wir sind vorgerückt und sie haben drei Kameraden von uns verletzt, einem haben sie eine sehr große Wunde am Rücken beigebracht, und zwei weitere, die dann im Krankenhaus von Cienfuegos gestorben sind. Einer mit Familiennamen Capetillo ist gestorben und Arce wurde verletzt. Wir haben sind an einige Hügel von steiniger Erde gekommen, wo es so aussah, als ob ein Bauwerk begonnen worden wäre.
…in jenem Augenblick kamen drei Panzergranatwerfer mit drei Besatzungsmitgliedern bei uns an, die vom Comandante en Jefe in einem Hubschrauber geschickt worden waren. Es waren drei Kameraden der Panzergranatwerfer-Kompanie des INRA: José Bechara Rodríguez. Luis Céspedes Batista und Sergio Àlvarez Matiense.“
Um 21:00 Uhr schrieb Hauptmann Fernández eine Mitteilung an Kommandant Augusto Martínez, wo er ihn über die Situation an seiner Front informiert, so, wie Quintín Pino Machado in seinem Buch wiedergibt:
„Kommandant Augusto:
1. Wir werden vorrücken, bis wir in Girón auf den Feind stoßen. Wir glauben, unsere Linien bis 2-3 Kilometer vor Girón bringen zu können.
2. Wir sind dabei, die 122 in Position zu bringen; ebenfalls die Granatwerfer. Ich bitte sie sehr, mir jetzt zwei weitere Batterien 120er Granatwerfer zu schicken, um sie nutzen zu können. Mit alledem werde ich während der Nacht ein Feuer auf den Feind eröffnen.
3. Im Morgengrauen wollen wir mit Artillerie, Infanterie und Panzern angreifen und mit dem Vorrücken der Infanterie auf Girón.
4. Angesichts der Erfahrung denken wir an einen Kran, um beschädigte Panzer wegzuholen. Dringend in Managua um Raupenketten für Panzer bitten. Fernández“
Das ist die gesamte Information, die ich am 18. April seit 10:30 Uhr von Fernández erhalte. Es waren mehr als 10 Stunden vergangen, ohne dass der Zentrale Befehlsstand auch nur irgendeine Nachricht darüber erhalten hatte, was in der Richtung Playa Larga-Girón geschehen war. Von Haroldo und López Cuba, Befehlshaber der Kolonne 1 und der Panzer und Panzerfahrzeuge, die Playa Larga angegriffen haben, kam an jenem Tag keinerlei Nachricht.
In jenen Stunden habe ich mich dem gewidmet, jene revolutionären Kräfte zu organisieren, die die Invasoren vom Norden und Nordosten von Girón aus angegriffen haben. 
Fidel Castro Ruz
25. Mai 2011

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