Dienstag, 1. Oktober 2019

Rosa Luxemburg Stiftung Sachsen Rundbrief 1. Oktoberhälfte 2019

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NEWSLETTER 1. - 15. Oktober 2019







Crimmitschau, 30. September, Montag, 18.30 Uhr
Vernissage Wanderausstellung
«Schicksal Treuhand – Treuhand Schicksal»***
Wie ostdeutsche Lebenswege durch die Treuhand beeinflusst wurden
Mit Prof. Dr. Christa Luft (Ökonomin, letzte Wirtschaftsministerin der DDR), Dr. Martina Große (stellv. Vorsitzende RLS Sachsen) und Ulrich Modes (VEB Eisenbahnmodellbau Zwickau)
Eine gemeinsame Veranstaltung des Sächsischen Industriemuseums I Tuchfabrik Gebr. Pfau und der RLS Sachsen
Sächsisches Industriemuseum I Tuchfabrik Gebr. Pfau, Leipziger Straße 125, 08451 Crimmitschau

Crimmitschau, 30. September - 28. Oktober
, Donnerstag, Freitag: 10 - 17 Uhr, Samstag, Sonntag, Feiertag: 14 - 17 Uhr
Wanderausstellung
Schicksal Treuhand – Treuhand-Schicksale
Eine Ausstellung der Rosa-Luxemburg-Stiftung, kuratiert durch Rohnstock-Biografien*
Sächsisches Industriemuseum I Tuchfabrik Gebr. Pfau, Leipziger Straße 125, 08451 Crimmitschau

Wer in diesem Jahr an 30 Jahre politische Wende in der DDR und an die Grenzöffnung erinnert, kommt an einem Thema nicht vorbei: der Treuhandanstalt. Heute ist offensichtlich, dass deren marktwirtschaftliche „Schocktherapie“ sich massiv bis in die Gegenwart auswirkt – wirtschaftlich-strukturell ebenso wie individuell-biografisch.
Die RLS lässt in einer Wanderausstellung Zeitzeug*innen zu Wort kommen, deren Lebensgeschichte durch das Agieren der Treuhandanstalt unmittelbar beeinflusst wurde. Diese Berichte werden durch die Geschichte volkseigener Betriebe und Kombinate und deren Schicksal unter dem Regime der Treuhandanstalt ergänzt.


Leipzig, 16. September - 18. Oktober, Montag - Freitag, zu den jeweiligen Büroöffnungszeiten und nach Vereinbarung
Ausstellung
Kein Land in Sicht für Seenotrettung***
Eine Ausstellung der Tageszeitung Neues Deutschland, veranstaltet vom Abgeordnetenbüro INTERIM und der RLS Sachsen
Geschäftsstelle der RLS Sachsen und Abgeordnetenbüro INTERIM, Demmeringstraße 32, 04177 Leipzig

Das Mittelmeer war 2018 erneut die gefährlichste Seeroute der Welt. Laut UN-Flüchtlingshilfswerk lag dies an der restriktiven Flüchtlingspolitik der Europäischen Union. Während die EU-Staaten die Häfen schlossen, entstand eine Vielzahl an privaten Initiativen, die sich der Rettung von Menschen in Seenot annahmen. Auch wenn die Rettung Schiffbrüchiger im internationalen Recht verankert ist, werden viele Seenotrettungsorganisationen mit konstruierten Anklagen überzogen. Die Ausstellung porträtiert die Arbeit der Seenotretter*innen.
Öffnungszeit:


Leipzig, 4. Oktober, Freitag, 18.00 Uhr
Podiumsgespräch
“Keine Gewalt! Wir sind das Volk”
Die historische Tat der „Leipziger Sechs“ am 9. Oktober 1989***
REIHE: Jour Fixe - Ein unkonventioneller Gesprächskreis
Mit Dr. Kurt Meyer, Dr. Roland Wötzel, Prof. Dr. Cornelius Weiss und Michael Zock, Moderation: Gerd-Rüdiger Stephan (RLS, Historiker)
Alte Börse, Naschmarkt 1, 04109 Leipzig

Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatten über die friedliche Revolution wird das dramatische Geschehen am 9. Oktober 1989 nochmals rekonstruiert, die Zivilcou¬ra¬ge der „Leipziger Sechs“ gewürdigt und der Mut der Demonstrant*innen herausgestellt.


