Muslime in allen Facetten. Wusstet Ihr, dass auch viele Fußballer dem Islam angehören? Gebürtig oder konvertiert, hier einige interessante Persönlichkeiten und ihre Geschichten, ganz ohne Bewertung!
Glaubensrichtungen gehören zu jedem Menschen, das ist aus eigenem festen Glauben und privat. Dennoch gibt es in der Öffentlichkeit auch Personen, wie Politiker, Sänger, Sportler usw, die dies auch öffentlich zeigen. Sei es in Gesten oder öffentlichen Posts oder Ausübungen wie z.B. das Beten, Ausübung des Fastenmonats Ramadan, die widerum auch andere mitbekommen, z.B. über soziale Medien oder auch auf dem Fußballplatz, wo eher die Mehrheit nicht-muslimischen Glaubens ist. Und viele sind sogar beim World Cup 2018!
Manche lassen es im privaten Bereich und stellen es nicht offen für die Öffentlichkeit, und andere machen dies eher mit sich und ihren Familien privat.
Wir wollten uns mal die Hintergründe dieser Muslime, hier 22 Fußballer, anschauen, natürlich ganz wertfrei, die von Geburt an so aufwuchsen und so geblieben sind und die Konvertierten, was sie dazu bewegte, zum Islam zu konvertieren. Denn so viele verschiedene Menschen es auch gibt, so unterschiedlich können Ihre Gründe sein. Liebe und Hochzeit, tiefster Glaube, vielleicht auch der ein oder andere, der mit Gewissenskonflikten zu tun hatte oder auch was ganz anderes.
Schauen wir uns die Fußballer jetzt mal an. Diese Fußball-Stars sind Muslime von Geburt an:
Muslimische Fußballspieler von Geburt an:
Mohamed Salah
Mohamed Salah ist ein ägyptischer Fußballspieler. Er steht seit der Saison 2017/18 beim FC Liverpool in der englischen Premier League unter Vertrag und ist seit 2011 ägyptischer Nationalspieler.
Er ist gläubiger und praktizierender Muslim und feiert viele seiner Tore mit dem Sudschūd (Niederwerfung).
„Mo“ Salah, wie er in der Öffentlichkeit häufig genannt wird, ist sowohl in der arabisch-islamischen Welt als auch im Vereinigten Königreich und darüber hinaus in der Fußballwelt sehr populär. In seinem Heimatland Ägypten gilt er als Volksheld, und bei den Fans seiner Vereinsmannschaften entwickelte sich der Stürmer zum Publikumsliebling. Sein Auftreten gilt als bescheiden, bodenständig und frei von Allüren. Reichlich Sympathien brachte ihm auch sein Verhalten in der Öffentlichkeit; so spendet er regelmäßig u. a. für Krankenhäuser, Schulen und Fußballplätze in Ägypten. Viele Araber hegen die Hoffnung, dass Salah als gläubiger Muslim das von Terror und Gewalt geprägte Bild des Islam in der westlichen Öffentlichkeit positiv beeinflussen kann. In Fangesängen des FC Liverpool heißt es sogar, dass sie, sollte Salah noch mehr Tore schießen, zum Islam übertreten und mit ihm zusammen in einer Moschee beten würden. Das wird in den Medien als Beispiel für Inklusivismus angeführt.
Salah setzt sich auch für Frauenrechte in der islamischen Welt ein. Im Jahr 2019 wurde er in die Time 100 als eines der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten des Jahres aufgenommen.
Mesüt Özil
Mesüt Özil, deutscher Mittelfeldspieler vom FC Arsenal, 30 Jahre alt.
Er erregte durch Fotos seiner Pilgerfahrt in Mekka und andere Aktionen für mediale und internationale Aufmerksamkeit.
Er ist gebürtig muslimisch und verzichtete auf die Befolgung der Ramadan-Regeln während der Europameisterschaft 2016. Seine Begründung war die Aussage, dass es unmöglich sei, Leistungssport und Fasten miteinander zu vereinbaren.
Er wurde des Öfteren kritisiert, dass er die deutsche Nationalhymne auf Grund seiner türkischen Wurzeln und auch seines Glaubens nicht mitsingt. Lieber betet er während dieser Zeit und konzentriert sich auf das kommende Spiel.
Seine ehemalige Freundin konvertierte zum Islam aus Liebe zu ihm.
Sami Khedira
Sami Khedira, 32 Jahre alt, deutsch-tunesischen Ursprungs, in Deutschland geboren und aufgewachsen, kickt seit 2009 für die deutsche Nationalmannschaft. Er ist Mittelfeldspieler von Juventus Turin, Weltmeister von 2014.
