Sonntag, 8. März 2015
Rechteste Dümmstpropaganda oder ererbte Echtzeit-Debilität?
Leserbrief an die „Welt“, zu
„Putins Dreistigkeit beleidigt meinen Verstand“[1] vom 05.03.2015[2]
von Martin Emko
(Da dieser Leserbrief mit Sicherheit nicht veröffentlicht wird, erlaube ich mir, ihn hiermit an einen größeren Verteiler zu senden)
Dass die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller der gleichen literarischen Qualität ist wie der große Friedensnobelpreisträger Barack Osama der friedlichen – das war mir seit Ausweitung ihrer literarischen Drohnenkriege schon immer klar. Trotzdem machte ich mich mutig ans Lesen, und ich wurde „belohnt“: Dieses o.g. Welt-Interview ist einfach nur klasse, schon wegen der fragenden (oder besser: suggerierenden) „Welt“-Redakteurin Andrea Seibel… (Leute, lest es nur dann, wenn ihr nicht gerade gefrühstückt habt!)
Deren Frage Nr.1 entlarvt Russland gleich und offenbar völlig seibelmäßig als… was? WAS? Wortwörtlich: „…auf dem Weg in eine düstere Zeit …, die an die 30er-Jahre nicht nur in Deutschland erinnert. Hätten Sie gedacht, dass völkischer Nationalismus erneut sein Haupt erhebt?“
Angesichts dieser niedlichen Geschichtsverfälschung, deren Pate nur Josef G. geheißen haben kann, fällt mir glatt der Kitt aus der Brille. Man kann ja jenem Land im Osten – übrigens hieß es damals zu Recht Sowjetunion – vorwerfen, damals neben den Nazis und Hilfswilligen der „5. Kolonne“ Berlins auch viele Unbeteiligte erwischt zu haben, was furchtbar war. Wir wissen z.B.: Der deutsche Geheimdienst denunzierte – wie bekannt – auch viele in der UdSSR exilierte Kommunisten als Verräter. Und leider saßen mancherorts auch üble Gestalten wie Chruschtschow, die ihre Macht mißbrauchten und diesen Mißbrauch später anderen in die Schuhe schoben (Lest hierzu: Grover Furr: „Chruschtschows Lügen“, Berlin 2015).
Dennoch – Völkischer Nationalismus in Verbindung mit dem „Russland“ (also der UdSSR) der 30er Jahre…? Da kann ich mich nur noch fragen:
Ist das rechteste Dümmstpropaganda oder ererbte Echtzeit-Debilität? Oder macht den Zusammenfall und -prall beider Faktoren ein typisch verseibeltes „Welt“-Interview aus…? Es scheint so – Stalin war wohl Hitler und vice versa oder so. Na klar, ersterer ist dem Adolf laut der immer wieder auftauchenden West-Propaganda-Lesart ja auch nur „zuvorgekommen“. Der aufgeklärte „Welt“-Leser weiß ja Bescheid über den bösen „Totalitarismus“, also all das, was nicht in die EU-Schublade von „Demokratie“ (also des guten Totalitarismus), passt.
(Übrigens: Auch die „Junge Welt“, offenbar mittlerweile ein Kind der „Welt“, ließ sich ja am 28.02. noch über den unschönen „Sturmlauf“ der Roten Armee nach Westen aus; eine „Befreiung“ war das laut JW wohl nicht. Literaturtipp an verseckendorfte JW-Opfer: „Verbrecherische Ziele – Verbrecherische Mittel“, Moskau 1963, S. 413-419. Lest das und fragt euch, warum was passierte…)
Aber die Frau von „Welt“ weiß noch mehr und es natürlich besser als ich. Oder du. Oder viele – sie hat’s nämlich geblickt, in Frage Nr.2: „Putin spricht die Sprache der Lüge – er weiß es, wir wissen es.“ Diese zutiefst profunde Analyse wird gestützt durch… nichts. Ein Beleg ist nicht nötig, schließlich ist der Mann Russe, also auf dem Weg in – s. o. – düstere völkische Zeit. Und aggressiv: Müller halluziniert (besser: debilisiert) herbei, er wolle „Krieg“, brauche „Mariupol und den Landweg zur Krim“ und werde „auch noch einen Abstecher nach Transnistrien“ unternehmen.
Na klar, und ich erinnere mich zustimmend: Warum ist Putin z.B. im Juli 2014 eigentlich mit seinem Präsidentenflugzeug so nah an den in der Ukraine abgeschossenen Flug MH17 herangeflogen…? Eben!
Die leider Interviewte, die in Rumänien mit ihrem ganzen Volk dereinst so furchtbar litt, fängt den „Welt“-Ball, Putin spreche die Sprache der Lüge, somit munter auf und es entspinnt sich eine um jedes Druckzeichen zu lange Gegenseitigbestätigung. Nach dieser ist mir klar, weshalb ich weder die „Welt“ ihrer Vizechefin Seibel noch die grauenhaften nobelpreisgetadelten „Werke“ jener Dame „angemessener Verwendung“ (Karl-Eduard von Schnitzler) zuführen werde – davon würde mir der rote Arsch zu schwarzbraun. Und – ganz ehrlich:
Ich möchte nun frühstücken und muss daher aus Gründen körperlich-geistigen Wohlbefindens diesen erzreaktionären, die Wahrheiten verfälschenden, dümmlichen Seibel-Müller-Bockmist aus dem Hirn entsorgen.
Nur einem Satz der bedauerlicherweise interviewten Müllerin ist meinerseits zuzustimmen:
„Er beleidigt meinen Verstand.“
Allerdings meine ich damit jenen dieses Interview beinhaltenden Artikel.
Martin Emko
[1] Verfasserin: Herta Müller, Schriftstellerin und Literaturnobelpreisträgerin
[2] Siehe http://www.welt.de/kultur/article138087231/Putins-Dreistigkeit-beleidigt-meinen-Verstand.html?wtmc=google.editorspick?wtmc%3Dgoogle.editorspick&google_editors_picks=true
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