Chemnitz, 4.-6. Oktober, Freitag-Sonntag, ganztägig
Kongress
4. Jugendkongress „Never give up“***
Eine Veranstaltung von WASTELAND - Vernetzung antifaschistischer und antirassistischer Gruppen Ost in Kooperation mit der RLS Sachsen und dem Conne Island
AJZ Chemnitz/ Alternatives Jugendzentrum e.V., Chemnitztalstraße 54, 09114 Chemnitz

Um uns gegenseitig zu ermutigen, uns die Möglichkeit zu geben, uns zu informieren und zu organisieren, freuen wir uns Euch auf dem antifaschistischen Jugendkongress 2019 begrüßen zu dürfen. Kommt zum antifaschistischen Jugendkongress 2019 in Chemnitz und lasst uns die Zukunft in Angriff nehmen!
Der JuKo findet dieses Jahr vom 4.-6. Oktober im AJZ Chemnitz statt.
Infos zum Programm und die Anmeldung findet Ihr rechtzeitig auf der Website.


Leipzig, 4.-5. Oktober, Freitag, 18.00 Uhr - Sonnabend, 19.00 Uhr
Tagung
LOST IN TRANSFORMATION - Aktuelle Analysen der ostdeutschen Gesellschaft***
Eine Veranstaltung des Engagierte Wissenschaft e.V. und des AK Kritische Geographie Leipzig in Kooperation mit weiterdenken. Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen und der RLS Sachsen
Galerie KUB, Kantstraße 18, 04275 Leipzig

Was ist eigentlich im Osten los? Seit 2014/15 hat die Dynamik der Ereignisse - Wahlergebnisse für die AfD, gewalttätige Auseinandersetzungen, verbale Entgrenzungen - insbesondere in Ostdeutschland ständig zugenommen. Es scheint eine neue Phase der Nachwendegeschichte begonnen zu haben, in der das bisherige, stille Einverständnis mit den Regierenden von einem beträchtlichen Teil der Bevölkerung aufgekündigt wird.
Mit den gegenwärtigen Debatten um die Anerkennung der „ostdeutschen Lebensleistung“, einen „Gerechtigkeitsfonds“, eine verbindliche Einstellungsquote für Ostdeutsche, aber auch das Sprechen über biographische Brüche rückt die Zeit der „friedlichen Revolution“ erneut in den Fokus der Debatten. Deutungen über den Charakter der ostdeutschen Teilgesellschaft 30 Jahre nach dem Mauerfall haben wieder Hochkonjunktur.
Die Konferenz „Lost in Transformation“ möchte geläufige und weniger geläufige Analysen über die Eigenarten Ostdeutschlands versammeln und mit einer interessierten Öffentlichkeit debattieren. Neben aktuell diskutierten Fragen zum ostdeutschen Wohnungsmarkt, zum Rechtsruck und zur spezifischen ostdeutschen Wirtschaftsweise werden auch die ideologischen Hinterlassenschaften der DDR-Gesellschaft und die Widersprüchlichkeiten der Debatten zu Migration damals und heute beleuchtet.
Die Konferenz versteht sich dabei als Debattenforum, richtet sich explizit auch an ein nicht-wissenschaftliches Publikum und möchte zivilgesellschaftliche Initiativen zum Austausch einladen.
Ausführlichere und aktuelle Informationen zum Programm
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Leipzig, 8. Oktober, Dienstag, 19.00 Uhr
Podiumsgespräch
Seenotrettung – was kommt danach? Über Verteilmechanismen der EU***
Im Rahmen der Ausstellung “Kein Land in Sicht für die Seenotrettung” der Tageszeitung Neues Deutschland, veranstaltet vom Abgeordnetenbüro INTERIM und der RLS Sachsen
Mit Clara Anne Bünger (Equal Rights Beyond Borders), Aktivist*innen der Seenotrettung (angefragt); Moderation: Sebastian Baehr (Journalist, Neues Deutschland)
Abgeordnetenbüro INTERIM, Demmeringstraße 32, 04177 Leipzig

Seit 2018 irrten wiederholt Seenotrettungsschiffe wegen der Weigerung Italiens und Maltas Gerettete aufzunehmen, tagelang auf dem Mittelmeer umher. Nur die Zusage anderer EU-Staaten die Zuständigkeit für die Asylverfahren zu übernehmen, half. Die Ankunft in „Hotspot“-Lagern und eine Verteilung der Geflüchteten in den europäischen Ländern kann seit dem Inkrafttreten des EU-Türkei Deals in Griechenland beobachtet werden.
Das Konzept der EU und die Beteiligung europäischer Agenturen wie Frontex und des Europäischen Unterstützungsbüro für Asylfragen (EASO) aber auch des Verfassungsschutzes werden betrachtet.


