Mittwoch, 3. Juni 2015

Das Imperium will mit seinen Kriegen keine Siege erringen, sondern nur bleibendes Chaos anrichten

Von Peter Koenig ( 22. Mai 2015) Übersetzung: Wolfgang Jung, luftpost-kl.de Peter Koenig, ein Wirtschaftswissenschaftler und geopolitischer Analyst aus der Schweiz, untersucht die Absichten, die das US-Imperium mit seinen ständigen Kriegen verfolgt, und ruft die Weltbevölkerung zum Widerstand auf. Information Clearing House, 05.05.15 „Wieder sinkt ein vom Westen ‘befreites’ Land immer tiefer ins Chaos.” – Diese Feststellung gilt für alle Staaten, in denen Washington und seine Handlanger im Westen und im Mittleren Osten Kriege angezettelt und bleibendes Chaos, Elend und Tod gesät haben, um sie zu unterwerfen. Und genau darum geht es: Washington und die NATO verfolgen nicht die Strategie, einen Krieg zu „gewinnen” oder einen Konflikt zu beenden, sie wollen nur andauerndes Chaos anrichten. Damit verschafft sich der Westen die Möglichkeit, 1. Bevölkerungen, Staaten und deren Ressourcen zu kontrollieren, 2. immer wieder mit Militär und Waffen eingreifen zu können, was besonders für die USA wichtig ist, weil dort der Militärisch-industrielle Komplex und die mit ihm verbundenen Industrien und Dienstleistungsunternehmen rund 50 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erwirtschaften, und 3. den zerstörten Ländern, die von ihm ins Chaos gestürzt wurden, zu erpresserischen Bedingungen Geld leihen, sie vom IWF, der Weltbank und anderen ausbeuterischen „Entwicklungsdiensten” und Geldverleihern abhängig machen und deren Bevölkerungen versklaven zu können, indem er ihre korrupten Regierungen besticht. Es ist und war immer das gleiche Spiel – im Jemen, in der Ukraine, in Syrien, im Irak, im Sudan, in Zentralafrika, in Libyen und anderswo. Wer dabei gegen wenn kämpft, ist völlig unwichtig. Die vom Westen gekauften Mörderbanden agieren als ISIS / ISIL / IS / DAISH / DAESH (s. hier) / Al Qaida oder unter anderen Tarnnamen, um die Weltöffentlichkeit zu täuschen. Auch die US-Firma, die Söldnerarmeen zur Verfügung stellt, und zuerst Blackwater, dann XE hieß und jetzt Academi heißt, darf dabei nicht vergessen werden. Diese Killerorganisationen prostituieren sich für das angelsächsisch-zionistische Imperium (aus USA, Großbritannien und Israel). Vor dessen Karren lassen sich aber auch Saudi-Arabien, Katar, Bahrain, andere Golfstaaten, Frankreich (und andere NATO-Staaten wie die Bundesrepublik Deutschland) spannen. Der französische Präsident Hollande hat gerade mit Katar die Lieferung von 24 Rafale-Kampfjets für mehrere Milliarden Euro vereinbart, und in Riad wird er mit König Salman über den Verkauf weiterer Rafale-Kampfjets an Saudi-Arabien verhandeln. Das ist nicht nur ein gutes Geschäft, mit den Rafales lassen sich auch die vom Westen angeheuerten „Feinde” noch besser bekämpfen. Außerdem haben sie Hollande den Weg zur Teilnahme am Gipfel des Golf Cooperation Council am 5. Mai geebnet. Auf diesem Treffen wurden die „Krisen in der Region” behandelt, auch der Bombenkrieg im Jemen, den Washington im Auftrag seiner zionistischen Meister angezettelt hat; er richtet sich gegen „Rebellen”, die eigentlich nur eine gerechtere Regierung wollen. (Weitere Infos dazu hier.) Der Westen bedient sich eines irreführenden Vokabulars, das wie ein Virus unser Gehirn – oder das, was davon übrig ist – befallen hat, so dass wir nicht mehr erkennen können, was das Gesagte wirklich bedeutet. Wir wiederholen die westliche Propaganda und glauben sie, auch weil sie uns von den Mainstream-Medien Tag für Tag eingetrichtert wird. Menschen, die gegen repressive Regime um ihre Freiheit und ums Überleben kämpfen, werden uns als „Terroristen” oder Rebellen verkauft. Die Flüchtlinge, die „für ein besseres Leben” vor den Konflikten fliehen, die Washington in afrikanischen Staaten und im Mittleren Osten (z. B. in