Mittwoch, 24. Juni 2015
Thilo Sarrazin: Sohn Richard bezieht Hartz IV
25.02.2011
Der Ex-Bundesbankchef und ehemalige Finanzsenator Berlins, Thilo Sarrazin (SPD), ist dafür bekannt mit bösen Sprüchen gegen Hartz IV Bezieher und Migranten zu hetzen. Doch ausgerechnet der Sohn Sarrazins muss selbst von Hartz IV leben, das jedenfalls berichtet die Boulevardzeitung „Bunte“.
Sarrazins Buch „Deutschland schafft sich ab“ hat es in die Bestsellerlisten geschafft. Für viele war das Buch ein vermeintlicher Befreiungsschlag. Endlich konnten Vorurteile in Form eines „Sachbuches“ bestätigt werden. Doch sind die Sprüche des Provokateurs eine persönliche Abrechnung mit seinem 30jährigen Sohn Richard? Denn der ist trotz des Vermögens des Vaters ist Sohn Richard auf staatliche Transferleistungen angewiesen und muss als sog. „Ein-Euro-Jobber“ als Garten- und Landschaftshelfer auf einem Friedhof arbeiten. Dabei hatte Richard Sarrazin doch „Bürokaufmann“ gelernt.
Wie kann es nun sein, dass Vater Sarrazin fortlaufend gegen Hartz IV Betroffene hetzt und Erwerbslose für ihre eigene Situation verantwortlich macht, obwohl der eigene Sohn selbst von Hartz IV abhängig ist. „Das tut er auch nicht“ sagt Richard. Vielmehr ignoriert der Vater die schwierige Situation des eigenen Sohnes. Mehr noch, der Sohn ist aufgrund der Erwerbslosigkeit „das schwarze Schaf“ in der Familie: "Ich bin für meinen Vater der Sündenbock, das schwarze Schaf der Familie", klagt Richard gegenüber der Bunten.
In der Berliner Tageszeitung „TAZ“ war zu lesen, dass die Mutter Ursula in der Kindheit von Richard sehr streng gewesen sein soll. Ständig habe er überzogene Verbote erlebt und stand unter einer übertriebenen Aufsicht der Eltern. Für die TAZ ist diese Erklärung mehr als einleuchtend, schließlich musste der Sohn bei einer derart strengen Erziehung rebellieren. Damit widerlegen sich Sarrazins Argumente quasi in der eigenen Familie. Schließlich kommt der Sohn aus einer „gutbürgerlichen Familie“ und trotzdem muss Richard von Hartz IV leben. Diese Tatsache lässt anscheinend Thilo Sarrazin nicht zu dem Entschluss kommen, dass Hartz IV jeden Menschen treffen kann. Im Gegenteil, so wie Sarrazin in seinen Büchern den Eindruck von Abgrenzung erweckt, so grenzt er auch seinen Sohn aus. Immerhin bleibt er sich auch in der eigenen Familie treu: Was nicht sein darf, darf einfach auch nicht sein. (sb)
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