Montag, 29. Juni 2015
Einerseits machte man sich zu allermindest keine Gedanken über die „Spielregeln“ von Völkermord, Vernichtungskrieg, Versklavung, wirkliche Heimatvertreibungen ganzer Völker, solange man auf der Siegerseite war und man fühlte sich durchaus im herrenmenschlichen „Recht“. Die Besiegten waren ja Untermenschen – ausdrücklich!
Leserbrief von
ULRICH AUS NIKARAGUA
Vor einiger Zeit hat der rote Webmaster zwei Artikel von mir veröffentlicht über das Thema der „Vertriebenen“. Der zweite war ein Nachtrag über den legalen Aspekt und ich finde ihn leider nicht mehr. Den Ersten lege ich hier bei. Wenn er von Interesse ist, kann er noch mal veröffentlicht werden.
Aber es geht da wirklich um Argumente und deswegen gehe ich noch mal auf den Aspekt des Rechts zu diesem Thema ein.
Schon im ersten Artikel habe ich dargelegt, dass das Verhalten des deutschen Reiches und der Untertanen der Ostgebiete dermaßen so apokalyptischer Weise Völker mordend war, dass die sogenannten „Vertreibungen“ noch als ein recht glimpflicher Selbstschutz zu betrachten sind. Das gilt nicht nur gegen Junker und Nazischweine, sondern auch für den ewig opportunistischen deutschen Michel im Allgemeinen.
Das deutsche Reich hat in Wort und Tat völlig klar gemacht, dass es das internationale Völkerrecht durch das bedingungslose Siegerrecht ersetzt – radikal und bedingungslos, ohne Rücksicht auf Leben und Güter der Besiegten. (Und es war ja auch nicht das erste Mal). Das waren die Spielregeln, welche die Nazis, häufig unter frenetischen Beifall ihrer Untertanen aus allen Lautsprechern plärrten.
Sie bestanden auf dem Recht der Sieger, dem Dschungelrecht, und auf Tod und Versklavung der Besiegten, was auf grausamste Art durchgesetzt wurde und ausdrücklich mit großkotzig ideologischer Untermauerung. Es ist nicht bekannt, dass die sogenannten Vertriebenen und Ihresgleichen dagegen protestiert hätten oder darüber zerknirscht gewesen wären. Apokalyptischer Applaus für die marschierenden Nazitruppen – das ist sehr wohl bekannt.
Nach seinem „totalen Krieg“ hat das deutsche Reich bedingungslos kapituliert. Da gingen auch alle herrenmenschlichen Helfershelfer mit im Sack. Ich betone das Wort „bedingungslos“. Bedingungslos ist bedingungslos. Man war ja auch bedingungslos als siegender Herrenmensch. Und es war zu den Bedingungen, die die sogenannten Vertriebenen doch mehr als nur in Kauf genommen hatten, als es anders herum ging.
Also zusammengefasst: Einerseits machte man sich zu allermindest keine Gedanken über die „Spielregeln“ von Völkermord, Vernichtungskrieg, Versklavung, wirkliche Heimatvertreibungen ganzer Völker, solange man auf der Siegerseite war und man fühlte sich durchaus im herrenmenschlichen „Recht“. Die Besiegten waren ja Untermenschen – ausdrücklich! (Es wurde ja, zum Beispiel, die gesamte jahrhunderte alte Kultur des Ostjudentums, des Jiddischen, sprichwörtlich mit Stumpf und Stiel ausgerottet. Total und mehr als total. Nur eine kleine Peinlichkeit, ein Kavaliersdelikt ohne Konsequenzen????)
Aha! Als Verlierer nun, da sollen diese höchst eigenen „Spielregeln“ dann plötzlich nicht mehr gelten. Jetzt nimmt man in Anspruch, was man vorher lautstark mit Füßen getreten hatte. Totaler Gedächtnisverlust.
Was da „vertrieben“ wurde, hat lediglich nur seine eigene, bockseigensinnig gegen alle zivilisierten Spielregeln unvermeidliche Weise vorprogrammierte, bittere Suppe auslöffeln müssen. Mit anderen Worten: Es wäre bitteres Unrecht gewesen anders zu verfahren, als es die Siegermächte taten. Und die hatten noch zu sehr viel mehr Recht.
Man ließ im Grunde noch Gnade vor Recht ergehen, gerade die betroffenen Ostvölker. Ihre Maßnahmen waren nur das Allermindeste zum mehr als verständlichen Selbstschutz. Und jetzt kommen da die ewigen deutschen Michels daher mit ihrer geschwollenen Fresse und „sind wieder wer“. Das ist so, als wenn ich auf Pump kaufe und außerdem noch Wechselgeld moniere.
Es ist der Gipfel der Unverschämtheit, falls dieses Wort überhaupt noch passt angesichts der Hekatomben der Leichen, um die es dabei geht. Man muss es ihnen zurückstopfen in diese geschwollene Fresse. Man könnte sie auch gleich ganz aus Deutschland vertreiben, wenn es nicht eine Zumutung für andere Völker wäre.
Die Maßnahmen der Siegermächte waren mehr als rechtens – moralisch und juristisch.
ULRICH AUS NIKARAGUA
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