Libyen, Mali, Somalia, im Jemen, in Syrien, im Irak oder in Afghanistan) angezettelt hat, und von denen allein im laufenden Jahr bereits mehr als 4.000 im Mittelmeer ertrunken sind, werden in „Immigranten” umbenannt. Häufig wird auch noch die diskriminierende Bezeichnung „illegal” hinzugefügt, um die Gewissen der Menschen im Westen zu betäuben. Sie sollen glauben, dass Armutsflüchtlinge eigentlich Bettler sind und illegale Immigranten eigentlich eingesperrt werden müssten. Die Flucht dieser Menschen hat angeblich nichts mit der Zerstörung und dem Chaos zu tun, das der Westen in den Heimatländern der „Immigranten” angerichtet hat. Die Herrschaften in Brüssel sollten sich schämen! Zurück zum Chaos – Herr Hollande weiß natürlich sehr wohl, dass seine Kampfjets dem Ziel des Imperiums dienen, noch mehr Tod, Verwüstung, Elend, Chaos und Sklaverei in die umkämpften Regionen zu bringen und noch mehr Menschen zu Flüchtlingen zu machen, die im Mittelmeer ertrinken; Flüchtlinge können nämlich nicht mehr um ihr Land, ihre Ressourcen und ihre Freiheit, sondern nur noch um ihr eigenes Überleben und das ihrer Kinder und Familien kämpfen. Und das ist ja das eigentliche Ziel des Imperiums. Ist jemand, der Waffen, Kampfjets und andere Tötungsmaschinen an Staaten verkauft, von denen er ganz genau weiß, dass sie diese Waffen verwenden werden, um Menschen umzubringen und ganze Länder zu verwüsten, kein Massenmörder oder Kriegsverbrecher übelster Sorte? Herr Hollande ist aber nicht nur ein Kriegsverbrecher, er ist auch ein gieriger Geschäftemacher, der wenigstens einige Krumen der fetten Beute auf seinem Teller haben will und gleichzeitig hofft, mit seinen Herren und Meistern (in den USA) in einem Meer aus Milch und Honig schwimmen zu können. Glaubt er wirklich, die Wirtschaft seines großartigen Landes, das Männer wie Victor Hugo, Stendhal, Balzac und Dumas hervorgebracht hat, durch den Verkauf von Tötungsmaschinen an andere Handlanger des Imperiums retten zu können? Lässt es ihn völlig kalt, dass ihn mittlerweile 83 Prozent seiner Wähler verachten? Unruhe stiften, Chaos und Elend verbreiten – das können Washington und seine Vasallen am besten. Sie wollen ihre Kriege nicht „gewinnen”, sie wollen nur andauerndes Chaos und bleibende Unsicherheit erzeugen, um die überfallenen Völker leichter unterwerfen zu können; das nennen sie dann „totale Überlegenheit”. Und weil die US-Streitkräfte und ihr verlängerter Arm – die NATO – nicht überall sein können und auch nicht überall gesehen werden wollen, heuern sie Killerbanden an. Washington erfindet und erschafft sie und hält sie mit nie versiegenden Geldströmen am Leben – unabhängig davon, ob sie ISIL, Daesh oder Al Qaida heißen; diese Killerbanden lassen sich beliebig vermehren, und sie kämpfen, töten, begehen Anschläge unter falscher Flagge und erzeugen überall da Chaos, wo ihre Meister in Washington es wollen; dann können das Pentagon und die NATO Truppen schicken, und so tun, als wollten sie die Killer bekriegen, die sei selbst geschaffen haben und bezahlen. Diese Wahrheit berichten die Mainstream-Medien natürlich nicht. Sie suggerieren der Öffentlichkeit, im Jemen würden die Huthis, eine weltlich und humanitär ausgerichtete linke Gruppierung, und die Sunniten gegeneinander um die Macht kämpfen, und die Saudis und ihre Kumpane vom Golf Cooperation Council / GCC würden gerade versuchen, den Jemen von einer Bande von Terroristen zu befreien; weil die schiitischen Huthis vom schiitischen Iran unterstützt würden – was ein UN-Offizieller erst kürzlich vehement bestritten hat – müssten sie unbedingt bekämpft werden. Und Washington nutzt natürlich die Gelegenheit, den Iran erneut zu diskriminieren. Wenn die Huthis geschlagen und in ausreichender Zahl getötet sind, kann ein neuer Marionettenpräsident installiert werden, der wie seine Vorgänger Salih und Hadi der US-Regierung hörig