Dresden, 9. Oktober, Mittwoch, 19.00 Uhr
Film und Diskussion
“Der marktgerechte Patient”*
Ein "FILM VON UNTEN" von Leslie Franke und Herdolor Lorenz
Mit Susanne Schaper (gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Sächsischen Landtag)
WIR-AG, Martin-Luther-Straße 21, 01099 Dresden

Es gibt zwar bereits zahllose Berichte über skandalöse Zustände in deutschen Krankenhäusern. Erstaunlicherweise fehlt dabei aber fast immer der Bezug auf die wesentliche Ursache dieser Zustände: Vergütung der Krankenhäuser durch sogenannte Fallpauschalen. Der Film und die Diskussion sind nicht an der Zurschaustellung von Skandalen interessiert, sondern vor allem an den Ursachen. Im Anschluss an den Film diskutieren wir mit der Landtagsabgeordneten Susanne Schaper der sächsischen Linksfraktion, die viele Jahre als Krankenschwester tätig war und mit der sächsischen Gesundheitspolitik intensiv beschäftigt ist. Sie weiß also wovon sie spricht und möchte mit an dem Abend nicht nur über Problemlagen in Sachsen ins Gespräch kommen.


Chemnitz, 9. Oktober, Mittwoch, 18.30 Uhr
Lesung und Gespräch
Fidel Castro***
Mit Volker Hermsdorf (Autor)
Eine Veranstaltung der RLS Sachsen in Kooperation mit der Thalia-Buchhandlung Roter Turm Chemnitz
Thalia-Buchhandlung Roter Turm, Neumarkt 2, 09111 Chemnitz

Fidel Castro Ruz hat sein Land und die Welt verändert. Unverändert aktuell bleibt seine Vision einer gerechteren Gesellschaft für Millionen Menschen im globalen Süden. Volker Hermsdorf schildert die Herausbildung der politischen Persönlichkeit Fidel Castros und beschreibt die Entwicklung dessen Denkens. Castro war für Hermsdorf zugleich Visionär, pragmatischer Revolutionär, Stratege und Staatsmann, den eine für Politiker ungewöhnliche Einheit von Denken und Handeln auszeichnete.
Volker Hermsdorf, *1951, freier Autor und Journalist, war Redakteur der Hamburger Morgenpost und Korrespondent der Zeitschrift Metall und reist seit 1982 jährlich nach Kuba.


Döbeln, 10. Oktober, Donnerstag, 19.00 Uhr
Szenische Lesung
Wörterbuch des besorgten Bürgers***
Mit Robert Feustel (Politikwissenschaftler, sprachlos-blog.de, Mitautor), Nancy Grochol (Lektorin, sprachlos-blog.de, Mitautorin)
Eine Veranstaltung des Treibhaus Döbeln e.V. in Kooperation mit der RLS Sachsen
Treibhaus, Bahnhofstraße 56, 04720 Döbeln

Die Sprache der besorgten Bürger, die sich solcher seltsamen Wörter und Begrifflichkeiten wie "Deutschland GmbH", "Ficki-Ficki-Fachkräfte", "Schuldkult" oder "Merkeldikatur" bedient, ist bizarr, manchmal witzig und oft gefährlich. Rhetorische Zumutungen und dreiste Umdeutungen sind unter der Glocke von Pegida und AfD Mode. Hier entsteht ein Zerrbild, in dem Deutsche umstandslos Opfer sind und die Welt sich gegen „das Volk“ verschworen hat. Die Lesung nimmt die Sprache der Besorgten von den so beliebten Ausrufezeichen bis zu „Volksverdünner“ aufs Korn. Unterstützt von O-Tönen sowie Bild- und Tonmaterial werden ihre Abgründe aus- und ihre verqueren Dreher beleuchtet.


Döbeln, 11. Oktober, Freitag, 11.00 - 16.00 Uhr
Workshop
Woher kommt die Kohle? Finanzierungsmöglichkeiten von Geschichtsarbeit***
Mit Netzwerk Selbsthilfe - der politische Förderfond
Eine Veranstaltung der sächsischen Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem NS (sLAG) und des Treibhaus Döbeln e.V. in Kooperation mit der RLS Sachsen
Café Courage, Bahnhofstraße 56, 04720 Döbeln

Auch Erinnerungsarbeit kostet Geld: um gute und innovative Ideen in der politisch-historischen (Bildungs-)Arbeit, von der Archivrecherche bis zur Öffentlichkeitsarbeit, umsetzen zu können. Förderanträge schreiben und eine Finanzierung auf die Beine stellen, gehört nicht zu den beliebtesten Aufgaben. Mit dem Netzwerk Selbsthilfe werden wir im Workshop darüber sprechen, wie ein guter Projektförderantrag aussieht und worauf ihr bei der Finanzierung achten müsst. Es wird auf verschiedene Fördertöpfe (Schwerpunkt Erinnerungsarbeit) eingegangen und deren Besonderheiten vorgestellt.
Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt. Bitte meldet Euch deshalb unter
schmohl@rosalux-sachsen.de an.
Chemnitz, 11. Oktober, Freitag, 19.00 Uhr
Buchvorstellung
30 Jahre Antifa in Ostdeutschland - Perspektiven auf eine eigenständige Bewegung***
Mit Christin Jänicke (Autorin)
Lesecafé Odradek, Leipziger Straße 3, 09113 Chemnitz

Der staatliche und gesellschaftliche Umbruch 1989/90 war ein Markstein für die heutige Antifa-Bewegung. Unter der Annahme einer gemeinsamen widerständigen Geschichte wurde in bisherigen Rückschauen allerdings nur wenig beachtet, dass in Ostdeutschland eine eigenständige Bewegung entstand, die bereits in der ausgehenden DDR ihren Anfang nahm und ein eigenes Profil entwickelte. Die Autor*innen widmen sich den Auseinandersetzungen mit der FDJ und DDR-Staatssicherheit, Raumaneignungen durch Hausbesetzungen und das ambivalente Verhältnis von Antifa-Gruppen in Ost- und Westdeutschland.

Dresden, 15. Oktober, Dienstag, 18.00 Uhr
Vortrag und Diskussion
Welches Deutschland soll es sein – nach Faschismus und Krieg?*
REIHE: Junge Rosa (richtet sich vor allem an Jugendliche und junge Erwachsene)
Mit Stefan Bollinger (Historiker und Politologe)
WIR-AG, Martin-Luther-Straße 21, 01099 Dresden

Wie soll es nach der Kapitulation, der Befreiung weitergehen? Deutsche suchen nach den Faschismus eine Zukunft. Das Jahr '45 bringt nicht die Stunde Null. Die alten Konfliktlinien und Kräfte von vor 1933 sind präsent. Und die Deutschen können nicht alleine entscheiden. Die Siegermächte, in Potsdam noch einig, starten den Kalten Krieg und die Deutschen müssen sich entscheiden. Deren Konfrontation hat Konsequenzen. Die Deutschen können nicht mehr experimentieren. Es kommt zur Spaltung Deutschlands. Im Jahr 1949 werden zwei deutsche Staaten gegründet. Auf dem Gebiet der westlichen Besatzungszone entsteht die BRD und auf dem Gebiet der östlichen die DDR. Kapitalismus und bürgerlich-parlamentarische Demokratie versus Sozialismus und Diktatur des Proletariats? Ein schwieriger Weg, der uns bis heute nachhängt.
Im Rahmen der Veranstaltung wollen wir darüber diskutieren wie diese Ereignisse historisch und weltpolitisch einzuordnen sind und welche Folgen diese Spaltung hatte.

Bildnachweise: Schicksal Treuhand – Treuhand-Schicksale: Rosa-Luxemburg-Stiftung
Kein Land in Sicht für die Seenotrettung: Neues Deutschland30 Jahre Antifa in Ostdeutschland - Perspektiven auf eine eigenständige Bewegung: Sonia Golemme/flickr.com (CC BY-NC-ND 2.0)
"Keine Gewalt! Wir sind das Volk" und "Welches Deutschland soll es sein – nach Faschismus und Krieg": TRIALON/Mattescheck


Allgemeine Hinweise:

*** Gemeinsam mit Rosa-Luxemburg-Stiftung. Gesellschaftsanalyse  und Politische Bildung e.V.
* Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
- Gemäß §6 des Versammlungsgesetzes haben Mitglieder rechtsextremer Parteien und neonazistischer Freier Kameradschaften sowie Personen, die bereits rechtsextrem oder rassistisch aufgetreten sind, keinen Zutritt. Der Veranstalter macht von seinem Hausrecht Gebrauch, wenn sich Besucherinnen bzw.Besucher rechtsextrem oder rassistisch äußern.

Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V

Stefanie Götze
Harkortstraße 10
04107 Leipzig
Deutschland
Fon: 0341/9 60 85 31
Fax: 0341/ 22 54 00 77 
info@rosalux-sachsen.de
mehr Informationen unter: 
www.sachsen.rosalux.de
www.facebook.com/rosalux.sachsen

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