Dienstag, 30. Juni 2020

Polizeigewalt in Nigerias Alltag: Überall. Ständig


Protest bei shell Nigeria - 82 Prozent Zeitarbeiter leiden unter mangelnder Sicherheit„… In Nigeria hat man mit der Polizei nur äußerst ungern zu tun. Bei Straßenkontrollen ist nicht sicher, welche Anschuldigungen die Beamt*innen erheben. Solche Sätze fallen aber fast immer: „Verschöner mir den Abend“, oder „Hast du etwas für die Jungs?“ – so wird offen Geld eingefordert. Gerade auf Überlandstraßen stecken ihnen viele Auto- und Lkw-Fahrer*innen bereits vorsorglich einige Naira zu, um Ärger und nervenaufreibendes Warten zu vermeiden. In einem am Freitag veröffentlichten Bericht wirft die Menschenrechtsorganisation Amnesty International der nigerianischen Polizei nun auch Folter, Erpressung und Mord vor. Im Fokus steht die Polizeisondereinheit für Raubüberfall (SARS), gegen deren brutale Methoden seit Ende 2017 auch online immer wieder unter dem Hashtag #EndSARS protestiert wird. Amnesty hat von Januar 2017 bis Mai 2020 mehr als 80 Fälle aufgezeichnet, bei denen die Beamt*innen Menschenrechte verletzt haben…“ – aus dem Beitrag „Wenn die Polizei foltert und mordet“ von Katrin Gänsler am 26. Juni 2020 in der taz online externer Link zur Vorstellung des (englischen) Berichts von amnesty international zur Polizeigewalt in Nigeria. Siehe dazu den ai-Bericht und auch einen weiteren aktuellen Beitrag und den Hinweis auf unsere erste Zusammenstellung über Polizei-Repression während der Epidemie:
  • Nigeria: Polizei verstößt weiter gegen nationales Antifoltergesetz
    Überwiegend junge, in Armut lebende Männer werden von der nigerianischen Polizeieinheit SARS willkürlich festgenommen, gefoltert und sind durch außergerichtliche Hinrichtungen bedroht. Die Ankündigung, die Polizeieinheit SARS zu reformieren, wurde nicht umgesetzt. Ein neuer Bericht von Amnesty International deckt die Vielzahl von Folterfällen auf und fordert, dass die Polizeiangehörigen zur Rechenschaft gezogen werden…” ai-Pressemitteilung vom 25. Juni 2020 externer Link zum Bericht “Time to End Impunity” externer Link 
  • „Black Lives Matter – views from Africa“ am 18. Juni 2020 bei Roape externer Link ist ein Überblick über Polizeigewalt in mehreren afrikanischen Staaten – der mit Nigeria beginnt. Darin wird unter anderem darauf verwiesen, dass es mehrere Protestzüge zu Einrichtungen der USA in Nigeria gab, die Solidarität mit der dortigen BLM-Bewegung organisieren sollten. Darunter auch Aktionen, die von Gruppierungen organisiert wurden, die ihrerseits in Nigeria gewalttätig gegen oppositionelle Gruppierungen vorgehen…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=174734

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