“Ungarns rechter Ministerpräsident Viktor Orban will seine Armee zur wichtigsten der Region aufrüsten – und die Bundesrepublik macht damit Kasse: Zu Richard Wagners berühmt-berüchtigten Walkürenritt wurden am Freitag in Tata die ersten vier Leopard 2 A4 HU der ungarischen Armee präsentiert, wie ein Video des Portals kemma.hu zeigte. Verteidigungsminister Tibor Benkö nahm die Panzer vom Vorsitzenden der Geschäftsführung des deutschen Rüstungskonzerns Krauss-Maffei Wegmann (KMW), Frank Haun, in Empfang. Acht weitere werden in den kommenden Monaten folgen. Im Dezember 2018 hatten KMW und Budapest den Vertrag über 44 neue Kampfpanzer Leopard 2 A7+ und 24 Panzerhaubitzen 2.000 geschlossen. Die zwölf gebrauchten Leopard 2 A4 gab es zu Ausbildungszwecken dazu. An dem Deal ist natürlich auch Rheinmetall beteiligt. Das Rüstungsunternehmen stellt die 120- mm-Glattrohr-Technologie, die in allen Leopard 2 verwendet wird, und die 155mm-L52-Waffenanlage der Panzerhaubitze 2.000. Mit der Panzerlieferung, sagte Benkö, beginne die »Modernisierung« der ungarischen Armee entsprechend den »Bedürfnissen des 21. Jahrhunderts«. Was damit gemeint ist, erklärte am Mittwoch der miltärpolitische Staatssekretär Szilard Nemeth: Die Staaten Ostmitteleuropas müssen für die Verteidigung des christlichen Europas sorgen. Im Klartext: Migration müsse gestoppt werden, so Nemeth, »nur so können wir unser Europäertum, die europäische Kultur« verteidigen. (…) In Berlin reibt man sich also die Hände. Nicht nur, dass Orban das schmutzige Geschäft der EU-Abschottung übernimmt, man die ausgedienten Leopard 2 A4 losgeworden ist und Platz für neues Kriegsgerät hat…” Artikel von Matthias István Köhler in der jungen Welt vom 25.07.2020
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=176035
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen