Dienstag, 17. März 2015
Die „Rote Pfanne“ der MLPD ist innen weiß beschichtet und außen rosa
Vom Roten Webmaster
Manchmal wird Kommunisten-online eine seltene Ehre zu Teil: Im Dezember 2014 erschien in der „Roten Pfanne“ (Eigenname „Rote Fahne“) ein Text mit folgender Überschrift:
„Zentralkomitee der MLPD / Dezember 2014: Erklärung zu den Verleumdungen der MLPD, des Willi Dickhut Museums und des Malers Erich Palmowski durch Günter Ackermann „MLPD huldigt Nazi-Künstler“
Das Gremium, das sonst über weltbewegende Fragen entscheidet, der quasi Rat der Götter der MLPD, fasste einen Beschluss mich betreffend. Ich bin mir der Ehre sehr bewusst, zeigt es doch, dass Stefan Engel und seine Engelschar, nicht nur Hosianna für den Engel Stefan singen, sondern lesen können und – das Erstaunlichste, Kommunisten-online lesen.
Dürfen die denn K-online lesen? Es gab eine Zeit, da sprach Willi Dickhut den Bannfluch über mich und keiner aus der Truppe durfte sich mir auch nur nähern, geschweige denn sprechen. Der Bannfluch des MLPD-Ayatollah müsste immer noch gelten.
Die „Rote Pfanne“ brutzelte so manches aus. So brachte sie vor Jahren ein Interview mit Gunther von Hagens. Das ist jener Leichenfledderer, der seine Millionen mit dem Ausstellen präparierter Leichen gemacht hat (Körperwelten).
Die „Rote Pfanne“ gab ihm Gelegenheit, seinen antikommunistischen Senf der Öffentlichkeit zu verbraten:
„Als ehemaliger DDR Bürger und dortiges Opfer kollektivistischer Ideologie stehe ich für die Stärkung des Individuums in einer demokratischen Gesellschaft. Ich bin kein revolutionärer Weltverbesserer. Indem ich mich als Rebell bezeichne, hebe ich auf meine verändernde Kraft als Individuum in der Gesellschaft ab. Die Rebellion realisiere ich durch die Demokratisierung der Anatomie, die ohne den umfassenden Kampf für mehr Individualismus, weniger staatliche Gängelung, und freie Meinungsäußerung nicht möglich ist.“[1]
Der Interviewer der „Roten Pfanne“ lobt den Leichenfledderer:
„5,7 Millionen Menschen haben die Ausstellung „Körperwelten“ in Deutschland besucht. Es ist mit über 14 Millionen Besuchern die meistbesuchteste Ausstellung der Welt.“
Die Masse also macht es. Somit ist die Bild-Zeitung die beste Zeitung Deutschlands – eben das meistgekauftes Blatt.
Die „Rote Pfanne“ brutzelte aber auch Welt bewegendes: Die MLPD kann das Energieproblem lösen. Wie? Ganz Nordafrika wird wieder Kolonie und liefert Europa Solarstrom. Sie nennen das zwar nicht Kolonialismus, müssen es aber meinen, Denn die riesigen Solaranlagen in der Sahara – sind sie erst einmal geschaffen, müssen geschützt werden um den Strom der Energie nicht versiegen zu lassen.
Die einzige Schlussfolgerung daraus ist: Aus dem Gebiet der Sahara wird eine riesige europäische Kolonie. Ebenso aus der Trasse, über die der Strom nach Europa fließt.
Es eröffnet sich daraus ein riesiges Feld weiterer Kriege des Kapitals. Bereits jetzt hauen sie kräftig rein, wenn es um die Bodenschätze Afrikas geht, wenn aber ca. 30% des Kontinents zur Energieerzeugung benutzt werden, welch ein Betätigungsfeld für Söldner auf dem schwarzen Kontinent. Das erkannte auch die Energiewirtschaft und gründete die DESERTEC Industrial Initiative.
