Jedes Jahr findet im piefigsten Kaff ein Sommerfest statt, Stadtteilfest genannt, meist mit Unmengen Alkoholika verbunden... selbstverständlich ist das auch in Sachsen so, und auch in Dresden.
Besonderen Kultstatus geniesst hierbei die "Bunte Republik Neustadt", das Stadtfest im als "alternativ" verschrienem Stadtteil Dresden-Neustadt. Und in der Vergangenheit gab es dort bereits Auseinandersetzungen mit der Polizei, die den friedlichen Musikkonsum im Auftrag von "Ordnung" (siehe "Ordnungsamt" etc.) unfriedlich beendete... was die lokalen Medien dazu nutzten, einen Mythos zu schaffen, der auch heute noch zieht.
Nun denn, das erste, was unsereinem freitagnachmittag bei der Parkplatzsuche (für sich schon ein selbstmörderisches Unterfangen...) auffiel, waren die Einsatzhundertschaften aus Nordrhein-Westfalen... wie schön, alte Heimat... Durchsucht nach Glasflaschen wurden unsere Taschen allerdings von Brandenburger Polizei, nur echt mit dem roten Adler. Zu später Stunde wurde polizeilicherseits denn auch für ein korrektes Ausleuchten des Alaunparks gesorgt.
Dennoch, ich muss gestehen, die Wetterverhältnisse waren so mies, das uns das zu kalt wurde, auf die Favband DEAD KASPAR HAUSERS zu warten (http://www.myspace.com/deadkasparhausers), und wir freitag schon bei Agent Krüger ("komm se her, komm se rüber, wir sind die Jungs von Agent Krüger") wieder abzogen. Schade, die Band wollte ich doch allmählich schon mal live bewundern. Aber irgendwann ergibt sich sicher wieder ´ne Gelegenheit...
Samstag war erstmal Lustwandeln zwischen Konsumständen mit Angeboten wie "portugiesische Fettbemme mit Tomate 2 Teuro fufftsch" und Buttonkauf von Mao Tse Tung über Black Sabbath bis the Cure angesagt... sogar meinen alten Bücherdealer vom "Blauen Buch" hab ich mal wiedergesehen. Am Alaunpark begann es ca. 17 Uhr, angekündigt war zwar 15 Uhr, aber naja... die erste Band fiel ersatzlos aus, keine Böcke, vor leerem Park zu spielen. Nun gibts ja so Bands, die spielen ein breites musikalisches Spektrum von AC/DC bis zu Stones und Beatles runter, letztlich ists davor sitzen und die punkige Nachbarschaft begucken immer noch spannender als meinetwegen betroffene Politikergesichter in der Glotze, weil die Iren die EU nicht so recht liebhaben...
In positiver Erinnerung verblieben natürlich dann erstmal die Creeks, beim Sänger hat sicher jedeR schonmal ein Bier geordert... Und das war fetziger Punk´n´Rotz´n´Roll, sogar ein Lied von Joy Division hab ich erkannt - das "Love will tear us apart" dudelte ja auch öfters mal in den Umbaupausen. JD-Renaissence? Muß mit dem neuen Film zum Thema zu tun haben.
Zu späterer Stunde gab es dann ein Wiedersehen mit den Haudegen von "Truemmer-Pogo-Tapes", dem Punklabel mit den lustigen Aufklebern... es hätte noch Gorilla Monsoon angestanden in der Auftrittsliste, aber das sollte nicht unbedingt sein? Jedenfalls gab´s ´ne Ankündigung, TV Smith würde um 23 Uhr an der Scheune spielen... Gut, der Weg dorthin erinnerte an Schlußverkauf bei C & A in Köln, unmittelbar nach Öffnen der Verkaufsräume... Echt nicht jederfraus Ding, das Nahkampfgedrängel der Fetenfreunde. Gut, aber zumindest ließ sich TV Smith finden! Direkt an der Scheune, "Roof on fire", Akustikgitarre, fetzige Stimme... abgesehen vom Gedränge doch ziemlich der Bringer. Aber der Druck von vier Personen pro Quadratmeter (?!) brachte uns dann doch wieder auf den Nachhauseweg. Vorbei am Heavy Duty, da war auch gutes Programm, bei unserem Vorbeidefilieren spielte grad Steelclad (if I remember right!)...
Sonntag dann gings vor der Lutherstrasse 33 weiter; erstmal checken, was Wahnfried Records so neues im Angebot hat! Die Bühne da und der Platz da sind zwar auch etwas eng, aber man nimmts dann ja doch hin als echter Crustfan. Interessant der neue Look von Kommissar X, alle in hübscher grüner OP-Kleidung, zum zünftigen Hardcore schmeisst der Sänger seinen wild zuckenden Körper wahlweise ins Publikum oder in den mitgebrachten Pappkarton... ein Patient wird frisch besudelt, alles doch recht ansehnlich.
Aber mein eigentlicher Sonntagsfav waren doch die Berliner Crusties M.V.D.; zwar wurden die Wetterverhältnisse grad Sonntag recht eklig, und man mußte schon etwas Restbegeisterung im Blut mitbringen; aber M.V.D. ( http://www.myspace.com/mvdberlin )sind ja nun definitiv nicht von dieser Welt; und ein Klassiker wie "Stamokap" läßt einen auch Kugelblitze und Waschkörbe voll Regen wegstecken. Lecker Sterni Radler zum Runterspülen obligatorischer Schmerztabletten, und die Mit-Punk-Welt begrüssen...**lol**
NO BORDER, NO NATION - STOP DEPORTATION!!
(**slogan zum merken, beim näxten M.V.D.-konzert mitgröhlen!!**)
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