Sonntag, 4. November 2018

Wieder ein Todesopfer am Tag zuvor, aber: Die Show muss weiter gehen, Istanbuler Flughafen (nicht so ganz) eröffnet – Bauarbeiter weiter in Haft


„Um 16:25 Uhr Ortszeit landete die Regierungsmaschine des türkischen  
Präsidenten Recep Tayyip Erdogan auf einer der neuen Landebahnen - und  
dann noch eine zweite Maschine. Staatsgäste, die zum 95. Gründungstag  
der Republik Türkei nach Ankara gekommen waren, hatte Erdogan gleich  
zur Flughafeneröffnung mitgebracht. Darunter die Präsidenten und  
Regierungschefs von Bulgarien, Aserbaidschan, Pakistan und Sudan. Bei  
der Eröffnungsfeier im Terminal lüftete Erdogan auch das Geheimnis um  
den Namen des Flughafens. Zuvor war darüber spekuliert worden, ob er  
vielleicht sogar Erdogans Namen tragen soll. Doch es kam anders - und  
viel schlichter. (…) Erst einmal fliegt aber kaum jemand vom neuen  
Flughafen. Bis Ende Dezember soll es nur fünf Flüge am Tag geben - vor  
allem um die Abläufe zu testen. Der Umzug vom alten Atatürk-Flughafen  
zum neuen Flughafen Istanbul soll wegen Verzögerungen bei der  
Fertigstellung erst Ende des Jahres erfolgen.Die gut vierjährige  
Bauzeit wurde von zahlreichen Arbeitsunfällen überschattet. Mindestens  
30 Bauarbeiter verloren dabei ihr Leben…“ – aus dem Bericht „2000  
Starts und Landungen - pro Tag“ von Christian Buttkereit am 29.  
Oktober 2018 in der tagesschau, der auf die Opfer der Großmannsucht  
gerade mal mit einem Abschluss-Satz eingeht und ansonsten sich der  
AKP-Debatte um die Namensgebung und anderen Dingen widmet, ohne  
gefangene Bauarbeiter auch nur zu erwähnen… Siehe dazu eine Mitteilung  
von Human Rights Watch zur Eröffnung, eine Meldung über den  
neuerlichen Todesfall am Tag zuvor und eine Reportage (unter anderem)  
über den inhaftierten Gewerkschafter Özgür Karabulut
http://www.labournet.de/?p=139333

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