K-online schrieb dazu:
„Der DESERTEC Industrial Initiative schlossen stich die Spitzenmanager der Finanzwelt und Industrie an. So die Münchner Rück, Deutsche Bank, ABB, E.ON, RWE, Abengoa Solar, Cevital, HSH Nordbank, M+W Zander Holding, MAN Solar Millennium und Schott Solar. Andere namhafte Unternehmen schlossen sich in zwischen dieser revolutionären Initiative an.“[2]
Auch die glorreiche Initiative zur Wiederbelebung des Kolonialismus wurde in der Roten Pfanne verbraten.
Aber auch etwas bräunlich Sachen wurden in der Roten Pfanne serviert. Die Firstlady der MLDP und Ehefrau von Stefan Engel ist Chefin einer „Bürgerbewegung für Kryo-Recycling und Kreislaufwirtschaft e.V.“ In dieser Bürgerbewegung mischt auch die ÖDP mit und die, das weiß man, steht eher rechts. Berührungsängste mit denen hat die MLPD offenbar nicht.
Und nun zum Anlass meines Dankschreibens an das hohe Zentralkomitee der MLPD:
Kommunisten-online habe also einen ehrlichen Arbeitermaler beleidigt. Na ja, so ehrlich war er auch zur MLPD ja nicht – das müssen sie sogar zugeben. Er hat erst kurz vor seinen Tod – die Schenkung seiner Werke war offenbar schon unter Dach und Fach – zugegeben, der verbrecherischsten Organisation aller Zeiten, der SS, angehört zu haben.
Was das ZK der MLPD geflissentlich verschweigt, ist die Tatsache, dass er für das SS-Gazette „Das Schwarze Korps“ arbeitete. Und Palmowski veröffentlichte unter anderem im „Völkischen Kunstverlag“ eine „Mappe mit 8 Farb- und 12 Schwarz-Weiß-Reproduktionen des SS Kriegeberichters Erich Palmowski“.[3] Titel der Mappe: „Wie die Pflicht es befiehlt“
Das war im Jahr 1943 – die Niederlage des Faschismus zeichnete sich schon ab. Das Vorwort stammt von Gunter d’Alquen. Der war Chefredakteur des „Schwarzen Korps“ und SS-Standartenführer[4].
Im Juli 1955 wurde d’Alquen von einem Berliner Entnazifizierungsgericht zu einer Geldstrafe von 60.000 DM verurteilt. Das war damals sicherlich viel Geld, stürzte ihn aber nicht in die Armut: Seit Ende der 50er Jahre war er Gesellschafter der der Weberei Krall und Roth in Mönchengladbach (diese Firma gibt es immer noch).
Zurück zu Palmowski: Die MLPD gibt zu, dass Palmowski aus Karrieregründen der SS beigetreten sei. Er wolle seinen Beruf als Künstler behalten. Ist das nicht das Argument der meisten Nazis, warum sie Nazis waren? Man musste Nazi sein, um seinen Beruf ausüben zu können. Deshalb malt man markige Bilder für die SS, verherrlicht Krieg und Völkermord oder beteiligt sich daran.
Das ist eine Entschuldigung für die MLPD? Ich wundere mich und es erinnert an Hans Glocke, der an den Nürnberger Gesetzen gestrickt hatte und nach dem Krieg Adenauers rechte Hand wurde. Dem wurde vom Ex-Nazi, KZ-Baumeister und Bundespräsidenten Lübke im Oktober 1963 das Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland umgehangen. Warum dann nicht auch eine MLPD-Ausstellung für einen Nazi im Dickhut-Museum?
Natürlich war SS-Mann, „Schwarze Korps“-Redakteur und SS-Kriegsberichter, nach dem ZK der MLPD, ein anständiger Nazi. Es soll niemand verpfiffen haben. Also hatte auch er seinen Juden im Keller versteckt, genau wie alle anderen Nazis. Sie beugten nach außen sich nur dem Zwang.
