Sonntag, 15. September 2013

38. FORDWERKER IN GENK HING SICH AUF

Das Großkapital geht über Leichen Aus einer Mail des Gewerkschaftsvertrauensmanns Gaby Colebunders von Genossen Gaby Colebunders übersetzt von Jens-Torsten Bohlke Brüssel, 5. September 2013, Kommunisten-Online. - Genosse Gaby Colebunders ist Mitglied der Belgischen Arbeiterpartei (PVDA/PTB) und ein angesehener Gewerkschaftsvertrauensmann der Fordarbeiter in Genk/Belgien. In einer heutigen Rundmail teilt er mit: „Gerade erreichte mich die schockierende Nachricht, dass ein 38. Mitarbeiter von Ford sich erhängt hat, wenn man die Zahl dieser Selbsttötungen unter uns Fordwerkern seit 2003 zählt. Wann endlich erkennen wir, dass es reicht, dass es genug geworden ist!!! Das kann doch so nicht mehr weitergehen. Wann wird die Politik endlich einsehen, dass die Beschäftigten Menschen von Fleisch und Blut sind. Dass sie Menschen mit Gefühlen sind, die nicht nur ständig immer weiter ausgebeutet werden können. Ausgequetscht wie eine Zitrone, und dann wie Hausmüll auf die Straße gesetzt. Wir sind ein Jahr weiter. Und was hat die Politik getan???? Nein, wir sind es leid. Ich rufe alle Beschäftigten auf, bitte jeden Kollegen zu beobachten. Und wenn jemand etwas Auffälliges bei einem Kollegen in seinem Tun oder Nichtstun feststellt, dann bitte diesen Kollegen zu unterstützen und zu versuchen, ihn zu einem Arzt zu schicken. Wir haben Hilfe für jeden Menschen, und vor allem wurde ein Psychologe von den „Ärzten für das Volk“ für die Menschen zur Verfügung gestellt, der für alle Mitarbeiter von Ford Genk tätig ist und sie versorgt. Wartet nicht, bis es zu spät ist! Nehmt Eure Verantwortung selbst wahr, auch für das, was eigentlich die Politik und Ford tun sollten! Ich entschuldige mich für meine harte Sprache, Kollegen, aber zuviel ist zuviel! Ich habe genug von den unzähligen Gesprächen, die ich mit Kollegen geführt habe, die dann später gesagt haben „Hätten wir doch bloß …“! Keine leeren Worte mehr, sondern Taten!!! Ich verstehe, dass dies für viele eine zu überschreitende Schwelle ist. Aber in jedem Fall kann mir jedermann eine Nachricht über Facebook als vertraulich oder an meine E-Mail (…) senden, die ich mit aller Diskretion behandeln werde. Mit freundlichen Grüßen, Gaby Colebunders“

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