Er ist praktizierender gebürtiger Muslim.
Doch wegen eines Nacktshootings für das GQ-Magazin mit seiner damaligen Freundin sorgte er für einen richtigen Skandal in Tunesien. Selbst die 3 Journalisten, die diese Fotos in Tunesien publizierten, wurden kurzweilig festgenommen. Khedira äußerte sein Unverständnis und kritisierte die fehlende Meinungsfreiheit im Land, woraufhin er damit wieder einen Skandal auslöste. Doch die Wogen glätteten sich bald wieder.
Shkodran Mustafi
Shkodran Mustafi, 27 Jahre alt, gebürtiger Muslim mit albanischem Ursprung, in Deutschland geboren und aufgewachsen.
Er ist Abwehrspieler des DFB-Teams.
Auf einer damaligen Pressekonferenz des ehemaligen Vereins FC Valencia stand eine Bierflasche neben seinem Mikrofon. Er wollte diese dort nicht stehen haben auf Grund seines Glaubens, doch man entgegnete ihm, dass diese eines wichtigen Sponsors wäre und somit nahm Mustafi dies professionell hin, wenn auch mit Unverständnis.
Ilkay Gündogan
Ilkay Gündogan, 28 Jahre alt, gebürtiger Muslim mit türkischem Ursprung, geboren und aufgewachsen in Deutschland und mit ausschließlich deutscher Staatsangehörigkeit.
Er ist der Mittelfeldmotor von Manchester City und bekennender Muslim und machte 2011 in Nürnberg an der Bertolt-Brecht-Schule, der Partnerschule seines damaligen Vereins, sein Abitur.
Sein Vater zog aus Dursunbey in der Türkei nach Deutschland ins Ruhrgebiet. Trotzdem hält Gündogan engen Kontakt mit der Heimatstadt seiner Eltern, ist dort als Mäzen tätig und hat verschiedene Projekte teilfinanziert, wie z.B. das dortige neue Stadion des dort ansässigen Fußballvereins Dursunbeyspor.
Karim Bellarabi
Karim Bellarabi, 29 Jahre alt, gebürtiger Muslim mit deutsch-marokkanischem Ursprung und ghanaischem Stiefvater, mit deutscher und marokkanischer Staatsbürgerschaft.
Er ist DFB-Spieler, der vor jedem Spiel betet und versucht immer die Werte seiner Religion einzuhalten, was als Fußballer leider nicht immer möglich ist, so sein Wortlaut. Er wuchs in Berlin auf und schoss für Bayer 04 Leverkusen das 50 000. Tor. Er wurde nicht zur WM 2018 nominiert.
Emre Can
Emre Can, 25 Jahre alt, gebürtiger Muslim mit türkischen Wurzeln. In Deutschland (Frankfurt) geboren und aufgewachsen. Er ist Mittelfeldspieler unter Jürgen Klopp beim FC Liverpool und spielt in England seit 2014.
Hält engen Kontakt zur Türkei zu seiner Familie, die teilweise dort noch leben, wie z.B. seine Großeltern. Seinen muslimischen Glauben zeigt er ganz öffentlich, betet vor den Spielen und postet davon Bilder in den sozialen Netzwerken. Can war eine große Stütze im Team des FC Liverpool, mit gravierenden Aussetzern und Verletzungen und verpasste dadurch die WM 2018. Hoffentlich läuft es bei Juventus Turin verletzungsfreier!
Paul Pogba
Paul Pogba, 26 Jahre alt, gebürtiger Muslim mit guinäischen Wurzeln, in Frankreich geboren.
Auch er betete vor jedem Spiel, konnte aber auch während der Spiele nicht die Ramadan-Regeln einhalten, postete aber regelmäßig gläubige Sprüche und Ramadan-Wünsche. Er war Mittelfeldspieler für die französische Nationalmannschaft der Manchester United und war Ende Mai 2017 der teuerste Spieler der Welt, bis zu seiner Ablösesumme. Danach kam Neymar.
N´Golo Kante
N´Golo Kante, 28 Jahre alt, gebürtiger Muslim mit malischen Wurzeln, in Paris geboren.
Er ist praktizierender Muslim und geht oft in die Moschee. Allerdings hält er sich mit Publizierungen seines Glaubens zurück und hält es eher privat. Überraschend wurde er 2015/16 englischer Meister mit Leicester City und spielt jetzt beim FC Chelsea London.
Bacary Sagna
Bacary Sagna, 36 Jahre alt, gebürtiger Muslim mit senegalesischen Wurzeln, in Sens geboren.