Dass die MLPD diese olle Kamelle aufwärmt, zeugt nicht eben von hoher Intelligenz des Rates der Götter – oder sie verscheißern ihre Leser.
Die schreiben, es gäbe keinen Anlass, die Glaubwürdigkeit der Mutation vom Nazi zum – na zu was denn? Sagen wir also: Wandel vom Nazi zum Antifaschisten „in Frage zu stellen.“
Warum hat er dann verschwiegen, bei der SS gewesen zu sein? Und offenbar nicht nur das. Die MLPD schreibt, er sei
„für die faschistische Wehrmacht als „zeichnender Kriegsberichterstatter, Leiter der Abteilung Zeichnen“ tätig“
gewesen. Das aber war er nicht. Palmowski – das berichten alle zeitgenössischen Quellen – war für die SS Kriegsberichter und Leiter der Abteilung Zeichnen einer Propagandaeinheit der SS.
Was die Nachkriegsbilder Palmowskis betrifft, so wurde aus dem SS-Mann aus seiner Feder ein Bergmann. Für mich ist das eine Verunglimpfung dieser hart arbeitenden Menschen von einem dargestellt zu werden, der wenige Jahre vorher Massenmörder feierte und beteiligt war an der blutigen Verfolgung von Gewerkschaftern, Kommunisten und Sozialisten.
Palmowski machte einen ähnlichen Trick wie Leni Riefenstahl. Hitlers Lieblingsfilmemacherin hatte dem Führer Propagandaschinken über den Nazi-Parteitag 1934 und die Olympischen Spiele in Berlin 1936 gedreht. Ihr Bild von Ästhetik des menschlichen Körpers war natürlich der Germane. Der wurde möglichst wenig bekleidet dargestellt, groß und muskulös und blond – eben das Idealbild der Nazis.
Das ging nach dem Krieg nicht mehr. Sie lichtete nun mehr oder weniger nackte Afrikaner – groß und muskulös – ab. Der Unterschied zu vorher war die dunkle Haut und schwarze Kraushaare. Damit verdiente sie nicht schlecht.
Palmowski machte es ähnlich. Was für die Riefenstahl die nackten Nubier sind, ist für den der Bergarbeiter- Palmowskis Stil – und wohl auch die Gesinnung – war geblieben.
Ich sehe da keinen Wandel, aber ich sehe Vertuschungstaktik Palmowskis und des ZK der MLPD. Die wollen nicht zugeben oder sie wollen es nicht sehen, dass es eine Unmöglichkeit für Marxisten-Leninisten ist, immerhin nennt sich die MLPD so, einen so nazistische belasteten Farbklecksler auf den Sockel zu heben.
Es hätte ihnen gut gestanden, wenn sie selbstkritisch alles zugegeben hätten und die Werke dieses zweifelhaften Künstlers aus ihrem Museum verbannt und der Müllabfuhr zur Entsorgung übergeben hätten. Aber dazu sind sie offenbar nicht fähig, die vom Rat der Götter der MLPD.
Sie mögen Gift und Galle spucken, es ist eine Tatsache und müssen es sich vorhalten lassen – möge es ihnen auch nicht gefallen.
G.A.
[1] Rote Fahne, vom Nr.17/04 22.4.2004 siehe http://interaktiv.mlpd.de/rf0417/rfart10.htm
[2] Siehe: Vorsicht, Satire! Grandioser Sieg der Partei des echten Sozialismus MLPD:
EU-Kommissar Oettinger will 1 Billion Euro für den Echten Sozialismus ausgeben
Einige Überlegungen über die Echtheit der echten Sozialisten
Von Günter Ackermann vom 12. November 2010;
http://kommunisten-online.de/Archive/blackchanel/mlpd4.htm
[3] Original Verlagsankündigung „Völkischer Kunstverlag“
[4] Standartenführer entspricht dem Dienstgrad eines Oberst bei der Wehrmacht
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