Freitag, 9. November 2012

KÖLNER FORD-KONZERN UNTER MASSIVEM POLIZEISCHUTZ

Ford-Arbeiter aus Genk in Köln zeitweilig festgenommen von Jens-Torsten Bohlke Kommunisten-online vom 9. November 2012 – Wie die belgischen Medien melden, haben nach der angekündigten Schließung des Fordwerkes in Genk die Gewerkschaften Busse bereitgestellt, mit denen Arbeiter aus Genk zu den Standorten der anderen Ford-Autofabriken in Westeuropa fahren, um dort Unterstützung gegen die Werksschließungen zu mobilisieren. So fuhren ca. 250 Arbeiter des Fordwerks Genk auch nach Köln-Niehl, um dort am Werkstor der Ford-Autofabrik ihre deutschen Kollegen zur Solidarität zu mobilisieren. Offensichtlich hatte die Direktion von Ford Köln von der ganzen Aktion Wind bekommen. Nur so lässt sich erklären, dass ein großes Aufgebot an schwerbewaffneter Einsatzpolizei mit 150 polizeilichen Einsatzfahrzeugen die belgischen Arbeiter in Köln bereits erwartete. Der kleine Demonstrationszug der belgischen Arbeiter in Köln-Niehl wurde unmittelbar nach Beginn der Demonstration von etlichen Hundertschaften der Polizei eingekesselt. Die Personalien aller Arbeiter wurden polizeilich aufgenommen. Die Arbeiter wurden von der Polizei wie Schwerverbrecher behandelt. Es gab auch Durchsuchungen der mitgeführten Taschen und Rucksäcke. Die Schikanen der Polizei ließen Wut und Empörung bei den Arbeitern hoch kochen. Laut reaktionären bürgerlichen Medien in Deutschland sollen die belgischen Arbeiter das Ziel verfolgt haben, gewaltsam das Fordwerk in Köln-Niehl zu „erstürmen“ ... „Rund 250 Ford-Arbeiter aus dem Nachbarland Belgien sind mit mehreren Bussen nach Köln-Niehl gereist, um das dortige Werk des US-Autokonzerns zu stürmen. Bei den Protesten erlitten zwei Beamte ein Knalltrauma und mussten behandelt werden. Ein mutmaßlicher Täter wurde festgenommen.“ Dass es zu Rangeleien mit der Polizei überhaupt kam, ist allein auf die Provokationen seitens der Polizei zurückzuführen. In Belgien werden bei Protestdemonstrationen stets auch gerne mal Feuerwerkskörper gezündet. Protest muss laut sein, muss öffentlichkeitswirksam sein. Und aufgebrachte Arbeiter nehmen ihr Recht auf freie Meinungsäußerung im Kampf um Arbeit und Lohn nicht nur gegen Einladung und Eintrittskartenkauf im bürgerlichen Salon abends bei „Menschen bei Maischberger“ oder ähnlichen Sülzveranstaltungen wahr, sondern sie wissen sich auch mit brennenden Autoreifen und Knallkörpern sowie Sprechchören Gehör zu verschaffen. Wer sie provoziert, provoziert auch beschädigte Fensterscheiben und Rangeleien. Die belgischen Arbeiter waren bereits früh gegen 8:30 Uhr am Haupttor der Fordwerke Köln erschienen. Trotz der massiven gewaltsamen Unterdrückung der Aktion der belgischen Arbeiter kam es am Fordwerk in Köln auch zur Solidarisierung zwischen Gruppen der deutschen und der belgischen Arbeiter. Derweil berieten hinter verschlossenen Türen bei Ford Köln einige Manager auf einer Sitzung über die Schließung einiger Fordwerke in Europa, darunter Genk. Am Ende der Aktion war von der Verhaftung von 150 belgischen Arbeitern durch die Kölner Polizei die Rede. In Belgien führte dies zu Verbitterung. Die 150 verhafteten Arbeiter wurden jedoch offenbar rasch wieder freigelassen, indem die Polizei sie zu den Bussen eskortierte. Für kommenden Sonntag mobilisieren die Gewerkschaften und die demokratischen Massenorganisationen Belgiens zum „Marsch für die Zukunft“ nach Genk. Zahlreiche Sonderbusse und Sonderzüge werden in ganz Belgien eingesetzt. Die Gewerkschaften machen Druck auf die Verhandlungen mit der Direktion des Fordwerkes, denn es gibt nach wie vor kein Ergebnis dieser Gespräche. Viele Menschen bekunden auch online ihre Solidarität mit den Genker Fordarbeitern, denn die Massenentlassung von ca. 10.000 Menschen bei Ford und Zulieferern stürzt die ganze Region Limburg in bittere Armut. Gestützt auf folgende Quellen: http://www.rp-online.de/ http://nieuws.vtm.be/

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