Montag, 17. Oktober 2016

«Alte kassieren! Junge zahlen nur drauf!» Mythen und Fakten zur Rentenpolitik


"... Wenn es um die Bevölkerungsentwicklung geht, beherrschen 
Katastrophenszenarien die Diskussion: In vielen ärmeren Ländern des 
Südens drohe eine «Bevölkerungsexplosion», heißt es dann. Damit ist 
gemeint, dass dort zu viele Menschen leben, die zu viele Kinder 
bekommen. Das Gegenteil in europäischen Ländern: Hier würden zu wenig 
Kinder geboren, weswegen eine «demographische Zeitbombe» ticke. Um die 
Rente «zukunftsfest» zu machen, ist sie in den letzten Jahren umgebaut 
worden. «Nachhaltigkeitsfaktor», «Riester-Treppe», Erhöhung des 
Renteneintrittsalters auf 67 Jahre – alle Änderungen laufen auf das 
Gleiche hinaus: Pro Kopf zahlt der Staat schrittweise immer weniger 
Rente. Als Ausgleich sollen die Menschen zusätzlich privat vorsorgen 
und so die Löcher stopfen, die die Politik in die gesetzliche 
Rentenversicherung reißt. «Privat vorsorgen» heißt hier: Jeder muss 
vom oft knappen Lohn noch etwas fürs Alter zurücklegen. Im Klartext: 
Per saldo sinkt der Lohn. Länger arbeiten, weniger Rente, weniger Lohn 
– all das stellen Politik und ExpertInnen gern als zwangsläufige Folge 
der sinkenden Geburtenrate dar. An diesem Sachzwang sollen wir auch 
noch selbst schuld sein – wir haben zu wenige Kinder gezeugt und 
geboren. Dabei stimmt beides nicht. Das Rentenproblem ist kein 
biologisches, sondern ein ökonomisches und politisches. Und daher geht 
es nicht um Sachzwänge, sondern um Verteilungsfragen." Mitteilung vom 
Oktober 2016 bei der Rosa Luxemburg Stiftung zu der Untersuchung «Alte 
kassieren! Junge zahlen nur drauf!» (2.Aufl.) von Sabine Reiner unter 
Mitarbeit von Ingo Schäfer und Michael Popp
http://www.rosalux.de/publication/40003/alte-kassieren-junge-zahlen-nur-drauf.html

Die Untersuchung von Sabine Reiner (pdf) gibt es bei der Rosa 
Luxemburg Stiftung als kostenlosen Download
http://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Argumente/lux_argu_7_Rentenpolitik.pdf

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