ist, die Bevölkerung des Jemen unterdrückt und Washington einen ungehinderten Zugang zum strategisch wichtigen Hafen Aden und zum Persischen Golf ermöglicht. In der Ukraine passiert das Gleiche: Gibt es auch dort unter einem anderen Namen Killerbanden wie den ISIS / ISIL / Daesh oder Al Qaida? (Weitere Infos dazu hier) – Ich wette, dass es sie gibt, und dass sie unter dem Befehl der CIA und zusammen mit rund 6.000 US-Soldaten, die natürlich als Ausbilder fungieren, den Kiewer Truppen beibringen, wie sie am besten und schnellsten ihre Brüder im Donbass umbringen und andauerndes Chaos stiften können. Und wenn sich ukrainische Soldaten weigern sollten, ihre Brüder im Donbass zu töten, wird sie das Kiewer Nazi-Regime als Verräter erschießen lassen, bis sich niemand mehr widersetzt. Die US-Militärberater und die CIA legen es darauf an, mit Hilfe ihrer angeheuerten Killer – den Kiewer Nazis, dem ISIS oder Daesh und der Al Qaida – den russischen Präsidenten Putin in einen Krieg, vermutlich den Dritten Weltkrieg, zu treiben. Der dritte Weltkrieg in kaum mehr als hundert Jahren würde nicht nur Europa, sondern möglicherweise wirklich die ganze Welt verwüsten. Bisher ist der Welt diese Katastrophe nur dank der klugen Deeskalationsstrategie Putins erspart geblieben. Deshalb ist es keine Frage, ob ISIS oder Daesh und Al Qaida auch in der Ukraine zu Gange sind. Sie sind überall da, wo das Imperium sie hinschickt, denn dafür werden sie ja bezahlt. Sie stehen allzeit und überall zu Diensten – wie speziell ausgebildete, gut bezahlte Prostituierte. Die ideologische Verbrämung (der von ihnen angezettelten Konflikte) dient nur als Feigenblatt, mit dem die westlichen Medien die dahinter verborgenen Absichten (des Imperiums) tarnen, um uns die Botschaft einzuhämmern, alle Muslime seien böse, einige sogar besonders böse. Deshalb müsse sie der Westen bekämpfen, weil sie eine reale Gefahr für unsere Freiheit, unsere Freizügigkeit, unsere Demokratie und besonders für unsere neoliberalen freien Märkte seien. Das ultimative Ziel besteht darin, Menschen zur Handelsobjekten zu degradieren – die jederzeit als Kanonenfutter für Kriege zur Verfügung stehen und als Opfer von Drohnen- und Bombenangriffen, vergifteter und genetisch modifizierter Nahrung oder durch bewusst herbeigeführte Hungersnöte ausgerottet werden können, damit die Überlebenden von einer kleinen Elite, die den gesamten Erdball mit all seinen Ressourcen kontrolliert, als Sklaven ausgebeutet werden können. Ja, auch die auserwählte Nation (USA) soll auf eine auserwählte kleine Elite zusammenschrumpfen, die ungestört in unermesslichem Luxus leben will. Erinnern Sie sich an die berüchtigte Äußerung, die Henry Kissinger, einer der größten noch lebenden Kriegsverbrecher, dem ebenfalls der Friedensnobelpreis verliehen wurde, vor fünfzig Jahren gemacht hat: „Wer die Nahrungsmittelversorgung kontrolliert, kontrolliert ganze Völker, wer die Energie kontrolliert, kontrolliert ganze Kontinente, und wer das Geld kontrolliert, kontrolliert die Welt.” Dieser Ausspruch wird jeden Tag wahrer. Aber nur so lange, wie wir das zulassen – wir, die 99,999 % der Weltbevölkerung. Peter Koenig ist ein Wirtschaftswissenschaftler und geopolitischer Analyst und hat früher für die Weltbank gearbeitet. Er hat sich intensiv mit Umweltproblemen und der Trinkwasserversorgung der ganzen Welt beschäftigt. Er ist der Autor des Buches „Implosion – An Economic Thriller about War, Environmental Destruction and Corporate Greed” (Implosion – ein Wirtschaftskrimi über Krieg, Umweltzerstörung und die Habgier der Konzerne, zu beziehen über amazon), eines auf Fakten basierenden Romans über Erfahrungen, die er in seiner 30-jährigen Arbeit für die Weltbank auf dem ganzen Globus gesammelt hat. (Weitere Infos über ihn sind hier nachzulesen und zu hören).

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