Samstag, 25. Mai 2013

Der alltägliche Atomtransport-Skandal

24.03.13 - Der WDR berichtete am 21. Mai, dass durch Nordrhein-Westfalen regelmäßig Atomtransporte rollen: "Wie die Autobahnpolizei auf Anfrage bestätigte, ist am Dienstag ein Atomtransport über die A4 gefahren. Diese Transporte von radioaktivem Material fänden regelmäßig statt und würden von der Polizei in NRW begleitet. Wohin die Transporte gehen und welches Material sie genau befördern, dazu wollte sich die Polizei gegenüber dem WDR nicht äußern." Das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen und andere hatten von der nordrhein-westfälischen Landesregierung ein Transit-Veto gegen den Autobahn-Transport von insgesamt zwölf plutoniumhaltigen Mischoxid(MOX)-Brennelementen vom belgischen Atomkomplex Dessel zum Atomkraftwerk Brokdorf gefordert. Diese enthalten zusammen mehr als 200 Kilogramm Plutonium. Die kürzeste Route führt von Belgien durch dicht besiedelte Gebiete wie das Rheinland und das Ruhrgebiet. Erst kürzlich ist die Stadt Hamburg beim Brand des Auto- und Containerfrachters "Atlantic Cartier" an einer Atomkatastrophe vorbeigeschrammt. Hamburger Mitinitiatoren der Umweltgewerkschaft schreiben dazu unter anderem: "Zeitgleich zu jener Fast-Katastrophe dröhnte der Hamburger Senats- und Medienchor: 'Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr bestand keine Gefahr für den Hafen und die Menschen in der Umgebung.' Am 2. Mai wussten immerhin schon einige Medien, dass die Ladung aus Autos und 'Gefahrstoffen' bestand. Das erschien einigen von ihnen sogar ein wenig besorgniserregend angesichts des Eröffnungsgottesdienstes des evangelischen Kirchentags in unmittelbarer Nähe des Schiffs mit 35.000 Besuchern. ... Die Grünen stellten eine Anfrage an den Senat. Schließlich wissen sie alle seit Jahren, dass Hamburg eine regelrechte Drehscheibe von Atomtransporten zu Wasser, zu Lande und sogar auch in der Luft ist. Und die schlimmstmögliche Vermutung, dass unter den Gefahrgütern auch Uranhexafluorid sein könnte, das mit einer Halbwertzeit von 4,5 Milliarden Jahren ein einmal verstrahltes Gebiet dauerhaft kontaminiert, sie trifft zu! Laut Ladeliste hatte die 'Atlantic Cartier' mehr als 20 Tonnen radioaktives Material an Bord, darunter 9 Tonnen Uranhexafluorid. Das Schiff transportierte außerdem noch 4 Tonnen Munition und etliche Fässer hoch brennbares Ethanol. Wäre das Feuer nur wenige Meter weiter Richtung Bug ausgebrochen, wären diese womöglich hochgegangen und hätten die Uranhexafluorid-Behälter zerstört. Anjes Tjarks, der Hafenexperte der Grünen, erklärt deshalb zurecht: 'Hamburg ist am 1. Mai nur knapp an einer Katastrophe vorbeigeschrammt.' ... Allein in den letzten drei Monaten gab es 21 radioaktive Schiffstransporte, also sieben im Monat. Auf welchen Routen die Reederei Atlantic Container Line das hochradioaktive Material über die Weltmeere verschifft und mit welchen Schiffen, das ist allerdings '... aus Sicherheitsgründen bundesweit als Verschlusssache eingestuft'. (Senatsantwort) ... ."

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