Donnerstag, 30. Juli 2020

Gewerkschafter verklagen Bolsonaro in Den Haag: Brasiliens Staatschef werden Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Coronakrise vorgeworfen



"Stellvertretend für das brasilianische Gesundheitspersonal hat ein 
Zusammenschluss von Gewerkschaften den Internationalen 
Strafgerichtshof in Den Haag angerufen, eine Untersuchung gegen 
Brasiliens Präsidenten Jair Bolsonaro wegen dessen Umgang mit der 
Corona-Krise einzuleiten. Die Arbeitnehmervertreter werfen dem 
rechtspopulistischen Staatsoberhaupt Verbrechen gegen die 
Menschlichkeit vor, wie aus dem am Montag beim IStGH eingereichten 
Schriftsatz hervorgeht. Die Gewerkschaften beschuldigen Bolsonaro, 
»kriminell fahrlässig mit der Covid-19-Pandemie umgegangen zu sein und 
dabei das Leben von Angehörigen des Gesundheitswesens und der 
brasilianischen Gesellschaft aufs Spiel gesetzt zu haben«. Der 
Gewerkschaftsverbund gibt an, mehr als eine Million brasilianische 
Angehörige des Gesundheitssektors zu vertreten. Der Gerichtshof in Den 
Haag ist nicht automatisch verpflichtet, sich derartiger Anliegen 
anzunehmen. Nach Angaben der Gewerkschaften handelt es sich um die 
erste derartige Aktion gegen eine Regierung »wegen eines 
Massensterbens aufgrund von Versäumnissen im öffentlichen 
Gesundheitswesen«. Die Regierung von Bolsonaro »sollte für ihre 
gefühllose Reaktion auf die Pandemie zur Rechenschaft gezogen werden«, 
sagte Marcio Monzane von der Organisation Uni Americas, die die Klage 
anführt..." Agentur-Meldung vom 28. Juli 2020 in neues Deutschland 
online und weitere (Hintergrund)Informationen
https://www.labournet.de/?p=176094

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