Donnerstag, 22. September 2016

Strategien und Tarifrunden



Die Lieferketten organisieren. International vernetzt: Junge 
Gewerkschafter aus vier Kontinenten diskutierten in Berlin Antworten 
auf Strategien der globalen Handelskonzerne

"… Zusammenarbeit und Austausch der Beschäftigten tun also Not, und 
das geht nicht ohne Organisation. UNI Global Union ist der weltweit 
wichtigste Dachverband der Dienstleistungswerkschaften, und ihre 
Handelssektion UNI Commerce veranstaltete in der vergangenen Woche ein 
internationales Jugendcamp in der ver.di-Jugendbildungsstätte 
Berlin-Konradshöhe. Wer dabei an Ferienlager denkt, liegt falsch: Eher 
war es ein intensives Seminar für Nachwuchsführungskräfte der 
Arbeiterbewegung des 21. Jahrhunderts. Eine Woche lang diskutierten 
die rund 30 Teilnehmer¬innen und Teilnehmer aus Asien, Amerika und 
Europa über die wichtigen Trends ihrer Branche wie Onlinehandel, 
Konzentrationsprozesse und Rationalisierung der Logistikketten. »Es 
geht um die längsten Öffnungszeiten, die niedrigsten Preise und die 
größten Verkaufsflächen«, brachte Uli Dalibor von ver.di die Sache auf 
den Punkt. »Und all das kostet Geld – Geld, das die Konzerne intern 
aufbringen wollen, indem sie die Löhne ihrer Beschäftigten 
herabdrücken.« Aber wie kann man effektiv etwas dagegen tun? (…) Bis 
zum nächsten UNI-Weltkongress im kommenden Jahr soll ein gemeinsamer 
internationaler Forderungskatalog stehen. Dass sie ernstzunehmende 
globale Akteure sind, haben internationale Gewerkschaftsorganisationen 
wie UNI und IndustriALL in den vergangenen Jahren nicht zuletzt mit 
dem Bangladesch-Abkommen nach der Rana-Plaza-Katastrophe bewiesen: 
Nicht allen, aber einem Großteil der dort involvierten Modekonzerne 
konnten handfeste und überprüfbare Vereinbarungen zur Verbesserung der 
Arbeits- und Sicherheitsstandards in den Textilfabriken der dritten 
Welt abgerungen werden..." Bericht von Jörn Boewe in junge Welt vom 
20.09.2016
http://www.jungewelt.de/2016/09-20/059.php

Interessant im Text: „… Auch in Zeiten von Internet und »Social media« 
braucht man reale und nicht nur virtuelle Diskussionen, braucht man 
über Chats und Mailinglisten hinaus Gesprächsrunden, bei denen man 
sich von Angesicht zu Angesicht gegenübersitzt. Und man braucht Orte, 
an denen man sie führen kann. Um so bedauerlicher fanden die 
Teilnehmer aus aller Welt, dass ver.di beabsichtigt, die 
Jugendbildungsstätte Berlin-Konradshöhe zum Jahresende zu schließen. 
Einen politischen Beschluss dazu gibt es nicht, Medienberichten 
zufolge handelt es sich um eine nicht mal gewerkschaftsintern 
kommunizierte Entscheidung der ver.di-Immobilienverwaltung. Das 
Grundstück direkt am Havelufer gilt als attraktives Bauland für 
hochpreisige Eigentumswohnungen.“ Wir werden dran bleiben!

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