Sonntag, 27. Mai 2018

Umbau im Kartenhaus. Geldinstitute als Vorreiter der Industrie 4.0 – ein Branchenbericht



"... Gewerkschaften (ver.di und DBV) spielen im Bankensektor kaum eine  
Rolle. Angesichts einer Mitgliederzahl im einstelligen Prozentbereich  
im Verhältnis zur Beschäftigtenzahl ist dies auch nachvollziehbar.  
Sicherlich gibt es die ein oder andere »Hochburg« (bspw. die  
Postbank), aber das genügt nicht, um daraus eine Politik für alle  
abzuleiten. Es fehlt ver.di bei Banken an einer Zukunftsstrategie und  
an Personal, sowohl in quantitativer wie qualitativer Hinsicht. Waren  
in den 1980er Jahren (bei hbv) noch Warnstreiks und Streiks mit hoher  
Beteiligung möglich, so begnügt man sich heute mit sog. »flash mobs«  
mit 350 Beschäftigten in der Mittagspause an einem Banken­standort wie  
Frankfurt, der immerhin 70.000 Bank-Beschäftigte hat. Die Organisation  
zieht daraus jetzt Konsequenzen und verschmilzt den Fachbereich aus  
Kostengründen mit anderen Fachbereichen. Daraus ergibt sich aber keine  
zusätzliche Schlagkraft. Zu vermuten ist, dass der Fachbereich in der  
Versenkung verschwinden wird. Fazit: In den kommenden 20 Jahren wird  
die uns bekannte Bankfiliale mit ihren Beschäftigten ›vor Ort‹ Zug um  
Zug verschwinden, nicht aber die technisch optimierte Bank mit ihren  
jeweiligen Geschäftsfeldern, mit einer deutlich ausgeweiteten  
Bilanzsumme und einer gesteigerten Ertragskraft. Die entsprechende  
Zahl an Beschäftigten wird es nicht mehr geben, aber das ist dann  
unter »Kollateralschaden« zu verbuchen." Artikel von Peter Balluff,  
erschienen in express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und  
Gewerkschaftsarbeit 5/2018
http://www.labournet.de/?p=132452

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