Er ist bekennender Muslim und trägt dies auch gern in die Öffentlichkeit. Lange spielte er für den FC Arsenal, wechselte dann 2014 aber zu Manchester City. Leider lief es nicht nach den Vorstellungen des Pep Guardiola und ihm, so dass er in die Serie A nach Italien zu Benevento Calcio ging.
Moussa Sissoko
Moussa Sissoko, 29 Jahre alt, gebürtiger Muslimmit malischen Wurzeln, in Frankreich geboren.
Er hatte richtig Glück, sein Verein richtete extra für Muslime einen Gebetsraum ein, in dem er auch regelmäßig betet. Sissoko stand für die französische Nationalmannschaft 2016 auf dem Platz, wo er nur knapp dem Europameistertitel gegen Portugal entging.
Xerdan Shaqiri
Xerdan Shaqiri, 27 Jahre alt, gebürtiger Muslim mit albanischen Wurzeln, in Jugoslawien geboren.
Auch er sollte mit einem alkoholischen Getränk posieren, für ein Paulanershooting, was er und zwei weitere FCB Profis aus religiösen Gründen ablehnten. Er verzichtete auf das Fasten während der EM 2016, machte seinen Glauben aber öffentlich via Twitter.
Aufsehen erregte ein Foto von Shaqiri zusammen mit dem radikalen Imam Shefqet Krasniqui, der wegen Terrorverdachts in Haft saß. Der Schweizer Nationalspieler zog mit seiner Familie früh in die Schweiz und debütierte beim FC Basel, danach war er 3 Jahre beim FC Bayern München und spielt seit 2015 für Stoke City.
Granit Xhaka
Granit Xhaka, 26 Jahre alt, gebürtiger Muslim, seine Eltern stammen aus Kosovo, dem früheren Jugoslawien, geboren in Basel.
Er ist ein praktizierender gläubiger Muslim, der in der Regel vor dem Spiel betet.
2016 wechselte er von Borussia Mönchengladbach zum FC Arsenal und bereichert damit die Liste der Muslime in der Premier League.
Marouane Fellaini
Marouane Fellaini, 31 Jahre alt, gebürtiger Muslim mit marokkanischen Wurzeln.
Er ist gläubiger Muslim, hält sich allerdings in allen religiösen öffentlichen Statements zurück und hält es privat. Fallaini kickt seit 2013 bei Manchester United.
Zinedine Zidane
Zinedine Zidane, 46 Jahre alt, gebürtiger Muslim mit algerischen Wurzeln in Marseille/Frankreich geboren.
Er sagt über sich selbst, dass er nicht praktizierender Muslim ist und dass diejenigen, die sich schämen müssen die sind, die die Religion und die Muslime nicht respektieren. Seine ganze Familie gehört dem Islam an. Besonders aufgefallen ist der dreimalige Weltfußballer des Jahrs durch die Wahl der englischen Zeitung "Complex", die ihn zu einem der besten 10 muslimischen Athleten aller Zeiten auserwählte.
Karim Benzema
Karim Mostafa Benzema, 31 Jahre alt, gebürtiger Muslimmit algerischen Wurzeln, in Frankreich geboren.
Er ist praktizierender und gläubiger Muslim, trotz privater Tiefschläge und negativen Schlagzeilen. Allerdings auch die wohl umstrittenste Persönlichkeit im Fußball durch diverse private Skandale und sagt über sich selbst, dass er die Hymne nicht mitsinge, da er sich im Herzen als Araber fühle.
Soviel zu den von Geburt an muslimischen Fußballern.
Jetzt kommen wir zu den konvertierten muslimischen Fußballern und sind gespannt, welche Gleichheiten es gibt oder auch nicht und auf ihre Geschichten natürlich.
Fußballspieler, die zum Islam konvertiert sind
Franck Ribery
Franck Ribery, 36 Jahre alt, konvertierte zum Islam während seiner Fußballkarriere aus Liebe zu seiner muslimischen algerischen Ehefrau.
Seit 2006 nennt er sich "Bilal Yusuf Mohammed" und findet seinen Halt und seine Kraft im Islam. Bei einer Feier der Bayern 2013 schüttete sein Mannschaftskollege Jerome Boateng ihm Bier über, was zu Ärger der beiden führte. Als sich aber herausstellte, dass dieses Bier alkoholfrei war, war der Streit vergessen. Er ist Fußballprofi und spielt für FC Bayern München.
Thierry Henry
Thierry Henry, 41 Jahre alt, konvertierte zum Islam und machte diese 2006 während der WM öffentlich, nachdem er mit Zinedine Zidane gesprochen hatte und dies nicht länger privat lassen wollte. Er wollte sich dann also öffentlich dazu bekennen. Er hatte den Islam durch seine zahlreichen muslimischen Freunde kennengelernt und sich somit ausreichend damit befasst, bevor er den Weg einschlug.
