Donnerstag, 3. Mai 2018

Mit einem Großaufgebot umstellten Einsatzkräfte die Landeserstaufnahmestelle für Flüchtlinge in Ellwangen


Polizeieinsatz in Geflüchtetenunterkunft



Ellwangen. Nach der gescheiterten Abschiebung eines 23-jährigen Asylsuchenden aus dem westafrikanischen Land Togo hat die Polizei am Donnerstagmorgen in der betroffenen Flüchtlingsunterkunft im baden-württembergischen Ellwangen mehrere Personen in Gewahrsam genommen. Ob die anscheinend in Handschellen abgeführten Männer im Zuge ihrer Vernehmung auch festgenommen wurden, ist zunächst nicht bekannt gewesen. Der Einsatz hatte um 05.30 Uhr mit einem Großaufgebot von Polizisten sowie Spezialkräften mit Dutzenden von Fahrzeugen begonnen.
Afrikanische Asylsuchende hatten in der Nacht zum Montag die Abschiebung des Togolesen mit Gewalt verhindert. Die Polizei musste die Aktion abbrechen, weil die Situation für die Streifenwagenbesetzungen zu gefährlich geworden sei, erklärte ein Sprecher. Rund 150 mutmaßliche Geflüchtete sollen laut Darstellung von Zeugen die Streifenwagen umringt und die Polizisten bedrängt haben.
Die Polizei leitete ein Ermittlungsverfahren unter anderem wegen des Tatbestandes der Gefangenenbefreiung sowie wegen des Verdachtes des Landfriedensbruches und anderen Straftaten ein. Der Vizepräsident des Polizeipräsidiums Aalen, Bernhard Weber, kündigte am Mittwoch an, dass die Polizei das Recht durchsetzen und ihrem Auftrag »konsequent nachgehen« werde. In der Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Baden-Württemberg wohnen derzeit rund 500 Menschen, die überwiegend aus afrikanischen Ländern stammen.

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