Sonntag, 29. September 2013

Griechenland: Antifaschistischer Protest und Kampf gegen Abwälzung der Krisenlasten gehen Hand in Hand

Nach dem Mord an dem Hafenarbeiter und Musiker Pavlos Fyssas gehen in Griechenland die Massenproteste weiter. Fyssas war in der Nacht zum 18. September im Arbeiterviertel Kertsini bei Athen von einem Faschisten aus den Umfeld der Partei "Chrysi Avgi" ("Goldene Morgenröte") brutal mit Messerstichen getötet worden. In der Nacht zum 13. September wurde ein Plakatiertrupp der KKE von einem 50 Mann starken faschistischen Schlägerkommando mit Eisenstangen und Baseballschlägern angegriffen. In mehreren griechischen Städten gingen am Mittwoch wieder Tausende gegen insgesamt zunehmende faschistische Gewalttaten gegen Linke und Migranten auf die Straße. In Athen demonstrierten mindestens 10.000 Menschen, darunter auch viele Familien und Migranten. Große Demonstrationen gab es auch in Thessaloniki, auf Kreta und anderen Provinzstädten. Die anhaltende Empörung darüber verbindet sich mit Protesten der verschiedensten Schichten der Bevölkerung gegen die Abwälzung der Krisenlasten durch die "Troika" auf die Massen - aktuell unter anderem im öffentlichen Dienst gegen Lohnkürzungen, Sozialabbau und Massenentlassungen. Unter dem Druck der Proteste muss die Regierung unter Antonis Samaras reagieren. Heute morgen hat die griechische Polizei den Vorsitzenden von "Chrysi Avgi", Nikos Michaloliakos, und einen weiteren Abgeordneten seiner Partei unter dem Vorwurf, einer "kriminellen Organisation" anzugehören, verhaftet. Jahrelang wurden jedoch die Umtriebe und Attacken der Faschisten vom Staatsapparat verharmlost. Angesichts wachsender Massenproteste und der Gefahr für die Herrschenden, dass eine revolutionäre Situation entsteht, brauchen sie Organisationen wie "Chrysi Avgi" als faschistische Terrortrupps gegen die revolutionäre Arbeiterbewegung und ihren Zusammenschluss mit der Frauenbewegung, Umwelt- und Jugendbewegung. Das durch den Kampf gegen den Hitlerfaschismus und die faschistische Militärdiktatur entwickelte antifaschistische Bewusstsein der griechischen Massen steht den Herrschenden dabei allerdings im Wege. Notwendig ist in Griechenland genauso wie in Deutschland das sofortige Verbot aller faschistischen Organisationen und ihrer Propaganda. Eine wichtige Rolle zur Höherentwicklung des länderübergreifenden antifaschistischen Kampfs in enger Verbindung mit den Massenprotesten gegen die Folgen der Weltwirtschafts- und Finanzkrise spielt die "Internationale Koordinierung revolutionärer Parteien und Organisationen" (ICOR). Die weltweite revolutionäre Arbeiterbewegung muss zum Rückgrat des antifaschistischen Protests werden, denn die Geschichte zeigt: Erst durch den Sturz des Kapitalismus und den Aufbau des echten Sozialismus kann die faschistische Gefahr wirklich überwunden werden.

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