Mittwoch, 24. Juni 2015
Türkei: Kritische Journalisten in Urfa festgenommen
24.06.15 - Drei Journalisten wurden nach Berichten der Nachrichtenagentur "ANF" vom 16. Juni festgenommen. Sie hatten den Gouverneur von Urfa (Türkei), İzettin Küçük, aufgefordert, Beweise für seine Verleumdungen gegen die PYD vorzulegen. So behauptete er auf einer Pressekonferenz, dass 23.000 Zivilisten wegen der Unterdrückung durch die PYD fliehen müßten.
Hasan Akbaş (Tageszeitung "Evrensel") fragte ihn daraufhin, warum der Gouverneur nicht den IS als Bedrohung für die Menschen in dieser Region darstellt und ob dieser nicht auch eine Rolle bei der Flucht der Zivilisten spielen könnte. Als Reaktion darauf erwiderte Küçük, dass die PYD die Zivilbevölkerung zur Flucht gezwungen habe.
İlker Denizyüce (Journalistin einer deutschen Tageszeitung) fragte, ob der Gouverneur irgendwelche Dokumente hat, die die Rolle der PYD bei der Flucht der Zivilbevölkerung veranschaulichen würden. Küçük wandte sich darauf hin an die anwesenden Polizeiwachen und befahl ihnen, "das erforderliche Verfahren durchzuführen."
Die Sicherheitskräfte des Gouverneurs nahmen daraufhin die drei Journalisten fest und brachten sie in einem Polizeiauto zum Polizeipräsidium von Akçakale .
Juornalisten werden in der Türkei von vielen Seiten bedroht. So berichtet Ali Leylak, Journalist und Fotojournalist für die "DHA" (türkische Nachrichtenagentur "Doğan Haber Ajansı"), in der "Zeit" von Drohungen gegen ihn durch muslimische Fanatiker. Seine Kollegin, Canan Altıntaş aus Diyarbakır, wurde von der selben Truppe ein paar Tage zuvor mit einem Beil auf den Kopf geschlagen und schwer verletzt.
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