Er gilt als einer der besten Stürmer aller Zeiten und spielte die meiste Zeit für den FC Arsenal. Im Jahre 2004 wurde Henry von Pelé in die Liste der 125 besten noch lebenden Fußballer aufgenommen. Zuletzt war er Cheftrainer der AS Monaco.
Danny Blum
Danny Blum, 28 Jahre alt, spielte von 2016-2018 bei Eintracht Frankfurt und konvertierte 2014 nach langen Zeiten der Ungewissheit, wohin er gehören sollte und an was er glauben sollte. Sein Gewissen und seine unermüdliche Suche brachte ihn letztendlich zum Islam.Er war lange am Knie verletzt und konnte nicht spielen, was ihn in eine Krise brachte. Der Koran und sein Glaube daran brachten ihn aus dieser Krise wieder heraus und nun spielt er wieder erfolgreich und zufrieden Fußball. Er ist deutscher und spielt in Spanien bei UD Las Palmas.
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Emeka Ezeugo
Emeka Ezeugo, 51 Jahre alt, mit nigerianischen Wurzeln, geboren in Aba/Nigeria. Er ist erst 2012 zum Islam konvertiert, nachdem er viele Religionen studierte und die Geschichte Muhammads ihn am meisten inspirierte. Er ist nun praktizierender und gläubiger Muslim. Manager von Abia Warriors heute, früher spielte er für Teams in Dänemark, Spanien und Peru.
Robin van Persie
Robin van Persie, 35 Jahre alt, konvertiert zum Islam, geboren in Rotterdam/Niederlande.
Er konvertierte 2004 nach seiner Hochzeit, ist sich allerdings nicht so sicher in seinem Glauben. Er weiß noch nicht wirklich wohin er gehört, sagt von sich selbst, er sei weder Christ, Jude, noch Muslim. Er ist mit einer Marokkanerin verheiratet mit der er zwei gemeinsame Kinder hat. Seit 2017 spielt der Stürmer beim holländischen Verein Feyenoord Rotterdam.
Emmanuel Adebayor
Sheyi Emmanuel Adebayor, 35 Jahre alt, nigerianische und togoische Wurzeln, geboren in Lomé/Togo.
Konvertierte zum Islam aus Überzeugung, machte dies auch ganz öffentlich auf sozialen Netzwerken mit eindrücklichem Video. Allerdings kam er mit Zigarette im Mund und Wunsch nach einem Schuss Whiskey in seinem Kaffee auf eine Einladung, lt. Aussage seines Coaches Genesio der Presse gegenüber, was doch sehr überraschte. Vor seiner Konvertierung war er praktizierender Christ. Der Nationalspieler Togos war 2016/17 bei Chrystal Palace unter Vertrag.
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Nicolas Sébastien Anelka
Nicolas Sébastien Anelka, 40 Jahre alt, geboren in Chesnay/Frankreich.
2004 konvertierte Anelka in den Vereinigten Arabischen Emiraten zum Islam und nahm privat den Namen "Bilal Abdul Salam" an. Der Islam half ihm über schwere Zeiten hinweg, so seine Aussage. Er lebt mittlerweile in Saudi-Arabien und heiratete seine belgische Frau in Marrakesch/Marokko. Über seinen Glauben gibt er nicht viel preis, er hält es eher privat.
2014 ging er nach Indien zu Mumbai City, stand dort kurz unter Kritik wegen eines angeblichen umgekehrten Hitlergrußes, der vom Komiker Diedonne stammte, und wurde 2015 zusätzlich zum Cheftrainer befördert.
Eric Abidal
Eric Abidal, 39 Jahre alt, mit martiniquinischen Wurzeln, geboren in Lyon/Frankreich.
Er konvertierte 2003 der Lieben wegen zum Islam und heiratete seine algerische Frau, mit der er zwei gemeinsame Töchter hat. Zudem nahm er den muslimischen Namen "Bilal" an. 2011 stellte man eine schwere Krebserkrankung bei ihm fest, doch sein Glaube half ihm durch die schwere Zeit. Dieser Abwehrspieler, der die meiste Zeit beim FC Barcelona spielte und seine Karriere 2014 bei Olympiakos Piräus beendete, forderte für seine französische Nationalmannschaft ein Buffet nach "halal" an, also frei von Blut, Schweinefleisch- und fett und Alkohol. Der damalige Nationaltrainer Domenech war einverstanden. Manchen Fans passte das nicht ganz und so kam eine nationale Glaubensdebatte zustande.
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